BZ-Home BZ-Sitemap Universität Duisburg-Essen   Sonderseiten - Uni
Neubau in Neudorf ab 01.08.1972 Alte Universität       Archiv




UDE-Termine    Hochschule Rhein-Waal

 
UDE leitet bundesweites Kompetenzzentrum Schulentwicklung

Startchancen-Programm des Bundesforschungsministeriums soll Bildungschancen systematisch verbessern  

Duisburg, 4. Juli 2024 - 4.000 Schulen, die die Startchancen von jungen Menschen stärken und die Bildungserfolg von sozialer Herkunft entkoppeln: das ist das Ziel des nach den Sommerferien beginnenden „Startchancen-Programms“ von Bund und Ländern. Beteiligt sind Grundschulen, Schulen der Sekundarstufe I und berufsbildende Schulen.


Am 3. Juli hat das Ministerium nun einen interdisziplinären Forschungsverbund für die wissenschaftliche Begleitung zur Förderung ausgewählt, die Universität Duisburg-Essen ist mit dem Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung (IZfB) maßgeblich an dem Verbund beteiligt – eine große Bestätigung für die wissenschaftliche Qualität der Bildungs-, Gesellschafts- und Geisteswissenschaften an der UDE.  


Das Bundesforschungsministeriums (BMBF) fördert die wissenschaftliche Begleitforschung für das innovative Startchancen-Programm von Bund und Ländern und bietet 4.000 Schulen in sozialräumlich benachteiligten Lagen Zugang zu innovativer Schul- und Unterrichtsentwicklung . Das BMBF legt den Projektfokus darauf, mit den beteiligten Grundschulen, Schulen der Sekundarstufe I und berufsbildenden Schulen den Unterricht passgenaue Förderangebote zu entwickeln, die die Verbindung von Bildungserfolg mit sozialer Herkunft entkoppeln. 


Am 3. Juli hat das BMBF für die Begleitforschung einen interdisziplinären Forschungsverbund in einem wettbewerblichen Verfahren ausgewählt, an dem die Universität Duisburg (UDE) maßgeblich beteiligt ist. Gemeinsam mit der Ruhr-Universität Bochum innerhalb der UA Ruhr und in Kooperation mit der UC Berkeley werden an der Universität Duisburg-Essen (UDE) Prof. Dr. Isabell van Ackeren-Mindl, Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey, Prof. Dr. Heike Roll und Prof. Dr. Kerstin Göbel das Kompetenzzentrum „Multiprofessionelle Schulentwicklung im Sozialraum“ bundesweit im Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung (IZfB) koordinieren.


Die Gesamtleitung liegt beim Leibniz Institut für Bildungsforschung Frankfurt. Das Gesamtprogramm ist auf zehn Jahre ausgelegt, das Fördervolumen umfasst 20 Mrd. Euro (je 10 Mrd. Bund und Länder).  Prof. Dr. Isabell van Ackeren erläutert das konkrete Teilprojekt der UDE: „Wir werden die Schulen als lernende, demokratische Organisationen im Umgang mit vielfältigen Lernvoraussetzungen von Kindern und Jugendlichen stärken. Dabei werden wir u.a. neue Führungsansätze und multiprofessionelle Kooperationsstrukturen in der Schule und in ihrem Umfeld entwickeln und beforschen.


In Kooperation mit den anderen Kompetenzzentren im Projekt, wie etwa zur Unterrichtsentwicklung, wollen wir das Selbstkonzept und den Lernerfolg der Schüler:innen systematisch stärken. “ Der Prorektor für Studium und Lehre an der UDE, Prof. Dr. Stefan Rumann, weist auf das Potenzial des Projekts für die weitere Entwicklung der UDE hin: „Mit der Koordination der wissenschaftlichen Begleitforschung wird die UDE maßgeblich dazu beitragen, Schulqualität in breiter Perspektiver und über eine Dekade hinweg evidenzbasiert und nachhaltig zu entwickeln.


Damit wird die UDE ihrem Anspruch gerecht, sich auf wissenschaftlicher Basis für Chancengerechtigkeit, in der Bildungsregion Ruhrgebiet, aber auch bundesweit, zu engagieren – und das künftig noch systematischer auch für die schulische Bildungsphase.“ Weitere Informationen: Link zur Pressemitteilung des BMBF: 
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/pressemitteilungen/de/2024/07/020724-Startchancenprogramm.html


Erste Absolvent:innenfeier der Fakultät für Informatik

 „Abenteuer bisher gut gemeistert.“

Duisburg, 24. Juni 2024 - Sie gehört mit 5.000 Studierenden zu den zehn größten Fakultäten ihres Fachs bundesweit, ist aber noch kein Jahr alt: Im Oktober 2023 wurde die Fakultät für Informatik an der Universität Duisburg-Essen offiziell gegründet. Am 5. Juli werden nun die ersten Absolvent:innen feierlich verabschiedet. Grund genug, bei Dekan Prof. Torben Weis und Studentin Constanze Becker nachzufragen, wie es läuft.


„Die Gründung einer Fakultät ist immer ein großes Abenteuer, umso mehr, wenn sie nicht neu aufgebaut wird, sondern über 30 Fachgebiete und tausende Studierende in mehreren Studiengängen im laufenden Betrieb in eine neue Struktur überführt werden müssen“, so Prof. Dr. Torben Weis. „Dank der guten Zusammenarbeit aller Fakultätsmitarbeitende haben wir dieses Abenteuer bisher gut gemeistert.“


So hat sich die Fakultät mit ihren Studiengängen, angefangen bei Psychologie über Informatik und Software Engineering bis hin zu Wirtschaftsinformatik, längst etabliert. Die Studierenden können zwischen sechs Bachelorstudiengängen und sieben Masterabschlüssen wählen. Auch zwei berufsbegleitende Studiengänge bietet die Fakultät an.


„Das breite Angebot ist ein Alleinstellungsmerkmal der Informatik an der Universität Duisburg-Essen“, so Dekan Torben Weis. „Die Nachfrage ist groß.“ Vielfalt durch Wahlmöglichkeiten Auch Constanze Becker, die im Master Angewandte Informatik mit dem Schwerpunkt Interaktive und Kooperative Systeme studiert, würde sich jederzeit wieder für Informatik entscheiden.


„Ursprünglich wollte ich Medientechnik studieren, habe dann aber das Informatikstudium gewählt. Das hat mich schnell richtig gepackt, so dass ich nach meinem Bachelor jetzt noch den Master dranhänge. Das Studium hier an der UDE ist vielfältig und flexibel. Besonders gut gefallen mir die Wahlmöglichkeiten, so kann ich z.B. zwischen Medieninformatik und Ingenieurinformatik wählen, ohne mich sofort auf eine Fachrichtung festlegen zu müssen.“


Begeistert ist die Studentin auch von den Zusatzangeboten, die von den einzelnen Lehrstühlen und dem Fachschaftsrat organisiert werden, darunter Hackatons oder die IoT-Garage, in der Studierende Ideen für intelligente Geräte im Internet der Dinge (IoT) umsetzen können. Wie geht es nun mit Forschung und Lehre weiter? „Wir bauen Lehrkooperationen mit weiteren Fakultäten aus, denn kaum ein Fach kommt heutzutage noch Informatik aus, zum Beispiel, um große Datenmenge mit KI zu analysieren“, so Torben Weis.


„In der Forschung haben wir drei Schwerpunkte definiert: Human-centered Digital Technology, Software Technology und Information Systems.“ Zudem sollen die Forschungsaktivitäten im Bereich KI, von Grundlagenforschung bis hin zur Unterstützung von Start-Ups, ausgebaut werden. Auch neue Themen wie etwa Quantencomputing sollen demnächst mit neuen Fachgebieten besetzt werden. Eine Herausforderung bleibt jedoch erst einmal bestehen: die Fakultät ist noch über Duisburg und Essen verteilt.


Bis alle Studierenden und Lehrenden unter einem Dach zusammenkommen werden, wird es noch mehrere Semester dauern. Dem Zusammenhalt tut das aber keinen Abbruch: „Durch die neue Fakultät haben sich zahlreiche positive Entwicklungen ergeben“, findet Constanze Becker. „Es wurden campusübergreifende Veranstaltungen initiiert, die die Wahlmöglichkeiten für die Studierenden verbessert haben.


Die Zusammenarbeit zwischen den Fachschaftsräten Informatik, Komedia und System Engineering hat sich intensiviert, was zu neuen Initiativen wie der Planung eines gemeinsamen Sommerfests geführt hat. Dieses Fest soll nicht nur die Absolvent:innen gebührend ehren, sondern auch eine neue Tradition einführen, die die Gründung der Fakultät feiert.“

Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/informatik/


Abi in der Tasche? Beratung zu Studieneinstieg, Studium und Stipendium

Duisburg, 29. Mai 2024 - Wie bekomme ich einen Studienplatz? Wie kann ich mein Studium durch ein Stipendium fördern lassen? Welche Karrieremöglichkeiten habe ich nach dem Studium? Und: Welche Unterstützungsangebote gibt es für Studierende mit Autismus?


