Borussia Dortmund - MSV Duisburg 1:3 (0:1)

MSV mit Traumeinstand - Bommers Erstlingswerk mit drei Punkten für den Klassenerhalt
Kein Glück bei der Pokalauslosung: MSV Duisburg muss bei Werder Bremen antreten
Fotos Christoph Reichwein www.reichwein-foto.de
 

Dortmund/Duisburg, 12. August 2007 - Mit dem "Büffel" in der Spitze ging der MSV in sein Bundesliga-Erstlingswerk. Vor 77.000 - darunter 7.000 MSV-Fans - Zuschauern hatten die Zebras in der 5. Minute sogar schon die erste Ecke des Spiels erspielt, bei der BVB-Torhüter Weidenfeller nicht so souverän aussah. Drei Minuten später gab es für die Bundesliga den ersten Flickflack plus Salto durch eben diesen "Büffel". Grlic hatte von der linken Seite einen Freistoß in den Strafraum des BVB geflankt und aus sechs Metern setzte Ishiaku - von Kovac nicht gehindert - einen Kopfballaufsetzer ins Dortmunder Gehäuse. 1:0 (8.) für die Zebras. Welch ein Auftakt! Einen der schon beinahe legendären Standards von Grlic genau auf den Kopf von Ishiaku gezirkelt und schon klingelte es.

Ishiakus Jubel und Gratulant Georgiev

Der BVB schlug zurück. Nach einem harmlosen Rempler von Idrissou gab es Freistoß von Links für die Schwarz-Gelben. Und Neuzugang Petric setzte den Ball über den verblüfften Starke an die Querlatte (16.).

Der MSV blieb aber bei seiner Linie aus verstärkter Defensive mit schnell angesetzten Kontern den Borussen ständige Aufmerksamkeit abzuverlangen. Dortmund war mit Petric bei den Standards (Freistoß) gefährlich. So musste Starke in der 24. Minute mit der Faust klären. Dede traf für den BVB, aber zuvor war abseits gepfiffen worden.
Und Härten gab es auch. So Schlicke und Caceres auf Duisburger Seite, aber auch Dortmunds Blaszczykowski - rüdes Draufhalten gegen Caceres (rechtes Foto)- zeigten, dass sich beide nichts schenkten in diesem Derby Ruhrverein West gegen Ruhrverein Ost. Die erste gelbe Karte gab es aber für Flipescu nach Foul an Dede (43.). Der tief stehende, aber immer wieder schnell nach vorn spielende MSV Duisburg hielt den 1:0-Vorsprung zur Pause.

Die zweite Hälfte begann mit einer gelben Karte für Tararache (49.). Die Dortmunder versuchten mehr Druck aufzubauen. Este Erfolge brachte dies aber erst in der 59. Minute, als Dede Tararache verlud, sein Schuss aber knapp am linken Torpfosten vorbei ging. Eine Minute später: Tiffert drang in den Strafraum ein und der soeben eingewechselte Buckley foulte ihn von hinten. Elfmeter. Tararache machte das trotz Verzögerung des Unparteiischen ganz abgeklärt - 2:0 für den Gast aus Duisburg.

Das war noch nicht alles. Ein Zauberass von der linken Seite von Lamey landete goldrichtig bei Ishiaku. Der hält - wieder von Kovac nicht behindert - ohne lange zu fackeln drauf und jagte die Kugel hoch ins Netz. Kopf reiben, auf den Rasen schlagen waren diesmal anstatt des Flickflacks beim Büffel angesagt.

Ein Smolarek-Kopball (81.) war die gefährlichste Situation nach den MSV-Toren des angeschlagenen Gastgebers. Mit einem Flachschuss ins lange Ecke verkürzte Dortmund durch den eingewechselten Klinge auf 1:3 (86.). Starke war ein wenig die Sicht genommen. mehr passierte aber nicht. Nach dem 3:2-Sieg in der Saison 1971/72 gelang den Zebras endlich wieder ein Auswärtssieg in Dortmund - und das als Aufsteiger im Auftaktspiel.
Stimmen
Thomas Doll: "Wir waren nicht aggressiv genug und haben zu viele lange Bälle gespielt. Das sah heute mehr nach einem Vorbereitungsspiel aus. So kann man keine Zuschauer gewinnen."

Rudi Bommer: "Man weiß ja nie, wo man nach sechs Wochen Vorbereitung mit zwölf neuen Spielern steht und wie alles umgesetzt wird. Aber das war heute sehr diszipliniert, etwas defensiv aber nach vorn schon sehr frech."

Rudi Bommer hatte übrigens in seinem letzten Bundesliga-Auftritt in Dortmund 1993 ebenfalls getroffen.

Was bleibt zu sagen? Der MSV hat drei Punkte, die ihm niemand mehr stehlen kann und ist an den Bayern dran. Zumindest beim jetzigen Tabellenstand. Auf den ersten Heimauftritt der Zebras gegen Felix Magaths gestrauchelte Wolfsburger darf man gespannt sein. Ishiaku hat sich mit seinen beiden Toren schon sicher in die Herzen der Fans geschossen. Ailton kam noch nicht zum Einsatz, das wird noch kommen, wenn er bald vielleicht mehr als die vom Trainer bezeichneten 80 Prozent an Leistungsvermögen abrufen kann.

Ansonsten hatten neben dem zweifachen "Büffel" Lamey, Tiffert und Georgiev überzeugt, waren Filipescu und Schlicke wenig grobe Stellungsfehler unterlaufen und Caceres kann mit seinem Debüt durchaus zufrieden sein. Kapitän Grlic (links) war ein guter Teamführer mit einer prima Vorlage zudem noch am Torerfolg beteiligt. Zebraherz was willst du mehr...