Duisburg, 19.
April 2009 - Regen in Schanghai, Sonne in Duisburg. Im heutigen
Heimspiel empfängt der MSV die TUS aus Koblenz. Es ist erst das
vierte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften. Ein Sieg und
zwei Unentschieden stehen für Duisburg zu Buche. Für den
Duisburger Trainer Peter Neururer ist es nach über 540 Spielen
sogar eine Premiere. Er trifft zum ersten Mal auf Koblenz.
Anpfiff zur
ersten Halbzeit
Duisburg hat Anstoß und spielt von Links nach Rechts.
Koblenz stört früh, musste aber bereits in den ersten zwei
Minuten zwei klare Abseitsentscheidungen hin nehmen.
3. Minute - erste Ecke für den MSV.
Ben-Hatira
(Foto links) flankt den Ball
von Rechts auf den zweiten Pfosten, Brzenska steigt hoch, köpft
Richtung Torwinkel, doch Yelldell hält sicher. Drei Minuten
später zieht Ben-Hatira auf halblinker Position aus 24 Meter ab,
trifft nur das Außennetz. Das Duisburger Spiel wirkt in der
ersten Viertelstunde etwas überhastet.
TOR für den MSV! In der 16. Minute erzielt
Wagner
nach Pass von Makiadi das 1:0. Wagner konnte sich im
Strafraum in zentraler Position gegen Richter durchsetzen,
Yelldell war noch am Ball, konnte das Tor aus 7 Meter aber nicht
verhindern.
22. Minute - nach eine Koblenzer Ecke köpft Richter, der beim
Duisburger Führungstreffer Wagner nicht am Tor hindern konnte,
knapp neben den linken Pfosten. Drei Minuten später versucht es
Ben-Hatira aus 20 Meter mit einem Heber, doch der Koblenzer
Torwart hat aufgepasst und fängt den Ball kurz vor der Linie.
30. Minute - Ausgleich für Koblenz. (Foto unten)
Nach
herrlicher Flanke von Links von Lomic steht Stieber in
der Mitte zwischen zwei Duisburger Abwehrspielern frei und köpft
10 Meter unbedrängt zum 1:1 ein. Der Ball ging knapp
neben dem rechten Pfosten ins Tor - keine Chance für Starke.
Ähnliche Situation in der 35. Minute - diesmal flankt Cha von
der rechten Seite, Kuqi setzt den Ball neben den Pfosten.
Duisburg hat sich nach ein paar Minuten wieder gefangen, spielt
wieder nach vorne und versucht sich Torchancen zu erspielen.
Halbzeit
Schiedsrichter Schalk hat pünktlich abgepfiffen. Duisburg
ist das spielerisch klar bessere Team, hat aber bis zum 1:0
überhastet gespielt. Der Koblenzer Ausgleich fiel überraschend
und zu diesem Zeitpunkt eher unverdient. Verdient hat sich die
TUS das Unentschieden erst danach. (Foto unten - Fachsimpeln
- v.l Bruno Hübner, Dietmar Cremer, Peter Neururer)
Anpfiff zur
zweiten Halbzeit
Beide Mannschaften kommen ohne Veränderungen aus der
Kabine. Duisburg macht sofort Druck, kommt aber nicht zum
Abschluss.
53. Minute - nach Ecke für Koblenz köpft Mavric den Ball über
das Duisburger Tor. 60 Minuten sind gespielt. Bis zum Koblenzer
Strafraum läuft das Spiel für den MSV, Strafraumszenen mit
Torschuss sind absolute Mangelware. Koblenz hat sich zurück
gezogen und lauert auf Konter.
TOR für den MSV!
Nach einer Flanke von Korzynietz von
der rechten Seite schiesst Ben-Hatira volley aus einem Meter an
die Latte, über Wagner kommt der Ball zu Makiadi, der
nachsetzt und den Ball aus ebenfalls
einem Meter am rechten Pfosten in der 63. Minute zum 2:1
ins Tor schiesst.
Doppelwechsel in der 64. Minute - Makiadi, der gerade seinen 15
Treffer erzielt hat, macht für Sahan Platz. Heller kommt für
Ben-Hatira. 70. Minute - erneuter Ausgleich für Koblenz.
Duisburg bekommt den Ball nicht aus dem Strafraum und Fischer
schiesst aus 5 Meter zum 2:2 ein.
