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Archiv 2016
 
Udo Lindenberg: „Frieden ist möglich, wenn du es willst.“
Zum 70. Geburtstag von UNICEF zeichnet der Rockstar neue Friedens-Grußkarte

Köln/Duisburg, 09. Dezember 2016 - Mit seiner neuen UNICEF-Grußkarte ruft Udo Lindenberg dazu auf, sich für ein friedvolles, tolerantes Miteinander einzusetzen und zum Weihnachtsfest Friedensbotschaften zu verschicken. Das neue, eigens von Udo Lindenberg gestaltete Kartenmotiv „Happy X-Mas“ zeigt den Rockstar, wie er unter dem Weihnachtsbaum für den Frieden rockt.  
„Frieden ist möglich, wenn du es willst“, kommentiert der Panikrocker seine neue Grußkarte. „Wir müssen zusammenhalten und uns einmischen.“ Mit seiner Botschaft knüpft Udo Lindenberg an den Song „Happy X-Mas“ von John Lennon aus dem Jahr 1971 an. Darin singt der Chor: „War is over, if you want it“. Lennon sagte dazu, dass jeder verantwortlich für den Frieden ist. Bereits seit mehreren Jahrzehnten setzt sich Udo Lindenberg für Frieden und die Menschenrechte ein.
70 Jahre UNICEF, 70 Jahre Udo Lindenberg  
Bereits zum sechsten Mal hat Udo Lindenberg vor Weihnachten eine UNICEF-Grußkarte gestaltet. Die diesjährige Karte markiert ein besonderes Jubiläum: Sowohl Lindenberg als auch UNICEF feiern in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag.  
„Gut, dass es so Organisationen wie UNICEF gibt – die haben damals vor 70 Jahren schon kapiert, dass die Kinder nichts für den Wahnsinn der Alten können. Sie brauchen unsere Hilfe!“, so Udo Lindenberg.  
UNICEF wurde am 11. Dezember 1946 gegründet, um nach dem Zweiten Weltkrieg den Kindern im zerstörten Europa zu helfen. Die Mission von UNICEF ist heute genauso dringend wie damals: Das Kinderhilfswerk sieht sich heute mit einem seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr dagewesenen Ausmaß humanitärer Krisen und Gewalt gegen Kinder konfrontiert.  

Die neue
UNICEF-Grußkarte von Udo Lindenberg ist im Grußkartenshop erhältlich (solange der Vorrat reicht). Das 5er-Sortiment kostet zehn Euro inkl. Mehrwertsteuer. Darüber hinaus wird die Karte von UNICEF-Gruppen auf Weihnachtsmärkten, Ständen und in Grußkarten-Shops vor Ort angeboten. Hier kostet die Einzelkarte zwei Euro.

 

„UNICEF steht für Hoffnung“

Internationales UNICEF-Jubiläum am 11. Dezember 2016 „UNICEF steht für Hoffnung“ 70 Jahre nach Gründung sind die vielen ehrenamtlichen Helfer heute das Gesicht des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen Duisburg, Dezember 2016 - „Seit 70 Jahren steht UNICEF weltweit für das Prinzip Hoffnung“.
„Überall dort, wo einem Kind geholfen wird, wo ein Kind wieder zur Schule gehen kann oder vor Gewalt geschützt wird, entsteht eine Hoffnung, dass die Welt für Kinder ein Stück besser werden kann. Darum engagiere ich mich für UNICEF.“
Als Stütze der UNICEF-Arbeit in Deutschland geben die Ehrenamtlichen der Organisationbundesweit ein Gesicht. In den  200 UNICEF-Gruppen engagieren sich Schülerinnen und Schüler, Studenten und Studentinnen, Berufstätige und Menschen im Ruhestand. Sie organisieren Infostände, sammeln Spenden, verkaufen UNICEF-Grußkarten auf dem Weihnachtsmarkt und informieren in Schulen über Kinderrechte. Auch in diesem Jahr ist die Arbeitsgruppe Duisburg traditionell mit einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt anzutreffen.
Übrigens: Die Arbeitsgruppe Unicef Duisburg kann im Juli 2017 ihr 60-jähriges Bestehen feiern. Harald Jeschke für die UNICEF-Arbeitsgruppe Duisburg

 

70 Jahre UNICEF am 11.12.2016 - Kernbotschaften
·       „Die Gründung von UNICEF war eine Antwort auf das Scheitern der Menschlichkeit im Zweiten Weltkrieg“, sagte der Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela. Vor 70 Jahren galten die ersten Hilfsprogramme des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen den hungernden und kranken Kindern im zerstörten Europa. UNICEF organisierte auch in Deutschland Schulspeisungen, beschaffte Kinderkleidung und Medikamente.  
·       Seither hat sich die Welt dramatisch verändert – aber die Mission von UNICEF ist heute genauso dringend wie damals.  
·       Der Grundgedanke von UNICEF ist bis heute: Es gibt Hoffnung, wenn wir uns für die Rechte der Kinder auf eine gute Kindheit einsetzen – auch wenn die Umstände noch so schwierig sind. UNICEF arbeitet dabei immer für alle Kinder – auf allen Seiten der Konflikte.  
·       In den vergangenen 70 Jahren hat UNICEF gemeinsam mit zahlreichen Partnern dazu beigetragen, dass mehr Kinder überleben, zur Schule gehen und vor Ausbeutung geschützt sind als jemals zuvor.  
·       Aber heute sind wir mit einem seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr dagewesenen Ausmaß humanitärer Krisen und Gewalt gegen Kinder konfrontiert. Diese bedrohen nicht nur jedes einzelne Kind, sondern machen wichtige Entwicklungsfortschritte zunichte.  
o   Weltweit wachsen heute fast 250 Millionen Kinder in Ländern und Regionen auf, in denen Gewalt und bewaffnete Konflikte an der Tagesordnung sind. Allein im Nahen Osten leiden 14 Millionen Kinder unter den Folgen der Bürgerkriege in Syrien und im Irak.
o   Fast 50 Millionen Kinder haben ihre Heimat verlassen – allein 28 Millionen von ihnen sind auf der Flucht vor Gewalt und Konflikten – so viele wie nie seit dem Zweiten Weltkrieg.  
·       Hinzu kommt, dass die Lebens- und Entwicklungschancen von Kindern bis heute sehr ungleich verteilt sind. Arme Kinder sind häufiger krank und haben schlechtere Überlebenschancen. Sie sind vielfach von Bildung ausgeschlossen oder in der Schule benachteiligt. Ihr Risiko, dass sie nicht richtig am Leben ihrer Gesellschaft teilhaben können oder ausgebeutet werden, ist hoch. Weltweit leben rund 570 Millionen Kinder von weniger als 1,25 Dollar am Tag.  
·       UNICEF setzt sich für das Recht eines jeden Kindes auf eine Kindheit ein. Denn in dieser Lebensphase entscheidet sich, ob Mädchen und Jungen gesund groß werden und ihre Fähigkeiten entwickeln können, ob sie lernen, ihr Leben in die Hand zu nehmen und die Zukunft ihres Landes mitzugestalten.  
·       Angesichts dieser Herausforderungen braucht UNICEF die Unterstützung von Politik, Wirtschaft, Medien – aber auch von jedem und jeder Einzelnen.
·       Ob aktuell in Syrien, Irak oder Afghanistan, im Südsudan, in Nigeria oder der Zentralafrikanischen Republik: Trotz Chaos, Gewalt und Hass ist es möglich, die Not der Kinder in Krisengebieten zu lindern und ihnen auch unter schwierigsten Bedingungen Orientierung und Hoffnung zu geben.   ·       Zuletzt führte UNICEF zusammen mit seinen Partnern weltweit jährlich rund 300 Nothilfeeinsätze für Kinder durch. Im Jahr 2015  
o   wurden 22.6 Millionen Menschen in Krisenländern mit sauberem Wasser versorgt.
o   erhielten über 2 Millionen schwer mangelernährte Kinder medizinische Hilfe.
o   wurden 11,3 Millionen Kinder gegen Masern geimpft.
o   erhielten 4 Millionen Kinder Lernmöglichkeiten und wurden 2 Millionen Kinder durch psychosoziale Hilfsangebote erreicht.  
·       UNICEF verbindet akute Nothilfe in Krisen und nach Katastrophen mit langfristiger Entwicklungsarbeit und politischem Einsatz für die Kinderrechte.  
o   Gesundheit: Im Jahr 2015 beschaffte UNICEF 2,8 Milliarden Dosen Impfstoff – genug um 45 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren gegen die fünf gefährlichsten Infektionskrankheiten zu schützen. 22,3 Millionen imprägnierter Moskitonetze zum Schutz vor Malaria-Mücken wurden beschafft.
o   Bildung: Im vergangenen Jahr wurden Lernmaterial für 14,9 Millionen Kinder sowie Lernutensilien für 348.000 Klassenzimmer bereitgestellt. 7,5 Millionen Kinder erhielten Zugang zu Spiel- und Lernmöglichkeiten. o   Kinderrechte: In 2015 erhielten mit Unterstützung von UNICEF 9,7 Millionen Kinder eine Geburtsurkunde – und damit die Voraussetzung dafür, beispielsweise medizinische Hilfe zu bekommen oder eingeschult zu werden.  
Allgemeine Fakten  

·       Am 11. Dezember 1946 wurde der United Nations International Children’s Emergency Fund (UNICEF) von der UN-Generalversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Schon 1955 half UNICEF in 92 Ländern und Regionen. 2016 ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen auf der ganzen Welt in rund 150 Programmländern aktiv.  
·       Das erste Nationale Komitee für UNICEF wurde 1947 in den USA gegründet. Heute arbeiten 34 Komitees in Industrieländern. Sie sammeln Spenden, leisten Informationsarbeit und setzen sich politisch für Kinderrechte ein. Das Deutsche Komitee für UNICEF, 1953 gegründet, ist eine der wichtigsten Stützen der weltweiten Arbeit.  
·       Anfang der 1970er Jahre arbeiteten rund 1.000 Menschen für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. 2016 sind weltweit rund 13.000 Menschen für UNICEF tätig; die meisten sind einheimische Mitarbeiter in den Entwicklungs- und Schwellenländern sowie in Krisengebieten.

 

Daniela Schadt: „Was in Syrien geschieht, sollte kein Kind auf der Welt erleben müssen.“

UNICEF: Hilferuf aus Syrien

Berlin/Köln/Duisburg, 07. Dezember 2016 - Angesichts der Gewalteskalation in Syrien ruft die Leiterin von UNICEF Syrien Hanaa Singer dazu auf, die Kinder nicht im Stich zu lassen. Die schweren Kämpfe in Aleppo und anderen Landesteilen in den vergangenen Monaten sowie die Belagerungen zahlreicher Orte treffen Kinder auf allen Seiten des Konflikts mit großer Härte. Fast einer halben Million Kindern in 16 belagerten Städten wird seit Monaten jegliche humanitäre Hilfe verwehrt.
UNICEF appelliert dringend und zum wiederholten Male an alle Konflikt-parteien, Kinder zu schützen und fordert freien und sicheren Zugang zu allen Kindern. Hanaa Singer ist vor wenigen Tagen in Aleppo gewesen: „Der pausenlose Beschuss und die Explosionen waren ohrenbetäubend. Die Kinder haben jedes Mal über mich gelacht, wenn ich vor dem schrecklichen Lärm des Krieges zusammengezuckt bin – kein echtes Lachen, sondern eine Reaktion auf den vollständigen Verlust von Normalität.“

Auch in anderen Teilen des Landes sind Kinder durch Bombardierungen, Kämpfe, Belagerungen und die immer schlechtere Versorgung täglich in Lebensgefahr. Zu Beginn des sechsten Kriegswinters haben Millionen syrische Kinder Krankheiten und Kälte nur noch wenig entgegen zu setzen. Fast sechs Millionen Mädchen und Jungen sind mittlerweile auf Hilfe angewiesen. Viele Familien mussten mehrfach fliehen, sind verarmt und können sich kaum noch Nahrung, Heizmaterial und warme Kleidung beschaffen.

 

Angriffe auf Schulen 

Bei 84 teilweise gezielten Angriffen auf Schulen wurden dieses Jahr bereits mindestens 69 Kinder auf allen Seiten des Konflikts getötet und zahlreiche weitere verletzt. Ein Drittel der Schulen ist außer Betrieb. Trotzdem setzen viele Familien mit Unterstützung engagierter Lehrer und UNICEF alles daran, dass ihre Kinder weiter zur Schule gehen. Denn Schulen zählen zu den wenigen Orten in Syrien, in denen wenigstens zeitweise so etwas wie Kindheit möglich ist.

UNICEF-Schirmherrin Daniela Schadt: „Kinder sind niemals Feinde.“

„Was in Aleppo und anderen Orten Syriens geschieht, sollte kein Kind auf der Welt erleben müssen“, sagte UNICEF-Schirmherrin Daniela Schadt. „Wir dürfen angesichts dieser Tragödie – auch im sechsten Kriegswinter – nicht resignieren. Es liegt nicht in unserer Hand, die Gewalt in Syrien zu beenden. Aber jeder kann mithelfen, das Leid der Kinder zu lindern. Erinnern wir uns gemeinsam an den Gründungsgedanken von UNICEF vor genau 70 Jahren: Kinder sind niemals Feinde. Ihr Schutz muss überall an erster Stelle stehen – auch im Krieg, gerade im Krieg!"
Das UN-Kinderhilfswerk wurde vor 70 Jahren am 11. Dezember 1946 gegründet, um Kindern im kriegszerstörten Europa zu helfen. Heute ist die Unterstützung für Kinder in Syrien und seinen Nachbarländern der größte humanitäre Einsatz von UNICEF.

