Duisburg, 8. Februar 2022 - Das Essener
Energieunternehmen STEAG, der Duisburger Stahlhersteller
thyssenkrupp Steel und der Dortmunder Elektrolyse-anbieter
thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers arbeiten an einer
gemeinsamen Realisierung von grünem Wasserstoff zur
Stahlerzeugung.
Grüner Wasserstoff
Gegenstand ist der Bau einer Wasserelektrolyse am
STEAG-Standort in Walsum durch Thyssenkrupp Uhde Chlorine
Engineers, die Strukturierung der Energieversorgung und der
Betrieb der Elektrolyse durch STEAG sowie die Belieferung
des Stahlwerks von thyssenkrupp Steel nach Bruckhausen mit
grünem Wasserstoff und Sauerstoff.
Alle drei Parteien planen eine Beteiligung als Investor und
werden gezielt private und öffentliche Finanzmittel
einwerben.
Hierbei darf nicht vergessen werden die Arbeitnehmer:innen
mit einzubinden. Ein separater Teil der einzuwerbenden
Finanzmittel kann geschickt über eine Vermögenswirksame
Leistung und/oder als zusätzliche Altersversorgung dienen.
Lediglich ist hier die gesetzliche Grundlage der besonderen
Situation anzupassen. Hier sind die zuständigen
Gewerkschaften gefragt, sie werden zeigen müssen, dass ihre
Leistungen nicht nur darin bestehen Lohnforderungen
anzumelden.
Die Stadt Duisburg hat nun die Möglichkeit wieder an "alte
Zeiten" des letzten Jahrhunderts anzuknüpfen und sich als
moderner zukunftsweisender Logistikstandort mit guter
Verkehrswegeinfrastruktur zu empfehlen.
Mit den genannten Vorteilen und einer bestehenden
Wasserweganbindung können vermutlich andere im Gespräch mit
Vinfast befindlichen 'Bewerber' nicht aufwarten.
Vietnamesische Elektroautos
Der aufstrebende vietnamesische Hersteller möchte nämlich in
Deutschland ein Werk für die Produktion seiner Elektroautos
errichten. Aktuell suchen die Vietnamesen gemeinsam mit der
Berliner Handelsberatung GTAI (Germany Trade and Invest)
nach einem geeigneten Standort.
GTAI ist der Nachfolger der Bundesagentur für
Außenwirtschaft, die bundeseigene GmbH ist dem
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi)
zugeordnet. Die Vinfast-Verantwortlichen betonen, dass es
bei ihrer Standortsuche nicht nur um die Produktion, sondern
auch um die Entwicklung von Elektroautos und anderen
umweltgerechten Antrieben ( z.B. grünen Wasserstoff
) geht.
Dazu passt auch die Ankündigung des Herstellers, seine
Elektroautos mit einer zehnjährigen Garantie auszuliefern,
was aktuell in der Autowelt ein Rekord ist.
Rahmenbedingungen wie ein vergleichsweise hohes Lohnniveau
oder die zu demokratischen Prozessen gehörenden Proteste von
Anwohnern und Umweltschützern, halten die Vietnamesen dabei
nicht von ihren ehrgeizigen Plänen ab – der Wunsch nach
einer deutschen Produktion hat hier absoluten Vorrang, den
es zu nutzen gilt.
Für Deutschland, den Vorstellungen weitsichtiger Personen
entsprechend, als ein auf die Zukunft ausgerichteten
Industrie-standort ist dies ein ausgesprochen gutes Signal.
Zwei deutsche Standorte sind in der näheren Auswahl. Welche
Standorte das genau sind, gibt der vietnamesische Hersteller
unter ihrer neuen Chefin Frau Le Thi Thu Thuy noch nicht
bekannt.
Man ist z.Zt. jedoch noch für weitere geeignete Vorschläge
offen.
Hier sollte sich NRW und natürlich die Stadt Duisburg als
zukünftigen Standort ins Gespräch bringen.
In wenigen Jahren werden mit 'grünem' Stahl erbaute
wasserstoffgetriebene (Thyssenkrupp)-Schiffe vietnamesische
Fahrzeuge von Duisburg über Rotterdam in die Welt
verschifft, im Gegenzug erreichen z.B. chinesische Fahrzeuge
via Rotterdam unseren Binnenhafen in Duisburg.
Duisburg sollte und darf es nicht verschlafen, diese Version
Wirklichkeit werden zu lassen.
|