Am 13. Juni beantwortet das Akademische Beratungs-Zentrum der Universität Duisburg-Essen Fragen zu eben diesen Themen. Viele Fragen stellen sich rund um die Themen Studieneinstieg, Studium und Stipendium. Antworten gibt das Akademische Beratungs-Zentrum (ABZ) am Donnerstag, 13. Juni, im Rahmen des UDE-Stipendientag und während des Langen Abend der Studienberatung.


Das Programm richtet sich an Studieninteressierte sowie Studierende. Langer Abend der Studienberatung, 16-19:30 Uhr, LA Foyer Campus Duisburg (Lotharstraße 65, 47057 Duisburg)
Welche Voraussetzungen muss ich für ein Studium erfüllen?
Wie sieht der Bewerbungsprozess aus? Und wie ist ein Studium überhaupt aufgebaut?

Die zentralen Studienberatungen der NRW-Hochschulen bieten kurz vor Bewerbungsschluss an Universitäten den Langen Abend der Studienberatung an. Wer außerdem den Campus kennenlernen möchte und einen ersten Einblick in den Studienalltag erhalten will, kann parallel dazu ab 16:00 Uhr an einer einstündigen, kostenfreien Campus-Tour teilnehmen. Um
Anmeldung wird gebeten.


Ab 18:00 Uhr starten dann Vorträge zum Thema „Lehramt studieren“ und „Bewerbung an der UDE“. UDE-Stipendientag, 13.06.2024 von 16-18 Uhr, LA Foyer Campus Duisburg (Lotharstraße 65, 47057 Duisburg) Der UDE-Stipendientag informiert Interessierte über den Weg zum Stipendium: Für die Aufnahme in ein Stipendienprogramm sind mehrere Kriterien entscheidend.


So ist ein engagiert ausgeübtes Ehrenamt neben den guten Leistungen und der Persönlichkeit zum Beispiel ein relevanter Faktor für eine erfolgreiche Bewerbung. Infoveranstaltung zum Thema „Studieren mit Autismus“ 18-19 Uhr, LR 134 Campus Duisburg (Lotharstraße 65, 47057 Duisburg) & online via Zoom Wie Unterstützungsmöglichkeiten für ein Studium mit Autismus an der UDE aussehen, beantwortet die Beratungsstelle Autinom GmbH
hybrid .


Weitere Informationen: Jina Joseph Vazhavelil, Mitarbeiterin im ABZ, Tel. 0203 379 5077,
jina.joseph-vazhavelil@uni-due.de,  https:\\www.udue.de/cclp Langer Abend der Studienberatung: https://www.uni-due.de/abz/studieninteressierte/langer_abend_der_studienberatung.shtml UDE-Stipendientag: https://www.uni-due.de/abz/stipendien/stipstiphurra.php  


 Online-Vortrag zur digitalen Ausstellung: Die Goldene Bulle und die Europawahl

Duisburg, 28. Mai 2024 - Entstanden im 14. Jahrhundert, geschrieben von Hand auf Pergament, das namensgebende goldene Siegel legitimierte den Inhalt: Die „Goldene Bulle“ regelte bis ins frühe 19. Jahrhundert die Wahl des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers. PD Dr. Mathias Kluge von der Universität Duisburg-Essen entwickelte gemeinsam mit dem Historischen Museum der Pfalz Speyer eine digitale Ausstellung rund um die kaiserliche Urkunde.


In seinem Online-Vortrag kurz vor der Europawahl, am 3. Juni um 17 Uhr, präsentiert er neue Forschungsergebnisse zum Dokument und erklärt, wie spätmittelalterliche Prinzipien die Grundlagen unserer heutigen Demokratie beeinflusst haben. Die Anmeldung zur Teilnahme ist kostenfrei. Die im Zentrum der Ausstellung und des Vortrags stehende Goldene Bulle Kaiser Karls IV. ist ein Gesetzbuch in lateinischer Sprache.

Die goldene Bulle -c-balzer-vierjahn


Es regelte vor allem die Wahl des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers durch die Kurfürsten bis zum Ende des alten Reiches im Jahr 1806: Die einfache Mehrheit entschied, und die Bulle mahnte direkt in Richtung der Kurfürsten: „Nachdem sie an diesem Ort gewählt haben, muss eine solche Wahl anerkannt werden, als wäre sie einmütig und ohne Gegenstimme vollzogen worden.“ Namensgebend für das frühe Verfassungsdokument ist das Siegel (die Bulle) aus Goldblech, das auf der Vorderseite den Kaiser mit Zepter und Reichsapfel zeigt, auf der Rückseite stilisiert die Stadt Rom abbildet.


Seit 2013 gehört die Goldene Bulle, von der sieben Originalausfertigungen erhalten sind, zum Weltdokumentenerbe der UNESCO wie die Bibel, der Koran und Goethes Werke. PD Dr. Mathias Kluge, Historiker und derzeit Vertretungsprofessor für Europäische Regionalgeschichte an der Universität Duisburg-Essen (UDE), betont die Bedeutung, die das Dokument auch aktuell noch hat: „Die Goldene Bulle Bulle regelte schon früh ein Wahlverfahren mit Mehrheitsentscheidung.


Für die Geschichte Europas hat es bis heute Bedeutung: Diejenigen, die wählen, müssen die Entscheidung der Mehrheit akzeptieren, um politische Stabilität zu gewährleisten.“ Die Ausstellung, die Kluge zusammen mit Kollegen aus der Forschung, der Filmbranche sowie Studierenden der Universität Augsburg geplant und umgesetzt hat, richtet sich an ein breites Publikum und vermittelt die Prinzipien der mittelalterlichen Königswahl auf unterhaltsame Weise per Video, Bild und mithilfe zahlreicher weiterführender Links für alle, die tiefer einsteigen möchten.


Kluge hält seinen Vortrag zur Ausstellung im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Für die Teilnahme ist eine kostenfreie Anmeldung nötig.
Online-Vortrag: https://s.rlp.de/dOrmO
Digitale Ausstellung: https://www.die-goldene-bulle.de/

Seite an Seite: Mentoring für Schulkinder 

Duisburg/Essen, 27. Mai 2024 - Tschüss Grundschule, hallo weiterführende Schule: Für viele Kinder ist dieser Wechsel ein großer Schritt. 57 Schüler:innen an zehn Grundschulen in Duisburg, Gelsenkirchen, Oberhausen und Essen werden seit drei Jahren von 19 Lehramtsstudierenden der Universität Duisburg-Essen im Mentoring-Programm WEICHENSTELLUNG für Viertklässler dabei begleitet.


Am 7. Juni werden die Mentor:innen und Mentees des ersten Jahrgangs feierlich verabschiedet. Mit dabei ist auch Studentin Anna Mölder, die drei Schüler:innen bis zur sechsten Klasse intensiv begleitet hat. „Auf das Projekt bin ich durch eine Stellenausschreibung des Zentrums für Lehrkräftebildung (ZLB) aufmerksam geworden. Bildungsgerechtigkeit liegt mir sehr am Herzen, deshalb habe ich mich sofort mit dem Projekt identifiziert“, erinnert sich Anna Mölder.


„Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie hilfreich zusätzliche Unterstützung beim Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule sein kann.“ Die 22-Jährige studiert Deutsch und Wirtschaft-Politik für Haupt,-Real-, und Gesamtschulen im Lehramtsstudiengang an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Praxiserfahrung zu sammeln, ist ihr wichtig. Zwei Unterrichtsstunden pro Woche hospitieren Anna Mölder wie auch die anderen Projekteilnehmenden in der Klasse der Kinder. Einmal wöchentlich findet die Förderung der Schüler:innen statt, die die angehenden Lehrkräfte selbst planen und durchführen.


Das Ziel des Programms der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, das von der Dr. Harald Hack Stiftung in NRW finanziert wird, ist die individuelle Förderung von Mädchen und Jungen, die das Potenzial für einen höheren Schulabschluss haben, aber aus vielfältigen Gründen auf ihrem Bildungsweg zusätzliche Unterstützung benötigen. „Die Kinder schenken uns ihr Vertrauen.“ Es geht um die schulische Förderung, aber auch um die Stärkung der Selbstwirksamkeit der Mentees, also der eigenen inneren Überzeugung, schwierige Situationen alleine zu meistern.