 

Brief von Alaa (9) an Kinder in Deutschland 

Die Kinder in Syrien sehnen sich nach Frieden – doch die meisten kennen nichts anderes als Krieg. Trotz der verzweifelten Lage versuchen sie ein normales Leben zu führen. In einem Brief an die Kinder in Deutschland schildert die neunjährige Alaa aus Aleppo, dass ihre Familie bereits sechs Mal innerhalb des Landes fliehen musste. Am Tag ihrer Flucht aus Aleppo im August spielte sie mit ihren Brüdern.
„Dann hörten wir laute Explosionen, die immer näher kamen und immer lauter wurden. Wir haben alle im Badezimmer Schutz gesucht. Das Haus hat gebebt. Wir haben uns an unsere Mutter geklammert und haben geweint. Wir hatten schreckliche Angst. (…) Wir sind auf die Straße gelaufen. Dort sahen wir viele andere Menschen umherrennen. Kinder haben geweint. Überall war Feuer. Einige Kinder waren verletzt. Ein Mädchen, jünger als ich, tat mir sehr leid, denn sie konnte ihre Eltern nicht finden.“
Alaas Familie musste ein weiteres Mal um ihr Leben laufen. Das Mädchen macht sich Vorwürfe, dass sie ihre Puppe in der Hölle von Aleppo zurücklassen musste. Sie endet ihren Brief mit den Worten: „Ich hoffe, dass ich irgendwann wieder in mein Zuhause in Aleppo zurückgehen kann und nie mehr weg muss. Ich hoffe auch, dass alle syrischen Kinder, die nach Deutschland gegangen sind, in der Schule und glücklich sind und liebe Freunde haben.“

 

Forderungen von UNICEF für Syriens Kinder

Schutz der Kinder: UNICEF ruft alle Konfliktparteien dazu auf, international gültiges Völkerrecht zu respektieren. Sie tragen die Verantwortung für den Schutz von Zivilisten, vor allem der Kinder. Insbesondere dicht besiedelte Wohngebiete, Schulen und Krankenhäuser dürfen nicht Ziel von Angriffen sein.

Waffenruhe: UNICEF unterstützt die Forderung der UN nach einer sofortigen Waffenruhe.

Zugang für humanitäre Hilfe: Alle Konfliktparteien müssen den Helfern sicheren, ungehinderten und dauerhaften Zugang zu allen Menschen in Not gewährleisten. Alle Belagerungen müssen aufgehoben werden.

Verlässliche Hilfe: UNICEF ruft die Bundesregierung und private Spender dazu auf, in ihrer Unterstützung für die humanitäre Arbeit in Syrien nicht nachzulassen, damit die dringend benötigte Hilfe möglichst viele Kinder und Familien erreichen kann.

 

UNICEF in Syrien

UNICEF hat rund 200 Mitarbeiter in Syrien, die zusammen mit Partnerorganisationen Hilfe für Kinder und Familien in allen Landesteilen organisieren. Sie unterstützen unter anderem durch Reparaturen und Diesel für Generatoren die Wasserversorgung, stellen Impfstoffe und Hygieneartikel bereit, verteilen landesweit Schulrucksäcke und Lernmaterial. Aktuell ist UNICEF dabei, Winterkleidung und warme Decken an besonders bedürftige Familien zu verteilen. Insgesamt plant UNICEF, diesen Winter über 700.000 Kinder in Syrien vor der Kälte zu schützen. Dafür werden dringend weitere Spenden benötigt.

UNICEF ruft zu Spenden für die Kinder in Syrien auf: www.unicef.de/syrien

 

Die Wiener Sängerknaben wollen helfen: UNICEF ist beim Weihnachtskonzert in Duisburgs Salvatorkirche dabei

Freitag, 09. Dezember um 19:30 Uhr - Salvatorkirche Duisburg

 

Duisburg, 05. Dezember 2016 - Die berühmten Wiener Sängerknaben erhalten eine ausgezeichnete Ausbildung, lernen die Welt kennen, leben in sozialen Verbänden und sind Erfolg gewöhnt. Kein Grund abzuheben! Sie sorgen sich um Kinder, die in Not sind. Jetzt möchten sie Kindern Syriens helfen.
Nach über fünf Jahren Bürgerkrieg ist Syrien einer der schlimmsten Orte auf der Welt. Obwohl sie am wenigsten für den Krieg können, sind rund sechs Millionen Kinder und Jugendliche zwischen den Fronten gefangen und brauchen dringend Hilfe. Allein in Syrien gehen rund zwei Millionen Kinder nicht zur Schule – weil die Schule zerstört wurde, weil Lehrer fehlen, der Schulweg zu gefährlich ist oder weil Mädchen und Jungen arbeiten müssen. UNICEF macht für Hunderttausende dieser Kinder Bildung möglich.

Dafür haben die Wiener Sängerknaben UNICEF Deutschland mit Info- und Spendenständen zu allen 15 Konzerten ihrer Deutschlandtournee eingeladen und spenden selber einen Teil ihrer Einnahmen.  
Mit ihren perfekten, kristallklaren Stimmen werden die Wiener Sängerknaben in ihrem „Weihnachtskonzert“ in der Salvatorkirche am 9. Dezember neben klassischen Werken auch Lieder von ihren Reisen aus aller Welt präsentieren, die sie in Originalsprache singen. Einen besonderen Höhepunkt stellen die sowohl internationalen als auch deutschen Advents- und Weihnachtslieder dar.  

Die Wiener Sängerknaben sind der älteste Knabenchor der Welt, der nicht zu einer Kirche gehört. Sie sind eine Institution in der Musikgeschichte und blicken auf eine über 500-jährige Tradition zurück. Von Beginn an waren sie als musikalische Botschafter tätig: Bereits im 15. Jahrhundert begleiteten die ersten Chorknaben Kaiser Maximilian I. auf Reichstage. Nach dem Zusammenbruch der Habsburg-Monarchie übernahm ein gemeinnütziger Verein die Trägerschaft des Chores und beförderte die bis heute anhaltende Tourneetätigkeit.

Fotos: @LukasBeck

 

Als Stars von Film- und Plattenaufnahmen unter anderem mit Leonard Bernstein, José Carreras, Placido Domingo oder Zubin Mehta und als Gastchor der Wiener Staatsoper gehören die 10- bis 14-jährigen Knaben vor dem Stimmbruch zu den wenigen Ensembles, deren Bekanntheitsgrad weltumspannend ist. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen werden dem Chor immer wieder zuteil. Der Chor hat so gleich zwei Mal den begehrten Grammy – den „Musik-Oscar" – erhalten.          
Bei der Deutschen Grammophon / Universal Music Group erschienen, hat das aktuelle Weihnachtsalbum der Wiener Sängerknaben innerhalb von 4 Wochen Gold-Status erreicht.

  

Woche des Horrors für die Kinder in Syrien

Von Geert Cappelaere, UNICEF Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika  
Amman/Köln, den 21. November 2016 - „Dies war eine Woche des Horrors für die Kinder in Syrien, die unter unablässigen Bombardements auf Schulen, Wohnhäuser und Krankenhäuser leben und sterben
Im Osten von Aleppo und Idlib wurden Krankenhäuser angegriffen. In Aleppo und in Goutha starben neun Kinder bei Angriffen auf Schulen.  
Wir haben Bilder gesehen, wie Kinder in Aleppo mit Atemstillstand behandelt wurden. Augenblicke später wurde das Krankenhaus al Bayan beschossen, und verängstigte Mütter trugen ihre Kinder in den Keller, während kranke Kinder aus Brutkästen genommen wurden, um sie in Sicherheit zu bringen.  
Kein Krankenhaus arbeitet mehr in Ost-Aleppo. Einer Stadt, in der mehr als 100.000 Kinder eingeschlossen und schweren Bombardements ausgesetzt sind – und wo es kaum noch Nahrung und Medikamente gibt. Die Kinder brauchen die Krankenhäuser, um zu überleben. Kein Kind darf in Krankenhäusern durch Bomben sterben.  
Im Westen von Aleppo wurden zwei Schulen angegriffen. Acht Kinder starben, und noch viel mehr wurden verletzt. In einer Schule waren Viertklässler dabei zu tanzen, als eine Mörsergranate auf dem Schulgelände einschlug.   In der al-Quarma-Schule im Ostteil von Goutha nahe Damaskus starb ein zehnjähriges Mädchen und 15 Kinder wurden verletzt, als das Gebäude direkt getroffen wurde. Das Mädchen lernte gerade Mathematik.   In Idlib wurden zwei weitere Schulen getroffen und drei Kinder verletzt.  

UNICEF hat in diesem Jahr 84 Angriffe auf Schulen in Syrien dokumentiert, bei denen 69 Kinder getötet und viele weitere verletzt wurden. Die Konfliktparteien müssen aufhören, Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen zu beschießen – dabei handelt es sich um Verletzungen des internationalen Völkerrechts bis hin zu Kriegsverbrechen. Es gibt nur noch wenige Worte die unsere Empörung zum Ausdruck bringen können. Wir fragen uns, ob die Verantwortlichen noch Worte haben, die diese Angriffe auf Kinder rechtfertigen.“


UNICEF-Konvoi erreicht Mossul  

Irak/Köln/Duisburg, 15. November 2016 - Ein von UNICEF geleiteter Hilfskonvoi der Vereinten Nationen hat am Samstag erstmals die irakische Stadt Mossul erreicht. „UNICEF konnte zum ersten Mal seit zwei Jahren Hilfsgüter nach Mossul bringen”, sagte die stellvertretende Leiterin von UNICEF Irak, Hamida Ramadhani. „Unsere Teams versuchen so schnell wie möglich Stadtviertel zu erreichen, die von den Kämpfen betroffen sind.”  
Der Konvoi bestand aus 14 Fahrzeugen, darunter acht große Lastwagen. Er traf am Samstagmorgen im Stadtteil Gogachly ein. Es wurden lebenswichtige Hilfsgüter für rund 15.000 Kinder und ihre Familien für einen Monat bereitgestellt. Die Verteilung erfolgte innerhalb von sechs Stunden, während in der Nähe Artilleriefeuer und Explosionen zu hören waren.  
Die Familien erhielten Tabletten zur Wasserreinigung, energiehaltige Spezialkekse für mangelernährte Kinder, Wasserkanister, Hygieneartikel, Seife sowie Babyartikel wie zum Beispiel Windeln.
Insgesamt konnte UNICEF seit dem Beginn der Militäroperation um Mossul am 17. Oktober rund 30.000 Kinder in der Region mit dem Nötigsten versorgen. Seither sind rund 56.000 Menschen vor den Kämpfen um Mossul geflohen. Schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen halten sich noch in Mossul auf, darunter 600.000 Kinder.  

 

 

Jährlich sterben 1,4 Millionen Kinder an Lungenentzündungen und Durchfallerkrankungen

Marrakesch/Köln/Duisburg, den 11. November 2016 - Lungenentzündungen und Durchfallerkrankungen sind laut UNICEF für den Tod von 1,4 Millionen Kindern jährlich verantwortlich – das sind mehr Todesfälle, als durch alle anderen gefährlichen Kinderkrankheiten zusammen. Insbesondere Kinder aus armen Familien in Afrika und Südasien sind gefährdet. Dabei gibt es durchaus wirksame und kostengünstige Gegenmaßnahmen.

So helfen bereits kontinuierliches Stillen von Säuglingen und Kleinkindern, regelmäßige Impfungen, eine bessere medizinische Grundversorgung und die Reduzierung der Luftverschmutzung in Innenräumen – bedingt durch das Kochen und Heizen mit Kohle und Holz. Dies sind Ergebnisse des neuen UNICEF-Berichts „One is Too Many: Ending Child Deaths from Pneumonia and Diarrhoea“.

Danach ist Lungenentzündung heute die Haupttodesursache bei Kindern unter fünf Jahren. Im Jahr 2015 starb alle 35 Sekunden ein Kind durch diese Krankheit – das sind beinahe eine Million Kinder in nur einem Jahr. Dies übersteigt sogar die Zahl der Todesfälle von Kindern durch Malaria, Tuberkulose, Masern und AIDS zusammen. Ungefähr die Hälfte aller Sterbefälle von Kindern durch Lungenentzündung ist auf Luftverschmutzung zurückzuführen.

UNICEF ruft die Teilnehmer der UN-Klimakonferenz in Marrakesch dazu auf, diese Tatsache zu berücksichtigen. „Zwei Milliarden Kinder leben in Gebieten, in denen die Luftverschmutzung höher ist, als internationale Richtlinien vorschreiben. Bei der 22. UN-Klimakonferenz können die führenden Regierungen die Leben vieler Kinder schützen, indem sie sich zu einer Reduzierung der Luftverschmutzung verpflichten, wie auch beginnen, mehr in die Prävention und Gesundheitsfürsorge zu investieren“, so Fatoumata Ndiaye, Stellvertretende Direktorin von UNICEF.

Auch die Ausbreitung gefährlicher Durchfallerkrankungen kann mit dem Klimawandel zusammenhängen – zum Beispiel aufgrund der Zunahme von Wetterextremen wie Dürren oder Überschwemmungen. Zusammengezählt sind seit dem Jahr 2000 weltweit beinahe 34 Millionen Kinder an Lungenentzündungen und Durchfallerkrankungen gestorben. Ohne stärkere Investitionen in Präventions- und Behandlungsmaßnahmen werden laut UNICEF bis 2030 weitere 24 Millionen Kinder durch diese Krankheiten ihre Leben verlieren.

