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Archiv 2024
Insektenvielfalt: Viele artenreiche Gebiete unzureichend geschützt

Duisburg, 23. Dezember 2024 - Die Insektenvielfalt in Deutschland wird vor allem durch die Landnutzung beeinflusst, Wetter und Klima spielen eine geringere Rolle. Das belegen Forschende der Universität Duisburg-Essen und der Senckenberg-Gesellschaft in einer aktuellen Studie im Fachjournal Conservation Biology*.

Besonders Gebiete mit niedrig wachsender Vegetation sind Hotspots der Biodiversität: Sie weisen bis zu 58 Prozent mehr Arten auf als Wälder. Doch gerade diese artenreichen Regionen sind oft unzureichend geschützt. Den Rückgang der Insektenvielfalt könnte das weiter beschleunigen.

Eine wichtige Art: der Bläuling. © Beatrice Kulawig/Senckenberg

Über 30.000 Insektenarten gibt es in Deutschland, Tendenz rückläufig. In unseren Ökosystemen spielen sie jedoch eine Schlüsselrolle: sie beackern unsere Böden, bestäuben Pflanzen, darunter viele Nutzpflanzen, und zersetzen organisches Material.

„In unserer Studie haben wir die Insektenvielfalt nicht nur mit Blick auf Veränderungen in der Gesamtbiomasse und im Artenreichtum untersucht, sondern auch zeitliche Fluktuationen, Verschiebungen in der Artenzusammensetzung und die Entwicklung zentraler Funktionsgruppen“, erklärt Prof. Dr. Florian Leese, Leiter der Arbeitsgruppe Aquatische Ökosystemforschung an der Universität Duisburg Essen (UDE). Zu den Funktionsgruppen zählen Bestäuber wie Bienen, bedrohte Arten wie die Arbeiterlose Parasitenameise oder sowie invasive Spezies wie der Asiatische Marienkäfer, die das Ökosystem nachhaltig beeinflussen können.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Verteilung der Insektenvielfalt vor allem durch die Nutzung der Landschaft beeinflusst wird und weniger von Wetter- und Klimaveränderungen,“ erklärt Leese. „Wie viele Insekten in einem Gebiet leben und welche Arten vorkommen, hängt in erster Linie von der Art der Bodenbedeckung ab. Besonders dort, wo die Vegetation vielfältig und abwechslungsreich ist, steigt die Insektenbiomasse deutlich an – um bis zu 56 Prozent. Gleichzeitig nimmt der Artenreichtum in solchen Gebieten um bis zu 58 Prozent zu“, so der Biologe weiter.

„Besorgniserregend ist, dass viele artenreiche Gebiete nur unzureichend geschützt sind, was den Rückgang der Insektenvielfalt weiter verstärken könnte. Für die Ziele des EU Nature Restoration Law und des Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework neue Schutzgebiete zu schaffen, sollten auch unbewaldete Lebensräume in tieferen Lagen berücksichtigt werden.“ betont Prof. Dr. Peter Haase, Letztautor der Studie. Haase forscht am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt und leitet die Arbeitsgruppe Fluss- und Auenökologie an der UDE.

Die Basis der Analyse bildet ein umfangreicher Insektendatensatz, der mithilfe von 75 Malaise-Fallen erstellt wurde. Diese zeltartigen Fallen, die fliegende Insekten in einen Auffangbehälter leiten, wurden von den bayerischen Alpen bis zur Nord- und Ostseeküste verteilt. So konnten die Forschenden eine breite Spanne an Lebensräumen und klimatischen Bedingungen abdecken. Um die enorme Vielfalt der gesammelten Insekten zu identifizieren, setzten sie auf DNA-Metabarcoding: Mit diesem Verfahren lassen sich die genetischen Informationen aller Proben gleichzeitig sequenzieren und durch den Abgleich mit DNA-Referenzbibliotheken bestimmen.



Projekt: Erzählen als politisches Sprechen Geschichten von der Armut

Duisburg, 19. Dezember 2024 - Über Armut wird öffentlich diskutiert, die betroffenen Menschen selbst finden jedoch selten Gehör. Dass ihre Stimmen wahrgenommen werden – dazu möchte das Team um Dr. Holger Schoneville, Professor für Soziale Arbeit an der Universität Duisburg-Essen, mit einem besonderen Vorhaben beitragen. In einem Wochenend-Workshop werden Menschen mit Armutserfahrungen angeleitet, ihre Geschichten aufzuschreiben.


Das Projekt
Alltägliche Armutserfahrungen. Erzählen als politisches Sprechen wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Menschen mit wenig Geld sind in vielen Lebensbereichen benachteiligt. Dass sie nicht an dem teilhaben können, was in einer Gesellschaft als normal gilt, stigmatisiert sie „Armutsbetroffene sind oft beschämenden Situationen ausgesetzt“, sagt Prof. Schoneville.


Er forscht gemeinsam mit Helen Dambach (Universität Duisburg-Essen) und Lena-Maria Nägle (Universität Hamburg) zu Armut und sozialer Ausgrenzung. So ging es in einem vorherigen Projekt u.a. um eine Debatte in den sozialen Medien, wo unter dem Hashtag #IchBinArmutsbetroffen Menschen anonym auf X über ihre Erlebnisse berichten. Das Team fand, dass diese Geschichten mehr Raum brauchen. Die Idee: Armutsbetroffene in angeleiteten Übungen und Gesprächen darin zu unterstützen, ihre persönlichen, teils demütigenden Erfahrungen zu Papier zu bringen.


Dafür organisierte das Team Mitte Dezember einen zweitägigen Schreibworkshop. Wichtig war es, eine vertrauensvolle, geschützte Atmosphäre zu schaffen. „Die mit Armut verbundene Stigmatisierung bedeutet für viele der betroffenen Menschen Stress und auch Schmerz. Ein Zustand der im Alltag oft versteckt wird. Es war für einige deshalb schon eine Hürde, sich überhaupt zum Workshop anzumelden“ sagt Schoneville und nennt eine weitere Herausforderung: „Welche der unzähligen alltäglichen Armutserfahrungen sollen Gegenstand der erzählten Geschichte werden?“ Sparen auf Weihnachten – schon ab Ostern Ein aktuelles und sehr dominantes Thema bei vielen: Weihnachten.


„Mein Weihnachten fängt schon im Frühjahr an, haben uns viele erzählt. Sie sind ab da mit der Sorge beschäftigt, wie sie Heiligabend finanzieren können. Erwartungen oft nicht gerecht werden zu können, weil der finanzielle Rahmen es nicht erlaubt, empfinden die Betroffenen als sehr schmerzhaft“, so Schoneville.


Auch die vorurteilsbehafteten Zuschreibungen von Armut sind verletzend: „Die Teilnehmenden berichteten, dass sie trotz ständiger Anstrengungen gezeigt bekommen, dass sie nicht dazugehören. Das betrifft Erfahrungen bei der Tafel genauso wie den Umgang mit Ämtern oder bei den Schulempfehlungen der Kinder“, sagt Schoneville. Trotz der individuellen Armutserfahrungen gibt es wiederkehrende Muster von Stigmatisierung und Ausgrenzung.


„So wird – das zeigt auch der gerade einsetzende Bundestagswahlkampf – über die Betroffenen gesprochen, aber selten mit ihnen. Politische Teilhabe ist aus einer prekären Position heraus kaum möglich“, hält Schoneville fest. Zum Projekt Alltägliche Armutserfahrungen. Erzählen als politisches Sprechen gehört ein zweiter Schreib-Workshop mit weiteren Armutsbetroffenen im März 2025. Geplant ist, die Geschichten aus der Armut anschließend zu veröffentlichen.


Woche des Lehramts vom 13. bis 18. Januar - Unterrichten, ist das was für mich?

Duisburg, 12. Dezember 2024 - Traumberuf Lehrer:in? Dann startet das neue Jahr an der Universität Duisburg-Essen (UDE) für Interessierte besonders gut: Vom 13. bis 18. Januar 2025 bietet das Verbundprojekt talents4teachers/teachers4talents wieder die Woche des Lehramts an. Sie ist eingebettet in die Wochen der Studienorientierung, die vom Akademischen Beratungs-Zentrum (ABZ) organisiert werden. Die Veranstaltung richtet sich an Schüler:innen, die sich ab sofort anmelden können.

Wie ist das Lehramtsstudium aufgebaut? Welche Unterstützungsangebote gibt es während der Studienzeit? Auf Fragen wie diese gibt es bei der Woche des Lehramts an der UDE Antworten. Zudem geben Lehramtsstudierende wertvolle Einblicke und persönliche Tipps zu den Eignungsprüfungen für Kunst, Musik und Sport. Ein weiteres Highlight für die Schüler:innen: Sie lernen die vielfältigen Aufgabenfelder von Lehrkräften kennen und können an einer Campus-Tour in Essen teilnehmen, bei der sie Lehramtsstudierende zu ihrem Studium direkt befragen können. Ein gemeinsamer Mensagang rundet die Woche ab.

Auch die TU Dortmund und die Ruhr-Universität Bochum bieten als Verbundpartner:innen des Projekts talents4teachers/teachers4talents spannende Veranstaltungen in der Woche des Lehramts an. Als Planungshilfe steht Studieninteressierten das standortübergreifende Programm in einer Wochenübersicht zur Verfügung.

Eine Anmeldung für die Veranstaltungen an der UDE ist erforderlich und über die ABZ-Website möglich.


Hochleistungsrechner amplitUDE eingeweiht

Neuer Supercomputer stärkt Forschung an der Universität Duisburg-Essen
Duisburg, 2. Dezember 2024 - Ein neuer Impuls für die Forschung: Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, und Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert weihten am heutigen Montag, 02. Dezember, den neuen Hochleistungsrechner amplitUDE an der Universität Duisburg-Essen ein. Mit enormer Rechenpower und energieeffizienter Technik eröffnet er der Forschung neue Perspektiven für Big Data-Anwendungen.

Im Bild (v.l.n.r.): Prof. Dr. Andreas Kempf (Fachbereich Fluiddynamik), Guido Kerkewitz (stellv. Direktor ZIM), Ministerin Ina Brandes, UDE-Rektorin Prof. Barbara Albert, UDE-Prorektor Prof. Dr. Pedro José Marrón und Fabian Strumpf (CDU-Landtagsabgeordneter für den Essener Süden) weihen den Hochleistungsrechner amplitUDE ein. Copyright: UDE/Birte Vierjahn

Im Datacenter Duisburg-Wedau der Universität Duisburg-Essen (UDE) nimmt amplitUDE, der neue Hochleistungsrechner, heute offiziell den Betrieb auf. „In Nordrhein-Westfalen wird die KI-Zukunft für die Menschen erforscht und gestaltet. Der Schlüssel für ‚KI made in NRW‘ ist Rechenleistung. Der Super-Computer ‚amplitUDE‘ gehört zu den energieeffizientesten Rechnern der Welt und eröffnet unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zum Beispiel neue Möglichkeiten, individuell auf jede Patientin und jeden Patienten zugeschnittenen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten zu entwickeln und an smarten Lösungen für bessere und saubere Mobilität zu arbeiten“, erklärte Ministerin Ina Brandes bei der Einweihung.


Mit 29.008 Rechenkernen, 188 Terabyte Hauptspeicher und spezialisierten Grafikkarten (GPUs) steht amplitUDE Forschenden der UDE etwa für Simulationen in den Natur- und Ingenieurwissenschaften, die Analyse medizinischer Daten oder die Entwicklung großer Sprachmodelle für die Künstliche Intelligenz zur Verfügung. Seine Architektur ist dabei so flexibel, dass er sowohl aufwendige Berechnungen parallel ausführt als auch riesige Datenmengen speichert und analysiert.


Auch bei der Energieeffizienz setzt der Hochleistungsrechner Maßstäbe: Bei Testläufen kurz nach seinem Aufbau im Jahr 2023 belegte er Platz 8 der weltweiten „Green 500“-Liste. Möglich wird dies unter anderem durch ein durchdachtes Kühlungssystem: Eine direkte Heißwasserkühlung soll künftig die Abwärme effizient ins umliegende Fernwärmenetz einspeisen. Damit verbindet amplitUDE Spitzentechnologie mit Nachhaltigkeit – ein Ziel, das die UDE auch in ihrer Digitalisierungsstrategie verankert hat.


Seit 2010 bietet die UDE ihren Wissenschaftler:innen durchgehend zeitgemäße Ressourcen für das Hochleistungsrechnen. Das neue System amplitUDE ergänzt die beiden bisherigen High-Performance-Computer mit der sechsfachen Rechenleistung des direkten Vorgängers magnitUDE. Eingeworben wurde das System durch einen Großgeräteantrag über mehr als 7 Millionen Euro bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Land NRW.


„Die Fakultät für Informatik stockt jetzt durch die Anschaffung eines GPU-Clusters im Wert von gut 1,3 Millionen Euro die Kapazitäten für die Berechnung großer KI-Modelle noch mal deutlich auf. Mit dieser substanziellen Erweiterung kann amplitUDE zum zweiten Mal auf die TOP500, eine Liste der 500 schnellsten Supercomputer der Welt, kommen“, so Prof. Dr. Pedro José Marrón, Prorektor für Transfer, Innovation und Digitalisierung und Chief Information Officer der UDE. Das Hochleistungsrechnen an der UDE ist niederschwellig zugänglich, es ist ein System von Forschenden für Forschende.


Auch Wissenschaftler:innen aus weniger datenintensiven Disziplinen wie Geistes- oder Gesellschaftswissenschaften stehen Beratungs- und Unterstützungsangebote des Zentrums für Informations- und Mediendienste sowie das High Performance Computing zur Verfügung. Der neue Großrechner ist eingebunden in das Center for Computational Sciences and Simulation der UDE. Diese Verankerung stärkt auch die Zusammenarbeit innerhalb des Kompetenznetzwerks Hochleistungsrechnen HPC.NRW, zu dem amplitUDE einen wichtigen Beitrag leistet.


UA Ruhr veröffentlicht Expertise Soziale Herkunft und Bildungserfolg

Duisburg, 28. November 2024 - In Deutschland hängt der Bildungserfolg von der sozialen Herkunft ab – stärker als in vielen anderen OECD-Ländern. Das belegen zahlreiche Untersuchungen. Forscher:innen der Universitäts-Allianz Ruhr (UA Ruhr) haben für die Wübben Stiftung Bildung nun systematisch verschiedene Schulleistungsstudien und andere Quellen ausgewertet.


Ihre Studie mit dem Titel Woher und Wohin 2024 bestätigt nicht nur, dass Kinder aus sozial schwächeren Elternhäusern schlechtere Bildungschancen haben als Kinder aus besser gestellten Familien, sondern dass die Schere teilweise weiter auseinanderdriftet. Das Team aus Forscher:innen von Universität Duisburg-Essen, Ruhr-Universität-Bochum, TU Dortmund sowie Universität Osnabrück hat verschiedene Schulleistungsstudien umfassend analysiert – von PISA, TIMSS und IGLU über ICILS und ICCS bis hin zum IQB-Bildungstrend.


Außerdem hat es Daten aus dem Nationalen Bildungsbericht und dem NEPS-Panel berücksichtigt und die jeweiligen Ergebnisse im Zeitverlauf betrachtet. Auch haben die Forscher:innen verschiedene Kompetenzbereiche in den Blick genommen: Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften, computer- und informationsbezogene Fähigkeiten sowie politisches Wissen.


„Wir haben bereits vor zehn Jahren für die Wübben Stiftung Bildung eine Expertise zum Zusammenhang von sozialer Herkunft und schulischer Bildungsbenachteiligung mit Blick auf die unterschiedlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler erstellt“, sagt Isabell van Ackeren-Mindl, Professorin für Bildungssystem und Schulentwicklungsforschung an der Universität Duisburg-Essen; sie ist eine der Autor:innen.


„Die neue systematische Überblicksarbeit zeigt auf einer noch breiteren Studienlage, dass sich dieser Zusammenhang seither nicht verringert, teilweise sogar noch verstärkt hat.“ Chancen über gesamte Bildungsbiografie eingeschränkt Die eingeschränkten Chancen sozial benachteiligter Schüler:innen sind über die gesamte Bildungsbiografie hinweg zu beobachten; somit verfestigt sich die Ungleichheit fortlaufend.


„Doch es sind nicht nur Herkunftsmerkmale, die diese vielfältigen Benachteiligungen hervorrufen, sondern auch strukturelle Faktoren“, erklärt Matthias Forell, Vertretungsprofessor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Inklusion an der Universität Osnabrück und ebenfalls Autor der Expertise.


„Beispielsweise sind diese Schülerinnen und Schüler beim Zugang zum Gymnasium stark benachteiligt. Gleichzeitig geht der Besuch von nicht-gymnasialen Schulformen am Ende der Pflichtschulzeit mit Lernrückständen von drei bis vier Schuljahren einher.“ Was lässt sich tun?


„An Schulen im Brennpunkt und damit den Startchancen-Schulen lernen besonders viele dieser Schülerinnen und Schüler. Es ist daher zentral, dass das Startchancen-Programm in den Ländern zielgerichtet umgesetzt wird, damit es wirklich bei den Schülerinnen und Schülern ankommt”, sagt Dr. Markus Warnke, Geschäftsführer der Wübben Stiftung Bildung. Zur Studie: https://www.wuebben-stiftung-bildung.org/wp-content/uploads/2024/11/WST-47-001-WOHER-UND-WOHIN-WEB_final.pdf


Poet in Residence - Japankenner Christoph Peters ist zu Gast

Duisburg, 27. November 2026 - Mit seiner „Trilogie des gegenwärtigen Scheiterns“ hat er Berlin ein literarisches Denkmal gesetzt. Doch nicht nur sein Wohnort inspiriert den Autoren Christoph Peters zum Schreiben, sondern auch Japan. Seine Gedanken dazu präsentiert der Schriftsteller nun als Poet in Residence an der Universität Duisburg-Essen unter dem Titel: Japan als schrecklich schöne Erfindung.

Der Schriftsteller Christoph Peters (Copyright: Peter von Felbert)

Seit vierzig Jahren beschäftigt sich Peters mit dem Land der aufregenden Sonne und der Kirschblüten. Vier Romane, ein langes Reiseessay und eine Sammlung traditioneller japanischer Keramik später, stellt er die japanische Kultur in das Zentrum seiner Poetikvorlesungen. Es geht ihm um die scheinbare Widersprüchlichkeit der überfeinerten Ästhetik und der traditionell stark vom Zen-Buddhismus geprägten Kultur einerseits, und der dunklen Seite des Landes mit Samurai-Ethik und dem Codex der Yakuza – der japanischen Mafia – anderseits.