Zum Projekt gehört außerdem ein Kultur- und Ausflugsprogramm, das die Bindung zwischen Mentees und Mentor:innen stärkt, aber auch die der Kinder untereinander. „Es ist wirklich schön, wie sich die Beziehung mit den Schüler:innen entwickelt hat. Sie schenken uns ihr Vertrauen und kommen auch mit ihren Sorgen zu uns. Wir sind ihre Konstante beim Übergang und beim Einleben in die neue Schule. Zu sehen, dass wir ihnen helfen können und dass sie unsere Unterstützung beispielsweise bei der Organisation des eigenen Lernens, bei Fragen zu den Hausaufgaben oder der Vorbereitung auf die ersten Klassenarbeiten annehmen, ist sehr bereichernd.“


Auch für die Anna Mölder selbst ergeben sich durch die Tätigkeit im Projekt positive Effekte hinsichtlich ihrer Professionalisierung. Sie fühlt sich zunehmend sicherer in ihrem Zeitmanagement, der Unterrichtsplanung und dem Umgang mit herausfordernden Situationen. Auch nach der Abschiedsfeier der 57 Kinder im Essener Grugapark hat Anna Mölder fest vor, mit ihren Schützlingen in Kontakt zu bleiben – und auch das Projekt verlässt sie nicht.


„Bei WEICHENSTELLUNG arbeite ich seit März als studentische Hilfskraft und unterstütze andere Mentor:innen nun in der Rolle als Tutorin, weil mir das Projekt selbst so viel Spaß gemacht hat und ich meine Erfahrungen gerne weitergeben möchte.“


WEICHENSTELLUNG für Viertklässler ist eine Initiative der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS und ist 2013 in Hamburg gestartet. Das Mentoring-Programm wurde seitdem auf weitere Standorte ausgeweitet: In Baden-Württemberg wird es von der Pädagogischen Hochschule Weingarten und – dank der Förderung der Dr. Harald Hack Stiftung – in Nordrhein-Westfalen von der Universität zu Köln sowie seit dem Schuljahr 2020/21 auch von der Universität Duisburg-Essen umgesetzt. Weitere Informationen:
ZLB-Projektseite Projektseite allgemein


Studien zu Stammzell- und Blutspenden

 Wann man wen wie anspricht
Duisburg, 21. Mai 2024 - Stammzellen und Blut haben eines gemeinsam: Beides wird dringend gebraucht, um kranken Menschen zu helfen. Doch wie kann man sicher sein, dass sich genügend Spender:innen finden? Auf die richtige Ansprache kommt es an, hat Dr. Michael Haylock in zwei Studien herausgefunden. Haylock ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für VWL, insb. Gesundheitsökonomik, der Universität Duisburg-Essen.


„Mit der Bereitschaft zur Stammzellenspende habe ich mich in meiner Dissertation beschäftigt und dafür mit der weltweit größten Spenderdatenbank DKMS zusammengearbeitet. In einem großen internationalen Team haben wir Maßnahmen untersucht, die darauf abzielen, die insgesamt 11,4 Millionen registrierten Stammzellspender:innen besser zu erreichen, wenn eine Spende benötigt wird.“


Die Forschenden konnten dafür einen Datensatz von 91.670 Spendenwilligen der Jahre 2013 bis 2018 auswerten. Erneuter Kontakt motiviert Alleine in Deutschland sterben mehr als 20.000 Menschen pro Jahr an Blutkrebs. Spenden von Stammzellen aus dem Knochenmark oder Blut erhöhen die Überlebenschance von Erkrankten, die Leukämie oder andere Formen von Blutkrebs haben.


„Viele Freiwillige schrecken jedoch zurück, wenn die Stammzellen tatsächlich entnommen werden sollen. Wir konnten aber nachweisen, dass eine erneute Kontaktaufnahme zwischen Registrierung und Spende die Bereitschaft von Spender:innen signifikant erhöht. Am stärksten ist dieser Effekt, wenn auch um eine Blutprobe gebeten wird“, so Haylock, „dann sank die Zahl der Registrierten, die später vor einer Spende zurückschreckten, um 37 Prozent.“


Wie erklären sich die Forschenden diesen positiven Effekt?
„Den Spender:innen wird wieder vor Augen geführt, dass sie helfen können, und wir vermuten, dass ihre Motivation deshalb noch einmal zunimmt“, so Haylock. Mangel erhöht Spendenbereitschaft Blut dringend gesucht! Wie reagieren potenzielle Blutspender:innen auf solche Aufrufe? Darum ging es Dr. Michael Haylock und seinen Kolleg:innen in einer zweiten Studie.


„In der Coronapandemie haben wir ein Umfrageexperiment mit 1207 Studierenden gestartet. Wir wollten wissen, ob sich die Spendenbereitschaft während und nach dem Corona-Lockdown verändert, wenn a) auf das drängende Problem knapper Blutkonserven aufmerksam gemacht wird und b) wenn in Blutspendezentren über Maßnahmen zur Verringerung der SARS-CoV-2-Übertragung informiert wird.

Die Ergebnisse: Information über den Mangel erhöhte die Bereitschaft zur Spende bei Nichtspendern im Durchschnitt um 28 Prozent, auch waren alle Befragten eher zu einer schnellen Spende bereit. Dagegen sorgte die Information zur Corona-Übertragung für einen negativen Effekt: Die Motivation von Spender:innen, erneut Blut zu geben, sank um durchschnittlich 9 Prozent. Auch die Bereitschaft von Nicht-Spendern, schnell zu spenden, ging zurück. Warum?
„Wir interpretieren die Ergebnisse so, dass die Spender:innen während einer Pandemieabriegelung Kosten und Nutzen für eine Freiwilligentätigkeit abwägen, aber nur, wenn sie ausreichend informiert sind,“ erklärt Haylock.


„Die Kommunikation zur erhöhten Auswirkung jeder einzelnen Blutspende, aber insbesondere für die Blutgruppen mit sehr niedrigen Blutkonserven, führt zu einer höheren Spendenbereitschaft von Nichtspendern und wirkt sich auf die Bereitschaft schnell zu spenden für alle Befragten aus“, so Haylock.„Im Vergleich zu Studien, die monetäre Anreize testen, zeigen wir die hohe potentielle Wirkung von Werbekampagnen, die nur mittels Information über die aktuelle Lage der Blutkonserven funktionieren.“


Weitere Informationen: https://doi.org/10.1086/730331 https://link.springer.com/article/10.1007/s40881-024-00164-8

CHE Ranking: Uni Duisburg-Essen in der Spitzengruppe beim Support zum Studienbeginn

Duisburg, 2. Mai 2024 - Der Einstieg in das Studium ist für viele eine Herausforderung. An der Universität Duisburg-Essen gibt es daher seit langem sehr gute Unterstützungsangebote für Studienanfänger:innen, die systematisch weiterentwickelt werden. Das heute veröffentlichte CHE-Ranking sieht die Universität in dieser Kategorie in den befragten Fachbereichen* in der Spitzengruppe.  


„Selbstorganisation im Studium, herausfordernde Vorlesungen und Prüfungen, der Einstieg in das Studium ist für viele Studienanfänger:innen nicht leicht. Um das abzufedern, haben wir an der Universität Duisburg-Essen (UDE) etliche Unterstützungs- und Mentoringangebote“, erklärt Prof. Dr. Stefan Rumann, Prorektor für Studium, Lehre und Bildung an der UDE. „Es freut uns daher sehr, dass unsere Bemühungen sich auch in der Studierendenbefragung des CHE-Rankings widerspiegeln“, so Stefan Rumann.  


Die UDE hat schon vor vielen Jahren erfolgreich ein Mentoring-System in allen Fakultäten eingeführt, um den Übergang von der Schule zur Universität zu unterstützen. Das Angebot bietet Studierenden rund um die Uhr passende Beratung. Mehr als 90 Prozent der Studienanfänger:innen nutzen das Angebot. Beratungsschwerpunkte sind die Themen Studienplanung/-organisation, Zeitmanagement, wissenschaftliches Arbeiten, Lerntechniken, Studienbelastungen und Prüfungsvorbereitung.  


Gerade in der Orientierungswoche sorgt jede Fakultät und das Akademische Beratungszentrum mit verschiedenen Maßnahmen dafür, dass sich die Erstsemesterstudierenden schnell einleben. Das International Office stellt ausländischen Studierenden außerdem Paten zur Seite, die auch mit Formularen und Behördengängen helfen. In der Physik hat sich zudem ein Buddy-System etabliert. Studierenden aus den höheren Semestern bieten Videochats oder persönliche Treffen an, um gerade Studienanfänger:innen zu unterstützen.  


Außerdem erreicht die UDE in der Kategorie „Abschlüsse in angemessener Zeit“ bei den Masterstudiengängen Biologie, Informatik (Campus Essen), Physik und Sportwissenschaft die Spitzengruppe. Die Politikwissenschaft rangiert mit einer hohen Anzahl an Promovierenden pro Professor:in in der Spitzengruppe.  


*Das sind Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Medizin, Physik, Politikwissenschaft/Sozialwissenschaft, Soziologie, Sport und Sportwissenschaft. Lediglich im Fach Chemie liegt  die UDE in der Kategorie „Unterstützung am Studienanfang“ in der Mittelgruppe     Weitere Informationen zum CHE-Hochschulranking:
https://www.che.de/ranking-deutschland/


Im Behandlungszimmer: Kommunikation auf Augenhöhe?