„Diese Krankheiten haben relativ große Auswirkungen auf die weltweite Kindersterblichkeit. Gleichzeitig sind sie vergleichsweise kostengünstig zu behandeln“, erklärt Ndiaye. „Für die betroffenen Kinder steht aber nur ein Bruchteil der weltweiten Gesundheitsausgaben zur Verfügung. Daher rufen wir zu einer verstärkten globalen Finanzierung von Schutzmaßnahmen, Prävention und Behandlung auf.“ 

 

22 Schulkinder in Syrien sterben bei Luftangriff

Statement von Christian Schneider, Geschäftsführer UNICEF Deutschland Syrien/Köln/Duisburg, 27. Oktober 2016 - "Am Himmel: die stärkste, mächtigste, tödlichste Konzentration militärischer Gewalt, die derzeit weltweit zu finden ist. Flugzeuge, Hubschrauber, Bomben, Geschosse, die niemand mehr zählen kann. Der Tod kann jederzeit kommen.
Die Angst der Menschen, die es immer noch in den umkämpften Städten Syriens aushalten – aushalten müssen – , ist allgegenwärtig. Am Boden: eine Schule in Idlib, 75 Kilometer südwestlich von Aleppo. Die mutigen Lehrer, die noch da sind, verteidigen mit ihrem Unterricht ein wenig von dem, was an eine normale Kindheit erinnert.
Mädchen und Jungen lernen Rechnen, Schreiben. Vielleicht singen sie. Oder haben gerade eine Pause, um zu spielen. Wie viele träumen vom Frieden? Wie viel Hoffnung liegt in dem Bild eines Klassenzimmers inmitten des größten Schlachtfeldes unserer Tage?
Gestern ist für 22 dieser Kinder und sechs ihrer Lehrer die Schule zum Grab geworden. Der Ort, an dem sie besonders geschützt, besonders froh, besonders zuversichtlich sein sollten. Offenbar wurde ihre Schule mehrfach aus der Luft angegriffen. Was für ein grausames Sinnbild für die völlige Entfesselung der Gewalt und die Rücksichtslosigkeit in diesem Krieg. Es ist schrecklich genug, dass die Kriegsparteien schon längst keine Rücksicht mehr auf Zivilisten und damit auf die Kinder nehmen. Es ist entsetzlich, dass die Liste der bombardierten Krankenhäuser, Gesundheitsstationen, Schulen von Woche zu Woche länger und länger wird.

"Die Welt darf keines dieser Verbrechen vergessen"
Wenn jemand den Befehl zu einem gezielten Angriff auf die lernenden Kinder gab, ist dies ein erneutes, furchtbares Kriegsverbrechen, für das die Täter zur Verantwortung gezogen werden müssen. Schon deshalb und vor allem für die Würde der Opfer müssen wir es dokumentieren. Die Welt darf keines dieser Verbrechen vergessen. Können wir uns überhaupt vorstellen, bewusst eine tödliche Attacke auf ein Haus voller Kinder anzuordnen, die tödliche Fracht auf eine Schule hin zu dirigieren? Unfassbar.

Die Kinder und ihre Lehrer, die sich mit dem Schulunterricht trotzig an ihre Idee eines „Danach“, an die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft in ihrer Heimat geklammert haben, können dieses Morgen nicht mehr erleben. Für ihre Angehörigen spielt es keine Rolle, dass dies vermutlich der bisher schlimmste Angriff auf eine Schule in fünf Kriegsjahren war. Sie haben ihre Kinder, ihren Mann, ihre Frau für immer verloren.
Wir trauern mit ihnen. Und fragen: Wann übersetzt die Welt ihr Entsetzen über die Ermordung unschuldiger Kinder in den Entschluss diese Tragödie zu beenden?“
Hintergrund: Angriffe auf Schulen in Syrien Bei dem Luftangriff auf das syrische Idlib südlich von Aleppo wurden am Mittwoch, den 26. Oktober, Berichten zufolge 22 Schüler und sechs Lehrer getötet. Es war bisher der Angriff auf eine Schule mit den meisten Todesopfern – jedoch bei weitem nicht der erste.
Mitte Oktober waren bei zwei verschiedenen Angriffen in Aleppo und Daraa insgesamt neun Grundschüler getötet und 18 weitere verletzt worden. Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor fünf Jahren hat UNICEF über 4.000 Attacken auf Schulen gezählt, obwohl Bildungseinrichtungen ebenso wie Krankenhäuser gemäß internationalem Recht unter besonderem Schutz stehen.
Inzwischen ist jede dritte Schule in Syrien außer Betrieb, weil sie zerstört oder beschädigt wurde, als Notunterkunft für Flüchtlinge dient oder für militärische Zwecke missbraucht wird. 1,7 Millionen Kinder in Syrien gehen neuen UNICEF-Zahlen zufolge nicht zur Schule.
UNICEF richtet landesweit Notschulen ein und plant, in diesem Schuljahr 2,5 Millionen Mädchen und Jungen mit Büchern und anderem Lernmaterial auszustatten. Darüber hinaus hat UNICEF einen Selbstlernkurs in den vier Fächern Mathematik, Arabisch, Englisch und Naturwissenschaften mitentwickelt. Er soll Kindern unter Anleitung eines Erwachsenen das Lernen auch dann ermöglichen, wenn der Besuch einer Schule nicht möglich ist.

 

UNICEF verteilt Trinkwasser an der Front zu Mossul Krise im Irak

Irak/Köln/Duisburg, 26. Oktober 2016 - In der Stadt Al Houd südlich von Mossul hat UNICEF Trinkwasser verteilt, nachdem diese wieder unter Kontrolle der irakischen Sicherheitskräfte steht. Rund 3.000 Kinder und ihre Familien zwischen den Frontlinien haben so erstmals Unterstützung erhalten.
„Dies mag nur wie ein kleiner Fortschritt aussehen, aber er bedeutet echte Erleichterung für Kinder und ihre Familien, die schon so lange gelitten haben“, sagte der Leiter von UNICEF Irak, Peter Hawkins. Die Bewohner von Al Houd haben mehr als zwei Jahre lang unter Kontrolle des so genannten islamischen Staates gelebt. Viele von ihnen sind krank, da sie in den vergangenen Wochen verschmutztes Wasser aus dem Fluss trinken mussten. Sie haben sich nie sicher gefühlt.
„Wir hatten Angst und haben gehungert. Ich hatte Angst um meine vier Töchter. Ich habe befürchtet, dass sie sie mitnehmen, wie sie es in anderen Dörfern gemacht haben“, sagt Zainab, die mit ihren Kindern auf der Flucht vor der Gewalt ist. „Mein Sohn ist erst sechs Jahre alt, der interessierte sie nicht. Aber ältere Jungen wurden rekrutiert oder dazu gebracht, als Spitzel zu arbeiten.“
UNICEF rechnet, dass allein in den ersten zwei Wochen des Vormarsches bis zu 200.000 Menschen vor den Kämpfen fliehen könnten.
In Erwartung einer schweren humanitären Krise hat UNICEF Lager mit lebensnotwendigen Hilfsgütern angelegt sowie mobile Teams zur Versorgung traumatisierter und verletzter Kinder organisiert.
Die deutsche UNICEF-Botschafterin Eva Padberg ist soeben aus dem Nordirak zurückgekehrt. Dort hat sie in der Region um Erbil Kinder in Flüchtlingslagern besucht. Allein in der Kurdenregion leben über eine Million Flüchtlinge und Vertriebene – schätzungsweise die Hälfte davon Kinder und Jugendliche.  

Foto © UNICEF/UN035108/Anmar

 

 

 

 

Irak: 500.000 Kinder in Mossul in extremer Gefahr

Köln/Irak, 19. Oktober 2016 - Mehr als 500.000 Kinder und ihre Familien sind laut UNICEF in den kommenden Wochen in der irakischen Stadt Mossul in extremer Gefahr. UNICEF ruft dazu auf, bei der Rückeroberung der Millionenstadt die Kinder besonders zu schützen.  
„Die Kinder in Mossul haben bereits in den vergangenen zwei Jahren schwer gelitten. Jetzt könnten viele vertrieben werden, zwischen die Frontlinien oder ins Kreuzfeuer geraten”, erklärte der Leiter von UNICEF Irak, Peter Hawkins.   Foto © UNICEF/UN034970/Anmar

In Erwartung einer Flüchtingswelle hat UNICEF Hygieneartikel, Latrinen, mobile Duschen und Materialien zur Wasserversorgung für 150.000 Menschen vorsorglich in die Region gebracht. Insgesamt wird UNICEF in den kommenden Wochen Hilfsgüter zur Versorgung von 350.000 Menschen bereitstellen.  
Mobile Teams wurden ausgebildet, um schwer traumatisierte und verletzte Kinder zu betreuen und zu versorgen. Gemeinsam mit den Behörden stehen 50 Impfteams bereit, um Kinder gegen Masern und Polio zu impfen.  
„Wir arbeiten rund um die Uhr, um Kindern wo immer sie sich aufhalten zu helfen”, sagte Peter Hawkins weiter.  
Seit März 2016 sind in der Region um Mossul bereits rund 130.000 Menschen vor den Militäroperationen geflohen. UNICEF befürchtet, dass angesichts der Zuspitzung zusätzlich Tausende Kinder in überfüllten und unzureichend ausgestatteten Notunterkünften und Lagern Zuflucht suchen müssen. UNICEF ruft alle Konfliktparteien auf, Kinder zu schützen und das internationale humanitäre Völkerrecht zu respektieren.  

 

"Kinder in Aleppo in lebendigem Albtraum gefangen"

Seit vergangenem Freitag wurden laut UNICEF im Osten von Aleppo 96 Kinder getötet. Weitere 223 Kinder wurden verletzt.  
Syrien/Köln/Duisburg, 29. September 2016 - “Die Kinder von Aleppo sind in einem Albtraum gefangen”, sagte der stellevertretende Direktor von UNICEF International in New York. “Es gibt keine Worte, das Leid zu beschreiben, das sie erleben.”  
Das Gesundheitssystem im Ostteil von Aleppo ist zerstört. Es gibt nur noch 30 Ärzte, praktisch keine Ausrüstung oder Notfallmedikamente um Verwundete zu behandeln und um die ständig wachsende Zahl traumatisierter Menschen zu versorgen.  
Ein Arzt aus Ost-Aleppo hat UNICEF mitgeteilt, dass Kinder mit geringen Überlebenschancen sich selbst überlassen würden, da Personal und Hilfsgüter fehlen. “Nichts kann solche Angriffe auf Kinder und eine solche völlige Missachtung für menschliches Leben rechtfertigen. Das Leiden und der Schock bei Kindern ist das Schlimmste was wir gesehen haben”.

 

UN-Hilfskonvois erreichen Madaja und andere belagerte Städte

Syrien/Köln/Duisburg, 27. September 2016 - Durch die Angriffe auf den Ostteil von Aleppo sind schätzungsweise 100.000 Kinder und Jugendliche in akuter Gefahr. In dem dicht besiedelten Gebiet wurden am Wochenende zahlreiche Menschen getötet und verletzt, darunter auch Kinder. Viele Menschen, die in Schulen oder Kellern Zuflucht suchen, sind auch dort nicht mehr sicher.
Zusätzlich zu der direkten tödlichen Gefahr durch Bombardierungen, leidet die Zivilbevölkerung unter akuter Wasserknappheit, da zum wiederholten Male die Unterbrechung der Wasserversorgung als Waffe eingesetzt wird. In der Nacht von Freitag auf Samstag war die Pumpstation Bab al-Nayrab im Ostteil von Aleppo bei Angriffen beschädigt worden. Bis heute können Techniker diese wegen der Kämpfe nicht reparieren.
Im Gegenzug wurde am Samstag die ebenfalls im Ostteil liegende Pumpstation Suleiman Halabi abgeschaltet, die 1,5 Millionen Menschen im Westteil der Stadt versorgt. Nach Verhandlungen, an denen auch UNICEF beteiligt war, hat die Pumpstation am Sonntagabend ihre Arbeit wieder aufgenommen, so dass es im Westen von Aleppo wieder Wasser gibt. Zusätzlich verteilt UNICEF dort Trinkwasser mit Tankwagen.
Im Ostteil der Stadt müssen die dort lebenden rund 250.000 Menschen aber weiter auf verschmutzte Quellen zurückgreifen. Insbesondere Kinder sind deswegen von Krankheiten bedroht. Am Samstag hat UNICEF Nahrungsmittel sowie Gesundheits- und Hygienematerial an 7.000 Menschen in der belagerten Stadt Moadamiyeh ausgeliefert. Erstmals seit Mitte Juli erreichte ein gemeinsamer Konvoi verschiedener UN-Organisationen die Stadt etwa elf Kilometer von Damaskus entfernt.

Es war der erste humanitäre Konvoi nach dem Angriff auf einen UN-Konvoi am 19. September, bei dem zahlreiche Helfer getötet wurden. Vergangene Nacht erreichten Hilfskonvois der Vereinten Nationen auch die belagerten Städte Madaja, Sabdani, Fua und Kefraja. Es war das erste Mal seit April, dass die insgesamt rund 60.000 Menschen in diesen Städten Hilfe von außen erhielten.

