Duisburg, 21. März 2024 - Eine
gesunde Mischung mehrerer Generationen kann künftig den
Fachkräftemangel in Unternehmen lindern. Denn sowohl die
Jugend lernt von den erfahrenen älteren Kollegen als auch
umgekehrt. Durch Veränderungen im Arbeitsumfeld und mehr
kompromissbereites Miteinander kann der Wandel zum
erfolgreichen Miteinander gelingen.
Babyboomer und
Generation Z im Überblick Die kriegserfahrene »stille
Generation« verschwindet allmählich aus den Unternehmen, bis
auf wenige noch als Rentner arbeitsaktive Berater oder
gelegentliche Aushilfen. Ihnen folgt die Generation der
»Babyboomer« aus den starren Arbeitsumfeldern der
Wirtschaftswunderjahre. Schon näher am heutigen
technologischen Fortschritt engagiert sich die »Generation
X.« Ihre jüngeren Nachfolger der »Generation Y« werden auch
als »Digital Natives« bezeichnet, weil für sie der Umgang
mit Internet und digitalen Technologien bereits von klein
auf selbstverständlich ist. Das größte Misstrauen bringen
Babyboomer den jetzigen Azubis der »Generation Z« entgegen.
Grundprobleme des Generationskonfliktes am Arbeitsplatz
Häufige Konflikte zwischen älteren und jüngeren Kollegen
entstehen wegen der unterschiedlichen Arbeitsmoral. Für die
älteren ist es selbstverständlich, sich dem Beruf stärker
als dem Privatleben zu widmen. Den jüngeren ist dagegen eine
gesunde Mischung aus beruflichem Fleiß und privater Freizeit
wichtig. Auch klassische Rollenbilder aus dem sozialen
Gefüge früherer Jahrzehnte haben sich
hinsichtlich Werteeinstellungen und Arbeitsmotivation
deutlich verändert. Schließlich macht auch der Ton die
Musik. Hierbei führt vermeintlich fremdartige Jugendsprache
zum Ärger älterer Kollegen, die solche Ausdrücke als
respektlos einstufen.
Jugendwörter und
Missverständnisse mit älteren Kollegen Eine Reihe
aktueller Jugendwörter listet
bedeutungonline.de
mitsamt Erklärung für Außenstehende auf. Zum Beispiel
beschreibt ein »Side eye« zum Verdruss, weil er einen
missbilligenden Seitenblick meint, meistens von den älteren
Kollegen zu ihren jungen Azubis oder Berufseinsteigern.
Garantiert können sie ebenfalls mit dem Begriff »goofy« für
komisches Verhalten nichts anfangen. Und für die
Aufforderung »Yolo« als Motto für ein Leben mit mehr Genuss
(ausgeschrieben: you only live once) haben sie ganz sicher
aus ihrer Lebensanschauung nur bedingt Verständnis.
Wertschätzung und Kompromissbereitschaft fördern
Frühere Hierarchien in Unternehmen schufen eine
Arbeitsatmosphäre von oben nach unten. Dies hat sich längst
verändert. Manager bieten jungen und älteren Kollegen
einzelner Bereiche die gleiche Wertschätzung. Es gibt statt
strikter Anweisungen Feedback zur Arbeit, gerne auch Lob für
Team- oder Einzelerfolge. Durch die Gleichbehandlung fühlt
sich der erfahrene Babyboomer
ebenso ernst genommen und anerkannt wie sein junger
Teambegleiter der Generation Z. Durch den Zuspruch aus der
Chefetage sind beide sofort deutlich kompromissbereiter. So
gelingt der dringend nötige Erfahrungsaustausch für junge,
künftige Fachkräfte.
Neue Arbeitsumfelder und
bessere Work-Life-Balance für alle Soweit dies
möglich ist, setzt sich mobiles Arbeiten in immer mehr
Unternehmen durch. Während die älteren Mitarbeiter dies noch
als Ausnahme anerkennen, ist es für ihre jungen Nachfolger
eine Selbstverständlichkeit. Mehr Freiraum ist ein Zeichen
für Vertrauen und führt keinesfalls zu geringerer Leistung.
Vielmehr ist beiden Generationen geholfen. Die älteren
Mitarbeiter folgen ihrer Vorstellung eines Arbeitstages,
während die jüngeren
die so erwünschte Work-Life-Balance ohne Nachteile für
die Unternehmensaufgaben bekommen.
Kompromisse und Kommunikation statt Konflikte
Konflikte am Arbeitsplatz entstehen häufig durch stark
unterschiedliche Arbeits- und Wertvorstellungen
unterschiedlicher Generationen. Dies kann dazu führen, dass
der Erfahrungsschatz älterer Mitarbeiter durch die
Unfähigkeit zu Kompromissen und zur Kommunikation mit ihren
jüngeren Nachfolgern verloren geht. Lösungsansätze bieten
Wertschätzung von den Vorgesetzten oder flexible
Arbeitsmodelle.
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