„Angesichts der aktuellen Diskussionen um kulturelle Aneignung geht Christoph Peters der komplexen Frage nach, wie sich fremde Denkweisen, Riten, aber auch Küche, Liebe und Alltagserfahrungen respektvoll recherchieren, womöglich sogar ins eigene Leben integrieren lassen, und wie aus all dem dann am Ende immer wieder Literatur wird“, so Dr. Elke Reinhardt-Becker, die den Autor in diesem Semester für die Reihe des germanistischen Studiengangs Literatur und Medienpraxis eingeladen hat.


Christoph Peters stammt vom Niederrhein, er wurde 1966 in
Kalkar geboren. Von 1988 bis 1994 studierte er u.a. als Meisterschüler Malerei an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe. Seine erste Erzählung erschien 1996, drei Jahre später folgte sein erstes Buch „Stadt Land Fluß“. In mehreren Romanen unterschiedlicher Genres erforschte Peters die gegenseitige Beeinflussung, kulturelle Fremdheit und Faszination zwischen Japanern und Deutschen.
Er ist Autor zahlreicher Romane und Erzählungsbände und wurde für seine Bücher vielfach ausgezeichnet.


Das Programm: Poetikvorlesung
1: Schreiben, kochen, Tee zubereiten, Montag, 9.12.2024, 16 Uhr, R11 T00 D01, Campus Essen Poetikvorlesung

2: Auf Bildschirme starren, niemanden töten, Mittwoch, 11.12.2024, 16 Uhr, Bibliothekssaal Universitätsbibliothek Campus Essen Lesung aus seinen Werken, Donnerstag, 12.12.2024, 18:00 Uhr, Bibliothekssaal Universitätsbibliothek Campus Essen.


Alle Vorlesungen sind öffentlich und kostenfrei. Zusätzlich wird Christoph Peters am 10., 11. und 12. Dezember jeweils im Casino im Gästehaus der Universität am Campus Essen eine Schreibwerkstatt für Studierende anbieten. Anmeldungen für die Veranstaltungen nimmt Stefanie Fleischer-Pantazis unter Tel. 0201/18 3-4190 oder per Mail (stefanie.fleischer-pantazis@uni-due.de) entgegen.


Datacenter Wedau: Einweihung des Hochleistungsrechners amplitUDE

Duisburg, 26. November 2024 - Am Montag, 2. Dezember, wird der neue Hochleistungsrechner der Universität Duisburg-Essen von Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, und Prof. Dr. Barbara Albert, Rektorin der Universität Duisburg-Essen, offiziell eingeweiht.


AmplitUDE wurde mit 7,6 Millionen Euro eingeworben und ist bereits das dritte zentrale Hochleistungsrechnungs-System der Universität, das direkt in den TOP500 der weltweit schnellsten Supercomputer gelistet wurde. Die Heimat des Superrechners: Werkstättenstraße, Wedau Nord (eigentlich Duisburg-Neudorf-Süd auf dem Geländes des  2004 geschlossenen ehemaligen Bahn-Ausbesserungswerks.


DFG-Förderatlas 2024: Hervorragende Entwicklung der Universität Duisburg-Essen

Sie setzt die positive Entwicklung fort: Im Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist die Universität Duisburg-Essen erneut aufgestiegen.

Duisburg, 24. November 2024 - In der alle drei Jahre erscheinenden Publikation, die den Drittmittelerfolg aller deutschen Hochschulen und großen außeruniversitären Forschungseinrichtungen abbildet, steht die Universität Duisburg-Essen nun auf Platz 22. Besonders erfolgreich sind die Natur- und Ingenieurwissenschaften. Die Universität Duisburg-Essen (UDE) ist im Vergleich zum vorangegangenen Förderatlas 2021 von Platz 23 auf 22 aufgestiegen: 174,9 Mio. Euro Fördermittel haben ihre Wissenschaftler:innen im zugrundeliegenden Zeitraum 2020 bis 2022 bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben.


Damit setzt die UDE den überaus positiven Trend weiter fort, der insbesondere im Förderatlas 2021 dokumentiert wurde, als sie die mit Abstand größte Veränderung aller Hochschulen aufwies und von Rang 31 im Jahr 2018 auf Rang 23 vorrückte. „Diese ausgezeichnete Entwicklung ist ein klares Signal für den Erfolg unserer Wissenschaftler:innen und der Forschung an der Universität Duisburg-Essen. Wir freuen uns sehr über diese hervorragende Entwicklung“, so Prof. Dr. Astrid Westendorf, Prorektorin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs.


Die DFG hebt besonders den Aufstieg der Naturwissenschaften von Platz 29 auf 23 hervor und betont als besonders bemerkenswert, dass die UDE „bereits im letzten Ranking in den Naturwissenschaften um neun Ränge aufgestiegen war.“ In einer personalrelativierten Darstellung, bei der das Drittmittelvolumen in Relation zum wissenschaftlichen Personal des entsprechenden Fachgebietes gesetzt wird, belegt die UDE in den Naturwissenschaften sogar Platz 4.


Der Aufwärtstrend zieht sich durch alle Fachgebiete: Auch die traditionell starken Ingenieurwissenschaften der UDE steigen um einen Platz auf Rang 13 im aktuellen Förderatlas. In den Geistes- und Sozialwissenschaften belegt die UDE nun Platz 21 (vorher 23), die Lebenswissenschaften Rang 26 (vorher 27). Der Förderatlas der DFG erscheint aktuell zum zehnten Mal. Im Drei-Jahres-Rhythmus veröffentlicht er Kennzahlen und Analysen zur öffentlich finanzierten Forschung in Deutschland.

Sonderforschungsbereich RESIST verlängert Auszeichnung für Spitzen-Wasserforschung

Duisburg, 25. November 2024 - Ein wichtiger Erfolg für die Wasserforschung an der Universität Duisburg-Essen: Der Sonderforschungsbereich (SFB) RESIST wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) um vier Jahre verlängert. Seit 2021 erforschen die Gewässerexpert:innen der Universität Duisburg-Essen, wie Flüsse auf Klimawandel, Verschmutzung und Verbau reagieren – und wie sie sich von Belastungen erholen können.


In der zweiten Phase stellt die DFG nun etwa 14 Millionen Euro bereit. Im Fokus der ersten Phase des Sonderforschungsbereichs RESIST (Degradation und Erholung von Fließgewässerökosystemen unter multiplen Belastungen) standen zentrale Belastungen, die sich weltweit negativ auf Flüsse auswirken: steigende Temperaturen, Versalzung und bauliche Eingriffe, die Strukturen und Fließverhalten der Gewässer beeinträchtigen.


„Wir wollen verstehen, wie diese Faktoren einzeln und in Kombination auf die Lebensgemeinschaften in Flüssen wirken – von Viren, Bakterien und Algen über Insekten bis hin zu Fischen. Zugleich untersuchen wir, welche Folgen das für zentrale Ökosystemfunktionen wie den Abbau von organischem Material und den Nährstoffkreislauf hat“, erklärt Prof. Dr. Bernd Sures, Sprecher des Sonderforschungsbereichs RESIST.


Methodisch verfolgt RESIST einen interdisziplinären Ansatz aus Labor- und Feldexperimenten, umfangreichen Freilandstudien und Modellierungen. Zum Einsatz kommen
experimentelle Systeme wie der großangelegte Versuchsaufbau ExStream. Darin werden in über 120 Mini-Ökosystemen Stressoren gezielt kombiniert. Anschließend wird untersucht, wie sich gestresste Lebensgemeinschaften wieder erholen. Die bisherigen Experimente zeigen, dass sich tolerante Arten in Stressphasen etablieren und auch dann erhalten bleiben, wenn die Belastung nachlässt.


Die experimentell erzielten Ergebnisse wurden in großen Freilandstudien überprüft, unter anderem im Einzugsgebiet der Emscher in Nordrhein-Westfalen. „Hier zeigte sich, dass Lebensgemeinschaften bis zu zehn Jahre benötigen, um sich von massivem Stress zu erholen, während Mikroorganismen deutlich kürzere Erholungsphasen aufweisen“, so Prof. Dr. Daniel Hering, Co-Sprecher des SFBs. In der kommenden Förderperiode plant das RESIST-Team, auch die Wiederbesiedlung des Emscher-Hauptlaufes, der seit zweieinhalb Jahren abwasserfrei ist, detailliert zu untersuchen.


Ein weiterer Fokus wird auf der Analyse trockenfallender Gewässer liegen, in Zeiten des Klimawandels ein häufiger Belastungsfaktor, dessen Auswirkungen unzureichend verstanden sind. Der SFB RESIST wird geleitet von Prof. Dr. Bernd Sures und Prof. Dr. Daniel Hering aus der Abteilung Aquatische Ökologie der Universität Duisburg-Essen (UDE). Neben 16 Forschenden der UDE sind Wissenschaftler:innen der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Kiel sowie des Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (Berlin) und des Umweltforschungszentrums Halle-Leipzig beteiligt.


Gemeinsam mit den Partneruniversitäten der Universitätsallianz Ruhr setzt die Universität strategische Schwerpunkte für die Spitzenforschung, so etwa durch die Berufung international renommierter Wissenschaftler:innen an das das Research Center One Health Ruhr der Research Alliance. Die Wasserforscher:innen sind außerdem im laufenden Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder mit dem Antrag REASONS: River Ecosystems in the Anthropocene - sustainable scientific SOlutioNS vertreten.


Sonderforschungsbereich MARIE geht in 3. Förderperiode

 Neue Perspektiven für die Materialerkennung
Duisburg, 25. November 2024 - Großer Erfolg für die Terahertz-Forschung: Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum erforschen die mobile Materialerkennung seit 2016 im Sonderforschungsbereich/Transregio MARIE.


Mit 14,8 Mio. Euro fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft nun die dritte Phase, in der mobile Sende- und Empfangsgeräte verwirklicht werden, die auch die Materialien bewegter Objekte analysieren und präzise lokalisieren können.

Robotergestütztes THz-Labor zur mikrometergenauen Materialmessung und -ortung. © UDE


Geleitet wird MARIE von Prof. Dr. Thomas Kaiser (Sprecher), Leiter des Fachgebiets für Digitale Signalverarbeitung an der Universität Duisburg-Essen, und Prof. Dr. Ilona Rolfes, Leiterin des Lehrstuhls für Hochfrequenzsysteme an der Ruhr-Universität Bochum.


Beteiligt sind zudem die Universität Wuppertal, die TU Darmstadt, die TU Dresden und die Fraunhofer-Institute für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS/Duisburg) sowie für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR/Wachtberg). Die technologischen Grundlagen für die Mobile Material-Charakterisierung und -Ortung durch Elektromagnetische Abtastung (MARIE) wurden in den ersten beiden Förderphasen gelegt: kompakte Sender und Empfänger, die selbst in Mobiltelefonen Platz finden, Signale bis zu 6 Terahertz verarbeiten und damit zu den leistungsstärksten Systemen weltweit gehören.


In der jetzt beginnenden dritten Phase mündet die Technik in realen Szenarien und Prototypen, die Materialunterschiede im Mikrometerbereich erkennen. Ein mögliches Anwendungsszenario: Eine Lagerhalle brennt, der dichte Qualm nimmt Feuerwehrleuten jede Sicht. Ein autonom fliegender Rettungsroboter sondiert die Lage im Innern mittels Funkmessungen im Terahertz-Bereich und informiert die Rettungskräfte in Echtzeit: Wo befinden sich Personen und in welchem Zustand sind sie? Lagern Gefahrstoffe in der Halle? Schmilzen möglicherweise Metallstreben und werden dadurch instabil?


Weitere Anwendungen sind zum Beispiel in der Pflege, in der Logistik und in der Unfallprävention vielversprechend. „Der nächste große Schritt ist nun der Sprung von der Machbarkeit unter idealen Bedingungen zum realen Einsatz in interdisziplinären Anwendungen“, ordnet Kaiser die kommende Forschung ein.


„So hat die Gigahertz-Funktechnik zur Sprach-, Fernseh- und Datenübertragung unseren Alltag bereits stark verändert. Mit der Terahertz-Technik können Materialien an jedem Ort und zu jeder Zeit lokalisiert und erkannt werden und perspektivisch Funksysteme 'auf Stecknadelkopfgröße' miniaturisiert werden mit neuen, noch unerschlossenen Anwendungen zum Nutzen unserer Gesellschaft.“


Zu Gast an einem offenen Ort der Stadtgesellschaft: Bundestagspräsidentin besucht Ausstellung auf Duisburger Uni-Campus
Duisburg, 20. November 2024 - Bundestagspräsidentin Bärbel Bas MdB war zu Gast an der Universität Duisburg-Essen. Sie besuchte die Wanderausstellung zu Parlament und Demokratie des Deutschen Bundestags, die noch bis zum 22. November in der Universitätsbibliothek auf dem Duisburger Campus zu sehen ist, und diskutierte intensiv mit Schüler:innen und Student:innen.

V.l.: Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas MdB, Soukaina Errafay (AStA-Referentin für Hochschulpolitik und politische Bildung). Copyright: UDE/Arne Rensing

 Besucher:innen der Universitätsbibliothek am Campus Duisburg durften gestern ein seltenes Highlight erleben. Für den zweiten Ausstellungstag der Wanderausstellung des Deutschen Bundestags, die vom 18. bis zum 22. November an der Universität Duisburg-Essen zu Gast ist, hatte sich die Bundestagspräsidentin, Bärbel Bas MdB, als Besucherin angekündigt. Sie wollte mit anderen Besucher:innen der Ausstellung in den Dialog zu kommen und die Arbeit im Herzstück der bundesdeutschen Demokratie zu erläutern.


Das Interesse am Besuch der zweithöchsten Repräsentantin der Bundesrepublik war groß. Als Frau Bas gegen 13 Uhr die Universitätsbibliothek am Campus Duisburg betrat, traf sie auf mehr als 50 Besucher:innen der Ausstellung: Schüler:innen des Berufskollegs Mitte der Stadt Essen, Student:innen und zahlreiche weitere Universitätsangehörige. Nach kurzer Begrüßung durch Rektorin der Universität, Prof. Dr. Barbara Albert, und die Direktorin der Universitätsbibliothek, Nicole Walger, trat Bärbel Bas in einen intensiven Austausch mit den sehr interessierten Besucher:innen.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas MdB im Gespräch mit Schüler:innen in der Universitätsbibliothek am Campus Duisburg. Copyright: UDE/Arne Rensing


Diese nutzen die seltene Gelegenheit, ihre Parlamentspräsidentin direkt zu befragen. Sehr engagiert wurden zahlreiche Themen adressiert: Aufgaben des Parlaments, Leben und Arbeiten von Abgeordneten, Partizipationsmöglichkeiten von Bürger:innen, Energiewende in Deutschland und vieles mehr. In angeregter Atmosphäre nahm sich Frau Bas für die Beantwortung von spannenden Fragen viel Zeit.

Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert: „Es war großartig zu sehen, mit welchem Interesse die Besucher:innen der Wanderausstellung das Gesprächsangebot der Bundestagspräsidentin angenommen haben. Das ist gelungener Wissenstransfer in die Gesellschaft. Die Universitätsbibliothek ist ein Ort lebhaften Austauschs. So wünsche ich mir das Campusleben an der Universität Duisburg-Essen.“


Neu an UDE / UK Essen: Sylvia Hartmann - Bösartigen Lymphomen auf der Spur

Duisburg, 19. November 2024 - Zum ersten September 2024 hat Professorin Dr. Sylvia Hartmann die Leitung des Instituts für Pathologie am Universitätsklinikum Essen übernommen. Mit ihrer Berufung gewinnt die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen eine ausgewiesene Expertin in der Erforschung und Diagnostik maligner Lymphome. Die Medizinerin war zuletzt Heisenberg-Professorin für Translationale Pathologie an der Goethe Universität Frankfurt.

Professorin Dr. Sylvia Hartmann (Copyright: UDE/Fabian Strauch)


Krebs kann Zellen unseres Immunsystems befallen. Welche Schritte dazu führen, dass Lymphozyten, die in der Regel selbst die Tumorenentstehung überwachen und bekämpfen, maligne entarten, erforscht Prof. Dr. Sylvia Hartmann. „Ich untersuche die Entstehung von Tumoren und die genetischen Grundlagen von Krebserkrankungen, insbesondere bei malignen Lymphomen“, so die neue Professorin für Pathologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.


Maligne, also bösartige, Lymphome entstehen, wenn Lymphozyten, eine spezielle Art weißer Blutkörperchen, unkontrolliert wachsen und sich ansammeln, in Lymphknoten, der Milz oder im Knochenmark. Beispielhaft dafür ist das Hodgkin-Lymphom, das sich durch schmerzlose Schwellungen der Lymphknoten äußert und unbehandelt tödlich verläuft. In Deutschland gehört diese Krebsart zu den seltenen Erkrankungen, sie trifft jedoch häufig Jugendliche und junge Erwachsene und kann mit aktuellen Therapien in den meisten Fällen geheilt werden.


Aktuell erforschen Professorin Hartmann und ihr Team das Hodgkin-Lymphom und Varianten der Erkrankung. „Da es einen Subtyp gibt, der die seltene Immunglobulin-Schwerkette IgD exprimiert, hatten wir die Hypothese, dass es einen Zusammenhang zu dem IgD-bindenden Protein des gram-negativen Bakteriums Moraxella catarrhalis geben könnte. Tatsächlich konnten wir nachweisen, dass die B-Zell-Rezeptoren dieses Subtyps ein sezerniertes Protein von Moraxella catarrhalis erkennen und dadurch zu einem vermehrten Wachstum anregen können. Wir konnten also eine Rolle einer bakteriellen Infektion bei der Entstehung des Lymphoms nachweisen. Zudem konnten wir noch ein weiteres Bakterium, Rothia mucilaginosa, identifizieren, das bei einem Teil der IgD-negativen Hodgkin Subtypen zur Lymphomentstehung beiträgt“, sagt die 45-Jährige.