Weltgipfel zu Flucht und Migration bei den Vereinten Nationen

Interviewangebot: Christian Schneider, Geschäftsführer UNICEF Deutschland in New York

New York/Köln/Duisburg, 15. September 2016 - Noch nie haben so viele Menschen ihre Heimat verlassen – als Flüchtlinge, Vertriebene oder als Migranten. Und noch nie hatten waren so viele Kinder und Jugendliche unter ihnen.
Globale Antworten auf die großen Bevölkerungsbewegungen durch Flucht und Migration suchen erstmals zwei Gipfeltreffen der Vereinten Nationen am 19. und 20. September 2016 in New York.

Vor dem Start der Gipfel organisiert UNICEF am Sonntag, den 18. September, eine Mahnwache mit Flüchtlingskindern und prominenten Teilnehmern vor dem Hauptquartier der Vereinten Nationen. Sie wollen die Regierungen daran erinnern, den elementaren Rechten der Kinder Priorität einzuräumen.

·         Sonntag, 18. September UNICEF-Mahnwache in New York „Carry Light for Children“, 18:30 Uhr (Ortszeit New York), Dag Hammarskjold Plaza, East 47th Street, zwischen United Nations Plaza und 2nd Avenue.

·         Am 19. September findet die erste UN-Sondervollversammlung zu Flucht und Migration statt. Bei dem Gipfeltreffen sollen humane und koordinierte Lösungsansätze für diese globalen Herausforderungen erarbeitet werden. Die Bundesregierung wird durch Entwicklungshilfeminister Gerd Müller vertreten.

·         Am 20. September hat US-Präsident Barack Obama zu einem Flüchtlingsgipfel eingeladen. An dem Treffen nehmen Regierungsvertreter aus Deutschland, Kanada, Äthiopien, Jordanien, Mexiko und Schweden sowie UN-Generalsekretär Ban Ki-moon teil. Für die Bundesregierung wird Außenminister Frank Walter Steinmeier teilnehmen.

Fast 50 Millionen Kinder und Jugendliche sind heute weltweit in Folge von Flucht und Migration entwurzelt – mehr als die Hälfte von ihnen (28 Millionen) wurden durch Konflikte aus ihrem Zuhause vertrieben. Millionen anderer Mädchen und Jungen haben ihre Heimat auf der Suche nach einem besseren Leben verlassen.
Sie sind unterwegs und in der Fremde oft großen Risiken und Belastungen ausgesetzt. Vor den Weltgipfeln hat UNICEF alle aktuellen Informationen über geflüchtete oder migrierte Kinder in dem globalen Report „Uprooted“ (Entwurzelt) zusammengetragen.
https://www.unicef.de/presse/2016/report-kinder-entwurzelt/121912

Der Geschäftsführer von UNICEF-Deutschland, Christian Schneider, steht ab dem 16. September in New York für Interviews zu Flucht und Migration von Kindern bereit.

 

Ehrenamtliche UNICEF-Mitarbeiterin ans Duisburg besucht UNICEF-Projekte für Flüchtlingskinder in Jordanien

Duisburg, 14. September 2016 - „Wir wollen sehen, wie UNICEF hilft“  Zehn ehrenamtliche UNICEF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter aus ganz Deutschland werden vom 2. bis zum 7. Oktober 2016 in Jordanien sein, um sich über UNICEF-Projekte für geflüchtete Kinder und ihre Familien in Jordanien zu informieren. Mit dabei ist Cornelia Beck aus Duisburg-Baerl von der UNICEF-Arbeitsgruppe Duisburg.
„Ich freue mich sehr, aus erster Hand erfahren zu können, wie die Kolleginnen und Kollegen von UNICEF vor Ort arbeiten und was ihre Arbeit für die geflüchteten Familien bedeutet“, sagt Cornelia Beck. „Die gesammelten Erfahrungen sind sehr wichtig für unsere Arbeit hier in Deutschland. Wir wollen sehen, wie UNICEF hilft, um fundiert über UNICEF-Projekte zu informieren und um zu zeigen, warum unsere Hilfe für Flüchtlingskinder aus Syrien so wichtig ist.“
In Flüchtlingslagern wird die Gruppe zum Beispiel Schulen und besondere Lernorte für Kinder und Jugendliche, sogenannte Makani-Zentren, besuchen sowie mehr über die psychosoziale Betreuung der Kinder erfahren.  
Die psychosoziale Betreuung ist einer der Schwerpunkte der UNICEF-Arbeit in Jordanien. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen ein Stück Normalität und Sicherheit zurückzugeben. Sozialarbeiter und Freiwillige bieten hierfür betreute Sport- und Spiel-Aktivitäten an, die auf den kulturellen Hintergrund und das Alter der Kinder zugeschnitten sind. Sie sollen Flüchtlingskindern helfen, das Erlebte zu verarbeiten. Gleichzeitig lernen die Kinder, sich auch gegenseitig zu unterstützen.  
Fünf Jahre Krieg in Syrien: Immer mehr Menschen fliehen vor der Gewalt in die Nachbarländer. Jordanien hat mittlerweile mehr als 630.000 Flüchtlinge aufgenommen. Mindestens die Hälfte davon sind Kinder. Sie mit dem Nötigsten zu versorgen ist eine große Herausforderung.
Gemeinsam mit Partnern organisiert UNICEF Impfkampagnen, versorgt Menschen in Städten und Flüchtlingscamps mit Trinkwasser, richtet Notschulen und Kinderzentren ein und verteilt zum Beispiel Pakete mit Kinderkleidung oder Hygieneartikeln.  
Mit der Reise haben ausgewählte, oft langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Chance, sich selbst ein Bild von der Situation geflüchteter Kinder und den Fortschritten der UNICEF-Arbeit in Jordanien zu machen. Über die gesammelten Erfahrungen sollen UNICEF-Unterstützer in ganz Deutschland informiert werden. Die Reisenden haben sich verpflichtet, ihre Eindrücke nach der Rückkehr in Vorträgen und Beiträgen umfassend weiterzugeben. Sie tragen selbst einen Teil der Reisekosten.  
Die rund 8.000 UNICEF-Ehrenamtlichen in Deutschland spielen für die Hilfe von Kindern in Entwicklungs- und Krisenländern eine wichtige Rolle. In bundesweit 150 UNICEF-Gruppen von Aachen bis Cottbus und von Sylt bis Passau tragen sie die Kinderrechte in die Öffentlichkeit und rufen zu Spenden auf.
Mit der aktuellen Kampagne „Letzte Chance für eine Kindheit“ ruft UNICEF zu politischem Handeln und zu Spenden auf, um Schutz und Bildungschancen für Kinder im Krieg und auf der Flucht zu verbessern. Weitere Informationen unter www.unicef.de/kindheit.  
Service für Redaktionen: Vereinbaren Sie mit der Reiseteilnehmerin Cornelia Beck ein Interview. Bilder von der Reise stellen wir Ihnen ebenfalls gerne zur Verfügung.  
Kontakt: UNICEF-Arbeitsgruppe Duisburg, Fabrikstr. 32, 47119 Duisburg, Tel. 0203 / 57894161

 

„Ohne Werte geht es nicht“ UNICEF zum 80. Geburtstag von Dr. Jürgen Heraeus

Köln/Duisburg, 31. August 2016 - Jedes Kind hat ein Recht auf eine Kindheit. Aus dieser Überzeugung heraus setzt sich der erfolgreiche und hoch angesehene Unternehmer Dr. Jürgen Heraeus seit vielen Jahren gemeinsam mit UNICEF für die am stärksten benachteiligten Kinder ein.
UNICEF Deutschland dankt seinem ehrenamtlichen Vorsitzenden und gratuliert zum 80. Geburtstag am 2. September.
„Dr. Jürgen Heraeus engagiert sich mit unerschütterlicher Überzeugung und Geradlinigkeit für die Kinder dieser Welt, um ihre Zukunft hoffnungsvoller und lebenswerter zu machen“, erklärte Daniela Schadt, Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck und Schirmherrin von UNICEF Deutschland.

Am 2. September 1936 im hessischen Hanau geboren, erlebte Jürgen Heraeus selbst noch als Kind die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Für ihn steht fest: Wenn Kinder keine Kindheit haben, wenn ihnen Geborgenheit, Verlässlichkeit und Chancen fehlen, wird diese Zukunft bereits verspielt, bevor sie begonnen hat. Die aktuelle UNICEF-Kampagne „Letzte Chance für eine Kindheit“ rückt deshalb Bildungsprogramme für Flüchtlingskinder in den Mittelpunkt.

In seinem ehrenamtlichen Einsatz für UNICEF versucht Heraeus das Bewusstsein für die enormen Herausforderungen für die nachwachsenden Generationen zu schärfen. Ob in einem Slum in Bangladesch, in einer Flüchtlingsunterkunft in der Ukraine, einer Dorfschule in Angola oder beim Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt – überall begegnet er den Menschen auf Augenhöhe, ebenso neugierig wie zugewandt und verbindlich. Als ehrenamtlicher Vorsitzender fördert er in Deutschland ein Netzwerk von über 8.000 freiwilligen Helfern in rund 150 UNICEF-Gruppen.
Besonders wichtig ist ihm das soziale und gesellschaftliche Engagement von Mädchen und Jungen selbst. Bildung sowie die Chance und Verpflichtung, Verantwortung zu übernehmen, sind deshalb zentral für ihn. Mit seinen klaren und pointierten Urteilen und seinem Eintreten für wertorientiertes Handeln ist der Vorsitzende des Aufsichtsrates des Technologiekonzerns Heraeus Holding GmbH eine wichtige Stimme in Wirtschaft und Politik.

„Ohne Werte geht es nicht“, kritisierte er etwa auf dem Höhepunkt der Finanzkrise Fehlentwicklungen an den Finanzmärkten. Ab September übernimmt Jürgen Heraeus den Vorsitz des Business 20-Gipfels (B20) unter deutscher Präsidentschaft. Dr. Heraeus engagiert sich auch als Vorstandsvorsitzender in der Kathinka-Platzhoff-Stiftung. Das Deutsche Komitee für UNICEF ist eine der wichtigsten Stützen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen. Im Jahr 2015 wurden für die weltweite Arbeit rund 77 Millionen Euro bereitgestellt.

 

Wetkindertag 18. September im Innenhafen  - Unicef Duisburg wie immer dabei


UNICEF-Report 2016 zu Kindern im Krieg und auf der Flucht

Letzte Chance für eine Kindheit

Köln/Duisburg im Juli 2016 - Im vergangenen Jahr wurden 16 Millionen Babys in Konfliktregionen geboren. Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg haben nach Einschätzung von UNICEF so viele Kinder unter den Folgen von Konflikten, Krisen und Naturkatastrophen gelitten wie heute. Laut UNICEF-Report 2016 wachsen derzeit weltweit rund 250 Millionen Mädchen und Jungen in Konfliktgebieten auf. Noch viel mehr Kinder sind von Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen oder Epidemien bedroht. Gleichzeitig haben die Komplexität und die Dauer von Notsituationen zugenommen – ob in Afghanistan, Syrien, Jemen oder Südsudan. Allein in 2015 wurden 16 Millionen Babys in einer Konfliktregion geboren. Mit der Kampagne „Letzte Chance für eine Kindheit“ ruft UNICEF zu politischem Handeln und zu Spenden auf, um Schutz und Bildungschancen für Kinder im Krieg und auf der Flucht zu verbessern. www.unicef.de/kindheit

 

„In keiner Krisenregion der Welt dürfen wir es zulassen, dass Kinder und Jugendliche zu einer verlorenen Generation werden“, erklärte Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. „Deshalb haben wir gerade in den Bereichen Schule, berufliche Bildung, Gesundheit und psychosoziale Betreuung unseren Einsatz verstärkt. UNICEF ist hier ein starker Partner. Jeder Euro, den wir in Krisenregionen in den Bau von Schulen, Bildungschancen für Mädchen, Sportprogramme oder in Trauma-Behandlung investieren, erzielt vor Ort ein Vielfaches an Wirkung."

 

„Kinderschutz und Bildungsprogramme sind Rettungsanker für Millionen Kinder in Krisenländern“, sagt Cornelius Williams, Leiter der weltweiten Kinderschutzprogramme von UNICEF. „Kinder sind meist erstaunlich widerstandsfähig. Trotz schlimmer Erfahrungen können sie sich entwickeln, wenn sie sichere Zufluchtsorte haben, wo sie spielen und lernen können.“

 

„Für Kinder im Krieg und auf der Flucht ist Heimatlosigkeit das einzige Zuhause“, erklärte Dr. Jürgen Heraeus, Vorsitzender von UNICEF Deutschland. „Trotzdem ist es möglich, ihnen Erfahrungen zu vermitteln, die alle Kinder brauchen: ein Stück Sicherheit, Vertrauen, die Möglichkeit zu spielen und zu lernen.“

Der UNICEF-Report 2016 dokumentiert Fakten zur Kindheit in Krisengebieten:

 

·         Weltweit können rund 75 Millionen Kinder im Alter von drei bis 18 Jahren aufgrund von anhaltenden Krisen oder Katastrophen keinen Kindergarten besuchen, nicht zur Schule gehen oder nur unregelmäßig lernen.

·         Jeden Tag werden im Durchschnitt vier Schulen oder Krankenhäuser zur Zielscheibe bewaffneter Angriffe. Im Jahr 2014 wurden allein in Afghanistan 164 Angriffe auf Schulen registriert, im Irak waren es im gleichen Zeitraum 67. In Nigeria zerstörte oder beschädigte die Terrorgruppe Boko Haram seit Beginn des Aufstandes mehr als 1.200 Schulen und tötete über 600 Lehrer.