Duisburg, 16. April 2024 - Dass Ärzt:in und Patient:in gemeinsam die therapeutischen oder diagnostischen Maßnahmen beschließen, gilt als Goldstandard der medizinischen Kommunikation. Praktisch umgesetzt wird diese so genannte partizipative Entscheidungsfindung (SDM) nur teilweise. Eine internationale Studie unter Leitung der Universität Duisburg-Essen hat Arzt-Patient-Interaktionen an vier Universitätskliniken analysiert.


Die Ergebnisse wurden soeben im Fachmagazin Teaching and Learning in Medicine* veröffentlicht. Sie bestätigen eine Umsetzungslücke von SDM.  Die paternalistische Beziehung, in der Ärzt:innen zum Wohle von Betroffenen entscheiden, soll einem partnerschaftlichen Vorgehen weichen. Weltweit wird das in der medizinischen Ausbildung gelehrt. Aus Studien ist jedoch bekannt, dass dieser gemeinsame Entscheidungsprozess (shared decision-making  SDM) im Versorgungsalltag oft zu kurz kommt.


Wie verlaufen solche Gespräche? Das hat ein interdisziplinäres Team aus Soziologie, Medizin, Linguistik und Medizinpädagogik für unterschiedliche Sprach- und Wissenschaftsräume untersucht: in China, der Türkei, Deutschland und den Niederlanden.   Das Team unter Leitung von Soziologieprofessorin Dr. Anja Weiß (Universität Duisburg-Essen) analysierte 71 Videobeobachtungen, mit denen der Erstkontakt eines Arztes bzw. einer Ärztin mit einem bzw. einer Schauspielpatient:in aufgezeichnet wurde. Diese:r klagt über Symptome von Herzschwäche. Eine Patientenakte liegt vor, es werden u.a. Beschwerden, Diagnose und Maßnahmen besprochen, wobei sich die Betroffenen ganz unterschiedlich einbringen.  

„Unseren Beobachtungen nach ist die gemeinsame Entscheidungsfindung im klinischen Alltag länderübergreifend nicht lehrbuchgemäß“, sagt Prof. Anja Weiß. „Dennoch waren viele Aspekte und Variationen des SDM-Ideals in den von uns beobachteten Interaktionen offensichtlich: Die Ärzt:innen reagierten aktiv auf ihr Gegenüber, sie interessierten sich für die Perspektive ihrer Patient:innen, stellten Fragen, schlugen Erklärungen für deren Ängste vor. Oft geschah das allerdings auf routinierte Weise.“  


Kulturelle Unterschiede in der Kommunikation konnte das Forschungsteam überraschenderweise nicht feststellen. Was die Gespräche auch zeigten: Die Interaktionen sind dynamisch, lassen sich nicht immer vorhersagen oder von den Behandelnden steuern. Und: Selbst zurückhaltende Patient:innen können eine aktive Rolle spielen, so dass es zu einer gemeinsamen Entscheidung kommt.


„Das Lehrbuch-Modell von SDM ist in einigen Punkten vielleicht zu starr und sollte überdacht werden“, so Weiß. „Wir empfehlen, diesbezüglich in der medizinischen Ausbildung mehr Improvisationen und Variationen zuzulassen.“  
* Medical Care as Flea Market Bargaining? An International Interdisciplinary Study of Varieties of Shared Decision Making in Physician–Patient Interactions https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/10401334.2024.2322456


Schneller, effizienter und kostengünstiger im Hochschulbau

 Universität Duisburg-Essen ist an Neuer Masterplanung im Hochschulbau NRW beteiligt
Duisburg, 16. April 2024 -  Planung, Genehmigung und Bau deutlich beschleunigen, Prozesse verschlanken: Die Universität Duisburg-Essen nimmt als eine von drei Hochschulen an der Studie „Neue Masterplanung im Hochschulbau“ der beiden NRW-Ministerien für Kultur und Wissenschaft sowie der Finanzen teil. Beim heutigen Kick-Off haben Ministerin Brandes, Minister Optendrenk und Vertreterinnen des Bau- und der Liegenschaftsbetriebs NRW und der Hochschulen die Studie vorgestellt.  


Die Masterplanung Hochschulbau wurde vor dem Hintergrund entwickelt, dass zur erfolgreichen Bewältigung des Investitionsstaus an den NRW-Hochschulen, von denen viele in den 1960er- und 1970er-Jahren errichtet wurden, über finanzielle Mittel hinaus neue Prozesse erforderlich sind. „Wir brauchen neue Verfahren, um in kürzerer Zeit mit weniger Geld mehr Bauvorhaben an den teils stark sanierungsbedürftigen Einrichtungen zu realisieren,“ betont NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes.  


Das Ziel ist es, Prozesse in der Planungs- und Genehmigungsphase systematisch miteinander verschränkt und zeitgleich abzuarbeiten, während beispielsweise die Schritte Wirtschaftlichkeitsprüfung, Flächenplanung und Budgetierung bislang nacheinander angegangen wurden. Das neue Vorgehen kann zu Zeitersparnissen von bis zu 12 Monaten führen. Jede Hochschule soll dabei ihre Bauvorhaben auf die aktuell notwendigen und kurzfristig umsetzbaren Projekte fokussieren.  


Die Universität Duisburg-Essen sieht die Chancen der neuen Verfahren im Hochschulbau. „Wir freuen uns sehr, eine der drei Modellhochschulen sein zu können. Um als große nordrhein-westfälische Universität mit mehreren Standorten zu exzellenter Infrastruktur zu kommen, müssen wir die Campusentwicklung und -erneuerung rasch vorantreiben,“ so Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert. 


„Mit rascheren Prozessen sehen wir hervorragende Chancen für den Wissenschaftsstandort Duisburg-Essen. Mit attraktiven, modernen Bauten kommen wir unserer Verantwortung für die Zukunft nach. Und wir werden für Studierende, die Arbeitskräfte von morgen, als Region und Land NRW attraktiver.“ Geplant ist, nach einer Erprobungsphase die Neue Masterplanung schrittweise auf alle Hochschulen in Nordrhein-Westfalen auszurollen.


- Wasserdargebot und -bedarf vorhersagen Talsperren smart steuern
- 3. UDE Science Fair mit der Junior Uni Essen 

Wasserdargebot und -bedarf vorhersagen Talsperren smart steuern
Duisburg, 16. April 2024 - Hochwasser, Dürren, Hitzewellen: Der Klimawandel stellt die Prognose von Wassermengen und die Steuerung von Talsperren zunehmend vor Herausforderungen. Die Stauanlagen spielen eine entscheidende Rolle im Hochwasserschutz und während Trockenperioden. Um sie an die Klimaveränderungen anzupassen, entwickeln Forschende der Universität Duisburg-Essen eine vorhersagebasierte Steuerung der Talsperren auf Basis Künstlicher Intelligenz.


Das Projekt PROWAVE wird von der deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) für die kommenden drei Jahre mit 348.000 Euro gefördert. „Die Wetterereignisse, die durch den Klimawandel verursacht werden, sind schwer kalkulierbar und stellen das Management der Talsperren und ihrer Einzugsgebiete vor eine große Herausforderung“ erklärt Prof. Dr.-Ing. André Niemann vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Universität Duisburg-Essen (UDE).


„Bisher werden Talsperren durch eine Reihe an Flusspegelständen gesteuert. Die Entscheidungen, die auf dieser Grundlage getroffen werden, sind aber reaktiv und langsam“.
Künftig werden dank der technologischen Fortschritte die Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) die Talsperrenbetreibenden unterstützen. Hierzu werden spezielle Verfahren, wie z.B.  LSTM-Netzwerke (Long Short-Term Memory) effiziente Steuerungsstrategien ermöglichen. Dadurch entstehen Werkzeuge, welche die zunehmenden Vorhersageinformationen gezielt nutzen.  


In Kombination mit modernen Datenanalyse-Tools ermöglichen sie eine proaktive Steuerung der Wasserverteilungssysteme, basierend auf zuverlässigen Prognosen des Wasserbedarfs und des Wasserdargebotes. „Bisher war diese Prognose äußerst schwierig, da jeder simulierte physikalische Prozess bekannt sein musste. Methoden der Künstlichen Intelligenz machen nun den Unterschied“, sagt Gregor Johnen, leitender Ingenieur im Team von Prof. Niemann und erklärt weiter: „So können etwa neuronale Netze und Ensemble-Methoden die Echtzeitdaten nutzen und aus ihnen Lernen, um komplexe Prozesse zu simulieren und über das erlernte Prozessverständnis die Vorhersagbarkeit von Extremwetterereignissen zu verbessern – und das bis zu drei Monaten im Voraus“  


Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines prototypischen Modells für den Betrieb von Talsperren und der Bereitstellung von Wasser für die Wasserversorgung. Er wird am Beispiel des Talsperrenverbundsystems der Harzwasserwerke entwickelt. Dieser integriert die Vorhersagen der Forschenden in ein komplexeres Optimierungsmodell, welches von der KISTERS AG mit Sitz in Aachen zur Verfügung gestellt wird.