In wie weit diese Erkenntnisse auch Auswirkungen auf therapeutische Ansätze haben, ist Gegenstand weiterer Forschung. Einen weiteren Schwerpunkt legt Prof. Hartmann auf die Zellbewegung von Immunzellen. „Mein Team und ich haben dabei herausgefunden, dass sich die Tumorzellen und die Zellen um sie herum je nach Lymphomtyp unterschiedlich bewegen.“


Darüber hinaus gelang es der Trägerin des Rudolf-Virchow-Preises (2017), drei Schlüsselgenmutationen des o.g. Hodgkin-Lymphom Subtyps, zu identifizieren. Sylvia Hartmann studierte Medizin in Deutschland und Frankreich an den Universitäten Mainz, Würzburg sowie Lausanne und Paris (1998-2005). Nach ihrer Promotion (2005) ließ sie sich am Uniklinikum der Goethe Universität Frankfurt/Main zur Fachärztin für Pathologie (2005-2011) weiterbilden, ab 2013 war sie als Oberärztin am Universitätsklinikum Frankfurt tätig.


Zugleich übernahm sie von 2011 bis 2018 am Universitätsklinikum Frankfurt die ärztliche Leitung des molekularbiologischen Labors. In ihrer Habilitation (2014) beschäftigte sie sich unter anderem mit Hodgkin-Lymphomen und war seit 2016 außerplanmäßige Professorin an der Universität Frankfurt. Im Jahr 2017 erhielt sie den Rudolf-Virchow-Preis. Von 2022 bis 2024 wurde sie von der DFG als Heisenberg-Professorin für Translationale Pathologie an der Universität Frankfurt gefördert.


Wanderausstellung des Deutschen Bundestags an der Universität Duisburg-Essen

Eröffnung mit Lamya Kaddor MdB und Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert Wanderausstellung des Bundestages zu Gast in Duisburg
Duisburg, 18. November 2024 - Ab heute ist die Wanderausstellung des Deutschen Bundestags an der Universität Duisburg-Essen zu sehen. Sie gastiert in den Räumen der Universitätsbibliothek am Campus Duisburg und ist bis einschließlich 22. November 2024 für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie informiert über Parlament und Demokratie und die Partizipationsmöglichkeiten von Bürger:innen.

Gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Lamya Kaddor hat Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert die Ausstellung heute eröffnet. Im Gespräch mit Politik-Professor Dr. Andreas Blätte haben sie den Wert
des lebendigen Dialogs von Wissenschaft und Politik für demokratische Gesellschaften hervorgehoben.
Im Bild: (v.l.n.r.) Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert, Lamya Kaddor MdB, Prof. Dr. Andreas Blätte


Der Deutsche Bundestag ist das zentrale Organ der politischen Meinungs- und Willensbildung in der Bundesrepublik. Jedes Jahr informiert das Parlament die Öffentlichkeit mit einer Wanderausstellung über seine Aufgaben und Arbeitsweise. Auf Initiative der Bundestagsabgeordneten Lamya Kaddor wird die Wanderausstellung in der Zeit vom 18. bis zum 22. November 2024 in den Räumen der Universitätsbibliothek im LK-Gebäude am Campus Duisburg gezeigt.


Besucher:innen können über das eigene Smartphone einen Multi-Media-Guide sowie Augmented-Reality-Anwendungen nutzen. Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert: „Die Universität Duisburg-Essen ist ein sehr guter Ort für die Ausstellung. Sie ist eine wissenschaftliche Einrichtung, an der junge Menschen durch Bildung in ihrer Teilhabe an Demokratie gestärkt werden. Ich danke der Abgeordneten Lamya Kaddor für ihre Initiative, die Wanderausstellung des Bundestages an die Universität Duisburg-Essen zu bringen.“


Das Verhältnis von Wissenschaft, Bildung und Demokratie war das Leitthema eines sich an die gemeinsame Besichtigung anschließenden Pressegesprächs von Professorin Albert und Frau Kaddor. Moderiert von Prof. Dr. Andreas Blätte, Professor vom Institut für Politikwissenschaft, wurden die Rolle wissenschaftlicher Expertise in politischen Entscheidungsprozessen und die Beiträge von Universitäten in einer demokratischen Gesellschaft diskutiert.


Zur Wanderausstellung des Deutschen Bundestages: Die Wanderausstellung gastiert an jährlich bis zu 150 Orten im gesamten Bundesgebiet und soll den Dialog der Abgeordneten mit Bürgerinnen und Bürgern stärken. Sie richtet sich an eine breite Öffentlichkeit. Die Besuchszeit an der UDE beginnt am 18. November 2024 um 12 Uhr und endet am 22. November 2024 um 14 Uhr.

In dieser Zeit wird die Ausstellung mit einer pädagogischen Begleitung angeboten, dazwischen kann sie von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr besichtigt werden. Informationen zur Anmeldung von Gruppenführungen können beim Referat Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Bundestages unter folgenden Telefonnummern eingeholt werden: 030 227-31967 oder 030 227-39182.


Rund sechs Millionen Euro fließen in neues Graduiertenkolleg

DFG fördert Forschung zur Protonentherapie an der Universitätsallianz Ruhr

Duisburg, 18. November 2024 - In Zukunft können Nachwuchswissenschaftler:innen im Ruhrgebiet an der Schnittstelle zwischen Physik, Chemie und Medizin promovieren und das zukunftsträchtige Themenfeld der Protonentherapie erforschen: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung des Graduiertenkollegs 3043 „AMTEC-PRO“ an der TU Dortmund und der Universität Duisburg-Essen beschlossen. Sie fördert das Graduiertenkolleg (GRK) ab Oktober 2025 für zunächst fünf Jahre mit insgesamt rund sechs Millionen Euro. Sprecher des Kollegs ist Prof. Kevin Kröninger von der Fakultät Physik der TU Dortmund.

Das Bestrahlungsgerät am WPE zur Protonentherapie. © WPE

Die Protonentherapie ist eine fortschrittliche Form der Strahlentherapie, die zur Behandlung von Krebs eingesetzt wird. Dabei werden Protonen, also positiv geladene Teilchen, gezielt auf Tumorzellen gerichtet. Im Gegensatz zur Röntgenstrahlung haben Protonen den Vorteil, dass sie ihre Energie sehr präzise im Tumorgewebe freisetzen, dieses zerstören und das umliegende gesunde Gewebe weitgehend verschonen.

In der ersten Förderphase werden insgesamt 24 Doktorand:innen aus der Chemie, der Physik und den Ingenieurwissenschaften in ihren Promotionsprojekten zu Methoden dieser Partikeltechnologie und des maschinellen Lernens forschen. Sie werden unter anderem daran arbeiten, neue Instrumente zu entwickeln, die die Präzision der Protonentherapie weiter verbessern. Außerdem sollen sie Strahlungseffekte auf verschiedenen Ebenen untersuchen, um Tumorzellen noch effektiver abzutöten und unerwünschte Wirkungen der Strahlung weiter zu reduzieren.

„Im Graduiertenkolleg möchten wir unsere starke Grundlagenforschung in medizinische Anwendungen übertragen. Damit dieser Technologietransfer gelingen kann, sind dort sowohl Expert:innen aus der Grundlagenforschung und den angewandten Wissenschaften als auch der klinischen Anwendung vertreten,“ erklärt GRK-Sprecher Prof. Kevin Kröninger von der TU Dortmund. Die künftigen Promotionsbetreuer:innen kommen aus den Bereichen Chemie, Physik, Medizinphysik, Medizin, Informatik und Ingenieurwissenschaften.

An AMTEC-PRO – die Abkürzung steht für „Advanced Methods and Technologies for Proton Therapy“ – sind die TU Dortmund und die Universität Duisburg-Essen als wissenschaftliche Partner beteiligt. Das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen (WPE) am Universitätsklinikum Essen ist die zentrale klinische Einrichtung des Kollegs. „Mit AMTEC-PRO können wir einen wichtigen Schritt machen, die Präzisionsstrahlentherapie mit schnellen Protonen zum Wohle unserer Krebspatient:innen weiterzuentwickeln. Das WPE bietet dafür die technische Basis und verfügt gleichzeitig über eine große klinische Erfahrung mit fast 5.000 behandelten Patient:innen. Diese sind die idealen Voraussetzungen für unser zukunftsweisendes, Disziplinen-übergreifendes Programm,“ sagt Professorin Beate Timmermann, ärztliche Leiterin des WPE und Standortsprecherin für die Universität Duisburg-Essen und die medizinische Fakultät.

AMTEC-PRO wird von den exzellenten Forschungsinfrastrukturen der gesamten Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) profitieren und für den Verbund der drei Ruhrgebietsuniversitäten auch einen standortübergreifenden UA Ruhr-Gastlehrstuhl für Teilchenwissenschaften einrichten. Relevante Vorarbeiten für das neue Graduiertenkolleg leisteten die beteiligten Forschenden in einem UA-Ruhr-weiten Projekt, das vom Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) gefördert wurde.

Langfristig soll AMTEC-PRO eine nachhaltige Verbindung zwischen naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung, neuen Technologien und moderner Medizin im Ruhrgebiet herstellen. Vom interdisziplinären Charakter des Graduiertenkollegs profitieren auch die Doktorand:innen, denen sich dadurch Karrierewege in der Wissenschaft sowie in der Wirtschaft öffnen werden.


Hochschulambulanz für Psychische Gesundheit Symposium stellt wichtige Arbeit vor

Duisburg, 12. November 2024 - Immer mehr Menschen fühlen sich seelisch belastet, doch freie Therapieplätze sind rar. Umso wichtiger ist ein Angebot wie die Hochschulambulanz für Psychische Gesundheit an der Universität Duisburg-Essen. Sie besteht bereits seit fünf Jahren und ist Teil der psychotherapeutischen Ausbildung an der Uni.


Dies nimmt das Institut für Psychologie zum Anlass für ein Symposium. Am 11. Dezember von 9:30 bis 12 Uhr geht es am Campus Essen um „Evidenzbasierte Psychotherapie: Ausbildung, Forschung und Behandlung Hand in Hand“ (Hörsaal R14 R00 A04). Die Hochschulambulanz für Psychische Gesundheit (HPG) wurde 2019 gegründet und ist mittlerweile zu einem wichtigen Bestandteil der psychotherapeutischen Versorgung in Essen geworden.


Unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Forkmann und Prof. Dr. Antonia Barke behandelt ein Team von Psychotherapeut:innen ambulant Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die an unterschiedlichen psychischen Störungen leiden. „Zu den häufigsten Anlässen, aus denen Menschen Hilfe in der HPG suchen, zählen Ängste, Depressionen und Aufmerksamkeitsstörungen. Wir arbeiten evidenzbasiert. Dies bedeutet, dass wir uns auf eine breite Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und auf aktuelle Behandlungsleitlinien stützen.


Im Jahr 2023 haben wir 419 Menschen zwischen 8 und 78 Jahren behandeln können“, so Prof. Forkmann. Master Psychologie und Approbation: Wer die Zulassung als Psychotherapeut:in erhalten möchte, muss ein fünfjähriges Universitätsstudium absolvieren. Die Universität Duisburg-Essen bietet hierfür Plätze an. Nach ihrem Bachelor in Psychologie können jährlich 35 Studierende einen entsprechenden Master mit dem Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie studieren, in dem sie sich auf die Approbationsprüfung vorbereiten.


Sie sammeln in der Hochschulambulanz praktische Erfahrungen. Die HPG ist somit eine wichtige Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Praxis und Ausbildung. Das verdeutlicht auch das Symposium. Vorgestellt werden die Hochschulambulanz sowie der Masterstudiengang. In zwei Vorträgen werden neue fachliche Entwicklungen vorgestellt: Prof. Dr. Aleksandra Kaurin (Bergische Universität Wuppertal) spricht über „Dynamiken psychischer Gesundheit im Kindes- und Jugendalter“, und Prof. Dr. Wolfgang Lutz (Universität Trier) über „Personalisierte Psychotherapie und Psychotherapieforschung – wo stehen wir und wo wollen wir hin?“.


Die Tagung ist öffentlich. Im Anschluss heißt die HPG (Weststadttürme) alle Interessierten willkommen und gewährt einen Blick in ihre Räume. Hierfür wird um eine Anmeldung gebeten bis zum 25. November bei
birgit.lindemann@uni-due.de.


Auszeichnung für literarische Reflexion von Geschichte:
Universität Duisburg-Essen verleiht Cécile Wajsbrot die Ehrendoktorwürde

Duisburg, 8. November 2024 - Die Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Duisburg-Essen verleiht der französischen Schriftstellerin Cécile Wajsbrot die Ehrendoktorwürde. Cécile Wajsbrot reflektiert Geschichte literarisch. Sie ist der Universität Duisburg-Essen durch langjährige Kooperation mit dem Institut für Romanische Sprachen und Literaturen verbunden. Die feierliche Ehrung am Donnerstag, 14. November, ab 17.15 Uhr ist öffentlich (Bibliothekssaal am Campus Essen/Raum R11 T00 K18).


Die Geisteswissenschaften der Universität Duisburg-Essen ehren Cécile Wajsbrot für ihre herausragenden literarischen und akademischen Leistungen. Ein besonderer Fokus von Cécile Wajsbrot liegt auf der deutsch-französischen Vergangenheit. Ihre Texte sind vor dem Hintergrund jüdischer Geschichtserfahrung auch für die interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Fächern Neuere und Neueste Geschichte, Romanistik, Germanistik und im Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte von Bedeutung.


Sowohl im französisch- als auch im deutschsprachigen Kulturraum hat sich die Autorin stets für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Verhältnis von Sprache und historischem Urteil eingesetzt. Die Rektorin, Prof. Dr. Barbara Albert: „Die Literatin Cécile Wajsbrot ist ein großartiges Vorbild für uns alle. Sie verwebt Literatur und Erinnerung, Sprache und Geschichte. Ich freue mich sehr über die Verleihung der Ehrendoktorwürde an sie durch die Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Duisburg-Essen.“


Seit vielen Jahren besteht ein enger Kontakt zwischen der Universität Duisburg-Essen und der französischen Schriftstellerin, Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin Cécile Wajsbrot. Die international erfolgreiche Autorin war mehrfach zu Lesungen und Diskussionen zu Gast. Ihr vielfach ausgezeichnetes Werk ist seit Jahren Gegenstand in Lehre und Forschung. Ihr Werk fand in unterschiedlichen Formaten des Wissenschaftstransfers auch Zugang zum Umfeld der Universität.


Wajsbrot übernahm beispielsweise im Jahr 2018 ein Lehrprojekt und diskutierte mit Studierenden Auszüge aus ihrem damals noch unveröffentlichten Roman Destruction (2019 erschienen). Mit der Stadt Essen verbindet die Autorin auch die langjährige Zusammenarbeit mit dem Künstler Juan Allende-Blin. Der 1928 in Santiago de Chile geborene und seit 1971 in Essen lebende Komponist wurde 1999 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande sowie 2009 mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.


Sein im Auftrag der Kulturstiftung Essen komponiertes und 2021 in der Philharmonie Essen uraufgeführtes Werk Ombres/Schatten ist nach einem Gedicht von Cécile Wajsbrot entstanden. Zur Person Cécile Wajsbrot wurde am 21. Juli 1954 in Paris geboren. Sie ist Autorin zahlreicher Romane, Erzählbände, wissenschaftlicher Essays und Übersetzungen literarischer Werke aus dem Englischen (u.a. Virginia Woolf) und Deutschen (u.a. Stefan Heym, Gert Ledig, Marcel Beyer, Peter Kurzeck).


Sie ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Akademie der Künste Berlin, in der sie seit 2021 als stellvertretende Direktorin der Sektion Literatur tätig ist. 2014 erhielt sie den Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis, 2016 wurde sie mit dem Prix de l’Académie de Berlin ausgezeichnet.

Im Jahr 2007 war sie Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, im Wintersemester 2014/15 hatte sie die Samuel Fischer-Gastprofessur der Freien Universität Berlin inne und im Wintersemester 2018/19 die Poetikdozentur am Centrum Frankreich/Frankophonie der Technischen Universität Dresden. 2024 wurde das Gesamtwerk von Cécile Wajsbrot durch die Académie française ausgezeichnet.


Mitochondriale DNA-Mutationen Bremse oder Antrieb der Krebsentwicklung?

 Duisburg, 6. November 2024 - Genetische Veränderungen in der DNA der Mitochondrien spielen bei vielen erblichen Krebserkrankungen eine entscheidende Rolle. Diese Veränderungen beeinflussen auch die Entstehung und das Wachstum von schwarzem Hautkrebs, haben Forschende der Universität Duisburg-Essen und der University of Texas (USA) jetzt in Laborversuchen mit einem neu entwickelten Krebsmodell zeigen können.


Krebs entsteht häufig durch Veränderungen im Erbgut, so genannte Mutationen in der DNA. Die Mitochondrien, die „Kraftwerke“ unserer Zellen, besitzen eine eigene DNA, die mtDNA. Auch in Krebszellen ist sie häufig verändert, jedoch welche Bedeutung diese Mutationen bei der Entstehung und Ausbreitung von Krebserkrankungen haben, war bislang unklar. Um dies zu untersuchen, haben Forschende der Universität Duisburg-Essen und der University of Texas (USA) neue Zelllinien entwickelt und die Studie in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht.


Die neuen Krebsmodell-Zelllinien stammen von Hautkrebszellen ab und besitzen entweder über normale mtDNA oder mtDNA mit schädlichen Mutationen, die die Funktion der Mitochondrien beeinträchtigen. Das Forscherteam fand heraus, dass auch Zellen mit stark beschädigter mtDNA Tumore bilden können, dass Krebszellen aber gesunde Mitochondrien bevorzugen, um zu wachsen und sich im Körper auszubreiten.


„Die Krebszellen mit stark geschädigter mtDNA haben trotzdem Tumore gebildet, obwohl ihre Mitochondrien nicht mehr richtig funktionieren. Das konnten wir mittels metabolischer Untersuchungen feststellen“, erklärt Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan, Leiter der Studie und Professor in der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Essen. Allerdings hatten diese Zellen größere Schwierigkeiten, sich im Körper weiter auszubreiten und Metastasen zu bilden.


„Das bedeutet, dass sie weniger erfolgreich vom Tumor in den Blutkreislauf gelangen und sich auf andere Organe ausbreiten können.“ Die Forschenden führen dies auf zwei Effekte zurück: geringere Zellmobilität und eine verminderte Anpassungsfähigkeit der Krebszellen. „Wenn die Zellen jedoch direkt in den Blutkreislauf injiziert wurden, waren sie weiterhin in der Lage, sich in anderen Organen anzusiedeln“, so Prof. Tasdogan.


In Tumoren, die sowohl normale als auch mutierte mtDNA enthielten, wuchsen Zellen mit funktionierender mtDNA deutlich besser. Zellen mit mutierter mtDNA schienen aber dennoch das Tumorwachstum zu fördern. Die Integration von mtDNA-Untersuchungen in den klinischen Alltag sowie deren experimentelle Weiterentwicklung wird ein zukünftiges Forschungsthema der Arbeitsgruppe sein.