·         In Syrien hat UNICEF allein im Jahr 2015 mehr als 1.500 schwerste Kinderrechtsverletzungen verifiziert – dies war nur die Spitze eines Eisberges. In 60 Prozent der Fälle wurden Kinder durch Bomben in dicht besiedelten Wohngebieten getötet oder verstümmelt. Ein Drittel der Opfer wurde auf dem Schulweg getötet.

·         Im Krieg und auf der Flucht wird das Grundvertrauen der Kinder erschüttert. UNICEF schätzt, dass 20 Prozent der vom Konflikt betroffenen Kinder im Nahen Osten gefährdet sind, leichte bis moderate psychische Probleme zu entwickeln, drei bis vier Prozent könnten schwere Probleme entwickeln, wenn ihnen nicht geholfen wird.

·         Für die UNICEF-Hilfe in Krisenländern ist die Bundesregierung einer der wichtigsten Unterstützer. Allein im Jahr 2015 unterstützte Deutschland das Kinderhilfswerk mit 250 Millionen Euro. Ein Großteil, rund 160 Millionen Euro, wurde im Kontext der Syrienkrise eingesetzt. Im Auftrag der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) organisiert UNICEF beispielsweise in Flüchtlingscamps im Nordirak Fußballturniere, Theaterworkshops und Lesungen, die den Kindern Beschäftigung und Abwechslung bieten. Hunderte Kinder nehmen an Theatergruppen teil, in jedem Lager erstellen Jugendliche eine eigene Zeitung.

·         Im Jahr 2015 führte UNICEF weltweit 310 Nothilfeeinsätze in 102 Ländern in Konflikten, Krisen und nach Naturkatastrophen durch. Zusammen mit Partnern wurden 25,5 Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgt und 23 Millionen Kinder gegen Masern geimpft. Zwei Millionen Kinder mit akuter schwerer Mangelernährung wurden behandelt. 7,5 Millionen Mädchen und Jungen erhielten Zugang zu Notschulen und 3,1 Millionen wurden durch psychosoziale Hilfsprogramme erreicht.

UNICEF unterstreicht: Kinder aus Krisengebieten brauchen mehr als Trinkwasser, Nahrung und Medikamente. Humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe müssen ineinander greifen, damit Mädchen und Jungen auch unter schlimmsten Bedingungen Kind sein können – das heißt so gut es geht geschützt und betreut werden und zur Schule gehen.

 

Kinderschutz für Flüchtlingskinder darf kein Zufall sein

UNICEF zur Ministerpräsidentenkonferenz am 16.6.2016 

 

Der Schutz von Kindern, Frauen und anderen besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen in Deutschland muss in einem Bundesgesetz festgeschrieben werden. Dies fordert UNICEF Deutschland anlässlich der Ministerpräsidentenkonferenz der Länder am 16. Juni in Bremen.

Köln/Duisburgt, 15. Juni 2016 - „Es darf nicht vom Zufall abhängen, ob nach Deutschland geflüchtete Kinder und Frauen in Gemeinschaftsunterkünften sicher sind“, sagte Dr. Sebastian Sedlmayr, Leiter der Abteilung Kinderrechte und Bildung bei UNICEF Deutschland. „Die Ministerpräsidentenkonferenz muss ein klares Signal setzen, bundesweit verbindliche Standards für den Kinderschutz überall einzuführen und ihre Einhaltung zu überwachen.“

Im vergangenen Jahr waren schätzungsweise 300.000 Flüchtlingskinder nach Deutschland gekommen, die bis heute vielfach unter schwierigen Bedingungen in Gemeinschaftsunterkünften leben, darunter viele Turnhallen, Baumärkte und ähnliche Provisorien.

Nach der 2013 erlassenen EU-Aufnahmerichtlinie ist der Bund in der Verantwortung, einen Rahmen zur Gefahrenabwehr für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge zu erlassen. Die EU hat bereits ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet, weil diese Richtlinie nicht wie vorgeschrieben bis 2015 in nationales Recht umgesetzt worden ist.

Im Interesse der betroffenen Kinder, Jugendlichen und Frauen fordert UNICEF Deutschland Bund und Länder auf, sich bis zum 16. Juni auf die Eckpunkte einer bundesgesetzlichen Regelung zu einigen. Der Bund sollte demnach den Rahmen vorgeben, den Ländern obliegt die Ausgestaltung in der konkreten Umsetzung. Bislang war eine solche Regelung vor allem an Kompetenzstreitigkeiten gescheitert.

Überall dort, wo sich Frauen und Kinder in Gemeinschaftsunterkünften aufhalten, sind sie ab dem ersten Tag besonders gefährdet und müssen vor Übergriffen und vor Gewalt besonders geschützt werden. Aus der Sicht von UNICEF sollten grundlegende Standards in allen Einrichtungen gelten: wie ein einrichtungsinternes Schutzkonzept, Personalschulungen, Beschwerdestellen und dazu gehörende Verfahren. 

UNICEF erarbeitet derzeit gemeinsam mit dem Bundesfamilienministerium und in der Flüchtlingshilfe tätigen Wohlfahrtsverbänden, Kinderrechtsorganisationen und weiteren Fachleuten bundesweit anwendbare Standards.

Weitere Informationen auf www.unicef.de

UNICEF sieht große Hilfsbereitschaft in Deutschland  ̶ Einnahmen von 98,83 Millionen Euro in 2015

Mitgliederversammlung und Vorstandswahl Deutsches Komitee für UNICEF

 

Das Deutsche Komitee für UNICEF hat im vergangenen Jahr Einnahmen in Höhe von 98,83 Millionen Euro aus Spenden, dem Verkauf von Grußkarten und sonstigen Einnahmen erzielt. „UNICEF sieht sich heute mit einem seit seiner Gründung 1946 nicht mehr dagewesenen Ausmaß humanitärer Krisen und Gewalt gegen Kinder konfrontiert. Durch die große Unterstützung aus Deutschland kann UNICEF auch unter schwierigsten Bedingungen die Not der Kinder lindern und ihnen zum Beispiel durch Bildungsangebote und kinderfreundliche Orte Halt und Orientierung geben. Hierfür danke ich im Namen des Vorstandes allen Unterstützern, Spendern, Ehrenamtlichen und Partnern“, erklärte Dr. Jürgen Heraeus, Vorsitzender von UNICEF Deutschland, anlässlich der Mitgliederversammlung in Köln.

 

Bei dem gestrigen Treffen des obersten Organs des Deutschen Komitees für UNICEF ist der Manager und Unternehmensberater Georg Graf Waldersee neu in den Vorstand gewählt worden. In der anschließenden Vorstandssitzung wurde auch die stellvertretende Vorsitzende Claudia Graus in ihrem Amt bestätigt.

 

2015  ̶  ein Jahr der Krisen und der Hilfe 

Aufgrund der großen Hilfsbereitschaft der Bürger und Unternehmen konnte UNICEF Deutschland 74,52 Millionen Euro für die Hilfe für Kinder in Entwicklungs- und Krisenländern bereitstellen. 1,54 Millionen Euro wurden für die Kinderrechtsarbeit in Deutschland eingesetzt. Zu diesem guten Ergebnis haben über 400.000 aktive Spender in Deutschland beigetragen.
Rund 8.000 erwachsene Ehrenamtliche engagierten sich in 150 UNICEF-Gruppen. An 50 Orten sind Studierende in Hochschulgruppen aktiv. UNICEF-Patenschaften, bei denen Bundesbürger einen regelmäßigen monatlichen Beitrag spenden, stellen mit rund 28,7 Millionen Euro die wichtigste Basis für die weltweite Hilfe für Kinder dar.

Die Einnahmen in 2015 liegen deutlich über dem Ergebnis des Vorjahres (rund 91 Millionen Euro). Hier zeigt sich unter anderem die große Spendenbereitschaft der Bürger angesichts der internationalen Flüchtlingskrise und nach dem Erdbeben in Nepal im Frühjahr. Die Kosten in Deutschland betrugen – gemäß den Kriterien des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) – für Verwaltung 4,64 Prozent sowie für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung 11,74 Prozent.

 

Der Vorstand von UNICEF Deutschland
Dem ehrenamtlichen Vorstand des Deutschen Komitees für UNICEF gehören an:  - - Dr. Jürgen Heraeus, Maintal (Vorsitzender)
- Claudia Graus, München (stellvertretende Vorsitzende)
- Ann Kathrin Linsenhoff, Kronberg (stellvertretende Vorsitzende)
- Anne Lütkes, Köln (Schatzmeisterin)  
- Ekin Deligöz, Berlin Peter
- Matthias Gaede, Hamburg
- Peter Krämer, Hamburg
- Christine Langen, Lörrach (geborenes Mitglied, Sprecherin des Beirats der ehrenamtlichen Arbeitsgruppen)
- Hildegard Müller, Düsseldorf
- Georg Graf Waldersee, Hamburg
- Heidi Wurster, Augsburg (geborenes Mitglied, Beirätin der ehrenamtlichen Arbeitsgruppen)
Auf der Mitgliederversammlung wurden weiterhin neu in das Deutsche Komitee für UNICEF gewählt:
·         Lutz Bethge, Hamburg
·         Dr. Jochen Gutbrod, Potsdam
·         Britta Heidemann, Köln
·         Patrick Warnking, Zürich
·         Dagmar G. Wöhrl, Berlin und Nürnberg
·         Bettina Würth, Künzelsau

UNICEF Deutschland trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) und erhielt 2014 beim Vergleich von Hilfsorganisationen durch Phineo im Auftrag von Spiegel Online die Bestnote „herausragend“. Beim Transparenzwettbewerb von PricewaterhauseCoopers wurde UNICEF Deutschland mehrfach für vorbildliche Berichterstattung über Ziele, Tätigkeit und Verwendung der Mittel ausgezeichnet.

Der Geschäftsbericht und der ausführliche Finanzbericht des Deutschen Komitees für UNICEF stehen zum Download unter: www.unicef.de/geschaeftsberich

 

Kinderkulturfestival am Innenhafen - und Unicef war erstmals dabei

Duisburg, 28. Mai 2016 - Im Garten der Erinnerung wird auch in diesem Jahr das Kindrkulturfetsival stattfinden. Seit 1998 leistet das Duisburger KinderKulturFestival einen unverwechselbaren Beitrag zur Förderung künstlerischer und kreativer Fähigkeiten von Kindern.
Das Festival, das seit 2011 seine Heimat im Duisburger Innenhafen hat - hilft, die Welt zu erfahren und verstehen. Allerdings nicht durch große Worte, sondern mit Hilfe von Theater, Kunst, Aktionen und kreativen Workshops. Mit jährlich rund 15.000 Besucherinnen und Besuchern hat das KinderKulturFestival sich über Duisburg hinaus einen Namen gemacht.


Mehr unter www.kinderkulturfestival.de

 

Ausstellung Wasser - Fluss der Phänomene: 

 

 

 

Zentrales Unicef-Kampagnenthema: "Wasser wirkt!":

Dabei auch Unicef Duisburg mit Monika Degner und Inge Laucher - Foto haje

 

UNICEF zum 70. Geburtstag von Udo Lindenberg

Wenn’s drauf ankommt, ist er da!  
Köln/Duisburg, 12. Mai 2016 - In diesem Jahr werden UNICEF und Udo Lindenberg 70 Jahre alt. UNICEF gratuliert dem Panik-Rocker zu seinem Geburtstag am kommenden Dienstag (17. Mai) und bedankt sich für seine langjährige Unterstützung.  
„Ich schwöre, ich schwöre – wenn’s drauf ankommt, bin ich da.“ So heißt es in dem Song „Ich schwöre“, den Udo Lindenberg 2002 mit den „Kurzen Hosen“ für UNICEF produzierte – und damit zur Hilfe für die ärmsten Kinder in Entwicklungsländern aufrief. Die Botschaft ist eindeutig: Wenn es um die Unterstützung benachteiligter Kinder geht, ist Udo Lindenberg zur Stelle, und das bereits seit vielen Jahren.

 „Udo Lindenberg ist als Mensch und Künstler einzigartig. UNICEF konnte sich immer auf ihn verlassen. Dafür sind wir dankbar, und darauf sind wir auch stolz“, erklärt Christian Schneider, Geschäftsführer UNICEF Deutschland. „Selbst wenn im Rock-Business die Termine drängen, findet er immer Zeit für die Hilfe für Kinder, die sonst oft vergessen werden.“  
Die Kinder- und Menschenrechte sind Udo heilig   Udo Lindenberg ist genauso wie UNICEF ein „Kriegskind“. 1946 lag Europa in Trümmern. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte versuchte damals eine Antwort auf die Verwüstungen und die Gräuel des Zweiten Weltkrieges zu geben. In einem Interview mit UNICEF erklärte Udo Lindenberg 2014 die Grundlage seines jahrzehntelangen Engagements für Frieden, Toleranz und Gerechtigkeit:  
„Die UNO-Charta ist das Größte, was es gibt. Da steht drin: ‚Die Würde eines jeden Menschen ist unantastbar.‘ Und das möchte ich endlich mal umgesetzt sehen. Die Würde des Menschen – eines jeden Kindes, in Afrika, in Syrien, auf der ganzen Welt – das ist das erste Gebot. Die UNO-Charta ist entstanden aus Ruinen, aus den Trümmern des 2. Weltkriegs. Damals haben die gedacht, wir müssen ein für alle Mal neu ansetzen. Und jetzt guck dir mal das echte Leben an, wie die Würde der Menschen dort mit Füßen getreten wird. Und diese Würde ernst zu nehmen ist mir das Heiligste. Das ist der Antrieb, warum ich nicht nur ein bisschen Show machen will, sondern mich einmischen möchte in die Belange der Welt.“  

Einmischen, das heißt für Udo Lindenberg auch, mit aller Kraft auf die Situation der Kinder hinzuweisen. In seinem Song „Wozu sind Kriege da“ aus dem Jahr 1981 beschreibt er Krieg aus der Sicht eines zehnjährigen Kindes: „Keiner will sterben, das ist doch klar. Wozu sind denn dann Kriege da?“  

 In besonderen Krisensituationen hat der Rockstar immer wieder auf die Situation in Not geratener Kinder aufmerksam gemacht und dadurch die UNICEF-Arbeit unterstützt. 2001 organisierte Udo Lindenberg beispielsweise ein Benefizkonzert zugunsten der UNICEF-Hilfe in Afghanistan. Er unterstützte auch die UNICEF-Aktion „Wasser wirkt“. Seit 2011 gestaltet Udo Lindenberg jedes Jahr eine UNICEF-Weihnachtsgrußkarte. Die „Udo-Karten“ zählen zu den Verkaufsschlagern im Grußkarten-Sortiment von UNICEF.  

