Duisburg, 10. Mai 2008 -
Mit
31 500 Besuchern war die Arena endlich einmal wieder rappelvoll.
Allein anhand der Autokennzeichen konnte man feststellen, wo die
Bayern im Westen und Nordwesten der Bundesrepublik ihre Fans
haben. Dass darunter auch so viele Kölner sind, erstaunt im
Moment aufgrund der sportlich guten Aufstiegschance des FC
schon.
Und es herrschte Zuversicht vor dem Spiel (Foto links bei Vater
und Tochter) auf den Rängen mit Duisburger Farben.
Beim MSV waren es der verletzte Kapitän Grlic, der noch bis zum
Frankfurt-Spiel gesperrte Bodzek, Gelbsünder Willi und Minuten
vor Spielbeginn auch noch Torjäger Ishiaku (Fußentzündung), die
fehlten. Niculescu war zuletzt müde und Lavric noch nicht lange
genug wieder im Training. Bei den Bayern fehlten die Superstars
Ribery, Toni und Klose.
Vor dem Spiel
gab es Geschenke an die Bayern, da staunte Manger Hoeneß nicht
schlecht, als ihm MSV-Präsident Walter Hellmich zum Double ein
rot-weißes Zebra
schenkte.
"Das wird bei uns ganz sicher einen Ehrenplatz erhalten",
versprach Bayerns Manager. Danach gab es sehr zur Freude des
Meisters sportliche Gastgeschenke mit drei flott zugelassenen
Toren.
Spielbericht
Das Spiel hat begonnen und es steht auch sofort 1:0 für den Meister. Ottl hat viel Platz und trifft aus 25 Meter relativ unbehelligt.
Nach dem missratenen Auftakt hätte der MSV aber ausgleichen müssen, Tararache war nach schöner Vorarbeit von Maicon durch, scheitert aber an Kahn und Sagnol.
Der MSV spielt zwar ganz nett mit, aber lässt den Bayern viel Platz. So machen die mit dem zweiten Torschuss das 2:0, Podolski darf aus etwa 11 Meters einköpfen
(Foto links), zwei Minuten später verwertet er einen Abpraller zum 3:0 in der 20. Minute.
Häme bei den MSV-Fans: Oh, wie ist das schön!" Oder: "Nie mehr
1. Liga". Und: Bommer raus!"
Es bahnt sich ein Debakel an, Bruno Hübner kann wohl für die zweite Liga planen. Die
Bayern schalten
allerdings einen weiteren Gang zurück, so dass der MSV nun mehr
Spielanteile hat. Harmlose Zebras gegen gelangweilte Bayern,
zumindest konnten weitere Gegentreffer vermieden werden.
Weiter geht's, und in der zweiten Halbzeit schaltet der Meister nun in den Leerlauf. Konsequenz ist das 1:3 durch Tararache
(links oben), der aus etwa 22 Metern in den Winkel trifft.
Kurz darauf noch eine Chance für Daun, der trifft aber nur das Außennetz.
Beim nächsten Versuch macht er es besser und wurstelt den Ball irgendwie über den überraschten Olli Kahn
(rechts).
Nach Hilfe für den FCN sieht das hier nicht aus, auch wenn vor dem Anschlusstreffer Schlaudraff fast das 1:4 gemacht hätte, die Bayern anscheinend bereits in Urlaubsstimmung.
Beim MSV kommt Niculescu für Maicon, Hitzfeld bringt Kroos und
Zé
Roberto für den gelb verwarnten von Bommel und Schlaudraff.
Nun versuchen drei MSV-Stürmer den Ausgleich gegen die lässigen Bayern zu erzielen. Allerdings machen die Bayern jetzt wieder etwas mehr und Starke muss gleich doppelt retten.
Bommer bringt noch Vrucina für Daun, auf der Gegenseite kommt Lell für Jansen.
Dem MSV fehlt die Kraft, um noch den Ausgleich zu erzielen, die Bayern scheitern in der Schlussphase wiederholt an Tom Starke. Da Bielefeld einen Punkt gegen Dortmund holt ist der MSV heute abgestiegen.
Stimmen:
Ottmar
Hitzfelds Aussage entspricht der eines ausgesprochen
höflichen Menschen:
Das Spiel hat gut
für uns begonnen. Die frühe 3:0-Führung war für Duisburg
natürlich schlecht, da werden die Beine schwerer. Duisburg war
auch unter Wert in diesen Rückstand geraten. Danach hat sich
Duisburg aufgebäumt und sehr gut gespielt. Mit den beiden
schnellen Toren kam Duisburg heran und es hätte in dieser Phase
auch das dritte Gegentor fallen können. Wir wurden an den Rand
einer Niederlage gebracht, hätten am Ende noch das eine oder
andere Tor machen müssen. Mich freut es, dass auch die anderen
Spieler, die sonst nicht zum Zuge gekommen sind ihr Spiel
durchgezogen haben. Es tut mir leid für Duisburg, dass wir es
waren, die den Abstieg besiegelt haben. Aber wir haben ja auch
eine Verantwortung gegenüber anderen Clubs. Gegen die Bayern ist
es eben immer schwer. Duisburg muss es nun wieder neu versuchen.
Hier gibt es ja ein wunderschönes Stadion und Super-Fans."
Rudi
Bommer: "Wir hatten einfach zu viele Fehler gemacht, hatten uns
zu viel vorgenommen. Nach dem 0:3 habe ich in der Halbzeit die
Mannschaft in der Kabine an der Ehre gepackt. Wir haben dann
alles probiert. Wir sind aber nicht heute abgestiegen. Wenn man
zurückblickt auf die Spiele hier gegen Dortmund, Stuttgart,
Rostock, Cottbus, Hannover, Karlsruhe und auch an Bochum denkt -
da haben wir die Punkte liegen lassen. Es ist schade, dass wir
nicht bis zum Ende noch die Chance haben."
Es kam die
erwartete Frage: "Wollen sie denn weiter machen?"
"Das ist doch wie bei ihnen. Sie wollen in ihrem Job doch auch
weiter arbeiten. Tut mir leid, aber ich reagiere auf solche
Fragen allergisch."
Tom Starke: "So
habe ich mir das nicht vorgestellt, als ich hier nach Duisburg
kam:"
Björn Schlicke:
"Heute war das nichts mit der ersten Halbzeit. Nach der Pause
haben die Bayern das Tempo rausgenommen und wir kamen noch
einmal heran. Aber das hat natürlich nicht gereicht . Das ist
natürlich bitter. Es ist aber nicht so, dass das heutige Spiel
den Ausschlag gegeben hat. Den Abstieg kann man nicht mit dem
Spiel ausmachen. Wir haben gegen die großen Team mitgehalten,
waren aber das mit Abstand die schwächste Heimmannschaft. "
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