Dr. Carolin Emcke wird Mercator-Professorin 2024

Duisburg/Essen, 23. OKtober 2024 -  Globalisierung, Menschenrechte, Theorien der Gewalt, Demokratiefeindlichkeit und kulturelle Identitäten in Literatur und Öffentlichkeit sind die Themen von Dr. Carolin Emcke, die die Mercator-Professur 2024 an der Universität Duisburg-Essen erhält. "Wessen Leid, wessen Erinnerung?“ fragt die Philosophin und Publizistin in ihrem Vortrag, den sie am 27. November in Essen hält.


Emcke hat als internationale Reporterin aus unterschiedlichen Kriegs- und Krisenregionen berichtet. Seit 2014 ist sie als freie Publizistin tätig und vertritt in ihren Büchern, Essays, Kolumnen eine klare Haltung. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Theodor Wolff-Preis, den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland sowie den Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik.


Mercator-Professoren bislang waren u. a. Alt-Bundespräsident Joachim Gauck, Richard von Weizsäcker, Margarethe von Trotta, Peter Scholl-Latour, Alfred Grosser, Götz W. Werner, Jutta Limbach, Antje Boetius, Ottmar Edenhofer und Mai Thi Nguyen-Kim. idr 
Infos:
https://www.uni-due.de/de/mercatorprofessur


Faktencheck Artenvielfalt beleuchtet Biodiversität in Deutschland

Duisburg, 4. Oktober 2024 - Wie steht es um die Biodiversität in Deutschland? Um diese Frage zu beantworten, haben mehr als 150 Autorinnen und Autoren aus 75 Institutionen am "Faktencheck Artenvielfalt" mitgearbeitet. Der Bereich Aquatische Biologie der Universität Duisburg-Essen hat federführend zu der Auswertung von über 700 Literaturquellen zu Binnengewässern und Auen beigetragen.


Ziel der Publikation ist es, die Zusammenhänge zwischen Biodiversität und Ökosystemleistungen sowie hemmende Einflüsse auf die Artenvielfalt wie Verschmutzung, strukturelle Überformung, invasive Arten und Klimawandel zu identifizieren. Die Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen wurden nun im Faktencheck Artenvielfalt veröffentlicht: https://www.oekom.de/buch/faktencheck-artenvielfalt-9783987260957 - idr

Wasserstoff-Labor HyTechLab4NRW eröffnet - Forschung made in NRW

Duiisburg, 27. September 2024 - Am 26. September 2024 eröffnete Staatssekretärin Silke Krebs vom NRW-Wirtschaftsministerium vor mehr als 100 Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft das HyTechLab4NRW bei einer „JRF vor Ort“-Veranstaltung am ZBT - Zentrum für BrennstoffzellenTechnik, einem An-Institut der Universität Duisburg-Essen an der Carl-Benz-Straße 201 in Duisburg-Neudorf. Damit stärkt das Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft seine Expertise im Bereich Wasserstoff-, Brennstoffzellen- und Elektrolyseforschung.

V.l.: Prof. Dr. Astrid Westendorf (Prorektorin UDE), Dr. Peter Beckhaus (Geschäftsführer ZBT), Prof. Dr. Harry Hoster (wiss. Leiter ZBT), Silke Krebs (Staatssekretärin MWIKE), Prof. Dr. Dieter Bathen (Vorstand JRF). © JRF e. V.


Bei der heutigen Eröffnung wurde deutlich: Das HyTechLab4NRW stärkt die Potenziale Nordrhein-Westfalens. Staatssekretärin Krebs gratuliert zur Eröffnung und betont: „Wasserstoff ist ein Wachstumsmarkt und für NRW mit seinem Maschinen- und Anlagenbau sehr wichtig. Es gibt noch viele Themen, für die wir neue Technologien brauchen, für die wir Prozesse erforschen müssen. Die Liste an Erwartungen ist lang, aber die Unterstützung ist auch groß. Wir freuen uns auf viele tolle Innovationen.“


Dafür wurde im Zuge des Umbaus zum HyTechLab4NRW die Infrastruktur inklusive Medienversorgung im Hauptlabor des ZBT auf dem Campus der Universität Duisburg-Essen (UDE) umfänglich modernisiert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. „Hier können wir zukünftig Brennstoffzellen, Anlagenkomponenten und sogar systemnahe Anlagen in größeren Leistungsbereichen, zum Beispiel für Mobilitäts- oder Energieversorgungsanwendungen, entwickeln und testen“, freut sich ZBT-Geschäftsführer Dr. Peter Beckhaus auf die neuen Möglichkeiten.


Die Prorektorin Forschung der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Astrid Westendorf, betont die Bedeutung für die Hochschullandschaft: „Wir feiern heute einen echten Gewinn für die Forschungsinfrastruktur an einem An-Institut unserer Universität – ein großes, gut ausgestattetes High-end-Labor.“

Prof. Dr. Dieter Bathen von der UDE unterstreicht als Vorstandsmitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft die Bedeutung des Projekts: „Diese Art der Forschungsinfrastruktur ist ein großer Mehrwert für unsere gesamte Forschungsgemeinschaft und bietet eine wunderbare Grundlage für die weitere wissenschaftliche Zusammenarbeit unserer Mitgliedsinstitute.“ Das HyTechLab4NRW wird innerhalb der Initiative Forschungsinfrastrukturen NRW zur Förderung des Forschungs- und Innovationspotentials sowie aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.


Polit-Prominenz im Hörsaal: Armin Laschet lehrt an der Universität Duisburg-Essen

Duisburg, 19. September 2024 - Die NRW School of Governance an der Universität Duisburg-Essen (UDE) bekommt prominenten Zuwachs: Der CDU-Spitzenpolitiker und frühere Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens Armin Laschet übernimmt im kommenden Wintersemester die Gastprofessur für Politikmanagement der Essener Stiftung Mercator.


Seine langjährige Erfahrung und das Verständnis für politische Prozesse auf allen politischen Ebenen, vom Stadtrat bis zum Europäischen Parlament, seien eine Bereicherung für die Lehre, heißt es aus der Universität. Seit 2006 fördert die private und gemeinnützige Stiftung Mercator Forschung und Lehre an der NRW School of Governance. Im Rahmen der Gastprofessur geben namhafte Persönlichkeiten aus der Politik den Studierenden regelmäßig exklusive Einblicke in ihre Arbeit. idr

Prestigeträchtige US-Forschungsförderung: Entschlüsselung des Erbguts der UDE-Algensammlung

Duisburg/Essen , 10. September 2024 - Forschende der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Westfälischen Hochschule haben eine wichtige Förderung zur Entschlüsselung des Erbguts einer Algensammlung eingeworben. Die Algensammlung ist mit mehr als 7.000 Stämmen eine der größten ihrer Art weltweit und bietet für die internationale Wasserforschung ein großes Potenzial.


Gefördert wird sie durch das renommierte Joint Genome Institute des Lawrence Berkeley National Laboratory (LBL), Department of Energy der USA. Die Forschenden erhoffen sich durch die Entschlüsselung der DNA der Algen neue Erkenntnisse über die Evolution, die Symbiose mit Bakterien und Viren sowie ihrer Rolle im Ökosystem zu gewinnen. Denn Algen sind wichtige Organismen auf der Erde.


Tausende Algen-Spezies wandeln unter anderem Kohlendioxid in organische Materie um und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zum Kohlenstoffkreislauf der Erde. Mit ihrer Fähigkeit, Kohlendioxid zu binden, tragen Algen zudem zur Minderung des Klimawandels bei. idr 
Informationen:
https://www.uni-due.de/biology/ccac/


Kanzlerwechsel an der Universität Duisburg-Essen Duisburg/Essen

Duisburg/Essen, 9. September 2024 - Die Universität Duisburg-Essen hat einen neuen Kanzler. Nach dem Wechsel des Amtsinhabers Jens Andreas Meinen nach Heidelberg bestimmte die Hochschulwahlversammlung den Wirtschaftsjuristen Ulf Richter zum Kanzler.
Der 54-Jährige war zuletzt Kanzler der Universität Siegen.

Die Amtszeit von Ulf Richter läuft zehn Jahre. idr -  Informationen: https://www.uni-due.de/2024-09-06-ulf-richter-neuer-ude-kanzler


UDE leitet bundesweites Kompetenzzentrum Schulentwicklung

Startchancen-Programm des Bundesforschungsministeriums soll Bildungschancen systematisch verbessern  

Duisburg, 4. Juli 2024 - 4.000 Schulen, die die Startchancen von jungen Menschen stärken und die Bildungserfolg von sozialer Herkunft entkoppeln: das ist das Ziel des nach den Sommerferien beginnenden „Startchancen-Programms“ von Bund und Ländern. Beteiligt sind Grundschulen, Schulen der Sekundarstufe I und berufsbildende Schulen.


Am 3. Juli hat das Ministerium nun einen interdisziplinären Forschungsverbund für die wissenschaftliche Begleitung zur Förderung ausgewählt, die Universität Duisburg-Essen ist mit dem Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung (IZfB) maßgeblich an dem Verbund beteiligt – eine große Bestätigung für die wissenschaftliche Qualität der Bildungs-, Gesellschafts- und Geisteswissenschaften an der UDE.  


Das Bundesforschungsministeriums (BMBF) fördert die wissenschaftliche Begleitforschung für das innovative Startchancen-Programm von Bund und Ländern und bietet 4.000 Schulen in sozialräumlich benachteiligten Lagen Zugang zu innovativer Schul- und Unterrichtsentwicklung . Das BMBF legt den Projektfokus darauf, mit den beteiligten Grundschulen, Schulen der Sekundarstufe I und berufsbildenden Schulen den Unterricht passgenaue Förderangebote zu entwickeln, die die Verbindung von Bildungserfolg mit sozialer Herkunft entkoppeln. 


Am 3. Juli hat das BMBF für die Begleitforschung einen interdisziplinären Forschungsverbund in einem wettbewerblichen Verfahren ausgewählt, an dem die Universität Duisburg (UDE) maßgeblich beteiligt ist. Gemeinsam mit der Ruhr-Universität Bochum innerhalb der UA Ruhr und in Kooperation mit der UC Berkeley werden an der Universität Duisburg-Essen (UDE) Prof. Dr. Isabell van Ackeren-Mindl, Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey, Prof. Dr. Heike Roll und Prof. Dr. Kerstin Göbel das Kompetenzzentrum „Multiprofessionelle Schulentwicklung im Sozialraum“ bundesweit im Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung (IZfB) koordinieren.


Die Gesamtleitung liegt beim Leibniz Institut für Bildungsforschung Frankfurt. Das Gesamtprogramm ist auf zehn Jahre ausgelegt, das Fördervolumen umfasst 20 Mrd. Euro (je 10 Mrd. Bund und Länder).  Prof. Dr. Isabell van Ackeren erläutert das konkrete Teilprojekt der UDE: „Wir werden die Schulen als lernende, demokratische Organisationen im Umgang mit vielfältigen Lernvoraussetzungen von Kindern und Jugendlichen stärken. Dabei werden wir u.a. neue Führungsansätze und multiprofessionelle Kooperationsstrukturen in der Schule und in ihrem Umfeld entwickeln und beforschen.


In Kooperation mit den anderen Kompetenzzentren im Projekt, wie etwa zur Unterrichtsentwicklung, wollen wir das Selbstkonzept und den Lernerfolg der Schüler:innen systematisch stärken. “ Der Prorektor für Studium und Lehre an der UDE, Prof. Dr. Stefan Rumann, weist auf das Potenzial des Projekts für die weitere Entwicklung der UDE hin: „Mit der Koordination der wissenschaftlichen Begleitforschung wird die UDE maßgeblich dazu beitragen, Schulqualität in breiter Perspektiver und über eine Dekade hinweg evidenzbasiert und nachhaltig zu entwickeln.


Damit wird die UDE ihrem Anspruch gerecht, sich auf wissenschaftlicher Basis für Chancengerechtigkeit, in der Bildungsregion Ruhrgebiet, aber auch bundesweit, zu engagieren – und das künftig noch systematischer auch für die schulische Bildungsphase.“ Weitere Informationen: Link zur Pressemitteilung des BMBF: 
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/pressemitteilungen/de/2024/07/020724-Startchancenprogramm.html


Erste Absolvent:innenfeier der Fakultät für Informatik

 „Abenteuer bisher gut gemeistert.“

Duisburg, 24. Juni 2024 - Sie gehört mit 5.000 Studierenden zu den zehn größten Fakultäten ihres Fachs bundesweit, ist aber noch kein Jahr alt: Im Oktober 2023 wurde die Fakultät für Informatik an der Universität Duisburg-Essen offiziell gegründet. Am 5. Juli werden nun die ersten Absolvent:innen feierlich verabschiedet. Grund genug, bei Dekan Prof. Torben Weis und Studentin Constanze Becker nachzufragen, wie es läuft.


„Die Gründung einer Fakultät ist immer ein großes Abenteuer, umso mehr, wenn sie nicht neu aufgebaut wird, sondern über 30 Fachgebiete und tausende Studierende in mehreren Studiengängen im laufenden Betrieb in eine neue Struktur überführt werden müssen“, so Prof. Dr. Torben Weis. „Dank der guten Zusammenarbeit aller Fakultätsmitarbeitende haben wir dieses Abenteuer bisher gut gemeistert.“


So hat sich die Fakultät mit ihren Studiengängen, angefangen bei Psychologie über Informatik und Software Engineering bis hin zu Wirtschaftsinformatik, längst etabliert. Die Studierenden können zwischen sechs Bachelorstudiengängen und sieben Masterabschlüssen wählen. Auch zwei berufsbegleitende Studiengänge bietet die Fakultät an.


„Das breite Angebot ist ein Alleinstellungsmerkmal der Informatik an der Universität Duisburg-Essen“, so Dekan Torben Weis. „Die Nachfrage ist groß.“ Vielfalt durch Wahlmöglichkeiten Auch Constanze Becker, die im Master Angewandte Informatik mit dem Schwerpunkt Interaktive und Kooperative Systeme studiert, würde sich jederzeit wieder für Informatik entscheiden.


„Ursprünglich wollte ich Medientechnik studieren, habe dann aber das Informatikstudium gewählt. Das hat mich schnell richtig gepackt, so dass ich nach meinem Bachelor jetzt noch den Master dranhänge. Das Studium hier an der UDE ist vielfältig und flexibel. Besonders gut gefallen mir die Wahlmöglichkeiten, so kann ich z.B. zwischen Medieninformatik und Ingenieurinformatik wählen, ohne mich sofort auf eine Fachrichtung festlegen zu müssen.“


Begeistert ist die Studentin auch von den Zusatzangeboten, die von den einzelnen Lehrstühlen und dem Fachschaftsrat organisiert werden, darunter Hackatons oder die IoT-Garage, in der Studierende Ideen für intelligente Geräte im Internet der Dinge (IoT) umsetzen können. Wie geht es nun mit Forschung und Lehre weiter? „Wir bauen Lehrkooperationen mit weiteren Fakultäten aus, denn kaum ein Fach kommt heutzutage noch Informatik aus, zum Beispiel, um große Datenmenge mit KI zu analysieren“, so Torben Weis.


„In der Forschung haben wir drei Schwerpunkte definiert: Human-centered Digital Technology, Software Technology und Information Systems.“ Zudem sollen die Forschungsaktivitäten im Bereich KI, von Grundlagenforschung bis hin zur Unterstützung von Start-Ups, ausgebaut werden. Auch neue Themen wie etwa Quantencomputing sollen demnächst mit neuen Fachgebieten besetzt werden. Eine Herausforderung bleibt jedoch erst einmal bestehen: die Fakultät ist noch über Duisburg und Essen verteilt.


Bis alle Studierenden und Lehrenden unter einem Dach zusammenkommen werden, wird es noch mehrere Semester dauern. Dem Zusammenhalt tut das aber keinen Abbruch: „Durch die neue Fakultät haben sich zahlreiche positive Entwicklungen ergeben“, findet Constanze Becker. „Es wurden campusübergreifende Veranstaltungen initiiert, die die Wahlmöglichkeiten für die Studierenden verbessert haben.


Die Zusammenarbeit zwischen den Fachschaftsräten Informatik, Komedia und System Engineering hat sich intensiviert, was zu neuen Initiativen wie der Planung eines gemeinsamen Sommerfests geführt hat. Dieses Fest soll nicht nur die Absolvent:innen gebührend ehren, sondern auch eine neue Tradition einführen, die die Gründung der Fakultät feiert.“

Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/informatik/


Abi in der Tasche? Beratung zu Studieneinstieg, Studium und Stipendium

Duisburg, 29. Mai 2024 - Wie bekomme ich einen Studienplatz? Wie kann ich mein Studium durch ein Stipendium fördern lassen? Welche Karrieremöglichkeiten habe ich nach dem Studium? Und: Welche Unterstützungsangebote gibt es für Studierende mit Autismus?


Am 13. Juni beantwortet das Akademische Beratungs-Zentrum der Universität Duisburg-Essen Fragen zu eben diesen Themen. Viele Fragen stellen sich rund um die Themen Studieneinstieg, Studium und Stipendium. Antworten gibt das Akademische Beratungs-Zentrum (ABZ) am Donnerstag, 13. Juni, im Rahmen des UDE-Stipendientag und während des Langen Abend der Studienberatung.


Das Programm richtet sich an Studieninteressierte sowie Studierende. Langer Abend der Studienberatung, 16-19:30 Uhr, LA Foyer Campus Duisburg (Lotharstraße 65, 47057 Duisburg)
Welche Voraussetzungen muss ich für ein Studium erfüllen?
Wie sieht der Bewerbungsprozess aus? Und wie ist ein Studium überhaupt aufgebaut?

Die zentralen Studienberatungen der NRW-Hochschulen bieten kurz vor Bewerbungsschluss an Universitäten den Langen Abend der Studienberatung an. Wer außerdem den Campus kennenlernen möchte und einen ersten Einblick in den Studienalltag erhalten will, kann parallel dazu ab 16:00 Uhr an einer einstündigen, kostenfreien Campus-Tour teilnehmen. Um
Anmeldung wird gebeten.