Ein Jahr nach den Erdbeben UNICEF: Nepals Kinder brauchen weiter Hilfe

Köln/Duisburg, April 2016 - UNICEF unterstützt weiter den Wiederaufbau. Der Weg zu Normalität und Sicherheit ist für die Kinder noch lang. Ein Jahr nach den verheerenden Erdbeben in Nepal im April und Mai 2015 leben viele der Opfer weiter in Armut und Unsicherheit. Nach aktuellen UNICEF-Schätzungen sind nach der Naturkatastrophe knapp eine Million Menschen zusätzlich in extreme Armut abgerutscht – das heißt, sie müssen von weniger als umgerechnet 1,25 US-Dollar am Tag leben.
UNICEF befürchtet, dass deshalb noch mehr Kinder und Jugendliche zu Kinderarbeit gezwungen sind, um das Familieneinkommen zu sichern oder Opfer von Menschenhandel werden.  
Unmittelbar nach der Naturkatastrophe haben
UNICEF und viele andere Organisationen hunderttausende Menschen mit Wasser, Medikamenten und Schutzutensilien versorgt. Doch der Wiederaufbau nach den Verwüstungen in einem der ärmsten Länder der Welt geht insbesondere in den entlegenen Bergregionen nur sehr langsam voran. Eine Ursache hierfür ist auch die politische Instabilität, in deren Folge im vergangenen Jahr monatelang die Versorgung mit Treibstoff unterbrochen war.  
Mit Unterstützung von
UNICEF wurden nach dem Beben 1.700 Notschulen eingerichtet – es fehlen aber weiter feste Schulen, in denen Kinder geschützt vor Kälte, Hitze und Monsunregen lernen können. Hunderttausende Menschen leben bis heute in Notunterkünften oder unter Zeltplanen. Viele Gesundheitsstationen funktionieren nur provisorisch, und viele Kinder kommen unter Zeltplanen zur Welt.  
„Die internationale Hilfe nach den Erdbeben hat unzähligen Menschen das Leben gerettet. Aber Nepal erholt sich nur langsam von der Naturkatastrophe“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.
UNICEF setzt zusammen mit seinen Partnern alles daran, den Wiederaufbau für Kinder voranzutreiben. Sie brauchen wetterfeste Unterkünfte, erdbebensichere Schulen und Gesundheitszentren sowie eine funktionierende Wasserversorgung. Dies schafft nicht nur Sicherheit und insgesamt mehr Chancen, sondern hilft auch, die ärmsten Familien besser vor möglichen zukünftigen Naturkatastrophen zu schützen.“  

UNICEF hat weltweit knapp 120 Millionen US-Dollar an privaten und öffentlichen Spenden für Nepal erhalten und damit vor allem die etwa 1,1 Millionen Kinder in den 14 am stärksten betroffenen Regionen mit dringend benötigten Gütern unterstützt.  
Gemeinsam mit der nepalesischen Regierung und seinen Partnern vor Ort hat
UNICEF beispielsweise Zelte, Medikamente, Hygieneartikel sowie Schul- und Spielsachen bereitgestellt. 1,3 Millionen Menschen wurden mit sauberem Trinkwasser versorgt, etwa mithilfe von Wassertanks, Tankwagen und Wasserreinigungstabletten. 22 Notlager für schwangere Frauen und junge Mütter wurden eingerichtet, in denen sie unter medizinischer Betreuung ihr Kind zur Welt bringen bzw. versorgen können.
Mehr als 11.000 Frauen haben hier vor, während oder nach der Geburt medizinische Hilfe erhalten.
UNICEF hat 1.700 Notschulen für rund 180.000 Mädchen und Jungen errichtet und ausgestattet. 434.000 besonders Bedürftige haben darüber hinaus Nothilfe in Form einer Bargeldzahlung in Höhe von umgerechnet 30 US-Dollar erhalten, um sich selber vor Ort mit den nötigsten Gütern zu versorgen.  
UNICEF Deutschland ist gemeinsam mit Caritas international, dem Deutschen Roten Kreuz und der Diakonie Katastrophenhilfe Mitglied des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe. Die Hilfswerke haben unmittelbar nach dem Erdbeben in Nepal gemeinsam mit dem ZDF zu Spenden aufgerufen. Insgesamt haben die Organisationen 36,2 Millionen Euro für die Nothilfe und den Wiederaufbau in Nepal erhalten.  
UNICEF ruft weiter zu Spenden für die Opfer des Erdbebens in Nepal und den Wiederaufbau des Landes auf. Weitere Informationen: www.unicef.de/nepal


UNICEF-Studie: Wachsende Ungleichheit beim Kindeswohl in Industrieländern

Köln/Duisburg, 14. April 2016 - Ein neuer UNICEF-Bericht zeigt die Ungleichheit beim Kindeswohl in reichen Industrieländern. Die Studie „Fairness für Kinder“ des UNICEF-Forschungszentrums Innocenti erstellt eine Rangliste aus 41 Industrieländern, wie weit dort die am stärksten benachteiligten Kinder am unteren Ende der Gesellschaft hinter ihren Altersgenossen in der Mitte zurückbleiben.
Im Mittelpunkt stehen die Ungleichheiten beim Einkommen, beim Schulerfolg, bei selbst berichteten Gesundheitsproblemen und bei der persönlichen Lebenszufriedenheit.
Danach steht Dänemark an der Spitze der Tabelle mit der geringsten Ungleichheit zwischen Kindern. Israel und die Türkei stehen am Ende, Deutschland nimmt mit Platz 14 einen Platz im Mittelfeld ein. In 19 von 41 Industrieländern, für die vergleichbare Daten vorliegen, lebt mehr als jedes zehnte Kind in einem Haushalt, dem weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens zur Verfügung steht. Zwischen 2002 und 2014 wuchsen in den meisten Ländern die Unterschiede bei selbst berichteten Gesundheitsproblemen.
Gleichzeitig verringerten sich Ungleichheiten bei der Häufigkeit sportlicher Aktivitäten und bei ungesunder Ernährung. Bei der Lesefähigkeit sank die Ungleichheit in den meisten Ländern. Die meisten Kinder geben ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala von eins bis zehn mit acht an. Aber die Kinder am unteren Ende fallen demgegenüber weit zurück.
In allen Ländern haben Mädchen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren eine geringere Lebenszufriedenheit als Jungen. Die UNICEF-Studie ruft die Regierungen dazu auf, das Wohlbefinden zu stärken und allen Kindern faire Chancen zu eröffnen. Dazu gilt es, die Einkommen der Haushalte mit den ärmsten Kindern zu schützen, die Bildungschancen für benachteiligte Kinder zu verbessern, eine gesunde Lebensweise für alle Kinder zu fördern, das subjektive Wohlbefinden von Kindern ernst zu nehmen.
„Das Wohlergehen von Kindern ist in keinem Land das zwangsläufige Ergebnis individueller Umstände oder der wirtschaftlichen Entwicklung, sondern wird durch politische Entscheidungen bestimmt“, erklärte Sarah Cook, Leiterin des UNICEF-Forschungszentrums Innocenti. „Aus unserem Verständnis der langfristigen Folgen wachsender Ungleichheit wird immer deutlicher, dass die Regierungen der Förderung des Wohlbefindens aller Kinder heute Priorität einräumen müssen, damit sie die Chance erhalten, ihre Fähigkeiten zu entfalten.“

Weitere wichtige Ergebnisse sind:
·      Zwei der reichsten Länder der Erde, Japan und die USA, liegen im unteren Drittel der Staaten mit einer hohen Einkommensungleichheit. In beiden Ländern liegt das Haushaltseinkommen der untersten zehn Prozent der Kinder ungefähr bei 40 Prozent dessen, was ein Kind aus der Mitte der Gesellschaft zur Verfügung hat.
·      Lediglich Spanien und die USA schafften seit 2002 Verbesserungen in allen vier Indikatoren für gesundheitliches Wohlbefinden.
·      Vier Länder – Estland, Irland, Litauen und Polen – schafften es, die Kluft beim Schulerfolg zu verringern und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass weniger Kinder hinter den minimalen Leistungsstandards zurückblieben.
·      In zehn Ländern, in denen Daten zum Geburtsland erhoben werden, haben in sieben Staaten Migrantenkinder eine geringere Lebenszufriedenheit.

 

UN-Sondergesandter: "Nur das Ende der Feindseligkeiten in Syrien kann neue Hoffnung schenken
13. April 2016 (UNRIC) – Unter UN-Vermittlung hat in Genf die nächste Runde der Friedensgespräche zwischen der syrischen Regierung und der Opposition begonnen. Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura sagte, dass er aufgrund der schlechteren Sicherheitslage in einigen Regionen Syriens besorgt sei. "Wir müssen um jeden Preis sicherstellen, dass die Feindseligkeit im Land verringert wird", erklärte der UN-Sondergesandte.  Nur dadurch könne es weiter Hoffnung für die syrische Bevölkerung geben.
De Mistura war vor kurzem von seinen Besuchen in Moskau, Amman, Damaskus und Teheran zurückgekehrt. Dort hatte er unterschiedliche Vorschläge in den jeweiligen Hauptstädten in Erfahrung gebracht - mit der Absicht, die Friedensgespräche so produktiv wie möglich zu gestalten. Nach Ansichten von de Mistura zeigen alle Staaten Interesse und Unterstützung an einem politischen Wandel in Syrien.

 

Walsums Sternschule, das buddY-Programm Kinderrechte, NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann und Unicef

Duisburg, 06. April 2016 - Das buddY-Programm Kinderrechte steht jetzt NRW-weit allen Grundschulen offen. Heute gab es eine gemeinsame Auftaktveranstaltung in Duisburg-Walsums GGS Sternstraße, dies mit NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann und Unicef-Geschäftsführer Christian Schneider.

 

Ziele des Programms sollen in die Breite getragen und möglichst viele Schulen für eine Teilnahme gewonnen werden.  
Die Kinder, die Schulleiterin der GGS Sternstraße Monika Bröcker und das Kollegium der GGS Sternstraße in Duisburg starteten noch im Pilotprogramm und sind ein hervorragendes Beispiel für eine Grundschule, die sich auf den Weg gemacht hat, Kinderrechte in den Schulalltag zu integrieren.  

Die Grundschüler waren nervös, sollten sie doch vor den Gästen ihr Kinderrechte-Lied vortragen und anschließend mit den Bessuchern auch darüber diskutieren.

Die Gäste waren beeindruckt, wie die Kinder erstens ihr Lied vortrugen und zweitens sich bei der Diskussion einbrachten.

 

"Wir bringen die Erde nach vorn!"

Strophe 1
Mit jeder Stimme, die für uns spricht entsteht Freiheit und bessere Sicht für Leute im Dunkeln so was wie licht und für die, die nur bremsen ein Gegengewicht.
Wenn du dabei bist, sind wir schon einer mehr
stell dir mal vor, wie die Welt dann wär`
Refrain
Strophe 2
Teilst Du mit uns diesen Traum
die Welt gemeinsam aufzubaun
geh mit uns raus - wir bringen die erde nach vorn!
Wir bringen die Erde nach vorn!
Mit jedem Herzen, das für die Sache schlägt
werden Dinge zum bessren bewegt
ein fehlendes Teil ins Puzzle gelegt
und die letzten Zweifen aus dem Weg gefegt
wenn Du dabei bist, sind wir schon einer mehr
stell dir mal vor, wie die Welt dann wär`
Refrain

Strophe 3
Wenn du dabei bist, sind wir schon einer mehr
stell dir mal vor, wie die Welt dann wär`
wen aus tausend Ideen die eine durchdringt,
die die Erde ganz easy nach vorn bringt!
Refrain

Das sehr engagiert vorgetragen "Erdlied" kam bei den Gästen sehr gut an.

 

"Das war richtig beeindruckend", staunte Minitssrin Sylvia Löhrmann über die rege Diskussion. "Ich habe heute von den Kindern Beispiele gehört, wie sich Privatleben und Würde vereinbaren sollten. Das sind im Grungesetz verankerte Kinderrechte. Ich fand es einfachr gut, wenn mir ein Schüler hier heute sagt, dass es ihm bei Missachtung solcher Rechte im Herzen wehtut. Gerade im Umgang mit solchen Rechten sehe ich das Projekt als sehr wichtig an." Und: "Von den Kindern kann man auch in Sachen Demokratie noch lernen, teilweise gelingt ihnen das Umsetzen besser als uns Erwachsene."

