Duisburg, 05. Juli
2016 - Der
Strukturwandel führt in Teilen Duisburgs zu einem
Aufschwung. Davon profitiert beispielsweise das Gebiet um
den Innenhafen, das sich zu einem architektonisch
interessanten und gemischt genutzten Quartier entwickelt
hat. Vor allem aufgrund der Nähe zum teuren Düsseldorfer
Wohnungsmarkt liegen des Weiteren die Angebotsmieten im
Südosten Duisburgs deutlich höher als im Norden der Stadt.
Zu diesen Ergebnissen kommen die Vonovia SE und CBRE in
ihrem ersten gemeinsamen Wohnmarktreport Deutschland.
In dem Wohnungsmarktbericht wurden 29 der größten deutschen
Städte genau untersucht: Neben den Standardparametern wie
Mietentwicklung und Leerstand wurde vor allem die
Entwicklung der Standorte hinterfragt. „Lebensqualität und
wirtschaftliche Entwicklung sind Bedingungen, die die
Nachfrage der Haushalte maßgeblich beeinflussen“, erläutert
Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender von Vonovia. „Mit diesem
Report bringen wir unser Fachwissen über die wichtigsten
lokalen Wohnungsmärkte bis hin zu einzelnen Stadtteilen an
die Öffentlichkeit.“
Nach Dortmund und Essen ist
Duisburg die drittgrößte Stadt im Ruhrgebiet. Mit einer
Einwohnerzahl von rund 486.000 liegt die Stadt nur leicht
unterhalb der 500.000 Einwohnergrenze. Von Ende 2011 bis
Ende 2014 sank die Einwohnerzahl allerdings leicht um 0,4
Prozent (Deutschland: +1,1 Prozent). Die Zahl der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nahm von 2004 bis
2014 um 6,6 Prozent zu (bundesweit: +14,7 Prozent).
Der
Strukturwandel verläuft nicht homogen
Duisburg, die einstige Industriehochburg, entwickelt
sich mehr und mehr zum Dienstleistungsstandort. Über zwei
Drittel der Beschäftigten arbeiten bereits in diesem
Bereich. Steinkohle wird seit 2008 nicht mehr gefördert.
Besonders deutlich wird die Transformation am Duisburger
Innenhafen.Im rechtsrheinischen Süden der Stadt deuten die
großräumige Lage mit der Nähe zu Düsseldorf, Wohnumfelder
sowie die Infrastruktur auf eine günstigere Entwicklung hin.
Dicht bebaute Wohn- und Industriequartiere sind im Norden
der Stadt zu finden.
Höchste Angebotsmieten
im Südosten Die
Innenstadt mit der Altstadt sowie die Gebiete auf der
rechten Rheinseite hin zu Düsseldorf zählen zu den
attraktivsten Wohngebieten Duisburgs. Dazu gehören
beispielweise das Zentrum mit der Altstadt, das Dellviertel
mit seiner eher bürgerlich-urbanen Prägung, Neudorf mit der
Universität sowie die Stadtteile nahe der Sechs-Seen-Platte,
dem Rahmer und Großenbaumer See. Diese profitieren von ihrem
hohen Grünflächenanteil und vor allem von ihrer guten
Anbindung an die teurere Landeshauptstadt Düsseldorf, die
sie für Pendler interessant macht. In diesen Gebieten lag
die mittlere Angebotsmiete 2015 bei 6,00 Euro pro
Quadratmeter.
Weit günstigere Wohnquartiere im Norden der Stadt
Bereits im Gebiet
Hochfeld, Neuenkamp, Kaßlerfeld, westlich der Altstadt
liegen die mittleren Angebotsmieten mit 5,24 Euro pro
Quadratmeter deutlich niedriger als im Zentrum und Südosten.
Dies ist auf die Lage an einfachen Industriestandorten und
Bahnstrecken sowie den Ruhrorter Häfen zurückzuführen.
Weiter nördlich liegen Gebiete, die vor allem durch einen
Mix aus Wohnen, Gewerbe sowie Schwer- und Großindustrie
gekennzeichnet sind. Oft genügen dort auch die Wohnungen in
Bezug auf Komfort und Größe nicht den heutigen Ansprüchen
der Nachfrager. Die durchschnittlichen Angebotsmieten liegen
teils unter 5,00 Euro.
Mittlere Preislagen
entlang der linken Rheinseite
Linksrheinisch liegt die mittlere
Angebotsmiete knapp unter 5,30 Euro pro Quadratmeter.
Hinsichtlich des Angebotsmietniveaus bilden die Gebiete die
mittleren Lagen der Stadt. Die Siedlungen sind teils von
Verkehrsachsen und Industriestandorten durchzogen, weisen
aber auch einen großen Bestand an Einfamilienhäusern auf.
Zur Systematik des Reports In dem Report wurden
alle deutschen Städte mit mehr als 200.000 Einwohnern (Stand
31.12.2014) untersucht, mit Ausnahme von
Nordrhein-Westfalen. Um eine Dominanz des Bundeslandes zu
vermeiden, sind in den Bericht nur die NRW-Städte über
400.000 Einwohner eingeflossen. Die räumliche Verteilung der
untersuchten Städte erstreckt sich über alle Bundesländer,
lediglich das Saarland und Brandenburg sind aufgrund der
geringen Einwohnerzahl der dortigen Städte nicht in der
Analyse berücksichtigt.
Deutliches
Plus für preiswerte Wohnungen Das Ministerium
für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes
NRW (MWEBWV) hat die Fördermittel für öffentlich geförderte
Wohnungen in Duisburg um rd. 9,3 Mio Euro deutlich erhöht.
Stadtdirektor Reinhold Spaniel zeigt sich hocherfreut:
„Schon mit der ersten Zuteilung der Fördermittel in Höhe
von 11, 6 Mio Euro Anfang des Jahres können etwa 100
Wohnungen entstehen. Sie sind alle barrierefrei, haben eine
ausgezeichnete Ausstattung und entsprechen den neuesten
energetischen Standards“. Mit der aktuellen Zuteilung
von rd. 9,3 Mio Euro können weitere ca. 90 Wohnungen
gefördert werden.Hintergrund ist die landesweite Aufstockung
der Wohnungsbauförderung von 800 Mio Euro auf 1, 1 Mrd
Euro. Damit soll der preiswerte Wohnungsbau mit einer
Miete von 5,25 Euro nettokalt gestärkt werden. Für den
Duisburger Wohnungsmarkt ist das ein positives Signal vor
dem Hintergrund, dass ein Großteil der Wohnungen älter als
40 Jahre ist und damit nicht mehr den heutigen Standards
entspricht. Trotz der hohen Leerstände in Duisburg ist die
sukzessive Erneuerung des Wohnungsbestandes dringend nötig,
um auch künftig barrierefreie und mietpreisgünstige
Wohnungen anbieten zu können. Die Investoren haben das
Signal erkannt und fragen verstärkt nach.
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