Duisburg, 18.
August 2007 - So geht's in der Bundesliga. Die Realität hat den
MSV Duisburg schnell wieder
eingeholt
nach dem Traumeinstand am letzten Sonntag mit dem
3:1-Auswärtssieg gegen Dortmund. Irgendwie haben die Zebras
gegen Wolfsburg Lehrgeld bezahlt.
Rund 40 Minuten hatten sie den Gast eigentlich im Griff und in
der 31. Minute mit den beiden Kopfballversuchen von Filipescu
und dann der noch bessere von Schlicke (Foto links) die Chance
auf das Führungstor, Dejagah klärte aber.
Dann legte Filipescu Marcelinho den Ball ungewollt im 16er auf
die Füße. Der Brasilianer bedankte (Foto unten, Filipescu konnte
sich n ur
an den Kopf greifen) sich mit einem Linksschuss hoch ins linke
Toreck des MSV. Starke hatte keine Chance. Bis dahin hatte
Wolfsburg also mehr Glück, zudem der mit gelber Karte belastete
Quiroga mit seinen weiteren Fouls durchaus die Chance auf
frühzeitiges Arbeitsende gehabt hätte. Aber der nicht sonderlich
souveräne Schiedsrichter Perl übersah das eine oder andere Foul.
Nach dem Wechsel
dann die klare Dusche Nummer zwei für die Zebras. Marcelinho
bediente Nationalspieler Madlung und der köpfte ungehindert zur
2:0-Führung der Gäste (52.) ein. Rudi Bommer reagierte und
brachte zwei Minuten später Ailton. Für ihn ging Idrissou, der
leicht angeschlagen war und auch einen schweren Stand hatte.
Rudi Bommer setzte in der 66. Minute voll auf Angriff. Er
brachte mit Daun und Lavric weitere Offensivkräfte. Grlic - nur
bei den Standards auf- aber auch ebenso unauffällig, ging mehr
nach hinten, Georgiev übernahm das Zepter als Antreiber.
Daun und Ishiaku spielten jetzt hinter den Spitzen Ailton und
Lavric.
Aber der Unterschied an diesem Tag hieß Marcelinho. Tararache
schlug einen ganz langen Ball auf die rechte Seite, der aber
abgefangen wurde. Der Konter der Wolfsburger landete bei
Marcelinho. Der Mann im grünen Dress bediente Radu, der
aus sechs Metern Distanz keine Mühe hatte zum 3:0 für den VfL
Wolfsburg einzuschießen.
Unverständlich die Rufe von Fans nach Georg Koch. Starke hatte
bei allen drei Gegentoren nicht die Spur einer Abehrchance. Viel
Gelegenheit zum Glänzen hatte er aber auch nicht, da gar nicht
so viel auf sein
Tor
kam. Tararache übrigens hatte nicht seinen Tag. Immer wieder
landete der Ball beim Gegner. Überragend dagegen Georgiev, der
Antreiber, Ideengeber und Ackerer vom Dienst war, was auch auf
der linken Bahn der Kette für Caceres galt, der sehr sicher
spielte. Unter den Augen von Nigerias Nationaltrainer Berti
Vogts gelang Ishiaku trotz immenser Bemühungen nicht sehr viel.
Bezeichnenderweise war es Georgiev, der von der rechten Seite
Lavric bediente, der per Kopf in der 88. Minute zum 1:3 traf
(links). Eine Minute später tankte sich Ishiaku im Strafraum
durch und schoss aus acht Metern nur Zentimeter am rechten
Pfosten vorbei. Das wäre noch einmal ein furiose Endphase
geworden, hätte der "Büffel" getroffen.
Die Zebras sind
auf den nüchternen Boden der Tatsachen zurückgekehrt, mussten
erkennen, dass heute
Marcelinho
den Unterschied gemacht hatte und man auswärts doch ganz anders
auftreten kann, als das Spiel selbst machen zu müssen. Aber: Mit
mehr Cleverness wäre mehr drin gewesen. Die Gäste waren sicher
nicht viel besser, nur cleverer und im Abschluss besser.
Für die Zebras blieb bei der ersten Niederlage der erste Einsatz
von Ailton und das zunächst völlig ausgeglichene Konto in der
Tabelle. Es war also nichts mit einem Extra-Geburtstagsgeschenk
für Trainer Rudi Bommer, der morgen 50 Jahre alt wird.
Links Dank an die Fans
Stimmen
Felix Magath: "Wir standen besser als im Spiel gegen Bielefeld
und haben dem Gegner auch nur wenig Chancen gelassen."
Rudi Bommer
hatte sich das Spiel vor seinem Geburtstag anders vorgestellt.
"Wir haben in der 1. Halbzeit das bessere Spiel gemacht. Der
Fehler, dass der Ball zum 1:0 direkt auf Marcelinho kam, war
tödlich. Nach dem Doppelschlag Ende der
1. Halbzeit und anfangs der 2. Halbzeit haben wir versucht
aufzumachen und Wolfsburg dadurch zum kontern eingeladen. Aber
nach dem 1:3-Anschlusstreffer kamen wir fast noch heran. Durch
unsere individuellen Fehler haben wir Lehrgeld bezahlt.
Wolfsburg hat verdient gewonnen." |
Starke
- Lamey (66. Daun), Filipescu, Schlicke, Caceres - Grlic, Tararache - Tiffert
(66. Lavric),
Georgiev, Idrissou (54. Ailton)- Ishiaku
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Jentzsch
- Riether, Simunek, Madlung, M. Schäfer - Quiroga - Gentner (58. Thiam),
Santana (43. Baier)- Marcelinho, Dejagah (79 Dzeko)- Radu
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Tor |
Min |
Torschütze |
Assist |
Eingewechselt |
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0:1 |
41. |
Marcelinho - Linksschuss |
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MSV |
MSV |
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0:2 |
52. |
Madlung per Kopf |
Marcelinho |
54. Ailton für Idrissou |
20. Idrissou |
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0:3 |
71. |
Radu Rechtsschuss |
Marcelinho |
66. Lavric für Tiffert |
74. Filipescu |
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1:3 |
88. |
Lavric per Kopf |
Georgiev |
66. Daun für Lamey |
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VfL |
VfL |
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43. Baier für Santana |
33. Quiraga |
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58. Thiam für Gentner |
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79. Dzeko für Dejagah |
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SR:
Günter Perl aus
München.
Assistenten: Josef
Maier (München), Deniz Aytekin (Oberasbach).
Vierter Offizieller Tobias Christ (Kaiserslautern).
Zuschauer:
23 050 |
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