Als Dankeschön für die famose Mitarbeit der Schüler und des Lehrkörpers überreichte die NRW-Bildungschefin das Buch "Zuhause kann überall sein" den Schülerparlaments-Sprechern als Geschenk.

Unicef-Geschäftsführer Christian Schneider berichtete den Kindern kurz von seinen Besuchen in den Flüchtlingslagern im nahen Osten oder in Afrika. Er war nach der Stuhlrunde zum Thema Gewalt gegen Kinder in seinem Kreis wie die Ministerin sehr angetan. "Ich konnte feine Antennen bei den Kindern feststellen. Sie lieferten sehr anschaulich Beispiele zu Gewalt, ob verbaler oder anderer Art.  Auch daran konnte ich feststellen, dass das Projekt Kinderrechte wirkt."

 

Dr. Markus Speich, Unterstüter des Projekts von der Vodafon-Geschäftsführung: "Es ist imer wichtig zu erfahren, wie Kinder es sehen, wenn sie zu Dingen gezwungen werden, die sie gar nicht tun wollen. Kinder können sich sehr gut in andere hineinversetzen. Davon kann man nur lernen."

Dem schloss sich Roman R. Rüdiger, Geschäftsführender Vorstand buddY e.V., an. "Kinder bekommen viel mit. Es war sehr aufschlussreich, was Kinder hier heuete über den Umgang mit dem Handy oder Fotos im Internet so von sich gaben. Ich hoffe sehr, dass diese Entwicklung weiter so durch die Schulleitng begleitet wird und in Zukunft noch viele andere Schulen dies mittragen werden."

 

V.l.: Unicef-Geschäftsführer Christian Schneider, Mahmut Özdemir (SPD-Bundestagsabgeordneter), Roman R. Rüdiger (Geschäftsführender Vorstand buddY e.V.), Schulministerin Sylvia Löhrmann und ganz rechts Monika Brücker (Schulleiterin GGS Sternstraße) - Harald Jeschke (Text und Fotos)

 

Syrien: Jedes dritte Kind im Krieg geboren

 Jedes dritte syrische Kind kennt laut eines aktuellen UNICEF-Berichts nur Krieg und Flüchtlingsleben. Danach wurden seit Beginn des Syrien Konflikts vor fünf Jahren rund 3,7 Millionen Mädchen und Jungen geboren – das ist jedes dritte syrische Kind. Über 151.000 von ihnen sind als Flüchtling in einem der syrischen Nachbarländer zur Welt gekommen und haben ihre Heimat noch nie gesehen.
UNICEF schätzt, dass heute 8,4 Millionen Kinder und Jugendliche – mehr als 80 Prozent der Minderjährigen – in Syrien und seinen Nachbarländern direkt von dem Konflikt betroffen sind.

Köln/Duisburg, 15. März 2016 - „Fünf Jahre Syrienkrieg, das bedeutet: Millionen syrische Mädchen und Jungen unter fünf Jahren kennen nichts als Krieg und Flucht“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Krasse Gewalt gegenüber Kindern ist an der Tagesordnung. Dazu gehören Bombenattacken und gezielte Angriffe von Heckenschützen genauso wie die Rekrutierung von Kindern. Gleichzeitig werden Aushungern und das Unterbrechen der Wasserversorgung als Kriegswaffe genutzt.“

Laut dem heute veröffentlichten Bericht „No Place for Children. The impact of five years of war on Syria’s children and their childhoods” hat UNICEF allein 2015 fast 1.500 schwere Menschenrechtsverletzungen gegen Kinder verifiziert – darunter Tötung und Verstümmelung, die Rekrutierung von Kindersoldaten, Entführung, Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser und die Verweigerung von Zugang zu humanitärer Hilfe. 60 Prozent dieser Fälle betrafen die Tötung und Verstümmelung durch den Einsatz von schweren Waffen in Wohngebieten. 150 Kinder wurden getötet oder verletzt, als sie in der Schule oder auf dem Schulweg waren.

Kindersoldaten: Rekrutierte Kinder immer jünger

Zu Beginn des Konflikts haben bewaffnete Gruppierungen hauptsächlich Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren für unterstützende Rollen wie Träger oder Koch eingesetzt. UNICEF berichtet jedoch, dass die Konfliktparteien seit 2014 immer jüngere Kinder als Kämpfer rekrutieren – manche von ihnen sind erst sieben Jahre alt. Sie erhalten ein militärisches Training und nehmen an Kampfhandlungen teil oder übernehmen lebensgefährliche Aufgaben an der Front wie die Bewachung von Checkpoints und die Versorgung von Verwundeten.

„Wir können nicht hinnehmen, dass Syriens Kinder in einem Krieg gefangen bleiben, mit dem sie nichts zu tun haben“, sagt Genevieve Boutin, UNICEF-Koordinatorin für die Syrien-Nothilfe. „Trotz allem haben sie den Traum, in ihre Heimat zurückzukehren und ihr Land wieder aufzubauen. Ob innerhalb Syriens oder in seinen Nachbarländern – wir müssen alles daran setzen, um all diese Kinder zu schützen und ihnen Zugang zu Bildung zu verschaffen.“

Bildung unter schwierigen Bedingungen: Die Initiative „No Lost Generation“

Die Zahl der Menschen, die nach Jordanien, Libanon, Irak, die Türkei und Ägypten geflohen sind, hat sich seit 2012 auf 4,8 Millionen verzehnfacht. Die Hälfte von ihnen sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Eine schwere Hypothek für die Zukunftsfähigkeit des Landes ist die Zerstörung des einst guten syrischen Bildungssystems. UNICEF schätzt, dass über zwei Millionen Mädchen und Jungen in Syrien und 700.000 in den Nachbarländern nicht zur Schule gehen. Um den Kindern trotz Krieg und Flucht Zugang zu Bildung zu ermöglichen und das Heranwachsen einer verlorenen Generation zu verhindern, haben UNICEF und Partner die Initiative „No Lost Generation“ ins Leben gerufen.

UNICEF hat in Syrien vergangenes Jahr für über eine Million Kinder Schulbücher gedruckt und verteilt, nachdem die Produktion in den lokalen Druckereien zusammengebrochen war. In den Nachbarländern hat UNICEF Schulen in den Flüchtlingscamps eingerichtet und dafür gesorgt, dass Flüchtlingskinder in den Städten öffentliche Schulen besuchen können. UNICEF unterstützt außerdem die Wasserversorgung, Impfungen, psychosoziale Hilfen in Schulen und Kinderzentren sowie Ausbildungen für Jugendliche.

Fünf Forderungen für Syriens Kinder

UNICEF hat in seinem Bericht die wichtigsten Forderungen in fünf Punkten zusammengefasst:

Schutz der Kinder: UNICEF ruft alle Konfliktparteien dazu auf, die Grundlagen internationaler humanitärer Arbeit und die Menschenrechte zu respektieren und sofort das Töten, die Entführung, die Folter, die Verhaftung, die sexuelle Gewalt gegen und Rekrutierung von Kindern zu beenden.

Zugang für humanitäre Hilfe: Der Zugang darf keine vereinzelte Geste oder ein Zeichen guten Willens sein. Alle Konfliktparteien müssen sofortigen, ungehinderten und dauerhaften Zugang zu belagerten oder von Hilfe abgeschnittenen Gemeinden gewährleisten.

Investitionen in Bildung: UNICEF und seine Partner in der Initiative „No Lost Generation“ benötigen in diesem Jahr dringend 1,4 Milliarden US-Dollar, um insgesamt etwa vier Millionen Kindern in Syrien und den Nachbarländern Zugang zu Schulen oder außerschulischen Bildungsangeboten zu bieten.

Die Würde wiederherstellen: Zu viele Kinder sind ihrer Würde beraubt worden, durch Gewalt, unmenschliche Lebensbedingungen auf der Flucht, Ausbeutung, zunehmende Armut. UNICEF ruft dazu auf, bessere Schutzmechanismen für diese Kinder zu schaffen, sowie psychosoziale Angebote, die den Kindern helfen, mit ihren extremen Erfahrungen umzugehen.

Finanzielle Versprechen halten: Auch nach der Geberkonferenz in London vor einigen Wochen ist die Hilfe in Syrien längst nicht ausreichend abgesichert. UNICEF braucht über eine Milliarde US-Dollar, um 2016 die Kinder und ihre Familien in Syrien und der Region zu versorgen. Bis Anfang März waren dafür erst 74 Millionen Dollar eingegangen.

UNICEF ruft weiter zu Spenden für die Kinder in Syrien auf: www.unicef.de/syrien.

Das Kinderrechte-Fenster des Duisburger Unicef-Büros

Duisburg, März 2016 - Die Kinderrechte-Sprosssen der evangelischen Grundschule Duisburg-Baerl wurden im Schaufenster des Unicef-Büros an der Ruhrortet Fabrikstraße platziert.

 


 

 

 

Baerler Waldschule schenkte Unicef Duisburg Kinderrechte-Leiter

„Kinder haben Rechte – das ist wunderbar“
Die Evangelische Grundschule Waldstraße wird „Kinderrechte-Schule“

Duisburg-Baerl, 01. März 2016 - Große Augen machten Cornelia Beck und Harald Jeschke von der Duisburger Unicef-Arbeitsgruppe, als sie von Kindern der Baerler Waldschule selbst gebastelte "Themen-Sprossen" für eine Kinderrechte-Leiter geschenkt bekamen.

„Kinderrecht ist wichtig, ist dir das denn klar?“ - So heißt es im Kinderrechte-Rap der Städtischen Evangelischen Grundschule Waldstraße in Duisburg-Baerl und das aus gutem Grund: Der Schulleiterin Nicole Wardenbach und dem Kollegium sind die Wahrung der Kinderrechte und deren Umsetzung im Schulleben sehr wichtig. So wichtig, dass in der Evangelischen Grundschule DURCH, MIT und ÜBER Rechte gelernt wir.
Mitbestimmung spielt dabei eine sehr große Rolle: Im Klassenrat tragen die Kinder wöchentlich alles zusammen, was sie beschäftigt. Hier werden Verbesserungsvorschläge, Ideen, Wünsche geäußert und Beschlüsse gefasst. Im Schülerparlament, das monatlich von den KlassensprecherInnen besucht wird, werden Anliegen aus den Klassen vorgetragen, besprochen und abgestimmt. Die Idee, Planung und Gestaltung des grünen Klassenzimmers auf dem Schulgelände ist nur ein Beispiel, wie Kinder Schule mitgestalten. Neben der Mitbestimmung hat das Bewusstsein über die Kinderrechte einen großen Stellenwert.
In Projektwochen, am Weltkindertag und regelmäßig im Unterricht werden die Rechte der Kinder thematisiert. Unterstützung bekam das Team der Schule durch ein eineinhalbjähriges Grundlagentraining des „Buddy e.V.“ Durch dieses Programm, an dem die Lehrerinnen Frau Anna Burchert und Frau Anna-Katharina Weber teilnehmen, wurde die Thematik weiter intensiviert und das Bewusstsein für die Kinderrechte innerhalb des Kollegiums sowie bei der Eltern- und Schülerschaft verstärkt.
Am 1. März 2016 lud die Schule durch „Buddy e.V.“ weitere teilnehmende Schulen ein, sich ein Bild von der Umsetzung der Kinderrechte an der Waldschule zu machen. Dieser Tag wurde zum Anlass genommen, einen weiteren Kooperationspartner UNICEF einzuladen.
UNICEF begleitet und unterstützt die Schule auf ihrem Weg zur Kinderrechte-Schule. Zum Auftakt der Veranstaltung in der Schulaula sprach Pfarrer Andreas Klumb von der Evangelischen Kirchengemeinde Duisburg-Baerl in der Schulversammlung.
Die Kinder sangen ein Lied über die Rechte der Kinder. Anschließend überreichten sie Harald Jeschke, dem Leiter der UNICEF Duisburg, eine selbstgebastelte „Himmelsleiter der Kinderrechte“, die jetzt im Schaufenster der UNICEF-Arbeitsgruppe auf der Fabrikstraße 32 in Duisburg Ruhrort zu bestaunen ist.
Nach der gemeinsamen Schulversammlung bekamen die Gäste eine von den Kindern geleitete Führung durch die Schule, um sich selber ein Bild von der Arbeit an der städtischen evangelischen Grundschule Waldstraße zu machen.

 


Und nicht nur das: In Eigenregie hatten Schüler der vierten Klassen auch gesammelt. Harald Jeschke erhielt so zudem noch für Kinder in Not noch 40 Euro.
"Das ist ja fast wie Weihnachten", meinte der Duisburger Unicef-Leiter völlig überrascht zum famosen Engagement der Grundschulkinder.

V. l.: Cornelia Beck (Unicef Duisburg), Anna Burchert, Anna-Katharina Weber Schulleiterin Nicole Wardenbach und Leiter Unicef Duisburg Harald Jeschke


Die Grundschüler der Baerler Waldschule wissen schon viel über Kinderrechte

Die Kinderrechte-Forderungen der Baerler Waldschule  auf "mobilen Sprossen"

Die "Kinderrechte-Sprossen" werden nun mittels einer Strickleiter im Duisburger Unicef-Büro an der Ruhrorter Fabrikstraße 32 installiert im Schaufenster zu sehen sein.

