MSV Duisburg -  VfL Bochum  0:2 (0 :1) Zebras finden keinen Anschluss 
Trotz Engagement und Chancen das alte Lied:
Rückstand, schindendes Selbstvertrauen - Niederlage

Von Michael Daheim, Harald Jeschke (Text) und Manfred Schneider (Fotos)

Vor dem Richtung weisenden Spiel hat Rudi Bommer umgestellt, Ailton kommt von Beginn an und der MSV tritt daher mit zwei Spitzen an. Bei den Gästen gibt es einige Probleme in der Defensive, die Ex-Duisburger Drsek und Bönig spielen nicht und im Tor steht Ersatzgoaly Renno. Mit einem 0:0 ist also nicht zu rechnen.
Nach dem guten Vorverkauf ist die Besucherzahl des Derbies dann doch enttäuschend, viele leere Plätze in der Arena, die Zuschauerzahl dürfte unter 25.000 liegen. Der Anstoß ist erfolgt.
Der MSV beginnt elanvoll, die Gäste verhalten, insofern bewegt sich der Ball meist vor dem Bochumer Tor. Chancen gab es aber noch keine. In der 8. Minute dann aber direkt eine hundertprozentige, Tiffert köpft nach präziser Flanke von Filipescu völlig freistehend aus kurzer Distanz direkt auf Renno, Ailtons Nachschuss (links) wird zur Ecke geblockt. Zwei Minuten dann eine Direktabnahme von Mokhtari, aber der Ball geht in die Wolken. In der 13. Minute gleichen die Gäste aus, auch Sestak lässt eine todsichere Chance aus, sein Schuss aus 10 Meter streicht um Millimeter am linken Pfosten vorbei. Nach dem verhaltenen Beginn jetzt Chancen im Minutentakt, erst rettet Yahia bei einem Konter, dann verfehlen Ishiaku und Ailton knapp.
In der der 22. Minute wird Grilics Ball zur Ecke abgefälscht, die Gäste haben sich aber jetzt gefangen und gestalten die Partie wieder offener. Caceres holt sich mit einem taktischen Foul Gelb, bevor Tiffert bereits die zweite Großchance auslässt, er verstolpert frei vor Renno.
Wer so viele Chancen verpasst, bekommt früher oder später die Quittung, der MSV bereits in der 29. Minute. Starke geht zu zögerlich raus und so kann Sestak zu Imhof flanken, der leicht ins leere Tor trifft. Epalle hatte den Ball zuvor aus der eigenen Abwehr mit einem Solo bis zum 16-Meterraum befördert und so das Tor (re.) mit vorbereitet.
Nach dem Treffer ist der MSV geschockt, die Bochumer nun deutlich besser. Das Spiel wird ruppiger, Tararache erhält völlig zu Recht Gelb.

Weiter geht's, keine Wechsel. Das Spiel bleibt auch in Hälfte zwei abwechslungsreich, der VFL spielt weiter nach vorne und auch der MSV hatte durch Ailton und Ishiaku schon die ersten Möglichkeiten. In der 61. Minute bringt Bommer Lavric für den blassen Mokhtari. Die Gäste stehen jetzt besser, kaum noch Chancen für die Zebras, das Spiel ist insgesamt verflacht. In der 67. geht der glücklose Tiffert, für ihm kommt Daun. Der VfL zieht sich jetzt mehr und mehr zurück, bringt in 70. Minute Bechmann für Mieciel, der starke Concha erhält kurz darauf Gelb wegen Meckerns.
Bommer bringt in der 75. noch Georgiev für den bemühten Grlic, eine Viertelstunde bleibt noch um mindestens einen Punkt zu retten. Der VfL hätte den Sack aber bereits zumachen können, Bechmann tanzt die MSV-Abwehr aus, aber Dabrowski verstolpert.
In der Schlussphase ist es der erwartete Abstiegskampf, viel Kampf (links griechisch-römisch) aber unansehnlich. Tararache (5. Gelbe und damit für Leverkusen gesperrt) versucht es einmal aus der Distanz, aber auch der umgestellte MSV kann nichts mehr bewegen. Die Gäste bei den wenigen Vorstößen gefährlicher, Bechmann trifft in der 83. Minute per Kopf zum wohl entscheidenden 0:2. Die MSV-Fans flüchten, der VfL-Block feiert. Pavel Drsek darf dann auch noch den Sieg auf dem Rasen feiern, er kommt kurz vor Schluss für Sestak.
Abpfiff, eine ganz bittere Niederlage für den MSV, der nun schweren Zeiten entgegen geht. 30 gute Minuten reichen nicht, die Fans verabschieden ihr Team nicht zu Unrecht mit einem gellenden Pfeifkonzert Nach einem weiteren Patzer steht sicherlich auch Torhüter Starke zur Diskussion.

Trainerstimmen:
Gästetrainer Koller:
"Wir haben Probleme gehabt ins Spiel zu kommen und waren zu Beginn zu hektisch, nach dem 0:1 wurde es besser. Ich hatte gehofft, das wir nach dem Sieg bereits mehr Selbstvertrauen haben, vielleicht hilft dieser Sieg ja. Erst mit dem 2:0 war die Partie entschieden."

Rudi Bommer: "
Wir haben sechs hochkarätige Chancen und machen nichts  - der Gegner hat zwei Chancen und macht die Tore. Wir müssen hinterher laufen und das Selbstvertrauen schwindet. Dabei haben wir alles an Stürmern aufgeboten, was wir haben. Ich habe Verständnis für den Unmut der Fans, werde aber ruhig auf die Mannschaft einwirken."