„Eine solch die proaktive Steuerung unserer Systeme ermöglicht es uns frühzeitig und flexibel auf etwaige zukünftige Nutzungskonflikte zwischen der Wasserversorgung und anderen Wassernutzern reagieren“, so Dr. Alexander Hutwalker, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung bei den Harzwasserwerken. Langfristig möchten die Forschenden sowie die assoziierten Partner Ruhr- und Wupperverband mit dem Prototyp den Wandel hin zur smarten Steuerung von Talsperren erreichen, die den Anforderungen des Klimawandels gerecht wird. 


3. UDE Science Fair mit der Junior Uni Essen
Wissenschaft live Wissenschaft zum Anfassen, Mitmachen, Staunen: Die Universität Duisburg-Essen lädt Kinder ab 6 Jahren zur 3. UDE Science Fair mit der Junior Uni Essen ein. Am 4. Mai wartet von 13 bis 16 Uhr im Glaspavillon am Campus Essen ein abwechslungsreiches Programm auf den neugierigen Nachwuchs.


Nach den großen Erfolgen der letzten beiden Science Fairs werden die Kinder auch in diesem Jahr nicht enttäuscht: An Mitmach-Ständen können Bienenroboter (BeeBots) programmiert werden, es wird mit Naturfarben gemalt, physikalische Phänomene wollen entdeckt sowie Wasser und Gewässer erforscht werden. Im Rahmenprogramm gibt es drei zwanzigminütige Auftritte der Physikanten mit ihrer Street Physics Show.


Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Da am selben Tag der Uni-Flohmarkt stattfindet, empfehlen die Organisator:innen die Anreise mit dem ÖPNV. Weitere Informationen: https://zlb.uni-due.de/veranstaltungen/science-fair/


Hochschulambulanz für Psychische Gesundheit

Therapieplätze für Kinder und Jugendliche
Duisburg, 2. April 2024 - Eine Behandlung ist dringend nötig, doch die Wartezeiten sind lang – so geht es einem von fünf Kindern auf der Suche nach einem Therapieplatz. Als neue Anlaufstelle etabliert hat sich die Hochschulambulanz für Psychische Gesundheit der Universität Duisburg-Essen. Sie nimmt fortlaufend Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen auf und setzt auf individuelle Verhaltenstherapien.


Melden können sich Interessierte oder ihre Eltern während der telefonischen Sprechzeit (mittwochs 15-16 Uhr) oder unter hpg-kjp@uni-due.de. Erst seit dem letzten Jahr bietet die 2019 gegründete Ambulanz am Campus Essen auch Plätze für Kinder und Jugendliche an.


„Wir wissen, wie schwierig es ist, einen solchen Platz zu bekommen. Familien verzweifeln oft daran. Wir bauen deshalb unser Psychotherapie-Angebot mit einem Team aus speziell hierfür ausgebildeten Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen kontinuierlich aus“, so Prof. Dr. Thomas Forkmann, der die Ambulanz leitet. Zu den häufigsten Störungen der jungen Patient:innen zählen Angststörungen, depressive und hyperkinetische Störungen (ADHS) oder dauerhaft aggressives Verhalten. Die Folgen: Die Lebensqualität der Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien ist stark beeinflusst. Häufig wirkt sich das auch negativ auf die soziale und schulische Entwicklung aus.


„Die meisten psychischen Störungen sind jedoch sehr gut mit einer Verhaltenstherapie behandelbar, und ein chronischer Verlauf lässt sich oft verhindern“, erklärt die stellvertretende Leiterin der Ambulanz, Prof. Dr. Antonia Barke. Veränderung von Gedanken, Gefühlen und Verhalten Wie läuft die Behandlung ab?


„Zunächst erstellen wir nach einer ausführlichen und sorgfältigen Diagnostik gemeinsam mit dem Kind oder dem/ der Jugendlichen einen Behandlungsplan. Die Erziehungsberechtigten sind natürlich auch beteiligt. Wir legen die Therapieziele fest und besprechen das Vorgehen. In Kurz- oder Langzeittherapien arbeiten wir dann gemeinsam an der Veränderung des Verhaltens, der Gedanken und Gefühle“, so Barke.


Damit in Zukunft Patient:innen nicht mehr so lange auf eine Behandlung warten müssen, erforscht das Team der Hochschulambulanz nicht nur intensiv die Behandlungsmöglichkeiten von psychischen Störungen des Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalters, sondern bildet auch Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen in den entsprechenden Bachelor- und Masterstudiengängen der Fakultät für Bildungswissenschaften mit aus.

Weitere Informationen: Hochschulambulanz für Psychische Gesundheit, Tel. 0201/183 4377, hpg-kjp@uni-due.de


DFG fördert Studie zur Internetsucht an der Uni Duisburg-Essen mit fünf Millionen Euro
Duisburg/Essen, 25. März 2024 - Was macht internetsüchtig und wie lässt sich dieses Suchtverhalten ändern? Diesen Fragen geht eine transregionale Forschungsgruppe unter Leitung von Prof. Matthias Brand von der Fakultät für Informatik und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen nach. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt in den kommenden drei Jahren mit rund fünf Millionen Euro.


Was der Online-Sucht zugrunde liegt, erforscht das Expertenteam bereits seit drei Jahren mit Unterstützung der DFG, jetzt wird die Gruppe erweitert und die Fragestellung auf psychologische und neurobiologische Mechanismen konzentriert. Dafür befragen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erneut rund die Hälfte der über 1.100 Personen mit sowohl unproblematischem als auch riskantem und pathologischem Verhalten. Sie haben sich bereits in der ersten Förderperiode an Fragebögen, Interviews, experimentellen Paradigmen sowie Hirnscans beteiligt. Die Forschenden wollen so einen mehrere Jahre umfassenden Verlauf darstellen, der die verschiedenen Stadien des Suchtprozesses aufzeigt. idr

20 Jahre Universität Duisburg-Essen – Zeit für eine Bilanz!

Landtag Düsseldorf/Duisburg im März 2024 - Kleine Anfrage der Abgeordneten Sarah Philipp, Julia Kahle-Hausmann und Dr. Bastian Hartmann SPD.  Die Universität Duisburg-Essen (UDE) ist eine der jüngsten und gleichzeitig größten Universitäten Deutschlands. Insgesamt studieren über 41.000 Studierende aus über 130 Nationen an den beiden Standorten in Duisburg und Essen. Der Anteil internationaler Studierender beträgt etwa 19 Prozent. Letztes Jahr feierte die Universität zudem ihr 20-jähriges Jubiläum – im Jahr 2003 fusionierten die beiden Hochschulen in Duisburg und in Essen miteinander.


Die UDE gilt als Universität der Bildungsaufsteigern und Bildungsaufsteigerinnen und ist durch ihre breiten Beratungs- und Unterstützungsangebote Anlaufstelle für viele Erstakademikern und Erstakademikerinnen. Die Universität Duisburg-Essen ist ein Aushängeschild der gesamten Region und genießt international eine sehr gute Reputation. Im „Times Higher Education World University Rankings Citation index“ belegte die Universität Duisburg-Essen im Jahr 2021 den 18. und im Jahr 2023 den 31. Platz. Dieser Index rankt die 200 weltbesten Universitäten, die jünger als 50 Jahre alt sind. Dementsprechend ist es wichtig, dass sich die Universität fortwährend weiterentwickelt und für die Zukunft breit aufgestellt ist. Dazu gehört der Bau von neuen Forschungseinrichtungen und Gebäuden genauso wie eine moderne Ausstattung.


Wachsende Herausforderungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft machen es notwendig, dass an der Universität Duisburg-Essen die optimalen Rahmenbedingungen sowohl für die Forschung als auch die Lehre geschaffen werden. Dafür ist ein modernes und gut ausgestattetes Forschungsumfeld notwendig.

Die Ministerin für Kultur und Wissenschaft hat die Kleine Anfrage 3314 mit Schreiben vom 13. März 2024 namens der Landesregierung beantwortet.
1. Wie haben sich die Studierendenzahlen an der Universität Duisburg-Essen in den letzten 20 Jahren – seit der Gründung – entwickelt? Stellen Sie die Studierendenzahlen bitte aufgeschlüsselt nach Standort und Jahreszahl dar.
2. Wie unterscheidet sich die Entwicklung der Studierendenzahlen zwischen den einzelnen Fakultäten und Studiengängen? Stellen Sie die Studierendenzahlen bitte aufgeschlüsselt nach Standort und Jahreszahl dar. Fragen 1 und 2 werden aufgrund des Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet.