Ab 18:00 Uhr starten dann Vorträge zum Thema „Lehramt studieren“ und „Bewerbung an der UDE“. UDE-Stipendientag, 13.06.2024 von 16-18 Uhr, LA Foyer Campus Duisburg (Lotharstraße 65, 47057 Duisburg) Der UDE-Stipendientag informiert Interessierte über den Weg zum Stipendium: Für die Aufnahme in ein Stipendienprogramm sind mehrere Kriterien entscheidend.


So ist ein engagiert ausgeübtes Ehrenamt neben den guten Leistungen und der Persönlichkeit zum Beispiel ein relevanter Faktor für eine erfolgreiche Bewerbung. Infoveranstaltung zum Thema „Studieren mit Autismus“ 18-19 Uhr, LR 134 Campus Duisburg (Lotharstraße 65, 47057 Duisburg) & online via Zoom Wie Unterstützungsmöglichkeiten für ein Studium mit Autismus an der UDE aussehen, beantwortet die Beratungsstelle Autinom GmbH
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Weitere Informationen: Jina Joseph Vazhavelil, Mitarbeiterin im ABZ, Tel. 0203 379 5077,
jina.joseph-vazhavelil@uni-due.de,  https:\\www.udue.de/cclp Langer Abend der Studienberatung: https://www.uni-due.de/abz/studieninteressierte/langer_abend_der_studienberatung.shtml UDE-Stipendientag: https://www.uni-due.de/abz/stipendien/stipstiphurra.php  


 Online-Vortrag zur digitalen Ausstellung: Die Goldene Bulle und die Europawahl

Duisburg, 28. Mai 2024 - Entstanden im 14. Jahrhundert, geschrieben von Hand auf Pergament, das namensgebende goldene Siegel legitimierte den Inhalt: Die „Goldene Bulle“ regelte bis ins frühe 19. Jahrhundert die Wahl des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers. PD Dr. Mathias Kluge von der Universität Duisburg-Essen entwickelte gemeinsam mit dem Historischen Museum der Pfalz Speyer eine digitale Ausstellung rund um die kaiserliche Urkunde.


In seinem Online-Vortrag kurz vor der Europawahl, am 3. Juni um 17 Uhr, präsentiert er neue Forschungsergebnisse zum Dokument und erklärt, wie spätmittelalterliche Prinzipien die Grundlagen unserer heutigen Demokratie beeinflusst haben. Die Anmeldung zur Teilnahme ist kostenfrei. Die im Zentrum der Ausstellung und des Vortrags stehende Goldene Bulle Kaiser Karls IV. ist ein Gesetzbuch in lateinischer Sprache.

Die goldene Bulle -c-balzer-vierjahn


Es regelte vor allem die Wahl des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers durch die Kurfürsten bis zum Ende des alten Reiches im Jahr 1806: Die einfache Mehrheit entschied, und die Bulle mahnte direkt in Richtung der Kurfürsten: „Nachdem sie an diesem Ort gewählt haben, muss eine solche Wahl anerkannt werden, als wäre sie einmütig und ohne Gegenstimme vollzogen worden.“ Namensgebend für das frühe Verfassungsdokument ist das Siegel (die Bulle) aus Goldblech, das auf der Vorderseite den Kaiser mit Zepter und Reichsapfel zeigt, auf der Rückseite stilisiert die Stadt Rom abbildet.


Seit 2013 gehört die Goldene Bulle, von der sieben Originalausfertigungen erhalten sind, zum Weltdokumentenerbe der UNESCO wie die Bibel, der Koran und Goethes Werke. PD Dr. Mathias Kluge, Historiker und derzeit Vertretungsprofessor für Europäische Regionalgeschichte an der Universität Duisburg-Essen (UDE), betont die Bedeutung, die das Dokument auch aktuell noch hat: „Die Goldene Bulle Bulle regelte schon früh ein Wahlverfahren mit Mehrheitsentscheidung.


Für die Geschichte Europas hat es bis heute Bedeutung: Diejenigen, die wählen, müssen die Entscheidung der Mehrheit akzeptieren, um politische Stabilität zu gewährleisten.“ Die Ausstellung, die Kluge zusammen mit Kollegen aus der Forschung, der Filmbranche sowie Studierenden der Universität Augsburg geplant und umgesetzt hat, richtet sich an ein breites Publikum und vermittelt die Prinzipien der mittelalterlichen Königswahl auf unterhaltsame Weise per Video, Bild und mithilfe zahlreicher weiterführender Links für alle, die tiefer einsteigen möchten.


Kluge hält seinen Vortrag zur Ausstellung im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Für die Teilnahme ist eine kostenfreie Anmeldung nötig.
Online-Vortrag: https://s.rlp.de/dOrmO
Digitale Ausstellung: https://www.die-goldene-bulle.de/

Seite an Seite: Mentoring für Schulkinder 

Duisburg/Essen, 27. Mai 2024 - Tschüss Grundschule, hallo weiterführende Schule: Für viele Kinder ist dieser Wechsel ein großer Schritt. 57 Schüler:innen an zehn Grundschulen in Duisburg, Gelsenkirchen, Oberhausen und Essen werden seit drei Jahren von 19 Lehramtsstudierenden der Universität Duisburg-Essen im Mentoring-Programm WEICHENSTELLUNG für Viertklässler dabei begleitet.


Am 7. Juni werden die Mentor:innen und Mentees des ersten Jahrgangs feierlich verabschiedet. Mit dabei ist auch Studentin Anna Mölder, die drei Schüler:innen bis zur sechsten Klasse intensiv begleitet hat. „Auf das Projekt bin ich durch eine Stellenausschreibung des Zentrums für Lehrkräftebildung (ZLB) aufmerksam geworden. Bildungsgerechtigkeit liegt mir sehr am Herzen, deshalb habe ich mich sofort mit dem Projekt identifiziert“, erinnert sich Anna Mölder.


„Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie hilfreich zusätzliche Unterstützung beim Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule sein kann.“ Die 22-Jährige studiert Deutsch und Wirtschaft-Politik für Haupt,-Real-, und Gesamtschulen im Lehramtsstudiengang an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Praxiserfahrung zu sammeln, ist ihr wichtig. Zwei Unterrichtsstunden pro Woche hospitieren Anna Mölder wie auch die anderen Projekteilnehmenden in der Klasse der Kinder. Einmal wöchentlich findet die Förderung der Schüler:innen statt, die die angehenden Lehrkräfte selbst planen und durchführen.


Das Ziel des Programms der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, das von der Dr. Harald Hack Stiftung in NRW finanziert wird, ist die individuelle Förderung von Mädchen und Jungen, die das Potenzial für einen höheren Schulabschluss haben, aber aus vielfältigen Gründen auf ihrem Bildungsweg zusätzliche Unterstützung benötigen. „Die Kinder schenken uns ihr Vertrauen.“ Es geht um die schulische Förderung, aber auch um die Stärkung der Selbstwirksamkeit der Mentees, also der eigenen inneren Überzeugung, schwierige Situationen alleine zu meistern.


Zum Projekt gehört außerdem ein Kultur- und Ausflugsprogramm, das die Bindung zwischen Mentees und Mentor:innen stärkt, aber auch die der Kinder untereinander. „Es ist wirklich schön, wie sich die Beziehung mit den Schüler:innen entwickelt hat. Sie schenken uns ihr Vertrauen und kommen auch mit ihren Sorgen zu uns. Wir sind ihre Konstante beim Übergang und beim Einleben in die neue Schule. Zu sehen, dass wir ihnen helfen können und dass sie unsere Unterstützung beispielsweise bei der Organisation des eigenen Lernens, bei Fragen zu den Hausaufgaben oder der Vorbereitung auf die ersten Klassenarbeiten annehmen, ist sehr bereichernd.“


Auch für die Anna Mölder selbst ergeben sich durch die Tätigkeit im Projekt positive Effekte hinsichtlich ihrer Professionalisierung. Sie fühlt sich zunehmend sicherer in ihrem Zeitmanagement, der Unterrichtsplanung und dem Umgang mit herausfordernden Situationen. Auch nach der Abschiedsfeier der 57 Kinder im Essener Grugapark hat Anna Mölder fest vor, mit ihren Schützlingen in Kontakt zu bleiben – und auch das Projekt verlässt sie nicht.


„Bei WEICHENSTELLUNG arbeite ich seit März als studentische Hilfskraft und unterstütze andere Mentor:innen nun in der Rolle als Tutorin, weil mir das Projekt selbst so viel Spaß gemacht hat und ich meine Erfahrungen gerne weitergeben möchte.“


WEICHENSTELLUNG für Viertklässler ist eine Initiative der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS und ist 2013 in Hamburg gestartet. Das Mentoring-Programm wurde seitdem auf weitere Standorte ausgeweitet: In Baden-Württemberg wird es von der Pädagogischen Hochschule Weingarten und – dank der Förderung der Dr. Harald Hack Stiftung – in Nordrhein-Westfalen von der Universität zu Köln sowie seit dem Schuljahr 2020/21 auch von der Universität Duisburg-Essen umgesetzt. Weitere Informationen:
ZLB-Projektseite Projektseite allgemein


Studien zu Stammzell- und Blutspenden

 Wann man wen wie anspricht
Duisburg, 21. Mai 2024 - Stammzellen und Blut haben eines gemeinsam: Beides wird dringend gebraucht, um kranken Menschen zu helfen. Doch wie kann man sicher sein, dass sich genügend Spender:innen finden? Auf die richtige Ansprache kommt es an, hat Dr. Michael Haylock in zwei Studien herausgefunden. Haylock ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für VWL, insb. Gesundheitsökonomik, der Universität Duisburg-Essen.


„Mit der Bereitschaft zur Stammzellenspende habe ich mich in meiner Dissertation beschäftigt und dafür mit der weltweit größten Spenderdatenbank DKMS zusammengearbeitet. In einem großen internationalen Team haben wir Maßnahmen untersucht, die darauf abzielen, die insgesamt 11,4 Millionen registrierten Stammzellspender:innen besser zu erreichen, wenn eine Spende benötigt wird.“


Die Forschenden konnten dafür einen Datensatz von 91.670 Spendenwilligen der Jahre 2013 bis 2018 auswerten. Erneuter Kontakt motiviert Alleine in Deutschland sterben mehr als 20.000 Menschen pro Jahr an Blutkrebs. Spenden von Stammzellen aus dem Knochenmark oder Blut erhöhen die Überlebenschance von Erkrankten, die Leukämie oder andere Formen von Blutkrebs haben.


„Viele Freiwillige schrecken jedoch zurück, wenn die Stammzellen tatsächlich entnommen werden sollen. Wir konnten aber nachweisen, dass eine erneute Kontaktaufnahme zwischen Registrierung und Spende die Bereitschaft von Spender:innen signifikant erhöht. Am stärksten ist dieser Effekt, wenn auch um eine Blutprobe gebeten wird“, so Haylock, „dann sank die Zahl der Registrierten, die später vor einer Spende zurückschreckten, um 37 Prozent.“


Wie erklären sich die Forschenden diesen positiven Effekt?
„Den Spender:innen wird wieder vor Augen geführt, dass sie helfen können, und wir vermuten, dass ihre Motivation deshalb noch einmal zunimmt“, so Haylock. Mangel erhöht Spendenbereitschaft Blut dringend gesucht! Wie reagieren potenzielle Blutspender:innen auf solche Aufrufe? Darum ging es Dr. Michael Haylock und seinen Kolleg:innen in einer zweiten Studie.


„In der Coronapandemie haben wir ein Umfrageexperiment mit 1207 Studierenden gestartet. Wir wollten wissen, ob sich die Spendenbereitschaft während und nach dem Corona-Lockdown verändert, wenn a) auf das drängende Problem knapper Blutkonserven aufmerksam gemacht wird und b) wenn in Blutspendezentren über Maßnahmen zur Verringerung der SARS-CoV-2-Übertragung informiert wird.

Die Ergebnisse: Information über den Mangel erhöhte die Bereitschaft zur Spende bei Nichtspendern im Durchschnitt um 28 Prozent, auch waren alle Befragten eher zu einer schnellen Spende bereit. Dagegen sorgte die Information zur Corona-Übertragung für einen negativen Effekt: Die Motivation von Spender:innen, erneut Blut zu geben, sank um durchschnittlich 9 Prozent. Auch die Bereitschaft von Nicht-Spendern, schnell zu spenden, ging zurück. Warum?
„Wir interpretieren die Ergebnisse so, dass die Spender:innen während einer Pandemieabriegelung Kosten und Nutzen für eine Freiwilligentätigkeit abwägen, aber nur, wenn sie ausreichend informiert sind,“ erklärt Haylock.


„Die Kommunikation zur erhöhten Auswirkung jeder einzelnen Blutspende, aber insbesondere für die Blutgruppen mit sehr niedrigen Blutkonserven, führt zu einer höheren Spendenbereitschaft von Nichtspendern und wirkt sich auf die Bereitschaft schnell zu spenden für alle Befragten aus“, so Haylock.„Im Vergleich zu Studien, die monetäre Anreize testen, zeigen wir die hohe potentielle Wirkung von Werbekampagnen, die nur mittels Information über die aktuelle Lage der Blutkonserven funktionieren.“


Weitere Informationen: https://doi.org/10.1086/730331 https://link.springer.com/article/10.1007/s40881-024-00164-8

CHE Ranking: Uni Duisburg-Essen in der Spitzengruppe beim Support zum Studienbeginn

Duisburg, 2. Mai 2024 - Der Einstieg in das Studium ist für viele eine Herausforderung. An der Universität Duisburg-Essen gibt es daher seit langem sehr gute Unterstützungsangebote für Studienanfänger:innen, die systematisch weiterentwickelt werden. Das heute veröffentlichte CHE-Ranking sieht die Universität in dieser Kategorie in den befragten Fachbereichen* in der Spitzengruppe.  


„Selbstorganisation im Studium, herausfordernde Vorlesungen und Prüfungen, der Einstieg in das Studium ist für viele Studienanfänger:innen nicht leicht. Um das abzufedern, haben wir an der Universität Duisburg-Essen (UDE) etliche Unterstützungs- und Mentoringangebote“, erklärt Prof. Dr. Stefan Rumann, Prorektor für Studium, Lehre und Bildung an der UDE. „Es freut uns daher sehr, dass unsere Bemühungen sich auch in der Studierendenbefragung des CHE-Rankings widerspiegeln“, so Stefan Rumann.  


Die UDE hat schon vor vielen Jahren erfolgreich ein Mentoring-System in allen Fakultäten eingeführt, um den Übergang von der Schule zur Universität zu unterstützen. Das Angebot bietet Studierenden rund um die Uhr passende Beratung. Mehr als 90 Prozent der Studienanfänger:innen nutzen das Angebot. Beratungsschwerpunkte sind die Themen Studienplanung/-organisation, Zeitmanagement, wissenschaftliches Arbeiten, Lerntechniken, Studienbelastungen und Prüfungsvorbereitung.  


Gerade in der Orientierungswoche sorgt jede Fakultät und das Akademische Beratungszentrum mit verschiedenen Maßnahmen dafür, dass sich die Erstsemesterstudierenden schnell einleben. Das International Office stellt ausländischen Studierenden außerdem Paten zur Seite, die auch mit Formularen und Behördengängen helfen. In der Physik hat sich zudem ein Buddy-System etabliert. Studierenden aus den höheren Semestern bieten Videochats oder persönliche Treffen an, um gerade Studienanfänger:innen zu unterstützen.  


Außerdem erreicht die UDE in der Kategorie „Abschlüsse in angemessener Zeit“ bei den Masterstudiengängen Biologie, Informatik (Campus Essen), Physik und Sportwissenschaft die Spitzengruppe. Die Politikwissenschaft rangiert mit einer hohen Anzahl an Promovierenden pro Professor:in in der Spitzengruppe.  


*Das sind Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Medizin, Physik, Politikwissenschaft/Sozialwissenschaft, Soziologie, Sport und Sportwissenschaft. Lediglich im Fach Chemie liegt  die UDE in der Kategorie „Unterstützung am Studienanfang“ in der Mittelgruppe     Weitere Informationen zum CHE-Hochschulranking:
https://www.che.de/ranking-deutschland/


Im Behandlungszimmer: Kommunikation auf Augenhöhe?

Duisburg, 16. April 2024 - Dass Ärzt:in und Patient:in gemeinsam die therapeutischen oder diagnostischen Maßnahmen beschließen, gilt als Goldstandard der medizinischen Kommunikation. Praktisch umgesetzt wird diese so genannte partizipative Entscheidungsfindung (SDM) nur teilweise. Eine internationale Studie unter Leitung der Universität Duisburg-Essen hat Arzt-Patient-Interaktionen an vier Universitätskliniken analysiert.


Die Ergebnisse wurden soeben im Fachmagazin Teaching and Learning in Medicine* veröffentlicht. Sie bestätigen eine Umsetzungslücke von SDM.  Die paternalistische Beziehung, in der Ärzt:innen zum Wohle von Betroffenen entscheiden, soll einem partnerschaftlichen Vorgehen weichen. Weltweit wird das in der medizinischen Ausbildung gelehrt. Aus Studien ist jedoch bekannt, dass dieser gemeinsame Entscheidungsprozess (shared decision-making  SDM) im Versorgungsalltag oft zu kurz kommt.


Wie verlaufen solche Gespräche? Das hat ein interdisziplinäres Team aus Soziologie, Medizin, Linguistik und Medizinpädagogik für unterschiedliche Sprach- und Wissenschaftsräume untersucht: in China, der Türkei, Deutschland und den Niederlanden.   Das Team unter Leitung von Soziologieprofessorin Dr. Anja Weiß (Universität Duisburg-Essen) analysierte 71 Videobeobachtungen, mit denen der Erstkontakt eines Arztes bzw. einer Ärztin mit einem bzw. einer Schauspielpatient:in aufgezeichnet wurde. Diese:r klagt über Symptome von Herzschwäche. Eine Patientenakte liegt vor, es werden u.a. Beschwerden, Diagnose und Maßnahmen besprochen, wobei sich die Betroffenen ganz unterschiedlich einbringen.  

„Unseren Beobachtungen nach ist die gemeinsame Entscheidungsfindung im klinischen Alltag länderübergreifend nicht lehrbuchgemäß“, sagt Prof. Anja Weiß. „Dennoch waren viele Aspekte und Variationen des SDM-Ideals in den von uns beobachteten Interaktionen offensichtlich: Die Ärzt:innen reagierten aktiv auf ihr Gegenüber, sie interessierten sich für die Perspektive ihrer Patient:innen, stellten Fragen, schlugen Erklärungen für deren Ängste vor. Oft geschah das allerdings auf routinierte Weise.“  


Kulturelle Unterschiede in der Kommunikation konnte das Forschungsteam überraschenderweise nicht feststellen. Was die Gespräche auch zeigten: Die Interaktionen sind dynamisch, lassen sich nicht immer vorhersagen oder von den Behandelnden steuern. Und: Selbst zurückhaltende Patient:innen können eine aktive Rolle spielen, so dass es zu einer gemeinsamen Entscheidung kommt.


