Duisburg,
12. Dezember 2008 -
Das letzte Spiel vor der Winterpause. Der MSV ist unter Trainer
Neururer noch ohne Gegentor und seit drei Spielen ungeschlagen.
Kann die Serie weiter ausgebaut werden? Möglicherweise sogar
mit einem Sieg? Diese Fragen werden ab 18:00 Uhr beantwortet.
Neururer hatte einen offensiven MSV angekündigt. Trotzdem
spielt er nur mit einem echten Stürmer (Kouemaha), dafür mit
mindestens zwei "6er" (Tararache, Bodzek). Wenn man
Grlic dazu rechnet, sind es sogar drei. Sahan, der seit dem
Spiel in Fürth für mehr Wirbel im Sturm gesorgt hat, sitzt nur
auf der Bank. Diese Aufstellung sieht mir sehr nach
"Hauptsache, die Null steht" aus.
Anpfiff zur
ersten Halbzeit
So wie es aussieht, spielt Makiadi nicht auf gleicher Höhe
mit Kouemaha sondern dahinter.
Erster Schuss von Schäfer Richtung Duisburger Tor aus 24 Meter
in der 6. Minute. Der Ball geht deutlich Links neben das
Duisburger Tor. Duisburg hat bis jetzt keine Torchance
zugelassen, ist selber aber nicht einmal in den Osnabrücker
Strafraum gekommen. 14 Minuten sind gespielt. 15. Minute -
Rückpass von Brzenska auf Starke, den erreicht fast
Reichenberger.
18. Minute - TOR für den MSV! Nach
herrlichem Pass von Tararache aus dem Mittelfeld auf
Makiadi
läuft dieser allein auf das Osnabrücker Tor zu, passt im
Strafraum quer zu Kouemaha, der den Ball zum 1:0
für Duisburg einschiebt. Erster richtiger Angriff, erste
Torchance, erstes Tor - Duisburger Effizienz.
26. Minute - Ausgleich für den VFL. Schuss von Surmann
aus 14 Meter, Reichenberger fälscht den Ball unhaltbar
für Starke zum 1:1 ab. Das war das erste Gegentor für
den MSV unter Trainer Neururer.
31. Minute - Schuss von Braun von der Strafraumgrenze, Starke
hält. 34. Minute - Kouemaha schiesst aus 30 Meter, anstatt den
freien Makiadi anzuspielen. Der Ball geht deutlich Links neben
das Tor. Osnabrück drückt, der MSV kann sich nicht befreien.
Reichenbergers Kopfball in der 37. Minute kann Starke
festhalten. Der MSV kann sich befreien, kommt in der 40. Minute
zum ersten Eckball. Der Ball von Grlic kommt in den
5-Meter-Raum, Wessels kann fausten und bekommt einen Freistoss
zugesprochen.
Halbzeit
Osnabrück investiert mehr und ist Feld überlegen. Erst in
den letzten Minuten der ersten Halbzeit kam der MSV besser ins
Spiel.
Anpfiff zur zweiten Halbzeit
46. Minute - Schuss von Makiadi aus 17 Meter, Wessels lässt
den Ball abprallen und bekommt ihn erst im Nachfassen. Tiffert
ist für den angeschlagenen Willi im Spiel. 49. Minute - der MSV
ist besser aus der Kabine gekommen und macht in den ersten
Minuten Druck auf das Osnabrücker Tor. Nach Pass vor das
Duisburger Tor verpasst Braun den Ball nur um Zentimeter. Schuss
von halb Rechts von Tiffert in der 52. Minute. Wessels kommt
nicht an den Ball, der aber am Tor vorbei geht.
56. Minute -
Pass von Surmann auf Reichenberger, der aus halb linker Position
im Strafraum schießt, Starke faustet den Ball über den Kasten.
Nach der Ecke kommt Heidrich im Strafraum zum Schuss, der aber
knapp über die Latte geht. Kouemaha "fährt" in
Ballbesitz den rechten Ellbogen raus, trifft einen Osnabrücker
Spieler und bekommt die Gelbe Karte.
Sahan macht sich an der
Aussenlinie bereit. Er kommt für Maicon ins Spiel. Flanke von
Schäfer auf Braun, der Ball kommt vor das Duisburger Tor, aber
Reichenberger bekommt den Ball zum Glück für den MSV nicht
unter Kontrolle. Osnabrück hat das Zepter wieder in die Hand
genommen. Wagner kommt in der 67. Minute für Kouemaha. 14.500
Zuschauer - das Stadion ist nicht ausverkauft.
73. Minute -
Freistoss aus 29 Meter durch Grlic. Der Ball wird zur Ecke
abgefälscht.
Die Ecke bringt keine Gefahr. Der MSV fängt den
Ball ab, der abgefälschte Schuss von Wagner wird im letzten
Moment von Wessels gehalten. 81. Minute - Freistoss aus 17 Meter
zentral vor dem Duisburger Strafraum. Schäfer schiesst, Starke
fliegt in die rechte Ecke und wehrt den Ball ab. 85 Minuten sind
gespielt. Wollitz wechselt den Osnabrücker Torschützen
Reichenberger aus. 88. Minute - Riesenchance für Osnabrück,
doch Starke wehrt den Kopfball aus 7 Meter ab. 89. Minute -
Sykora aus 11 Meter, Starke wehrt wieder ab.