Auf die tabellarische Aufstellung in der Anlage wird Bezug genommen 20 Jahre Universität Duisburg-Essen. Soweit Daten vorliegen, werden die Zahlen standortspezifisch dargestellt. Aufgrund dessen, dass die Hochschule im Rahmen der Amtlichen Hochschulstatistik über viele Jahre nur eine Hochschulnummer innehatte, lässt sich in den Jahren 2006 bis 2017 nur die Gesamtentwicklung der Hochschule betrachten. Innerhalb der Hochschulstatistik existiert eine fest definierte Fächersystematik, bestehend aus übergeordneten Fächergruppen, Studienbereichen sowie Studienfächern. Eine Aufteilung nach Fakultäten ist somit auf Basis der amtlichen Daten nicht möglich. Die derzeit geltenden Zuordnungen der Fächer zu den einzelnen Studienbereichen wurden auf alle früheren Jahre übertragen.


3. Was sind aus Sicht der Landesregierung Gründe für die unterschiedliche Entwicklung der Studierendenzahlen an den beiden Standorten in Duisburg und Essen, den Fakultäten und zwischen den Studiengängen?
Hier liegen der Landesregierung keine statistischen Daten vor. Es spielen unter anderem hochschulinterne, gesellschaftliche sowie hochschulstatistisch-methodische Indikatoren eine Rolle, über die nur Spekulationen angestellt werden könnten.

4. Welche konkreten Maßnahmen bzw. Projekte sind an der Universität Duisburg-Essen zur Weiterentwicklung und Erweiterung der beiden Universitätscampus geplant?
Am Campus Essen der Universität Duisburg-Essen werden aktuell das Gebäude V15 S sowie Teile des Gebäudes V15 R saniert. Dort sind unter anderem Flächen der Fakultät für Ingenieurwissenschaften sowie zentrale wissenschaftliche Werkstätten untergebracht. Die Sanierung und Modernisierung eines weiteren Gebäudes am Campus Essen (R09 S), das unter anderem von den Fakultäten für Geisteswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften genutzt wird, wird in Kürze beginnen.


In Planung ist darüber hinaus die Sanierung und Modernisierung des Gebäudes R12 R am Campus Essen, in dem unter anderem Flächen des Instituts für Kunst und Kunstwissenschaften der Fakultät für Geisteswissenschaften sowie Seminarflächen untergebracht werden. Vorbehaltlich der Mittelbereitstellung durch den Haushaltsgesetzgeber wird auch die Bibliothek für Geisteswissenschaften und Gesellschaftswissenschaften am Campus Essen saniert und erweitert werden.


Am Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen wird ein Ersatzneubau mit Instituts- und Seminarflächen unter anderem für die Fakultäten für Gesellschaftswissenschaften und Ingenieurwissenschaften einschließlich Parkhaus errichtet. In Planung ist darüber hinaus ein Ersatzneubau für die experimentelle und technische Physik am Campus Duisburg. Schließlich wurde der Forschungsbau ACTIVE SITES der Universität Duisburg-Essen in die gemeinsame Förderung von Bund und Ländern nach Art. 91b Grundgesetz aufgenommen und wird bis 2027 in Essen errichtet werden.

Therapie bei Pneumokokken-Meningitis

Duisburg, 6. März 2024 Blockierte Mustererkennungsrezeptoren Meningitis, eine Hirnhautentzündung, kann durch nichtinfektiöse Reize oder eine Infektion mit verschiedenen mikrobiellen Erregern, wie z. B. Pneumokokken (Gram-positive Bakterien) ausgelöst werden. Obwohl wirksame Antibiotika zur Verfügung stehen, können die entzündlichen Prozesse im Hirn zu neurologischen Folgeerscheinungen oder sogar zum Tod führen.


Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) haben in Kooperation mit Kolleg:innen der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und der Universität Greifswald nun untersucht, wie die Antibiotikatherapie bei einer solchen Infektion sinnvoll ergänzt werden kann. Ihre Laborversuche zeigen, dass die Blockade der Rezeptoren TLR2 und TLR13 dabei helfen kann, die schädlichen Entzündungsprozesse auszubremsen.


„Im Hirnwasser gibt es keine Fresszellen, die eindringende Bakterien erfolgreich bekämpfen könnten“, so Prof. Dr. Carsten Kirschning, Leiter der Arbeitsgruppe „Regulation pathogenspezifischer Immunität“ am Institut für Medizinische Mikrobiologie in Essen. „Stattdessen lösen aus dem Blutkreislauf einwandernde Immunzellen starke entzündliche Prozesse aus, die das Hirn kollateral schädigen.“


Die Standardbehandlung einer Meningitis, die durch eindringende Pneumokokken ausgelöst wird, erfolgt als Antibiotikaverabreichung und wird häufig durch die Gabe des Cortison-Präparats Dexamethason ergänzt. Das Cortison reguliert die Immunreaktion. In einer kürzlich im „Journal of Clinical Investigation insight“ erschienenen Studie konnten die Essener, Münchner und Greifswalder Forschenden nun zeigen, dass eine Antibiotikabehandlung mit oder ohne Dexamethasongabe als Mix mit einem neutralisierenden monoklonalen anti-TLR2 Antikörper und dem altbekannten Malariamittel Chloroquin die Immunreaktion noch stärker abschwächen und damit die Kollateralschäden im Gehirn reduzieren kann.


Das Forschungsteam um Prof. Kirschning hat im Labor beide Substanzen getestet, weil sie die Funktionen zweier wichtiger Proteine hemmen: der Mustererkennungsrezeptoren TLR2 und TLR13 in der Maus sowie TLR2 und TLR8 in Immunzellen des Menschen. „Der hemmende Effekt dieser Kombination war stärker als der von Dexamethason, dem derzeitigen Standard-Zusatzmedikament für Pneumokokken-Meningitis“, so die Autor:innen.

Sie schlussfolgern, dass die Rezeptoren TLR2 und TLR13 bzw. TLR8 die Hauptrezeptoren der Pneumokokken im Hirnwasser von Maus bzw. Mensch, sind und ihre Blockade die starke Reaktion des Immunsystems regulieren könnte. Sie hoffen damit einen neuen Ansatz gefunden zu haben, um durch Pneumokokken ausgelöste Hirnhautentzündungen zukünftig besser behandeln zu können.  


Weitere Informationen:
JCI Insight - Combining antibiotic with anti-TLR2/TLR13 therapy prevents brain pathology in pneumococcal meningitis


Gasthörer:innenverzeichnis erschienen - Lernen für Wissbegierige

Duisburg, 1. März 2024 - Brisante Themen vielfältig diskutieren: Das können Gasthörer:innen kommendes Semester an der Universität Duisburg-Essen. Im Programm sind unter anderem Veranstaltungen über Migration, Heimat, Flucht und Vertreibung, weitere drehen sich um Elektro- und Informationstechnik sowie natur- und geisteswissenschaftliche Fragen. Die Veranstaltungen richten sich an Menschen mit und ohne Abitur sowie an Geflüchtete mit Vorkenntnissen.


Das Verzeichnis steht jetzt online:
https://www.uni-due.de/imperia/md/content/dokumente/2024/gasthoerer-sose-2024.pdf. Das Programm gibt Einblicke in das aktuelle Lehrprogramm der Universität Duisburg- Essen (UDE). Gedruckte Exemplare des Gasthörerverzeichnisses gibt es kostenlos online, in Gebäude R12 am Campus Essen, in den Bibliotheken beider Campi und der Hauptloge des Klinikums.


Wer möchte, kann das Verzeichnis auch per Post erhalten. Hierzu bitte einen ausreichend frankierten Rückumschlag senden an: Universität Duisburg-Essen, Sachgebiet Akademische und hochschulpolitische Angelegenheiten, Sabine Salewski, 45117 Essen. Die Einschreibung läuft vom 19. Februar bis 19. Juli 2024. Gasthörer:innen zahlen für die Teilnahme einmalig 100 Euro, bei Geflüchteten entfällt die Gebühr.

Weitere Informationen: https://www.uni-due.de/studierendensekretariat/gasthoerer.shtml Sabine Salewski, Tel. 0201/18-32001, sabine.salewski@uni-due.de



Professorinnenprogramm 2030  UDE zum vierten Mal erfolgreich

Duisburg, 23. Februar 2024 - Mehr Frauen nach der Promotion im Wissenschaftssystem halten und fördern: Das soll das bundesweite Professorinnenprogramm erreichen. Die Universität Duisburg-Essen überzeugte zum vierten Mal mit ihrem Konzept. Sie kann nun die Anschubfinanzierung für bis zu drei Erstberufungen von Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Stellen beantragen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren wären das bis zu 2,5 Mio. Euro an Drittmitteln. Es hat sich einiges getan in Sachen Gleichstellung an der Universität Duisburg-Essen (UDE).