Koblenz wittert seine Chance auf drei Punkte und spielt munter
nach vorn. Der MSV tut sich mit einem vernünftigen Aufbauspiel
schwer.
81. Minute - Konter für Koblenz. Krontiris läuft auf Starke
zu. Korzynietz bleibt dran. Starke kommt raus und fälscht den
Ball ab, den der mit zurück gelaufene Sahan wieder nach vorne
trägt.
82. Minute - nach Flanke von Cha von Rechts kommt Kuqi aus 5
Meter frei zum Kopfball. Mit einer tollen Parade fischt Starke
den Ball aus dem Torwinkel.
Die TUS hat sich das Unentschieden längst verdient, auch ein
Sieg ist nicht abwegig.
Duisburg wirft in den letzten Minuten alles nach vorne. Starke
ist an der Mittellinie der letzte Mann.
Tor für Koblenz.
In der 90. Minute steht Cha
am rechten Duisburger Pfosten genau richtig und schiesst zum 3:2
für Koblenz ein. Kuqi hatte den Ball von der linken
Strafraumseite herein gespielt, Starke konnte nur abfälschen.
Schlusspfiff
Der MSV verliert nicht unverdient mit 2:3 gegen Koblenz und
verabschiedet sich damit endgültig aus dem Aufstiegsrennen in
der Saison 2008/2009.
Stimmen zum Spiel
Brzenska: "Alle Gegentore
waren total dämlich. Der kleinste Mann auf dem Platz darf kein
Kopfballtor machen dürfen. In den Zweikämpfen haben wir uns
total blöd angestellt. Das haben wir uns vorzuwerfen."
Wagner:
"Über Aufstieg müssen wir jetzt nicht mehr reden. Vor dem Tor
habe ich den Ball mit der Hand mitgenommen und der Schiri hat es
nicht gesehen. Aber nach einem 1:1 darf man nicht so
einbrechen."
Starke: "Aufgrund der
Leistung haben wir es nicht anders verdient. Das war unsere
letzte Chance. Das Remis gegen Pauli steckte noch in unseren
Köpfen. Die Gegentore waren eine Katastrophe. Man kann auch mit
10 Stürmern spielen, doch wenn die einfachsten Pässe nicht
ankommen, hängen alle anderen in der Luft."
Rapolder: "Sie blicken heute
natürlich in strahlende Gesichter, was die Koblenzer betrifft.
Das ist normal, nach einem Dreier mit vorher 31 Punkten im
Abstiegskampf. Das ist Gold wert. Ich denke, wir haben verdient
gewonnen. Meine Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit richtig
gut gespielt, kämpfen, dass muss man sowieso immer. Dass wir in
der letzten Minute auch noch das 3:2 machen, das ist immer
glücklich. In Greuth, in Freiburg, in Pauli haben wir in der
Nachspielzeit die Spiele verloren, heute war es mal andersrum.
Schade für Peter und die Duisburger. Dem Peter mit Duisburg viel
Glück, sollte es zum Aufstieg nicht mehr reichen, ist es
aufgeschoben, nicht aufgehoben."
Neururer: "Erst mal bedanke
ich mich bei Uwe, für die wie Balsam wirkenden Worte. Zum
Anderen muss ich dir, bei dir mache ich das allerdings gerne,
meinen Glückwunsch aussprechen zu einem absolut verdienten Sieg.
Koblenz war hier nach 16, 17 Minuten die ganz eindeutig bessere
Mannschaft. Es war heute die allerletzte Chance, möglicherweise
noch mal auf die Aufstiegsplätze zu gucken. Wir sind enttäuscht,
insbesondere was wir nach 17 Minuten abgeliefert haben. Das
hatte mit ambitioniertem Fußball überhaupt nichts mehr zu tun.
Besonders im Zweikampfverhalten glaubte ich, dass sich der ein
oder andere um den Friedensnobelpreis beworben hätte. Wenn man
zwei Mal führt, wie auch immer, dann darf man diese Führung
nicht einfach so her schenken. Ich wünsche Koblenz alles Gute,
den Klassenerhalt sowieso. Wer jetzt noch vom Aufstieg redet,
der lebt auf einem anderen Planeten. Wir haben jetzt
Planungssicherheit für die zweite Liga."
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