Duisburg, 4. Mai 2008 -
Die Anfangsminuten gehörten Bayer Leverkusen, ohne dass die
Werkskicker daraus zählbaren Erfolg verbuchen konnten. In der
5. Minute rettete Starke gegen Kießling, der wird später rüde von Tararache gefoult, wofür es die erste
gelbe Karte des Spiels in der 8. Minute gibt. Der MSV
agiert in Auswärtsmanier, verlegt sich ganz aufs Kontern. In der 14. Minute
daher eher glücklich die Führung für die Zebras (li.) bei ihrer
ersten Toraktion.
Nachdem Bayers Kicker den Ball nach Georgievs
Ecke nicht endgültig klären konnten zog Manasseh Ishiaku
sofort ab, und sein von Dum abgefälschter Schuss findet den Weg ins Netz. Leverkusen antwortete mit wütenden Angriffen, zwischenzeitlich hatte
Dum Gelb erhalten.
Der MSV schwamm weiter in seiner Archillesferse, der Innenverteidigung. Daher fiel zwangsläufig bereits vier Minuten später
nach einer Standardsituation, der Stärke von Leverkusen. der
nicht unverdiente Ausgleich. Lukas Sinkewitz köpfte nach einer Ecke zum 1:1 ein
(re.).
Nach dem Ausgleich kam der MSV etwas besser ins Spiel, aber einige Fehler und das recht ruppige Spiel
sorgten dafür, dass der Schwung der Anfangsminuten nun erst
einmal raus war. Es dauerte
bis zur 36. Minute, dann setzte Blagoy Georgiev mit tollem Zuspiel von der halbrechten Seite
erneut den Sturmtank Ishiaku in Szene. Der schloss
kaltschnäuzig gegen die Laufrichtung von Torwart Adler ab und
es steht plötzlich 2:1 (li.) für die Zebras! Jetzt stieg der
Lärmpegel unter dem Jubel der etwa 25.000 Fans bis zur Halbzeit
konstant an, so dass es mit diesem Resultat in die Pause ging.
Alle Chancen auf den Klassenerhalt waren plötzlich wieder da!Nach
der Pause übernahmen zunächst die Leverkusener das Kommando.
Für den gelb vorbelasteten Dum kam der Schweizer Tranqillo
Barnetta. Eine Kießling-Kopfball-Vorlage konnte Rolfes in der
48. Minute nicht über die Linie drücken. Der MSV blieb seiner
Linie treu, versuchte lange Bälle auf Ishiaku zu spielen, aber
Leverkusen zeigte jetzt mehr Zug zum Tor. Ein Kopfball von
Sergej Barbarez in der 54. Minute ging nur knapp links am
MSV-Gehäuse vorbei. Nächster Aufreger ist dann in der 59.
Minute die Konterchance für Blagoy Georgiev, aber der Bulgare
zögert bei der Ballannahme und kann so von den Leverkusener
Abwehspielern entscheidend an der Strafraumgrenze gestört
werden.
In der 68. Minute rettete Tom Starke mit einem Reflex
gegen den Kopfball von Kießling. Zu diesem Zeitpunkt war das
Spiel nach vielen Fouls sehr zerfahren. Praktisch im Gegenzug
konnte Niculescu ein Zuspiel von Ishiaku mit dem Rücken zum Tor
aus 5 Metern nicht ins Tor drehen. Bayer-Trainer Skibbe
reagierte nun, um den Druck weiter zu erhöhen, brachte jetzt
Gekas und Freier ins Spiel.
Diese Maßnahme brachte Erfolg, denn Barnetta stand in der 74. Minute nach Castro-Flanke richtig und
machte das 2:2 (re.). Nun musste auch Rudi Bommer reagieren und
brachte Christian Tiffert ins MSV-Mittelfeld, denn ein
Unentschieden war einfach zu wenig für die Zebras. Der MSV
orientierte sich jetzt mehr nach vorn, was Leverkusen
Konterchancen über den dafür prädestinierten Gekas eröffnen
sollte. Dessen Kopfball-Ablage in der 83. Minute sorgte für
Gefahr, aber Kießling kam nicht an den Ball. Der MSV bemühte
sich, bekam aber zu wenig Pässe an die Adressaten in der
Spitze. Ein eher harmloser Roller von Georgiev war nach 85
Minuten das magere Resultat. Die bisher stimmungsvoll
anfeuernden Fans wurde zusehends ungeduldiger, feierten aber das
Team, um es weiter zu motivieren. Der UEFA-Cup-Aspirant aus
Leverkusen kontrollierte aber nun Ball und Gegner, kam
weiter gefährlich vor Starkes Tor, ohne aber konsequent die
Entscheidung zu suchen.
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Die Zeit lief den Zebras davon, da
clevere Spieler, wie Barbarez, den Ball gut behaupteten. Zwei
Minuten vor dem Ende sogar viel Glück, als Barnetta völlig
frei an den linken Pfosten köpfte. Damit blieb die Hoffnung bei
Fans und Mannschaft bestehen. Und dann geschah das Unfassbare:
Der MSV schoss in der Nachspielzeit ein Tor, als sich schon
jeder mit der Punkteteilung anfreunden wollte!!!
Der Held hieß Blagoy Georgiev, der das Leder aus 16 m unhaltbar ins Tor jagte
(oben).
Zuvor konnte Rolfes für die Leverkusener den Ball nicht aus dem
Strafraum befördern. Das Stadion stand nun Kopf und das
Spiel war direkt danach aus. Mit diesem "Sieg der
Moral" meldet sich Duisburg mit einem dicken Ausrufezeichen
wieder zurück in den Kampf um den Klassenerhalt.
Stimmen zum Spiel
Michael Skibbe (Leverkusen): "Wir sind natürlich
total enttäuscht, dass wir in den letzten Sekunden den Punkt
aus der Hand gegeben haben. Auch darüber, dass wir unsere
vielen Möglichkeiten nicht gut zu Ende gespielt haben. Wenn man
solche Chancen, wie wir sie in der zweiten Halbzeit hatten,
nicht nutzt, dann fehlt auch die "Galligkeit", wie man
sie als Spitzenmannschaft im Kampf um die internationalen
Plätze braucht."
Rudi Bommer: "Wir haben eine gute erste Halbzeit
gespielt und verdient geführt. In der zweiten Halbzeit hatten
wir Probleme, besonders nach den Leverkusener Auswechslungen.
Leverkusen hätte dann mehrfach "den Sack zumachen"
können. Wir sind diesmal in einem Heimspiel belohnt worden und
es war ungemein wichtig, mal zu Hause zu gewinnen. Das ist gut
für die Moral der Mannschaft, und jetzt konzentrieren wir uns
auf Nürnberg."
Fotos von Manfred Schneider
Das passt: Es war der 500. Sieg des MSV in der 1. und 2.
Bundesliga und auch der 1900. Punkt wurde eingefahren. Wenn das
nicht ein gutes Omen ist.
Bundesliga-Gegner |
Sp. |
S |
U |
N |
T |
GT |
Pte |
Summe 1. BL (27
Spielzeiten) |
945 |
296 |
259 |
390 |
1285 |
1512 |
1147 |
Summe 2. Bl (13
Spielzeiten) |
512 |
204
|
141 |
167
|
766 |
683
|
753 |
Gesamt 1+ 2 BL |
1457 |
500 |
400 |
557 |
2051 |
2195 |
1900 |