Seit der ersten Runde des Professorinnenprogramms 2008 hat sich etwa die Anzahl an Professorinnen auf rund 33 Prozent erhöht – und damit knapp verdoppelt. Bei den Juniorprofessuren ist der Wert mit rund 45 Prozent noch besser. „Diese Zahlen belegen, dass unsere Maßnahmen erfolgreich waren. Sie sind jedoch kein Grund, sich zufrieden zurückzulehnen“, so Prof. Karen Shire, Prorektorin für Universitätskultur, Diversität und Internationales.


Das Ziel des Professorinnenprogramms von Bund und Ländern ist es, die Chancengerechtigkeit an Hochschulen zu verbessern und sicherzustellen, dass Frauen in allen Qualifikationsstufen, insbesondere in Führungspositionen, angemessen vertreten sind. Die Entwicklung an der UDE verdeutlicht, dass die Maßnahmen nachhaltig wirksam sind, wie Shire erklärt: „Das Professorinnenprogramm gibt uns die Mittel, gezielt die Förderung von Frauen in der Wissenschaft voranzutreiben. Durch die hohe Anschubfinanzierung werden Ressourcen für Maßnahmen frei, um insbesondere Nachwuchswissenschaftlerinnen frühzeitig in ihrer Karriere zu unterstützen und sie später in Spitzenpositionen zu sehen."


Auf der zentralen Leitungsebene ist die Hochschule geschlechterparitätisch sehr gut aufgestellt – sowohl das Rektorat, als auch das Dezernat und der Hochschulrat sind paritätisch besetzt. Im Senat sind Frauen sogar mit 56 Prozent vertreten. Die UDE wird aktiv daran arbeiten, den Frauenanteile auf der Leitungsebene der Dekanate von aktuell 14 Prozent zu erhöhen.


Für das Professorinnenprogramm 2030 konnten 92 Hochschulen mit ihren gleichstellungspolitischen Zielen, Strukturen und Maßnahmen überzeugen. Sie haben nun die Möglichkeit, bis zum 30. September 2025 Anträge für bis zu drei Anschubfinanzierungen für die Erstberufung von Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Professuren zu stellen.


Uni Duisburg-Essen beteiligt sich an Entwicklung bidirektionaler Lademöglichkieten für Elektrofahrzeuge
In Zukunft sollen Elektroautos nicht nur Strom verbrauchen, sondern auch liefern können. Damit beschäftigt sich das neue Verbundprojekt "BiFlex-Industrie", an dem für die Universität Duisburg-Essen der Lehrstuhl für ABWL & Internationales Automobilmanagement (IAM) beteiligt ist. Erste Elektroautos können bereits bidirektional laden, es lässt sich also Energie in die Fahrzeugbatterie einspeisen, aber auch daraus entnehmen.


Besonders interessant ist dies, wenn mehrere Fahrzeuge z. B. aus Firmenflotten zusammengekoppelt werden und damit Flottenkraftwerke bilden. So kann nicht benötigter Photovoltaik-Strom für andere Fahrzeuge zur Verfügung gestellt oder zurück ins Stromnetz gespeist werden. In einem ersten Schritt entwickeln die Projektpartner zunächst rückspeisefähige Ladestationen mit angepasster Hardware und offenen Kommunikationsschnittstellen zu übergeordneten Leitsystemen und Elektrofahrzeugen. Anschließend ist geplant, Konzepte und Verfahren zur Ermittlung und Prognose von Flexibilitätspotenzialen durch Rückspeisung zu erarbeiten und auf andere Anwendungen zu übertragen. idr


Verbundprojekt „BiFlex-Industrie“ Vorteil Flottenkraftwerk

Duisburg, 22. Februar 2024 - Batterien für Elektrofahrzeuge sind noch sehr teuer und werden im Durchschnitt knapp 23 Stunden am Tag nicht genutzt – dabei ließe sich die Energiespeicherfähigkeit der Batterien gerade dann sinnvoll einsetzen. Erste Elektroautos können bereits bidirektional laden, es lässt sich also Energie in die Fahrzeugbatterie einspeisen, aber auch daraus entnehmen.

Mit diesem Vorgang beschäftigt sich das neue Verbundprojekt „BiFlex-Industrie“*, an dem für die Universität Duisburg-Essen der Lehrstuhl für ABWL & Internationales Automobilmanagement (IAM) beteiligt ist.  

Direkte und effiziente Sektorenkopplung von Photovoltaik und E-Mobilität sind wichtig für die Energie- und Verkehrswende. © Juan Enrique del Barrio/Shutterstock.com


Dass Batterien „rückspeisefähig“ sind, ist besonders interessant, wenn mehrere Fahrzeuge z. B. aus Firmenflotten zusammengekoppelt werden und damit Flottenkraftwerke bilden. So kann nicht benötigter Photovoltaik-Strom für andere Fahrzeuge zur Verfügung gestellt oder zurück ins Stromnetz gespeist werden.  


BMWK fördert das Projekt mit fast 15 Mio. Euro An „BiFlex-Industrie“ ist ein Konsortium mit 16 Partnern aus Forschung, Industrie und Anwendern, z. B. SAP oder Mahle chargeBIG, beteiligt und hat sich unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme zusammengeschlossen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit fast 15 Millionen Euro gefördert.  


Das gemeinsame Ziel ist es, das volle Potenzial von rückspeisefähigen Fahrzeugflotten zu nutzen. Im ersten Schritt werden die Partner zunächst rückspeisefähige Ladestationen mit angepasster Hardware und offenen Kommunikationsschnittstellen zu übergeordneten Leitsystemen und Elektrofahrzeugen entwickeln und in Betrieb nehmen. Anschließend ist geplant, Konzepte und Verfahren zur Ermittlung und Prognose von Flexibilitätspotenzialen durch Rückspeisung zu erarbeiten. Weitere Projektziele sind die Standardisierung der bidirektionalen Ladelösung und die Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Anwendungen.  


Akzeptanzbereitschaft für bidirektionale Laden Am Lehrstuhl IAM untersucht Prof. Dr. Heike Proff gemeinsam mit David Meyer, Luca Husemann und Lisa Kraus den wahrgenommenen Nutzen und die Akzeptanzbereitschaft für das bidirektionale Laden am Arbeitsplatz – mit dem Ziel der Markteinführung und der Entwicklung möglichst profitabler Geschäftsmodelle.


„Ein Erfolg von BiFlex könnte auch für das bidirektionale Laden zuhause wegweisend sein. Die Speicherung der Energie aus der heimischen Photovoltaikanlage in der Batterie des eigenen Elektroautos könnte die Elektromobilität attraktiver machen und damit der Energie- und Mobilitätswende neuen Schwung geben.“, sagt Frau Prof. Dr. Heike Proff.  


* BiFlex-Industrie - Bidirektionale Flexibilität durch Flottenkraftwerke in und um Unternehmen   Weitere Informationen:   https://www.ise.fraunhofer.de/de/forschungsprojekte/biflex.html; https://www.uni-due.de/iam/biflex.php  

Internationales Expertentreffen German Microwave Conference  

Duisburg, 22. Februar 2024 - Neuste Entwicklungen, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse: Expert:innen aus Forschung und Industrie aus den Bereichen Mikrowellentechnologie und Hochfrequenz zieht es ins Ruhrgebiet. Vom 11. bis 13. März lädt die Universität Duisburg-Essen zur 15. Fachtagung „German Microwave Conference (GeMiC)“ in die Mercatorhalle Duisburg ein. Erwartet werden rund 250 Fachleute aus dem In- und Ausland.  


Drei Tage lang referieren, diskutieren und netzwerken Forschende von Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Europa, USA und Japan, auch im Austausch mit Experten aus der Industrie. Ein Fokus der diesjährigen GeMiC ist die Funktechnik bei höchsten Frequenzen, den Terahertz-Wellen, die auch an der UDE in drei Forschungsnetzwerken - gefördert von Bund und Land - einen Forschungsschwerpunkt bilden.


Die Anwendungen der Terahertz-Wellen reichen von Mobilfunk in zukünftigen 6G-Netzen über hochauflösende  Radartechnologie für intelligente Robotik bis hin zu medizinischer Bildgebung und Sensorik für die ressourcenschonende Landwirtschaft.   Neben mehr als 80 wissenschaftlichen Beiträgen sind mehrere hochkarätige internationale eingeladene Vorträge im Programm. Die GeMiC 2024 wird von der Elektro- und Informationstechnik in der Fakultät Ingenieurwissenschaften der UDE organisiert.

Ministerin Ina Brandes eröffnet FutureLab.NRW am IUTA Forschung made in NRW

Duisburg, 19. Februar 2024 - Ein digitales Modelllabor für die Analytik der Zukunft: Heute am 19. Februar eröffnete NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft Ina Brandes vor über 100 Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft das FutureLab.NRW am Institut für Umwelt und Energie, Technik und Analytik, einem An-Institut der Universität Duisburg-Essen.