„Das Lehrbuch-Modell von SDM ist in einigen Punkten vielleicht zu starr und sollte überdacht werden“, so Weiß. „Wir empfehlen, diesbezüglich in der medizinischen Ausbildung mehr Improvisationen und Variationen zuzulassen.“  
* Medical Care as Flea Market Bargaining? An International Interdisciplinary Study of Varieties of Shared Decision Making in Physician–Patient Interactions https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/10401334.2024.2322456


Schneller, effizienter und kostengünstiger im Hochschulbau

 Universität Duisburg-Essen ist an Neuer Masterplanung im Hochschulbau NRW beteiligt
Duisburg, 16. April 2024 -  Planung, Genehmigung und Bau deutlich beschleunigen, Prozesse verschlanken: Die Universität Duisburg-Essen nimmt als eine von drei Hochschulen an der Studie „Neue Masterplanung im Hochschulbau“ der beiden NRW-Ministerien für Kultur und Wissenschaft sowie der Finanzen teil. Beim heutigen Kick-Off haben Ministerin Brandes, Minister Optendrenk und Vertreterinnen des Bau- und der Liegenschaftsbetriebs NRW und der Hochschulen die Studie vorgestellt.  


Die Masterplanung Hochschulbau wurde vor dem Hintergrund entwickelt, dass zur erfolgreichen Bewältigung des Investitionsstaus an den NRW-Hochschulen, von denen viele in den 1960er- und 1970er-Jahren errichtet wurden, über finanzielle Mittel hinaus neue Prozesse erforderlich sind. „Wir brauchen neue Verfahren, um in kürzerer Zeit mit weniger Geld mehr Bauvorhaben an den teils stark sanierungsbedürftigen Einrichtungen zu realisieren,“ betont NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes.  


Das Ziel ist es, Prozesse in der Planungs- und Genehmigungsphase systematisch miteinander verschränkt und zeitgleich abzuarbeiten, während beispielsweise die Schritte Wirtschaftlichkeitsprüfung, Flächenplanung und Budgetierung bislang nacheinander angegangen wurden. Das neue Vorgehen kann zu Zeitersparnissen von bis zu 12 Monaten führen. Jede Hochschule soll dabei ihre Bauvorhaben auf die aktuell notwendigen und kurzfristig umsetzbaren Projekte fokussieren.  


Die Universität Duisburg-Essen sieht die Chancen der neuen Verfahren im Hochschulbau. „Wir freuen uns sehr, eine der drei Modellhochschulen sein zu können. Um als große nordrhein-westfälische Universität mit mehreren Standorten zu exzellenter Infrastruktur zu kommen, müssen wir die Campusentwicklung und -erneuerung rasch vorantreiben,“ so Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert. 


„Mit rascheren Prozessen sehen wir hervorragende Chancen für den Wissenschaftsstandort Duisburg-Essen. Mit attraktiven, modernen Bauten kommen wir unserer Verantwortung für die Zukunft nach. Und wir werden für Studierende, die Arbeitskräfte von morgen, als Region und Land NRW attraktiver.“ Geplant ist, nach einer Erprobungsphase die Neue Masterplanung schrittweise auf alle Hochschulen in Nordrhein-Westfalen auszurollen.


- Wasserdargebot und -bedarf vorhersagen Talsperren smart steuern
- 3. UDE Science Fair mit der Junior Uni Essen 

Wasserdargebot und -bedarf vorhersagen Talsperren smart steuern
Duisburg, 16. April 2024 - Hochwasser, Dürren, Hitzewellen: Der Klimawandel stellt die Prognose von Wassermengen und die Steuerung von Talsperren zunehmend vor Herausforderungen. Die Stauanlagen spielen eine entscheidende Rolle im Hochwasserschutz und während Trockenperioden. Um sie an die Klimaveränderungen anzupassen, entwickeln Forschende der Universität Duisburg-Essen eine vorhersagebasierte Steuerung der Talsperren auf Basis Künstlicher Intelligenz.


Das Projekt PROWAVE wird von der deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) für die kommenden drei Jahre mit 348.000 Euro gefördert. „Die Wetterereignisse, die durch den Klimawandel verursacht werden, sind schwer kalkulierbar und stellen das Management der Talsperren und ihrer Einzugsgebiete vor eine große Herausforderung“ erklärt Prof. Dr.-Ing. André Niemann vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Universität Duisburg-Essen (UDE).


„Bisher werden Talsperren durch eine Reihe an Flusspegelständen gesteuert. Die Entscheidungen, die auf dieser Grundlage getroffen werden, sind aber reaktiv und langsam“.
Künftig werden dank der technologischen Fortschritte die Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) die Talsperrenbetreibenden unterstützen. Hierzu werden spezielle Verfahren, wie z.B.  LSTM-Netzwerke (Long Short-Term Memory) effiziente Steuerungsstrategien ermöglichen. Dadurch entstehen Werkzeuge, welche die zunehmenden Vorhersageinformationen gezielt nutzen.  


In Kombination mit modernen Datenanalyse-Tools ermöglichen sie eine proaktive Steuerung der Wasserverteilungssysteme, basierend auf zuverlässigen Prognosen des Wasserbedarfs und des Wasserdargebotes. „Bisher war diese Prognose äußerst schwierig, da jeder simulierte physikalische Prozess bekannt sein musste. Methoden der Künstlichen Intelligenz machen nun den Unterschied“, sagt Gregor Johnen, leitender Ingenieur im Team von Prof. Niemann und erklärt weiter: „So können etwa neuronale Netze und Ensemble-Methoden die Echtzeitdaten nutzen und aus ihnen Lernen, um komplexe Prozesse zu simulieren und über das erlernte Prozessverständnis die Vorhersagbarkeit von Extremwetterereignissen zu verbessern – und das bis zu drei Monaten im Voraus“  


Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines prototypischen Modells für den Betrieb von Talsperren und der Bereitstellung von Wasser für die Wasserversorgung. Er wird am Beispiel des Talsperrenverbundsystems der Harzwasserwerke entwickelt. Dieser integriert die Vorhersagen der Forschenden in ein komplexeres Optimierungsmodell, welches von der KISTERS AG mit Sitz in Aachen zur Verfügung gestellt wird.


„Eine solch die proaktive Steuerung unserer Systeme ermöglicht es uns frühzeitig und flexibel auf etwaige zukünftige Nutzungskonflikte zwischen der Wasserversorgung und anderen Wassernutzern reagieren“, so Dr. Alexander Hutwalker, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung bei den Harzwasserwerken. Langfristig möchten die Forschenden sowie die assoziierten Partner Ruhr- und Wupperverband mit dem Prototyp den Wandel hin zur smarten Steuerung von Talsperren erreichen, die den Anforderungen des Klimawandels gerecht wird. 


3. UDE Science Fair mit der Junior Uni Essen
Wissenschaft live Wissenschaft zum Anfassen, Mitmachen, Staunen: Die Universität Duisburg-Essen lädt Kinder ab 6 Jahren zur 3. UDE Science Fair mit der Junior Uni Essen ein. Am 4. Mai wartet von 13 bis 16 Uhr im Glaspavillon am Campus Essen ein abwechslungsreiches Programm auf den neugierigen Nachwuchs.


Nach den großen Erfolgen der letzten beiden Science Fairs werden die Kinder auch in diesem Jahr nicht enttäuscht: An Mitmach-Ständen können Bienenroboter (BeeBots) programmiert werden, es wird mit Naturfarben gemalt, physikalische Phänomene wollen entdeckt sowie Wasser und Gewässer erforscht werden. Im Rahmenprogramm gibt es drei zwanzigminütige Auftritte der Physikanten mit ihrer Street Physics Show.


Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Da am selben Tag der Uni-Flohmarkt stattfindet, empfehlen die Organisator:innen die Anreise mit dem ÖPNV. Weitere Informationen: https://zlb.uni-due.de/veranstaltungen/science-fair/


Hochschulambulanz für Psychische Gesundheit

Therapieplätze für Kinder und Jugendliche
Duisburg, 2. April 2024 - Eine Behandlung ist dringend nötig, doch die Wartezeiten sind lang – so geht es einem von fünf Kindern auf der Suche nach einem Therapieplatz. Als neue Anlaufstelle etabliert hat sich die Hochschulambulanz für Psychische Gesundheit der Universität Duisburg-Essen. Sie nimmt fortlaufend Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen auf und setzt auf individuelle Verhaltenstherapien.


Melden können sich Interessierte oder ihre Eltern während der telefonischen Sprechzeit (mittwochs 15-16 Uhr) oder unter hpg-kjp@uni-due.de. Erst seit dem letzten Jahr bietet die 2019 gegründete Ambulanz am Campus Essen auch Plätze für Kinder und Jugendliche an.


„Wir wissen, wie schwierig es ist, einen solchen Platz zu bekommen. Familien verzweifeln oft daran. Wir bauen deshalb unser Psychotherapie-Angebot mit einem Team aus speziell hierfür ausgebildeten Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen kontinuierlich aus“, so Prof. Dr. Thomas Forkmann, der die Ambulanz leitet. Zu den häufigsten Störungen der jungen Patient:innen zählen Angststörungen, depressive und hyperkinetische Störungen (ADHS) oder dauerhaft aggressives Verhalten. Die Folgen: Die Lebensqualität der Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien ist stark beeinflusst. Häufig wirkt sich das auch negativ auf die soziale und schulische Entwicklung aus.


„Die meisten psychischen Störungen sind jedoch sehr gut mit einer Verhaltenstherapie behandelbar, und ein chronischer Verlauf lässt sich oft verhindern“, erklärt die stellvertretende Leiterin der Ambulanz, Prof. Dr. Antonia Barke. Veränderung von Gedanken, Gefühlen und Verhalten Wie läuft die Behandlung ab?


„Zunächst erstellen wir nach einer ausführlichen und sorgfältigen Diagnostik gemeinsam mit dem Kind oder dem/ der Jugendlichen einen Behandlungsplan. Die Erziehungsberechtigten sind natürlich auch beteiligt. Wir legen die Therapieziele fest und besprechen das Vorgehen. In Kurz- oder Langzeittherapien arbeiten wir dann gemeinsam an der Veränderung des Verhaltens, der Gedanken und Gefühle“, so Barke.


Damit in Zukunft Patient:innen nicht mehr so lange auf eine Behandlung warten müssen, erforscht das Team der Hochschulambulanz nicht nur intensiv die Behandlungsmöglichkeiten von psychischen Störungen des Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalters, sondern bildet auch Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen in den entsprechenden Bachelor- und Masterstudiengängen der Fakultät für Bildungswissenschaften mit aus.

Weitere Informationen: Hochschulambulanz für Psychische Gesundheit, Tel. 0201/183 4377, hpg-kjp@uni-due.de


DFG fördert Studie zur Internetsucht an der Uni Duisburg-Essen mit fünf Millionen Euro
Duisburg/Essen, 25. März 2024 - Was macht internetsüchtig und wie lässt sich dieses Suchtverhalten ändern? Diesen Fragen geht eine transregionale Forschungsgruppe unter Leitung von Prof. Matthias Brand von der Fakultät für Informatik und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen nach. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt in den kommenden drei Jahren mit rund fünf Millionen Euro.


Was der Online-Sucht zugrunde liegt, erforscht das Expertenteam bereits seit drei Jahren mit Unterstützung der DFG, jetzt wird die Gruppe erweitert und die Fragestellung auf psychologische und neurobiologische Mechanismen konzentriert. Dafür befragen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erneut rund die Hälfte der über 1.100 Personen mit sowohl unproblematischem als auch riskantem und pathologischem Verhalten. Sie haben sich bereits in der ersten Förderperiode an Fragebögen, Interviews, experimentellen Paradigmen sowie Hirnscans beteiligt. Die Forschenden wollen so einen mehrere Jahre umfassenden Verlauf darstellen, der die verschiedenen Stadien des Suchtprozesses aufzeigt. idr

20 Jahre Universität Duisburg-Essen – Zeit für eine Bilanz!

Landtag Düsseldorf/Duisburg im März 2024 - Kleine Anfrage der Abgeordneten Sarah Philipp, Julia Kahle-Hausmann und Dr. Bastian Hartmann SPD.  Die Universität Duisburg-Essen (UDE) ist eine der jüngsten und gleichzeitig größten Universitäten Deutschlands. Insgesamt studieren über 41.000 Studierende aus über 130 Nationen an den beiden Standorten in Duisburg und Essen. Der Anteil internationaler Studierender beträgt etwa 19 Prozent. Letztes Jahr feierte die Universität zudem ihr 20-jähriges Jubiläum – im Jahr 2003 fusionierten die beiden Hochschulen in Duisburg und in Essen miteinander.


Die UDE gilt als Universität der Bildungsaufsteigern und Bildungsaufsteigerinnen und ist durch ihre breiten Beratungs- und Unterstützungsangebote Anlaufstelle für viele Erstakademikern und Erstakademikerinnen. Die Universität Duisburg-Essen ist ein Aushängeschild der gesamten Region und genießt international eine sehr gute Reputation. Im „Times Higher Education World University Rankings Citation index“ belegte die Universität Duisburg-Essen im Jahr 2021 den 18. und im Jahr 2023 den 31. Platz. Dieser Index rankt die 200 weltbesten Universitäten, die jünger als 50 Jahre alt sind. Dementsprechend ist es wichtig, dass sich die Universität fortwährend weiterentwickelt und für die Zukunft breit aufgestellt ist. Dazu gehört der Bau von neuen Forschungseinrichtungen und Gebäuden genauso wie eine moderne Ausstattung.


Wachsende Herausforderungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft machen es notwendig, dass an der Universität Duisburg-Essen die optimalen Rahmenbedingungen sowohl für die Forschung als auch die Lehre geschaffen werden. Dafür ist ein modernes und gut ausgestattetes Forschungsumfeld notwendig.

Die Ministerin für Kultur und Wissenschaft hat die Kleine Anfrage 3314 mit Schreiben vom 13. März 2024 namens der Landesregierung beantwortet.
1. Wie haben sich die Studierendenzahlen an der Universität Duisburg-Essen in den letzten 20 Jahren – seit der Gründung – entwickelt? Stellen Sie die Studierendenzahlen bitte aufgeschlüsselt nach Standort und Jahreszahl dar.
2. Wie unterscheidet sich die Entwicklung der Studierendenzahlen zwischen den einzelnen Fakultäten und Studiengängen? Stellen Sie die Studierendenzahlen bitte aufgeschlüsselt nach Standort und Jahreszahl dar. Fragen 1 und 2 werden aufgrund des Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet.


Auf die tabellarische Aufstellung in der Anlage wird Bezug genommen 20 Jahre Universität Duisburg-Essen. Soweit Daten vorliegen, werden die Zahlen standortspezifisch dargestellt. Aufgrund dessen, dass die Hochschule im Rahmen der Amtlichen Hochschulstatistik über viele Jahre nur eine Hochschulnummer innehatte, lässt sich in den Jahren 2006 bis 2017 nur die Gesamtentwicklung der Hochschule betrachten. Innerhalb der Hochschulstatistik existiert eine fest definierte Fächersystematik, bestehend aus übergeordneten Fächergruppen, Studienbereichen sowie Studienfächern. Eine Aufteilung nach Fakultäten ist somit auf Basis der amtlichen Daten nicht möglich. Die derzeit geltenden Zuordnungen der Fächer zu den einzelnen Studienbereichen wurden auf alle früheren Jahre übertragen.


3. Was sind aus Sicht der Landesregierung Gründe für die unterschiedliche Entwicklung der Studierendenzahlen an den beiden Standorten in Duisburg und Essen, den Fakultäten und zwischen den Studiengängen?
Hier liegen der Landesregierung keine statistischen Daten vor. Es spielen unter anderem hochschulinterne, gesellschaftliche sowie hochschulstatistisch-methodische Indikatoren eine Rolle, über die nur Spekulationen angestellt werden könnten.

4. Welche konkreten Maßnahmen bzw. Projekte sind an der Universität Duisburg-Essen zur Weiterentwicklung und Erweiterung der beiden Universitätscampus geplant?
Am Campus Essen der Universität Duisburg-Essen werden aktuell das Gebäude V15 S sowie Teile des Gebäudes V15 R saniert. Dort sind unter anderem Flächen der Fakultät für Ingenieurwissenschaften sowie zentrale wissenschaftliche Werkstätten untergebracht. Die Sanierung und Modernisierung eines weiteren Gebäudes am Campus Essen (R09 S), das unter anderem von den Fakultäten für Geisteswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften genutzt wird, wird in Kürze beginnen.


In Planung ist darüber hinaus die Sanierung und Modernisierung des Gebäudes R12 R am Campus Essen, in dem unter anderem Flächen des Instituts für Kunst und Kunstwissenschaften der Fakultät für Geisteswissenschaften sowie Seminarflächen untergebracht werden. Vorbehaltlich der Mittelbereitstellung durch den Haushaltsgesetzgeber wird auch die Bibliothek für Geisteswissenschaften und Gesellschaftswissenschaften am Campus Essen saniert und erweitert werden.


Am Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen wird ein Ersatzneubau mit Instituts- und Seminarflächen unter anderem für die Fakultäten für Gesellschaftswissenschaften und Ingenieurwissenschaften einschließlich Parkhaus errichtet. In Planung ist darüber hinaus ein Ersatzneubau für die experimentelle und technische Physik am Campus Duisburg. Schließlich wurde der Forschungsbau ACTIVE SITES der Universität Duisburg-Essen in die gemeinsame Förderung von Bund und Ländern nach Art. 91b Grundgesetz aufgenommen und wird bis 2027 in Essen errichtet werden.

Therapie bei Pneumokokken-Meningitis

Duisburg, 6. März 2024 Blockierte Mustererkennungsrezeptoren Meningitis, eine Hirnhautentzündung, kann durch nichtinfektiöse Reize oder eine Infektion mit verschiedenen mikrobiellen Erregern, wie z. B. Pneumokokken (Gram-positive Bakterien) ausgelöst werden. Obwohl wirksame Antibiotika zur Verfügung stehen, können die entzündlichen Prozesse im Hirn zu neurologischen Folgeerscheinungen oder sogar zum Tod führen.


Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) haben in Kooperation mit Kolleg:innen der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und der Universität Greifswald nun untersucht, wie die Antibiotikatherapie bei einer solchen Infektion sinnvoll ergänzt werden kann. Ihre Laborversuche zeigen, dass die Blockade der Rezeptoren TLR2 und TLR13 dabei helfen kann, die schädlichen Entzündungsprozesse auszubremsen.


„Im Hirnwasser gibt es keine Fresszellen, die eindringende Bakterien erfolgreich bekämpfen könnten“, so Prof. Dr. Carsten Kirschning, Leiter der Arbeitsgruppe „Regulation pathogenspezifischer Immunität“ am Institut für Medizinische Mikrobiologie in Essen. „Stattdessen lösen aus dem Blutkreislauf einwandernde Immunzellen starke entzündliche Prozesse aus, die das Hirn kollateral schädigen.“


Die Standardbehandlung einer Meningitis, die durch eindringende Pneumokokken ausgelöst wird, erfolgt als Antibiotikaverabreichung und wird häufig durch die Gabe des Cortison-Präparats Dexamethason ergänzt. Das Cortison reguliert die Immunreaktion. In einer kürzlich im „Journal of Clinical Investigation insight“ erschienenen Studie konnten die Essener, Münchner und Greifswalder Forschenden nun zeigen, dass eine Antibiotikabehandlung mit oder ohne Dexamethasongabe als Mix mit einem neutralisierenden monoklonalen anti-TLR2 Antikörper und dem altbekannten Malariamittel Chloroquin die Immunreaktion noch stärker abschwächen und damit die Kollateralschäden im Gehirn reduzieren kann.


Das Forschungsteam um Prof. Kirschning hat im Labor beide Substanzen getestet, weil sie die Funktionen zweier wichtiger Proteine hemmen: der Mustererkennungsrezeptoren TLR2 und TLR13 in der Maus sowie TLR2 und TLR8 in Immunzellen des Menschen. „Der hemmende Effekt dieser Kombination war stärker als der von Dexamethason, dem derzeitigen Standard-Zusatzmedikament für Pneumokokken-Meningitis“, so die Autor:innen.

Sie schlussfolgern, dass die Rezeptoren TLR2 und TLR13 bzw. TLR8 die Hauptrezeptoren der Pneumokokken im Hirnwasser von Maus bzw. Mensch, sind und ihre Blockade die starke Reaktion des Immunsystems regulieren könnte. Sie hoffen damit einen neuen Ansatz gefunden zu haben, um durch Pneumokokken ausgelöste Hirnhautentzündungen zukünftig besser behandeln zu können.  


Weitere Informationen:
JCI Insight - Combining antibiotic with anti-TLR2/TLR13 therapy prevents brain pathology in pneumococcal meningitis


Gasthörer:innenverzeichnis erschienen - Lernen für Wissbegierige

Duisburg, 1. März 2024 - Brisante Themen vielfältig diskutieren: Das können Gasthörer:innen kommendes Semester an der Universität Duisburg-Essen. Im Programm sind unter anderem Veranstaltungen über Migration, Heimat, Flucht und Vertreibung, weitere drehen sich um Elektro- und Informationstechnik sowie natur- und geisteswissenschaftliche Fragen. Die Veranstaltungen richten sich an Menschen mit und ohne Abitur sowie an Geflüchtete mit Vorkenntnissen.


Das Verzeichnis steht jetzt online:
https://www.uni-due.de/imperia/md/content/dokumente/2024/gasthoerer-sose-2024.pdf. Das Programm gibt Einblicke in das aktuelle Lehrprogramm der Universität Duisburg- Essen (UDE). Gedruckte Exemplare des Gasthörerverzeichnisses gibt es kostenlos online, in Gebäude R12 am Campus Essen, in den Bibliotheken beider Campi und der Hauptloge des Klinikums.


Wer möchte, kann das Verzeichnis auch per Post erhalten. Hierzu bitte einen ausreichend frankierten Rückumschlag senden an: Universität Duisburg-Essen, Sachgebiet Akademische und hochschulpolitische Angelegenheiten, Sabine Salewski, 45117 Essen. Die Einschreibung läuft vom 19. Februar bis 19. Juli 2024. Gasthörer:innen zahlen für die Teilnahme einmalig 100 Euro, bei Geflüchteten entfällt die Gebühr.

Weitere Informationen: https://www.uni-due.de/studierendensekretariat/gasthoerer.shtml Sabine Salewski, Tel. 0201/18-32001, sabine.salewski@uni-due.de



Professorinnenprogramm 2030  UDE zum vierten Mal erfolgreich

Duisburg, 23. Februar 2024 - Mehr Frauen nach der Promotion im Wissenschaftssystem halten und fördern: Das soll das bundesweite Professorinnenprogramm erreichen. Die Universität Duisburg-Essen überzeugte zum vierten Mal mit ihrem Konzept. Sie kann nun die Anschubfinanzierung für bis zu drei Erstberufungen von Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Stellen beantragen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren wären das bis zu 2,5 Mio. Euro an Drittmitteln. Es hat sich einiges getan in Sachen Gleichstellung an der Universität Duisburg-Essen (UDE).


Seit der ersten Runde des Professorinnenprogramms 2008 hat sich etwa die Anzahl an Professorinnen auf rund 33 Prozent erhöht – und damit knapp verdoppelt. Bei den Juniorprofessuren ist der Wert mit rund 45 Prozent noch besser. „Diese Zahlen belegen, dass unsere Maßnahmen erfolgreich waren. Sie sind jedoch kein Grund, sich zufrieden zurückzulehnen“, so Prof. Karen Shire, Prorektorin für Universitätskultur, Diversität und Internationales.


Das Ziel des Professorinnenprogramms von Bund und Ländern ist es, die Chancengerechtigkeit an Hochschulen zu verbessern und sicherzustellen, dass Frauen in allen Qualifikationsstufen, insbesondere in Führungspositionen, angemessen vertreten sind. Die Entwicklung an der UDE verdeutlicht, dass die Maßnahmen nachhaltig wirksam sind, wie Shire erklärt: „Das Professorinnenprogramm gibt uns die Mittel, gezielt die Förderung von Frauen in der Wissenschaft voranzutreiben. Durch die hohe Anschubfinanzierung werden Ressourcen für Maßnahmen frei, um insbesondere Nachwuchswissenschaftlerinnen frühzeitig in ihrer Karriere zu unterstützen und sie später in Spitzenpositionen zu sehen."


Auf der zentralen Leitungsebene ist die Hochschule geschlechterparitätisch sehr gut aufgestellt – sowohl das Rektorat, als auch das Dezernat und der Hochschulrat sind paritätisch besetzt. Im Senat sind Frauen sogar mit 56 Prozent vertreten. Die UDE wird aktiv daran arbeiten, den Frauenanteile auf der Leitungsebene der Dekanate von aktuell 14 Prozent zu erhöhen.


Für das Professorinnenprogramm 2030 konnten 92 Hochschulen mit ihren gleichstellungspolitischen Zielen, Strukturen und Maßnahmen überzeugen. Sie haben nun die Möglichkeit, bis zum 30. September 2025 Anträge für bis zu drei Anschubfinanzierungen für die Erstberufung von Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Professuren zu stellen.


Uni Duisburg-Essen beteiligt sich an Entwicklung bidirektionaler Lademöglichkieten für Elektrofahrzeuge
In Zukunft sollen Elektroautos nicht nur Strom verbrauchen, sondern auch liefern können. Damit beschäftigt sich das neue Verbundprojekt "BiFlex-Industrie", an dem für die Universität Duisburg-Essen der Lehrstuhl für ABWL & Internationales Automobilmanagement (IAM) beteiligt ist. Erste Elektroautos können bereits bidirektional laden, es lässt sich also Energie in die Fahrzeugbatterie einspeisen, aber auch daraus entnehmen.


Besonders interessant ist dies, wenn mehrere Fahrzeuge z. B. aus Firmenflotten zusammengekoppelt werden und damit Flottenkraftwerke bilden. So kann nicht benötigter Photovoltaik-Strom für andere Fahrzeuge zur Verfügung gestellt oder zurück ins Stromnetz gespeist werden. In einem ersten Schritt entwickeln die Projektpartner zunächst rückspeisefähige Ladestationen mit angepasster Hardware und offenen Kommunikationsschnittstellen zu übergeordneten Leitsystemen und Elektrofahrzeugen. Anschließend ist geplant, Konzepte und Verfahren zur Ermittlung und Prognose von Flexibilitätspotenzialen durch Rückspeisung zu erarbeiten und auf andere Anwendungen zu übertragen. idr


Verbundprojekt „BiFlex-Industrie“ Vorteil Flottenkraftwerk

Duisburg, 22. Februar 2024 - Batterien für Elektrofahrzeuge sind noch sehr teuer und werden im Durchschnitt knapp 23 Stunden am Tag nicht genutzt – dabei ließe sich die Energiespeicherfähigkeit der Batterien gerade dann sinnvoll einsetzen. Erste Elektroautos können bereits bidirektional laden, es lässt sich also Energie in die Fahrzeugbatterie einspeisen, aber auch daraus entnehmen.

Mit diesem Vorgang beschäftigt sich das neue Verbundprojekt „BiFlex-Industrie“*, an dem für die Universität Duisburg-Essen der Lehrstuhl für ABWL & Internationales Automobilmanagement (IAM) beteiligt ist.  

Direkte und effiziente Sektorenkopplung von Photovoltaik und E-Mobilität sind wichtig für die Energie- und Verkehrswende. © Juan Enrique del Barrio/Shutterstock.com


Dass Batterien „rückspeisefähig“ sind, ist besonders interessant, wenn mehrere Fahrzeuge z. B. aus Firmenflotten zusammengekoppelt werden und damit Flottenkraftwerke bilden. So kann nicht benötigter Photovoltaik-Strom für andere Fahrzeuge zur Verfügung gestellt oder zurück ins Stromnetz gespeist werden.  


BMWK fördert das Projekt mit fast 15 Mio. Euro An „BiFlex-Industrie“ ist ein Konsortium mit 16 Partnern aus Forschung, Industrie und Anwendern, z. B. SAP oder Mahle chargeBIG, beteiligt und hat sich unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme zusammengeschlossen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit fast 15 Millionen Euro gefördert.  


Das gemeinsame Ziel ist es, das volle Potenzial von rückspeisefähigen Fahrzeugflotten zu nutzen. Im ersten Schritt werden die Partner zunächst rückspeisefähige Ladestationen mit angepasster Hardware und offenen Kommunikationsschnittstellen zu übergeordneten Leitsystemen und Elektrofahrzeugen entwickeln und in Betrieb nehmen. Anschließend ist geplant, Konzepte und Verfahren zur Ermittlung und Prognose von Flexibilitätspotenzialen durch Rückspeisung zu erarbeiten. Weitere Projektziele sind die Standardisierung der bidirektionalen Ladelösung und die Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Anwendungen.  


Akzeptanzbereitschaft für bidirektionale Laden Am Lehrstuhl IAM untersucht Prof. Dr. Heike Proff gemeinsam mit David Meyer, Luca Husemann und Lisa Kraus den wahrgenommenen Nutzen und die Akzeptanzbereitschaft für das bidirektionale Laden am Arbeitsplatz – mit dem Ziel der Markteinführung und der Entwicklung möglichst profitabler Geschäftsmodelle.


„Ein Erfolg von BiFlex könnte auch für das bidirektionale Laden zuhause wegweisend sein. Die Speicherung der Energie aus der heimischen Photovoltaikanlage in der Batterie des eigenen Elektroautos könnte die Elektromobilität attraktiver machen und damit der Energie- und Mobilitätswende neuen Schwung geben.“, sagt Frau Prof. Dr. Heike Proff.  


* BiFlex-Industrie - Bidirektionale Flexibilität durch Flottenkraftwerke in und um Unternehmen   Weitere Informationen:   https://www.ise.fraunhofer.de/de/forschungsprojekte/biflex.html; https://www.uni-due.de/iam/biflex.php  

Internationales Expertentreffen German Microwave Conference  

Duisburg, 22. Februar 2024 - Neuste Entwicklungen, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse: Expert:innen aus Forschung und Industrie aus den Bereichen Mikrowellentechnologie und Hochfrequenz zieht es ins Ruhrgebiet. Vom 11. bis 13. März lädt die Universität Duisburg-Essen zur 15. Fachtagung „German Microwave Conference (GeMiC)“ in die Mercatorhalle Duisburg ein. Erwartet werden rund 250 Fachleute aus dem In- und Ausland.  


Drei Tage lang referieren, diskutieren und netzwerken Forschende von Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Europa, USA und Japan, auch im Austausch mit Experten aus der Industrie. Ein Fokus der diesjährigen GeMiC ist die Funktechnik bei höchsten Frequenzen, den Terahertz-Wellen, die auch an der UDE in drei Forschungsnetzwerken - gefördert von Bund und Land - einen Forschungsschwerpunkt bilden.


Die Anwendungen der Terahertz-Wellen reichen von Mobilfunk in zukünftigen 6G-Netzen über hochauflösende  Radartechnologie für intelligente Robotik bis hin zu medizinischer Bildgebung und Sensorik für die ressourcenschonende Landwirtschaft.   Neben mehr als 80 wissenschaftlichen Beiträgen sind mehrere hochkarätige internationale eingeladene Vorträge im Programm. Die GeMiC 2024 wird von der Elektro- und Informationstechnik in der Fakultät Ingenieurwissenschaften der UDE organisiert.

Ministerin Ina Brandes eröffnet FutureLab.NRW am IUTA Forschung made in NRW

Duisburg, 19. Februar 2024 - Ein digitales Modelllabor für die Analytik der Zukunft: Heute am 19. Februar eröffnete NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft Ina Brandes vor über 100 Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft das FutureLab.NRW am Institut für Umwelt und Energie, Technik und Analytik, einem An-Institut der Universität Duisburg-Essen.

Ministerin Ina Brandes und UDE-Rektorin Barbara Albert durchschneiden das Band.  Im Bild außerdem: IUTA Geschäftsführer Dr. Stefan Haep (l.), Dr. Linda Gehrmann (2.v.l.), Projektleiter Dr. Thorsten Teutenberg (Mitte),  IUTA Vorstand Prof. Dieter Bathen (2.v.r.) und IUTA Vorstand Jochen Schiemann (r.). 


Damit stärkt das Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft seine Expertise im Bereich Chemische Analytik, Automation und Digitalisierung. Das Real- und Demonstrationslabor FutureLab.NRW des Instituts für Umwelt und Energie, Technik und Analytik (IUTA) an der Universität Duisburg-Essen (UDE) steht Technologie-Entwickler:innen und Anwender:innen offen, um Laborsysteme stärker zu automatisieren: „Unser Ziel ist es, isolierte Laborsysteme, die für sich genommen bereits stark automatisiert sind, zu einem kommunizierenden und interagierenden Gesamtsystem zu verbinden und gleichzeitig mit der Gebäudeperipherie und Haustechnik zu verknüpfen“, erklärt Dr. Thorsten Teutenberg, Abteilungsleiter am IUTA und Hauptverantwortlicher für die Umsetzung des Projekts.


Das umfasst beispielsweise die Entwicklung miniaturisierter Trenn- und Analyseverfahren sowie die Kopplung von Geräten verschiedener Hersteller sowie die Standardisierung von Daten und Kommunikationsschnittstellen. Das
FutureLab.NRW bietet Anwender:innen die Möglichkeit, neue Konzepte zu erproben, bevor diese den Weg in Routinelabore und die industrielle Praxis finden. So lassen sich neue und innovative Produkte innerhalb einer echten Laborumgebung evaluieren, um mögliche Schwachstellen bei der Entwicklung von Software und Hardware zu identifizieren. Dies umfasst auch mobile Robotersysteme, die autonom mit Analysenstationen interagieren, sowie KI-Lösungen, die eine vorausschauende Wartung und Qualitätssicherung unter Nutzung von Metadaten erlauben.


Die Rektorin der UDE, Prof. Dr. Barbara Albert betont die Bedeutung: „Das FutureLab.NRW eröffnet neue Kooperationsmöglichkeiten zwischen IUTA und der Universität Duisburg-Essen zum Thema chemische Analytik. Das IUTA ist als An-Institut ein wichtiger Partner unserer Universität, insbesondere beim Transfer von Forschungsergebnissen in die Anwendung.“


Bei der heutigen Eröffnung wurde deutlich: Das FutureLab.NRW stärkt die Potenziale des Landes NRW. Ministerin Ina Brandes: „Spitzenforschung ‚made in NRW‘ leistet einen wichtigen Beitrag, die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Kluge Köpfe arbeiten an unseren Hochschulen und Forschungseinrichtungen daran, das Leben der Menschen besser zu machen. Mit dem FutureLab bauen wir eine Brücke zu Unternehmen in der Region und machen so den Transfer von Wissenschaft in die Anwendung leichter und schneller. Damit stärken wir den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen.“


Prof. Dr. Dieter Bathen von der UDE unterstreicht als Vorstandsmitglied des IUTA und der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft die Bedeutung des Projekts: „FutureLab.NRW schärft das Profil des IUTA als Transferinstitut, wir leisten einen wichtigen Beitrag zur Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Die Zusammenarbeit mit insbesondere mittelständischen Unternehmen und die Verwertung der Forschungsergebnisse stehen oben auf der Agenda.“

Das FutureLab.NRW wird innerhalb der Initiative Forschungsinfrastrukturen NRW zur Förderung des Forschungs- und Innovationspotentials sowie aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Weitere Informationen: https://www.iuta.de/forschung/analytik-messtechnik/futurelab-nrw/


Erster Erfolg im Exzellenzstrategie-Wettbewerb: Wasser-Forschung erreicht Meilenstein

Duisburg, 2. Februar 2024 - Im Rahmen der Universitätsallianz Ruhr haben die drei Universitäten in Duisburg-Essen, Dortmund und Bochum ihre Forschung gemeinsam strategisch entwickelt, beispielsweise mit dem gemein-samen Research Center One Health Ruhr. Die exzellente Wasser-Forschung der Universität Duisburg-Essen und ihrer Partner-Universitäten ist Teil dieses Research Centers und setzte sich jetzt mit dem Forschungsvorhaben „REASONS – river ecosystems in the anthropocene, sustainable scientific solutions“ (Flussökosysteme im Antropozän, nachhaltige wissenschaftliche Lösungen) in der ersten Runde des zweistufigen Exzellenz-Wettbewerbs von Bund und Ländern durch.