Schlusspfiff
Neururer hat in der Winterpause viel Arbeit vor sich. Unter
anderem muss er Kouemaha mal erklären, dass man für einen
Ellenbogencheck auch die Rote Karte bekommen kann.
Osnabrück war Spiel überlegen, hatte gute Torchancen und ein
Sieg wäre gewiss nicht unverdient gewesen.
Das einzig Positive für Duisburg: Auch im vierten Spiel mit
Trainer Neururer bleibt man ungeschlagen - sechs Punkte und 4:1
Tore.
Stimmen zum
Spiel
Wollitz vor laufender Kamera: Heute abend hätte nur eine Mannschaft gewinnen
dürfen. Und das ist Osnabrück.
Neururer vor laufender Kamera : Ich
muss mit dem Punkt zufrieden sein. Osnabrück war klar
überlegen. Tom Starke hat stark gehalten.
Grlic: Scheiß Ergebnis. Normalerweise müssen wir besser
spielen. Nach dem 0:1 dachte ich, wir hätten das Spiel im
Griff. Falsch gedacht. In der Vorbereitung werden wir an Allem
arbeiten müssen.
Starke: Wir hinken hinterher. Ich denke, wir haben in der
ersten Halbzeit nur schlecht gespielt. Es war reiner
Angsthasenfußball. Wer jetzt noch von Aufstieg redet soll sich
die Zunge abschneiden.
Pressekonferenz
Neururer:
"Zum Spiel halte ich mich recht kurz. In den ersten zehn
Minuten haben wir ansatzweise gezeigt, dass wir siegen wollen,
aber das war es dann auch schon. Wir können alle nur Tom Starke
heute danken. Tom Starke erbrachte heute eine gute Leistung. Der
VFL Osnabrück war die bessere Mannschaft in allen Belangen. Chancen
hatten wir heute auch nicht. Es war alles auf Seite des VFL
Osnabrück. Wir hätten normalerweise zwei Punkte mehr erzielen
müssen. Wir können uns über den einen Punkt noch freuen.
Wir hätten heute zwei Punkte mehr erzielen müssen. Wir sind
weiterhin ungeschlagen, aber ich kann mich heute nicht drüber
freuen. Da bin ich ganz ehrlich. Dieses Unentschieden war
ehrlich gesagt unverdient. Das Einzige was heute gut war, war
unser Tom Starke und unsere Fans vom MSV Duisburg, bei denen ich
mich noch für die Unterstützung bedanken möchte. Denn wer
sich solch ein Spiel von seiner Mannschaft hat angucken müssen,
der braucht schon ganz gewiss eine ganze Menge Motivation. Das
haben die Fans fantastisch gemacht und ich hoffe, das nach der
Winterpause, in der sicherlich ganz, ganz viel gearbeitet wird,
wir eine andere Mannschaft sehen. Auch die Qualität eines jeden
Einzelnen, von denen man es auch erwartet hat. Ich wünsche dem
VFL alles Gute und eine frohe Weihnacht."
Wollitz: "Peter, vielen Dank. Ich wünsche dem MSV
natürlich auch alles Gute und schöne Feiertage. Geschenke
haben wir heute ja schon verteilt. Es kommt öfters mal vor, dass
der Gästetrainer uns lobt. Es kommt das erste Mal bei einer
Pressekonferenz vor, das man sagt, das der VFL hätte gewinnen müssen.
Und da liegt das Übel drin. Deswegen haben wir nur neunzehn
Punkte. Wenn man fünfundzwanzig oder sechsundzwanzig hätte,
dann wäre die Tuchfüllung nach oben. Wobei ich dazu sagen
muss, dass der VFL Osnabrück oben in der Tabelle nichts zu
suchen hat. Osnabrück kann zwischen acht und zwölf spielen. Es
wäre beruhigend. Wir hatten herzerfrischenden und ehrlichen Fußball.
Phasenweise hatten wir auch richtig strukturierten Fußball. Und
trotzdem habe ich heute eine Mannschaft gesehen, die sich voll
mit dem Spiel identifiziert hat. Es ist natürlich schade für
die Mannschaft, die heute Abend alles gezeigt hat, die voll nach
vorne gespielt hat, die unbedingt drei Punkte haben möchte, dass
sie sich einfach nicht belohnt. Wie so oft haben sie viele
Chancen liegen lassen. Der Torwart mit seiner herausragenden
Leistung ist richtig. Ganz ehrlich gesagt muss der ein oder
andere rein. Darüber brauchen wir nicht diskutieren. Wir müssen
darüber diskutieren, warum der Ball nicht rein gegangen ist.
Das sage ich jetzt nicht in der breiten Öffentlichkeit, sonst
steht morgen womöglich noch in der Presse, der Trainer spricht
einigen Spielern die Qualität ab. Ich habe einigen Spielern
nichts abgesprochen. Fakt jedoch ist, dass Woche für Woche
einigen Chancen liegen bleiben. Und das Ganze ärgert mich.
Trotzdem denke ich, dass die Mannschaft beruhigt in die
Winterpause gehen kann, obwohl ich gerne weiter gespielt hätte.
Das hat nichts damit zu tun, das ich diese schwachsinnige Pause
nicht gut finde. So kann Peter Neururer einiges nach seinen
eigenen Vorstellungen in der Mannschaft umsetzen. Ich glaube
daran, in der Rückrunde siegt die Gerechtigkeit. Dann sag ich
jetzt schon mal herzlich Willkommen 2009 in der 2. Liga."
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