 

 

 


 

 

 

 

Fotos Harald Jeschke

UNICEF verurteilt Angriffe auf Schulen und Kliniken in Syrien

Köln/Duisburg, 17. Februar 2016 - UNICEF-Exekutivdirektor Anthony Lake erklärte dazu in New York: „Wir sind entsetzt über die Angriffe auf vier Krankenhäuser in Syrien, von denen zwei von UNICEF unterstützt werden.“ Eines der Krankenhäuser ist eine Geburtsklinik, in der Berichten zufolge Kinder getötet wurden. Zahlreiche weitere Mädchen und Jungen mussten evakuiert werden. Zwei Angriffe ereigneten sich in Azaz in Aleppo und zwei in Idlib. Außerdem wird berichtet, dass bei Angriffen auf zwei Schulen in Azaz sechs Kinder getötet wurden.  

Anthony Lake: „Ganz abgesehen von diplomatischen Erwägungen und Verpflichtungen nach internationalem Völkerrecht, lassen Sie uns daran denken, dass die Opfer Kinder sind – Kinder!“  Ein Drittel der Krankenhäuser in Syrien sind außer Betrieb. Jede vierte Schule in Syrien – insgesamt über 5.000 – wurde zerstört oder kann nicht genutzt werden, weil sie als Notunterkunft oder für militärische Zwecke dient. Rund zwei Millionen Kinder in Syrien können nicht zur Schule gehen.  

Situation in Aleppo  
Die neueste Eskalation der Gewalt in Syrien hat verheerende Auswirkungen auf Kinder: UNICEF schätzt, dass 80 Prozent der 50.000 Menschen, die seit Ende Januar aus der Gegend um Aleppo fliehen mussten, Frauen und Kinder sind. UNICEF befürchtet, dass 129.000 Kinder im Osten der Stadt Aleppo bald ganz von Hilfe abgeschnitten sein werden, wenn den Hilfsorganisationen nicht schnell Zugang gewährt wird. Die Wasserversorgung in der Provinz Aleppo ist seit einem Monat unterbrochen.  
UNICEF liefert derzeit mit Tanklastern rund fünf Millionen Liter Wasser täglich in den Westen der Stadt Aleppo und versorgt damit über 330.000 Menschen. UNICEF hält außerdem 100 Wassertanks und 50 Generatoren für Wasserpumpen im Ostteil der Stadt bereit. Sie können eingesetzt werden, sobald die Helfer Zugang erhalten. Das UN-Kinderhilfswerk ist auch dabei, Kinderkleidung, Decken, Hygienesets und therapeutische Nahrungsmittel an Flüchtlingsfamilien in Aleppo zu verteilen.  

UNICEF ruft weiter zu Spenden für die Kinder in Syrien auf: www.unicef.de/syrien.

El Niño: Eine Million Kinder in akuter Gefahr - Mangelernährung durch Ernteausfälle im östlichen und südlichen Afrika  
Im östlichen und südlichen Afrika brauchen nach Schätzungen von UNICEF rund eine Million Kinder mit akuter schwerer Mangelernährung dringend therapeutische Hilfe – fast die Hälfte davon in Äthiopien. Die Wetterextreme in Folge des Klimaphänomens El Niño haben vom Horn von Afrika bis nach Südafrika zahlreiche Länder mit voller Wucht getroffen. Extreme Trockenheit gepaart mit unregelmäßigen, starken Regenfällen hat zu dramatischen Ernteausfällen geführt. Mehrere Millionen Kinder vor allem aus den ärmsten Familien sind von Hunger, Wassermangel und Krankheiten bedroht. Verschärft wird die Situation durch steigende Nahrungsmittelpreise, die viele Familien dazu zwingt, nur noch eine Mahlzeit am Tag zu essen oder ihr Vieh zu verkaufen.  

„Angesichts weltweiter Krisen und Konflikte wird die Situation im Osten und Süden Afrikas zu wenig beachtet“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer UNICEF Deutschland. „Dort droht eine schleichende Katastrophe, wenn die internationale Gemeinschaft nicht rechtzeitig handelt. Mehrere Millionen Kinder brauchen unsere Hilfe, und sie benötigen sie schnell, damit es nicht zu einer Hungerkrise wie 2011 in Somalia kommt.“  
Mangelernährte Kinder sind besonders von Krankheiten wie Masern, Malaria oder Durchfallerkrankungen bedroht. Die Gesundheitssysteme der betroffenen Länder sind vielfach nicht in der Lage, größere Epidemien zu stoppen. Untersuchungen zeigen auch, dass Kinderarbeit in Folge der Dürre zunimmt. Am Horn von Afrika leben in Äthiopien und Kenia rund 1,3 Millionen Flüchtlinge; innerhalb Somalia sind weitere 1,1 Millionen Menschen auf der Flucht. Sie leiden besonders unter der angespannten Situation.  

UNICEF hilft mit Spezialnahrung, Wasser und medizinischer Betreuung  
UNICEF versorgt gemeinsam mit Partnern Kinder mit therapeutischer Spezialnahrung. Weiter stellt UNICEF Impfstoffe bereit und unterstützt die Versorgung mit Trinkwasser. Besonders arme Haushalte erhalten in so genannten Cash-Transfer-Programmen kleine Geldbeträge, damit Kinder weiter zur Schule gehen können und nicht arbeiten müssen.  
Insgesamt benötigt UNICEF für die Nothilfe in den von El Niño betroffenen Ländern Afrikas mehr als 150 Millionen US-Dollar. Derzeit stehen weniger als fünfzehn Prozent der benötigten Mittel bereit. Gemeinsam mit anderen UN- und Hilfsorganisationen macht UNICEF heute in Johannisburg und Nairobi auf die drohende Krise aufmerksam.

 

Größter Nothilfeaufruf in der Unicef-Geschichte: 2,5 Milliarden Euro notwendig, um 43 Millionen Kinder in 63 Krisenländern helfen zu können

Köln/Genf/Duisburg, 26.Januar 2016 - Angesichts der zahlreichen Kriege und Naturkatastrophen veröffentlicht UNICEF heute einen der größten Nothilfeaufrufe seiner Geschichte.
Im Jahr 2016 benötigt das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen weltweit rund 2,5 Milliarden Euro, um 43 Millionen Kinder in 63 Krisenländern mit dem Nötigsten zu versorgen und besser zu schützen. Wegen des chronischen Charakters vieler Konflikte setzt UNICEF sich besonders dafür ein, Kindern und Jugendlichen trotz Chaos und Gewalt Zugang zu Bildung zu ermöglichen.
Erstmals fließen deshalb ein Viertel der Nothilfeausgaben in Bildungsprogramme und psychosoziale Hilfen. So sollen insgesamt 8,2 Millionen Mädchen und Jungen in Krisenländern in die Schule gebracht werden – mehr als die Hälfte von ihnen, fünf Millionen, in Syrien und seinen Nachbarländern.  
„Notschulen und Spielangebote für Kinder im Krieg sind Inseln der Hoffnung“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Indem wir den Mädchen und Jungen trotz der schwierigen Situation in ihrer Heimat ermöglichen, Kind zu sein und zu lernen, eröffnen wir ihnen die Chance auf eine bessere Zukunft – für sich, ihre Familien und ihre Gesellschaft.“   Nach neuen Schätzungen von UNICEF wächst heute eines von neun Kindern weltweit in einem Konfliktgebiet auf.
Das Risiko für diese Kinder, vor ihrem fünften Geburtstag an vermeidbaren Krankheiten zu sterben, ist etwa doppelt so hoch wie für Kinder in anderen Ländern. Gewalt und Hoffnungslosigkeit sind auch ein Grund dafür, dass die Zahl der Menschen, die gezwungen sein werden ihr Zuhause zu verlassen, weiter ansteigt. Fluchtsituationen stellen ein zusätzliches Sicherheitsrisiko dar – die Kinder sind dabei häufig schweren Entbehrungen, Missbrauch und Ausbeutung ausgesetzt.  
Eine wachsende Gefahr für Kinder ist auch der weltweite Klimawandel. Über 500 Millionen Kinder in Entwicklungs- und Schwellenländern leben in Gebieten, die immer wieder von heftigen Überschwemmungen betroffen sind. Fast 160 Millionen Kinder leiden unter den Folgen von schweren oder extrem schweren Dürreperioden. Diese Phänomene werden derzeit durch einen der bisher stärksten El Niños verschärft.  

Der UNICEF-Nothilfeaufruf 2016 soll insgesamt 76 Millionen Menschen in 63 Ländern erreichen.  
·         Die meisten Mittel – über eine Milliarde Euro – werden für lebensrettende Maßnahmen in Syrien und den von der syrischen Flüchtlingskrise betroffenen Ländern Ägypten, Irak, Jordanien, Libanon und Türkei benötigt. Diese Gelder sind für sauberes Trinkwasser, Impfungen, Bildung und Kinderschutz bestimmt.
·         Um Kinder und Frauen auf der Flucht innerhalb Europas besser zu schützen, hat UNICEF auf den Fluchtrouten kinderfreundliche Orte eingerichtet, stellt Wasser, Hygieneartikel und Kindernahrung bereit, verteilt warme Kleidung und schult Helfer. Auch besonders bedrohte Flüchtlingskinder in der Türkei werden unterstützt. Insgesamt braucht UNICEF für die Hilfe in Europa für 2016 rund 28 Millionen Euro.
 ·         Von der Weltöffentlichkeit wenig beachtet sind im Jemen fast zehn Millionen Kinder auf rasche humanitäre Hilfe angewiesen. Hierfür braucht UNICEF rund 166 Millionen Euro.
·         Akute Hilfe benötigen zudem Flüchtlingskinder in Burundi, einem der ärmsten Länder der Welt. Auch in Nigeria, Kamerun, Niger und dem Tschad brauchen viele Familien dringend humanitäre Hilfe – insbesondere in Folge der Gewalt im Osten Nigerias.
·         Der weltweite Nothilfeaufruf sucht darüber hinaus Unterstützung für stark unterfinanzierte Nothilfeprogramme, wie zum Beispiel für Kinder in chronischen Konfliktländern wie Afghanistan, der Demokratischen Republik Kongo und dem Sudan. Diese Programme waren im vergangenen Jahr zu weniger als 40 Prozent finanziert.  
UNICEF verwendet die Gelder sowohl für unmittelbare humanitäre Maßnahmen als auch für langfristige Programme, um Länder besser auf mögliche Katastrophen und Krisen vorzubereiten.  
Wirksame Hilfe für Millionen Kinder
Die deutsche Bundesregierung war 2015 nach den Vereinigten Staaten von Amerika die zweitgrößte Stütze für die Arbeit von UNICEF in Krisengebieten. Insgesamt erreichten Nothilfeprogramme von UNICEF im vergangenen Jahr Millionen von Kinder:  
·         22,6 Millionen Menschen erhielten Zugang zu sauberem Trinkwasser. ·         11,3 Millionen Kinder wurden gegen Masern geimpft.
·         Zwei Millionen schwer mangelernährte Kinder erhielten lebensrettende Hilfe. ·         Zwei Millionen Kinder wurden mit psychosozialen Betreuungsangeboten erreicht.
·         Vier Millionen Kinder erhielten Zugang zu Bildung.  

Motto WELTKINDERTAG 2016: "Kindern ein Zuhause geben!"

Berlin/Köln/Duisburg, 19. Januar 2016 - „Kindern ein Zuhause geben“ – so lautet das Motto zum diesjährigen Weltkindertag am 20. September. Das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland rufen unter diesem Motto dazu auf, die Interessen, Rechte und Bedürfnisse von Kindern in das Zentrum von Politik und Gesellschaft zu stellen.
Eltern in Deutschland müssen besser unterstützt werden, ihren Kindern ein Zuhause geben zu können, das ihre vielfältigen Fähigkeiten und Begabungen fördert. Defizite sehen die Kinderrechtsorganisationen zum Beispiel bei den Bildungschancen für von Armut betroffene Kinder, in der mangelnden Umsetzung des Kinderrechts auf Spiel, Freizeit und Erholung und bei der Versorgung und Integration von Flüchtlingskindern.
„Kinder brauchen ein Zuhause, das sie fördert und in ihrer Entwicklung unterstützt. Viele Eltern leisten das ganz hervorragend, aber es gibt auch viele, die das nicht schaffen. Sei es aus Zeitnot, Geldknappheit, Unwissenheit oder weil sie schlicht überfordert sind. Diese Eltern müssen wir dabei unterstützen, ihren Kindern ein gutes Zuhause geben zu können“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
„Entscheidend für das Wohlergehen eines jeden Kindes ist ein vertrauensvolles, schützendes und unterstützendes Umfeld. Dies gilt ganz besonders für die vielen Flüchtlingskinder, die entwurzelt und oft mit schweren Erfahrungen im Gepäck in Deutschland angekommen sind. Integration beginnt damit, ihnen ein Zuhause zu geben“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.

Die UN-Kinderrechtskonvention von 1989 garantiert allen Kindern das Recht auf Überleben, persönliche Entwicklung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt sowie das Recht auf Beteiligung – unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Die Kinderrechte gelten in den Entwicklungsländern genauso wie in Industrieländern wie Deutschland. Deutschland hat die Kinderrechtskonvention 1992 ratifiziert und sich verpflichtet, diese umzusetzen.
Zum Weltkindertag am 20. September 2016 machen bundesweit zahlreiche Initiativen unter dem gemeinsamen Motto „Kindern ein Zuhause geben!“ auf die Kinderrechte aufmerksam. Am Sonntag, den 18. September, finden in Berlin und in Köln die beiden größten Kinderfeste statt. Dazu erwarten das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland jeweils rund 100.000 Besucher rund um den Potsdamer Platz in Berlin und im Kölner Rheingarten.