Heute hat ein international besetztes Expertengremium des Wissenschaftsrats und der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Universität Duisburg-Essen aufgefordert, einen Vollantrag für den geplanten Exzellenzcluster REASONS einzureichen. Das ist angesichts des bundesweit hochka-rätigen Wettbewerbsumfelds von insgesamt 143 eingereichten Antragsskizzen eine große Bestätigung der internationalen Spitzenforschung der Universität Duisburg-Essen.


Steigende Temperaturen, Antibiotikarückstände, Dürren und Hochwasser: Flüsse geraten weltweit unter Druck. Um sie fit für die Zukunft zu machen, entwickeln Forscher und Forscherinnen der Exzellenzclusterinitiative REASONS ein neues, nachhaltiges Konzept für das Management von Gewässern. Das interdisziplinäre Forschungsteam wird geleitet von Prof. Dr. Bernd Sures (Universität Duisburg-Essen), Prof. Dr. Torsten Claus Schmidt (Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Martina Flörke (Ruhr-Universität Bochum).


Mit neuen Mess- und Analysemethoden erforschen die Wasserexperten und Expertinnen die Basis für ein zukunftsfähiges Flussmanagement, das Stressoren wie Klimawandel, stoffliche Belastungen sowie Veränderungen in der Biodiversität integriert. Das Besondere: der Ansatz stellt das sich wandelnde System in den Mittelpunkt und findet einen innovativen Umgang mit den teils irreversiblen Veränderungen von Binnengewässern.


Die Universität Duisburg-Essen hat einen deutschlandweit einzigartigen Schwerpunkt im Bereich der Wasserforschung. Forschende aus den Disziplinen Biologie, Chemie, Medizin, Ingenieurwissen-schaften sowie Geistes- und Gesellschaftswissenschaften haben in den letzten beiden Jahrzehnten eine exzellente inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit entwickelt. Besondere Studiengänge und die Water Graduate School für Early Career Researchers bilden darüber hinaus hervorragende Strukturen für Spitzenforscher und Spitzenforscherinnen in frühen Karrierestadien.


 Das Exzellenzprojekt REASONS ist aus dem etablierten Netzwerk des Zentrums für Wasser- und Umweltforschung an der Universität Duisburg-Essen mit Partnern der Ruhr-Universität Bochum, der Goethe Universität Frankfurt, der Philipps-Universität Marburg,

des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, des
Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie, des
Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei sowie der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung entstanden.


„Mit nachgewiesener wissenschaftlicher Exzellenz und enormer Leidenschaft haben unsere Spitzenforscher und Spitzenforscherinnen erfolgreich den ersten Meilenstein im Exzellenzstrategie-Wettbewerb erreicht. Die Universität Duisburg-Essen freut sich ungemein, und ich gratuliere den Antragstellern und Antragstellerinnen. Damit verbunden ist unser aller großer Dank für ihre herausragende Forschungsarbeit“, sagt Prof. Dr. Barbara Albert, Rektorin der Universität Duisburg-Essen.


„Der Wissenschaftsrat und die Deutsche Forschungsgemeinschaft haben uns in ihrer Entscheidung heute aufgefordert, auf der Basis der eingereichten Antragsskizzen nun bis zum 22. August 2024 einen Vollantrag einzureichen. Wir haben gezeigt: wir verfolgen mit unserer internationalen Spitzenforschung zusammen mit unseren ebenfalls erfolgreichen Partner-Universitäten in der Universitätsallianz Ruhr die richtige Forschungsstrategie.“


Die Universität Duisburg-Essen hat seit ihrer Gründung 2003 ein reizvolles und international wettbewerbsfähiges Forschungsprofil entwickelt. „In der Universitätsallianz Ruhr und der Research Alliance Ruhr haben wir mit unseren beiden Partneruniversitäten in Bochum und Dortmund nun durch Berufungen von besonders renommierten Professorinnen und Professoren strategische Schwerpunkte setzen können. Mit den gemeinsamen exzellenten Forschungsergebnissen geben wir im Ruhrgebiet entscheidende Impulse: die Transformation zur Wissensgesellschaft generiert wegweisende neue Erkenntnisse für die Welt im Wandel. Unsere herausragende Wasserforschung bietet Lösungen aus der Wissenschaft“, erklärt die Prorektorin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr. Astrid Westendorf.


Die Exzellenzstrategie: Der Wettbewerb von Bund und Ländern zur Stärkung internationaler Spitzenforschung in Deutschland Mit der Exzellenzstrategie fördern Bund und Länder seit 2018 die internationale Spitzenforschung und laden die deutschen Universitäten zum Wettbewerb ein. Die Förderung ist in zwei Förderlinien gegliedert, die zum zweiten Mal an den Start gehen und zeitlich gestaffelt ausgeschrieben werden. Aktuell läuft die Phase der Exzellenzcluster-Bewerbung. Diese wiederum ist zweistufig. Im ersten Schritt des Auswahlprozesses waren die deutschen Universitäten aufgefordert, bis Mai 2023 Antragsskizzen für neue Exzellenzclusterinitiativen einzureichen. Diese wurden durch ein Expertengremium, bestehend aus 39 international anerkannten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, begutachtet.


Die am 01. Februar ausgewählten Antragsstellenden wurden durch den Wissenschaftsrat und die DFG nun aufgefordert, bis zum 22. August 2024 Vollanträge auszuarbeiten und zu einer weiteren Begutachtung einzureichen. Die Entscheidung über eine Förderung wird im Mai 2025 erwartet und von der sogenannten Exzellenzkommission getroffen. Insgesamt können bis zu 70 Cluster über einen Zeitraum von sieben Jahren gefördert werden.


Die Förderung beginnt zum 01. Januar 2026, jährlich stellen Bund und Länder bis zu 539 Millionen Euro bereit. In einer weiteren Phase des Wettbewerbs haben die Universitäten, die erfolgreich mindestens zwei Exzellenzcluster einwerben konnten, die Option, sich als Exzellenzuniversität zu bewerben. Verbundbewerbungen von mehreren Universitäten benötigen drei Exzellenzcluster, jedoch mindestens einen Exzellenzcluster je antragstellender Universität.  


Universität Duisburg-Essen arbeitet mit an Entwicklung von Feststoffbatterien

Duisburg, 29. Januar 2024 - Deutlich höhere Speicherkapazität, sicherer Betrieb und Langlebigkeit: Das versprechen sich Industrie und Forschung von künftigen Feststoffbatterien im Vergleich zu konventionellen Lithium-Ionen-Batterien. Ein Verbund, an dem die Universität Duisburg-Essen maßgeblich beteiligt ist, hat sich zum Ziel gesetzt, Prototypen bis hin zum Pilotmaßstab zu realisieren. Das entscheidende Anodenmaterial entstand im Institut für Energie- und Materialprozesse der Universität.


Das Bundesforschungsministerium fördert das Projekt für zwei Jahre mit 1,7 Millionen Euro. Feststoffbatterien sind in ihrem Aufbau mit konventionellen Lithium(Li)-Ionen-Batterien vergleichbar. Der Unterschied ist der feste Elektrolyt anstelle einer flüssigen Variante. Damit sind Feststoffbatterien kleiner und umweltverträglicher. Aktuell werde sie erst in wenigen Nischenanwendungen eingesetzt – das will der Projektverbund ändern, an dem auch die Universität Münster, die Justus-Liebig-Universität Gießen und das Fraunhofer Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden beteiligt sind.


Schwimmverhalten von Spermien: Weichmacher verändern vorübergehend Beweglichkeit

Duisburg, 24. Januar 2024 - Ungewollte Kinderlosigkeit betrifft in Deutschland zirka ein Drittel aller Paare zwischen 25 und 50 Jahren. Bei wiederum etwa einem Drittel sind die Ursachen dafür nicht geklärt. Insbesondere bei männlichen Fruchtbarkeitsstörungen stehen immer wieder sogenannte Weichmacher im Fokus, die in vielen Alltagsgegenständen wie Plastikflaschen, Trinkbecherbeschichtungen oder sogar Kassenbons enthalten sind.


Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Gunther Wennemuth von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen ging daher der Frage nach, wie sich Weichmacher auf Spermien auswirken. Sie konnte zeigen, dass diese vorübergehend die Beweglichkeit der Spermien verringern. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden kürzlich in der Fachzeitschrift
Exposure and Health veröffentlicht.  


Für die Studie wurden Spermienproben von 25 gesunden Männern verwendet, die regelmäßig Thrombozyten spenden. Da das Blut dieser Spender über einen Zeitraum von bis zu zwei Stunden durch Schlauchsysteme aus Plastik geleitet wird, werden zwangsläufig Weichmacher in ihr Blut abgegeben.  


Bei der Untersuchung einzelner Spermien konnten die Forschenden zeigen, dass die Frequenz der Spermienschwanzschläge abnahm. Die Schlagfrequenz gilt als wichtiger Parameter der Spermienbewegung. Gleichzeitig zeigte sich, dass die Samenflüssigkeit (Ejakulat) eine stark erhöhte Menge von Abbauprodukten des Weichmachers DHEM (MEHP, 5OH-MEHP, 5oxo MEHP, 5cx-MEPP) enthielt.  


„Die verminderte Schlagfrequenz der Spermien und die erhöhte Weichmacherkonzentration waren auch noch 48 Stunden nach der Thrombozytenspende nachweisbar“, so Prof. Wennemuth, Direktor des Instituts für Anatomie. „Erst eine Woche später hatten sich bei den untersuchten Probanden wieder der Ausgangswert von Spermienbewegung und Weichmacherkonzentration eingestellt.“  


Diese Studie belegt damit erstmals, dass sich die Spermienbewegung für einige Tage verändert, wenn der Körper verstärkt Weichmachern ausgesetzt wurde. „Die von uns beobachteten Veränderungen bedeuten nicht zwangsläufig, dass gesunde Männer eine Unfruchtbarkeit durch Thrombozytenspenden oder eine hohe Weichmacherexposition befürchten müssen“, betont Prof. Wennemuth. „Es ist jedoch möglich, dass eine bereits bestehende eingeschränkte Fruchtbarkeit bei Männern auf diese Weise verstärkt wird.“  


Weitere Studien mit einer größeren Anzahl von Probanden sind erforderlich, um die tatsächlichen Auswirkungen von Weichmachern auf die männliche Fertilität zu untersuchen.    
Weitere Informationen: Transient Decrease in Sperm Motility after Plateletpheresis: https://link.springer.com/article/10.1007/s12403-023-00621-5


Uni Duisburg-Essen arbeitet im Team an Lösungen für Avatare im Schulunterricht

Duisburg, 19. Januar 2024 - Ein mobiler Avatar könnte zukünftig einspringen, wenn Kinder krankheitsbedingt im Unterricht fehlen. Der Roboter kann stellvertretend im Unterricht sitzen und die Inhalte per Livestream zum Kind nach Hause übertragen. Allerdings gibt es Vorbehalte, was den Datenschutz angeht.


Ein neues Forschungsprojekt der Universitäten Göttingen, Duisburg-Essen und Bonn sowie der chilli mind GmbH in Kassel entwickelt nun Privatheitsmechanismen für solche Avatare, um den Datenschutz aller Beteiligten zu gewährleisten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert das Projekt für drei Jahre mit rund 1,6 Millionen Euro. Die Forschenden im Projekt PRIVATAR haben sich zum Ziel gesetzt, hierzu benutzerfreundliche Lösungen zu entwickeln.


Ziel ist eine souveräne Informationskontrolle für alle Beteiligten, Kinder wie Lehrkräfte. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Frage, wie die Funktion der Roboter mit weniger Daten gewährleistet werden kann, beispielsweise durch eine verringerte Anzahl der verwendeten Sensoren. idr - Weitere Informationen: https://uni-goettingen.de/de/680911.html


Empfang für Masterstudierende der NRW School of Governance

Duisburg, 16. Januar 2024 - Oberbürgermeister Sören Link empfing gestern Direktor Prof. Dr. Dr. KarlRudolf Korte, Prof. Dr. Kristina Weissenbach sowie Studierende von der NRW School of Governance und weitere Gäste im Duisburger Rathaus. Rund 30 Studierende haben im Oktober letzten Jahres ihr Studium in Duisburg aufgenommen. Der Masterstudiengang baut auf den BachelorStudiengang „Politikwissenschaft“ der Universität Duisburg-Essen oder einen vergleichbaren Abschluss anderer Hochschulen auf.

Am Rednerpult Karl-Rudolf Korte, Direktor School of Governance, Professor an der Universität Duisburg Essen. Foto: Tanja Pickartz / Stadt Duisburg

Dieser wird gemeinsam von der NRW School of Governance am Institut für Politikwissenschaften der Universität Duisburg-Essen und der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften angeboten. Es handelt sich um eine interdisziplinär aufgestellte Initiative zur Exzellenzförderung, in der Sozial- und Verwaltungswissenschaftler, Juristen, Kommunikationswissenschaftler und Ökonomen in das Lehr- und Forschungsprogramm eingebunden sind. Ziel ist es, den Studierenden Schlüsselqualifikationen für verantwortungsvolle Tätigkeiten in Verbänden, Unternehmen und der Verwaltung zu vermitteln.

Oberbürgermeister Sören Link empfängt die Master-Studierende der NRW School of Governance vor dem Ratssaal am Dienstag, den 16.01.2024. Foto: Tanja Pickartz / Stadt Duisburg


UDE koordiniert internationales Forschungsprojekt zur EU-Erweiterung

Duisburg, 09. Januar 2024 - Mit der Ukraine, der Republik Moldau und Georgien wächst der Kreis der offiziellen Beitrittskandidaten der Europäischen Union auf zehn Länder an. Wie die EU ihre Beziehungen zu den östlichen Nachbarn und den Westbalkanstaaten künftig strukturieren kann, untersuchen mehr als 50 Wissenschaftler aus verschiedenen EU- und Nicht-EU-Ländern im Programm "InvigoratEU".


Das neue Horizon Europe Projekt wird von der Universität Duisburg-Essen gemeinsam mit dem Institut für Europäische Politik in Berlin koordiniert. In den kommenden drei Jahren wird das Konsortium von der EU mit rund drei Millionen Euro gefördert. Angesichts der geopolitischen Zeitenwende wollen die Forscher vor allem untersuchen, wie die Erweiterungs- und Nachbarschaftspolitik reformiert werden muss.


Außerdem erarbeiten die Wissenschaftler Szenarien, Visionen und Strategien und organisieren Workshops für junge Fachkräfte sowie politische Debatten in ganz Europa. Die jungen Europäer sollen, so das Ziel, politische Empfehlungen für europäische und nationale politische Akteure erarbeiten, die am Ende der Projektlaufzeit in Brüssel und Hauptstädten Europas vorgestellt werden. Idr - Infos:
https://invigorat.eu


Schädel-Hirn-Trauma bei Kindern - App hilft bei ambulanter Überwachung

Duisburg, 05. Januar 2024 - In elf Kinderkliniken in Deutschland werden im Zuge eines großen Forschungsprojektes ab September 2025 Kinder und Jugendliche mit Schädel-Hirn-Trauma (SHT) mithilfe einer neuen App ambulant überwacht. Geleitet wird SaVeBRAIN.Kids* von einem Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE).


Die App kann den Schweregrad eines SHT schnell und zuverlässig erkennen und hilft den Behandelnden bei der Entscheidung, ob Betroffene stationär aufgenommen werden müssen oder ob eine ambulante Versorgung genügt. Ist der Test erfolgreich, könnten Krankenhäuser, die die App einsetzen, entlastet werden. Gefördert wird das Projekt ab September 2024 durch den Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses für 3,5 Jahre mit 5,9 Millionen Euro. Davon fließen knapp 2,8 Millionen Euro an die UDE und Universitätsmedizin Essen. Das Schädel-Hirn-Trauma zählt zu den häufigsten Verletzungen im Kindesalter.



In Deutschland werden pro Jahr mehr als 90.000 Kinder stationär überwacht. Davon verlaufen die meisten Fälle allerdings mild. Genau diese Gruppe steht im Fokus der Beobachtungen. „Die App kommt nur bei Kindern und Jugendlichen zum Einsatz, bei denen ein sehr geringes Risiko für eine Verletzung des Gehirns besteht“, sagt Konsortialführerin PD Dr. Nora Bruns von der Klinik für Kinderheilkunde I des Universitätsklinikums Essen (UK Essen).


„Denn aus der Praxis wissen wir, dass diese Gruppe oft hospitalisiert wird, weil man sichergehen möchte, dass keine schwerwiegende Verletzung übersehen wurde.“ Bei dem Projekt werden Ärzt:innen in der Notaufnahme bei der Erhebung einer strukturierten Anamnese und Untersuchung unterstützt. Darauf basierend wird entschieden, ob ein Kind sofort nach Hause gehen kann oder noch für einige Stunden in der Notaufnahme beobachtet wird.


Die App soll die Eltern im Alltag daran erinnern, ihr Kind regelmäßig zu beobachten. Sie helfe ihnen einzuschätzen, ob möglicherweise doch eine Verletzung des Gehirns vorliegt, die behandelt werden müsste. Durch den neuen Versorgungspfad sollen Krankenhausaufnahmen seltener werden. Dies käme vor allem den Patient:innen und ihren Familien zugute. Für das Gesundheitssystem würden zudem weniger Kosten entstehen.


Die neue App-gestützte Versorgungsform bei mildem Schädel-Hirn-Trauma wird gemeinsam mit Krankenkassen und weiteren Projektpartner:innen wie der LMU München und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof (HAH) erprobt.

* SaVeBRAIN.Kids steht für „Sichere ambulante Versorgung von Kindern mit mildem Schädelhirntrauma“


Duisburgs Alte Universität – eine vergessene Geschichte?

Duisburg, 02. Januar 2024 - Das Kultur- und Stadthistorische Museum am Duisburger Innenhafen lädt am Sonntag, 7. Januar, 15 Uhr, zu einer Themenführung durch die Ausstellung zur Stadtgeschichte. Harald Küst beleuchtet bei seinem Rundgang die Höhen und Tiefen der Alten Universität Duisburg im 17. und 18. Jahrhundert.

Im Mittelpunkt stehen nicht nur das Leben der Studenten und der Professoren, sondern auch die Skandale, Konflikte und Duelle, die den Universitätsalltag prägten. Die Teilnahme ist im Museumseintritt enthalten und kostet für Erwachsene 4,50 Euro, für Kinder und ermäßigt 2 Euro. Das gesamte Programm ist unter www.stadtmuseum-duisburg.de abrufbar.  BZ-Link: Alte Universität