Duisburg, 27. Januar 2022 - Das
aktuelle Flächenmonitoring der Business Metropole Ruhr (BMR)
zeigt:
Im Stadtgebiet stehen nur noch rund 30 Hektar, das
entspricht etwa 40 Fußballfeldern, für Ansiedlungen und
Erweiterungen von Unternehmen zur Verfügung. Das ist weniger
als 2021 vermarktet wurden.
Duisburg hat keine Reserven mehr.
Zwar weist das Flächenmonitoring der BMR knapp 110
Hektar als planerisch für Industrie und Gewerbe gesichert
aus, tatsächlich nutzbar sind aber weniger als ein Drittel.
„Mit potentiell geeigneten Flächen kann niemand etwas
anfangen“, warnt Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer
der Niederrheinischen IHK. „Investoren überzeugen wir nur,
wenn Flächen sofort genutzt werden können. Das ist ein
Problem, denn ohne Flächen gibt es keine Investitionen und
damit auch keine neuen Arbeitsplätze. Größere Ansiedlungen
sind sowieso kaum möglich.“
Die Nachfrage nach gewerblichen Bauflächen in Duisburg
bleibt unverändert hoch. Im Schnitt lag die
Flächeninanspruchnahme laut BMR-Daten zuletzt jährlich bei
etwa 40 Hektar[1].
„Duisburg hat einen guten Lauf und die Stimmung ist positiv.
Aber flächenmäßig haben wir für 2022 so gut wie keinen
Spielraum, gerade jetzt, wo die Wirtschaft wieder anzieht“,
stellt Dietzfelbinger fest.
Die IHK fordert deshalb die Stadt Duisburg auf, ein
Flächenaktivierungsprogramm zu starten. „Wir müssen jetzt
mit innovativen Lösungen dem Flächen-Notstand
entgegenwirken. Es wäre fatal, wenn wir ‚Ausverkauft‘ an das
Ortsschild der Stadt schreiben müssten“, findet der
Hauptgeschäftsführer. „Damit Wirtschaft funktioniert,
braucht Wirtschaft Fläche.“ Eine Lösung: das Nachverdichten
und Tauschen von Flächen stärker zu verfolgen sowie die
Reaktivierung von Flächen konsequenter zu betreiben.
Der Tausch hat viele Vorteile: Brachflächen, die mittel- und
langfristig nicht reaktiviert werden können, eignen sich
besser für hochwertige Freiraum- oder Freizeitnutzung. Im
Gegenzug sind restriktionsarme Freiflächen gewerblich
nutzbar. Dafür kommen Flächen infrage, die aufgrund einer
gewerblichen Vorprägung oder ihrer verkehrlichen Lage kaum
umweltrelevante Auswirkungen haben. Welche Flächen dafür
geeignet sind, das solle im Dialog zwischen Stadt, Duisburg
Business Innovation (DBI) und dem Regionalverband Ruhr
untersucht werden, so Dietzfelbinger. „Dass die
Reaktivierung von Brachflächen ein Erfolgsmodell ist, zeigen
Projekte wie 6-Seen-Wedau oder die Duisburger Dünen am
ehemaligen Güterbahnhofsgelände.“
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