Duisburg, 1.
September 2007 - Die Gäste hatten ihren Neuzugang vom
Zweitligisten FC Kaiserslautern Daniel Halfar mit dabei, bei den
Zebras gab es nach der rot-gelben Karte von Tararache erstmals
zwangsläufig eine Umstellung in der Startelf. Maicon war von
Beginn an dabei und Georgiev übernahm die Rolle des gesperrten
Rumänen auf der Sechserposition.
Die Zebras
begannen furios. Schon nach 40 Sekunden hatte Ishiaku die große
Chance zur 1:0-Führung. Arminen-Torhüter Hain konnte mit dem Fuß
klären. Die prächtig in die Saison gestarteten Arminen
antworteten umgehend,
wobei
ein Freistoß die erste Gefahr für das Tor von Starke brachte
(2.). Mit einem Sieg in Duisburg könnten die Bielefelder sogar
zumindest für einen Tag die Tabellenspitze übernehmen.
Entsprechend selbstbewusst begann das Team auch in der
MSV-Arena. Ein Pass von Böhme und ein nicht ganz sicherer Starke
hätte Eigler in der 10. Minute fast nutzen können. Vom MSV war
nach in dieser Phase kaum etwas zu sehen. Die erste MSV-Ecke gab
es nach Grlic-Freistoß in der 12. Minute.
Beide Teams
hatten kaum Gelegenheit mit Kombinationen in den Strafraum des
Gegners zu kommen, zu gut funktionierte das Pressing. Ein Schuss
von Lamey aus 20 Metern (16.), eine gefährliche Ecke von Böhme
klärte Starke mit der Faust (25.) sowie ein Kopfball des
Tabellenzweiten waren die Höhepunkte der ersten halben Stunde.
Dann aber eröffnete sich für Idrissou nach einem abgefälschten
Grlic-Schuss urplötzlich freistehend die größte Chance des
Spiels. Sein Versuch war aber eher harmlos und ging flach am
rechten Pfosten der Gäste ins Aus (32.). Danach wurde es so
richtig munter - auf beiden Seiten. Allerdings konnte der MSV
fünf Minuten vor dem Wechsel so etwas wie Druck auf den Zweiten
ausüben.
Nach der Pause
brachte Rudi Bommer den Unruheherd der letzten Woche Lavric für
Idrissou. Lavric ging zu Ishiaku in die Spitze. Mit dem immer
mehr auf der linken Seite nach vorn operierenden Georgiev machte
der MSV nun mehr Dampf. Die erste gute Chance aber hatten die
Gäste durch Eigler.
In
der 58. Minute prallten Langkamp und Lamey zusammen und der
Bielefelder musste mit Platzwunde vom Feld. Für ihn kam
Abwehrspieler Gabriel. Der MSV versuchte mit verstärkter
Offensive zum Erfolg zu kommen. Nach Grlic-Ecke köpfte Lavric
zunächst knapp rechts am Tor vorbei. Dann aber doch das
Führungstor. Mit der Picke traf Maicon zum ersten Mal in der
Bundesliga.
Sein rustikaler Versuch nach Tifferts Vorlage schlug im rechte
Eck ein und der MSV belohnte sich nach den Bemühungen ab der 46.
Minute selbst. 1:0 in der 64. Minute.
Und dann war wieder Flickflack-Zeit. Stolpernd, dann krabbelnd
setzte sich der "Büffel" im Strafraum durch und zog mit Links
ab. Er traf ins rechte Eck der Gäste - 2:0 (68.) für den MSV.
Logisch, dass der Flic kflack
(links im Bild) mit halbr Schraube und Salto mit bester
Haltungsnote die Fans entzückte.
Aber das war noch nicht alles. Ecke Grlic, Kopfball Ishiaku
- freistehend aus drei Metern konnte der Mann aus Nigeria
einnicken. Die Zebras führten mit 3:0 (70.) und der "Büffel"
hatte Bundesligatreffer Nummer vier auf dem Konto. Was für eine
zweite Halbzeit.
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Rudi Bommer ließ aber weiter nach vorn spielen. Nachdem Lavric
während der letzten Tage bei den Zebras für Unruhe gesorgt
hatte, war er nun bei den Arminen ein echter Unruheherd im
Strafraum. So in der 80. Minute, als er nach Flanke von Georgiev
wieder gut auf das Tor köpfte, Hain aber halten konnte. Am Ende
blieb es beim klaren 3:0 und dem 290. Bundesligasieg der Zebras.
Die Fans waren restlos begeistert über diese Rückkehr ihrer
Lieblinge auf die Erfolgsspur.
Stimmen
Ernst
Miiddendorp: "Wir wussten schon, dass wir defensiv wie offensiv
hier intensiv spielen mussten. Nach der Verletzung von Langkamp
waren wir 15 bis 20 Minuten dazu nicht in der Lage. Das war dann
entscheidend."
MSV-Kapitän
Ivica Grlic: "Wir haben uns in der ersten Halbzeit schwer getan.
Nach dem 1:0 kam das Selbstvertrauen und nach zwei Niederlagen,
bei denen wir gut gespielt haben, war das einfach prima. Wir
haben mit zwei Siegen aus vier Spielen einen sehr guten Schnitt.
So kann das weitergehen."
Manasseh Ishiaku:
"Ich bin nach den zwei Toren heute der glücklichste Mann der
Welt und sehr zufrieden."
Rudi Bommer:
"Die erste Hälfte war zwar ausgeglichen, wobei wir aber zu
nervös waren. Wir haben in dieser Halbzeit mehr Fehler als in
den drei Spielen zuvor gemacht. Deshalb gab es dann
Umstellungen. Die Mannschaft hat dann alles umgesetzt, es ist
nur schade, dass wir jetzt leider eine Pause haben."
Walter
Hellmich: "Wir haben Ishiaku zwei Jahre lang beobachtet und er
war auch zweimal vor dem Saisonstart hier, wobei ihm alles sehr
gut gefallen hatte. Er wollte unbedingt von Brügge weg und
Nigerias Nationaltrainer Berti Vogts ist gut beraten, ihn zu
berücksichtigen. Unser Mittelfeld mit Georgiev, Maicon und Grlic
spielt sehr gut und hat viel Potenzial."
Die Frauen-Nationalmannschaft Nigerias waren übrigens in der
Arena. Nigerias Damen bereiten sich in der Sportschule auf die
WM vor.
Im Bild
bedankten sich Walter Hellmich und Predsesprecher Tobias Günther
beim erfolgreichen Team. |