Ministerin Ina Brandes und UDE-Rektorin Barbara Albert durchschneiden das Band.  Im Bild außerdem: IUTA Geschäftsführer Dr. Stefan Haep (l.), Dr. Linda Gehrmann (2.v.l.), Projektleiter Dr. Thorsten Teutenberg (Mitte),  IUTA Vorstand Prof. Dieter Bathen (2.v.r.) und IUTA Vorstand Jochen Schiemann (r.). 


Damit stärkt das Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft seine Expertise im Bereich Chemische Analytik, Automation und Digitalisierung. Das Real- und Demonstrationslabor FutureLab.NRW des Instituts für Umwelt und Energie, Technik und Analytik (IUTA) an der Universität Duisburg-Essen (UDE) steht Technologie-Entwickler:innen und Anwender:innen offen, um Laborsysteme stärker zu automatisieren: „Unser Ziel ist es, isolierte Laborsysteme, die für sich genommen bereits stark automatisiert sind, zu einem kommunizierenden und interagierenden Gesamtsystem zu verbinden und gleichzeitig mit der Gebäudeperipherie und Haustechnik zu verknüpfen“, erklärt Dr. Thorsten Teutenberg, Abteilungsleiter am IUTA und Hauptverantwortlicher für die Umsetzung des Projekts.


Das umfasst beispielsweise die Entwicklung miniaturisierter Trenn- und Analyseverfahren sowie die Kopplung von Geräten verschiedener Hersteller sowie die Standardisierung von Daten und Kommunikationsschnittstellen. Das
FutureLab.NRW bietet Anwender:innen die Möglichkeit, neue Konzepte zu erproben, bevor diese den Weg in Routinelabore und die industrielle Praxis finden. So lassen sich neue und innovative Produkte innerhalb einer echten Laborumgebung evaluieren, um mögliche Schwachstellen bei der Entwicklung von Software und Hardware zu identifizieren. Dies umfasst auch mobile Robotersysteme, die autonom mit Analysenstationen interagieren, sowie KI-Lösungen, die eine vorausschauende Wartung und Qualitätssicherung unter Nutzung von Metadaten erlauben.


Die Rektorin der UDE, Prof. Dr. Barbara Albert betont die Bedeutung: „Das FutureLab.NRW eröffnet neue Kooperationsmöglichkeiten zwischen IUTA und der Universität Duisburg-Essen zum Thema chemische Analytik. Das IUTA ist als An-Institut ein wichtiger Partner unserer Universität, insbesondere beim Transfer von Forschungsergebnissen in die Anwendung.“


Bei der heutigen Eröffnung wurde deutlich: Das FutureLab.NRW stärkt die Potenziale des Landes NRW. Ministerin Ina Brandes: „Spitzenforschung ‚made in NRW‘ leistet einen wichtigen Beitrag, die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Kluge Köpfe arbeiten an unseren Hochschulen und Forschungseinrichtungen daran, das Leben der Menschen besser zu machen. Mit dem FutureLab bauen wir eine Brücke zu Unternehmen in der Region und machen so den Transfer von Wissenschaft in die Anwendung leichter und schneller. Damit stärken wir den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen.“


Prof. Dr. Dieter Bathen von der UDE unterstreicht als Vorstandsmitglied des IUTA und der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft die Bedeutung des Projekts: „FutureLab.NRW schärft das Profil des IUTA als Transferinstitut, wir leisten einen wichtigen Beitrag zur Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Die Zusammenarbeit mit insbesondere mittelständischen Unternehmen und die Verwertung der Forschungsergebnisse stehen oben auf der Agenda.“

Das FutureLab.NRW wird innerhalb der Initiative Forschungsinfrastrukturen NRW zur Förderung des Forschungs- und Innovationspotentials sowie aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Weitere Informationen: https://www.iuta.de/forschung/analytik-messtechnik/futurelab-nrw/


Erster Erfolg im Exzellenzstrategie-Wettbewerb: Wasser-Forschung erreicht Meilenstein

Duisburg, 2. Februar 2024 - Im Rahmen der Universitätsallianz Ruhr haben die drei Universitäten in Duisburg-Essen, Dortmund und Bochum ihre Forschung gemeinsam strategisch entwickelt, beispielsweise mit dem gemein-samen Research Center One Health Ruhr. Die exzellente Wasser-Forschung der Universität Duisburg-Essen und ihrer Partner-Universitäten ist Teil dieses Research Centers und setzte sich jetzt mit dem Forschungsvorhaben „REASONS – river ecosystems in the anthropocene, sustainable scientific solutions“ (Flussökosysteme im Antropozän, nachhaltige wissenschaftliche Lösungen) in der ersten Runde des zweistufigen Exzellenz-Wettbewerbs von Bund und Ländern durch.


Heute hat ein international besetztes Expertengremium des Wissenschaftsrats und der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Universität Duisburg-Essen aufgefordert, einen Vollantrag für den geplanten Exzellenzcluster REASONS einzureichen. Das ist angesichts des bundesweit hochka-rätigen Wettbewerbsumfelds von insgesamt 143 eingereichten Antragsskizzen eine große Bestätigung der internationalen Spitzenforschung der Universität Duisburg-Essen.


Steigende Temperaturen, Antibiotikarückstände, Dürren und Hochwasser: Flüsse geraten weltweit unter Druck. Um sie fit für die Zukunft zu machen, entwickeln Forscher und Forscherinnen der Exzellenzclusterinitiative REASONS ein neues, nachhaltiges Konzept für das Management von Gewässern. Das interdisziplinäre Forschungsteam wird geleitet von Prof. Dr. Bernd Sures (Universität Duisburg-Essen), Prof. Dr. Torsten Claus Schmidt (Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Martina Flörke (Ruhr-Universität Bochum).


Mit neuen Mess- und Analysemethoden erforschen die Wasserexperten und Expertinnen die Basis für ein zukunftsfähiges Flussmanagement, das Stressoren wie Klimawandel, stoffliche Belastungen sowie Veränderungen in der Biodiversität integriert. Das Besondere: der Ansatz stellt das sich wandelnde System in den Mittelpunkt und findet einen innovativen Umgang mit den teils irreversiblen Veränderungen von Binnengewässern.


Die Universität Duisburg-Essen hat einen deutschlandweit einzigartigen Schwerpunkt im Bereich der Wasserforschung. Forschende aus den Disziplinen Biologie, Chemie, Medizin, Ingenieurwissen-schaften sowie Geistes- und Gesellschaftswissenschaften haben in den letzten beiden Jahrzehnten eine exzellente inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit entwickelt. Besondere Studiengänge und die Water Graduate School für Early Career Researchers bilden darüber hinaus hervorragende Strukturen für Spitzenforscher und Spitzenforscherinnen in frühen Karrierestadien.


 Das Exzellenzprojekt REASONS ist aus dem etablierten Netzwerk des Zentrums für Wasser- und Umweltforschung an der Universität Duisburg-Essen mit Partnern der Ruhr-Universität Bochum, der Goethe Universität Frankfurt, der Philipps-Universität Marburg,

des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, des
Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie, des
Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei sowie der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung entstanden.


„Mit nachgewiesener wissenschaftlicher Exzellenz und enormer Leidenschaft haben unsere Spitzenforscher und Spitzenforscherinnen erfolgreich den ersten Meilenstein im Exzellenzstrategie-Wettbewerb erreicht. Die Universität Duisburg-Essen freut sich ungemein, und ich gratuliere den Antragstellern und Antragstellerinnen. Damit verbunden ist unser aller großer Dank für ihre herausragende Forschungsarbeit“, sagt Prof. Dr. Barbara Albert, Rektorin der Universität Duisburg-Essen.


„Der Wissenschaftsrat und die Deutsche Forschungsgemeinschaft haben uns in ihrer Entscheidung heute aufgefordert, auf der Basis der eingereichten Antragsskizzen nun bis zum 22. August 2024 einen Vollantrag einzureichen. Wir haben gezeigt: wir verfolgen mit unserer internationalen Spitzenforschung zusammen mit unseren ebenfalls erfolgreichen Partner-Universitäten in der Universitätsallianz Ruhr die richtige Forschungsstrategie.“


Die Universität Duisburg-Essen hat seit ihrer Gründung 2003 ein reizvolles und international wettbewerbsfähiges Forschungsprofil entwickelt. „In der Universitätsallianz Ruhr und der Research Alliance Ruhr haben wir mit unseren beiden Partneruniversitäten in Bochum und Dortmund nun durch Berufungen von besonders renommierten Professorinnen und Professoren strategische Schwerpunkte setzen können. Mit den gemeinsamen exzellenten Forschungsergebnissen geben wir im Ruhrgebiet entscheidende Impulse: die Transformation zur Wissensgesellschaft generiert wegweisende neue Erkenntnisse für die Welt im Wandel. Unsere herausragende Wasserforschung bietet Lösungen aus der Wissenschaft“, erklärt die Prorektorin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr. Astrid Westendorf.


Die Exzellenzstrategie: Der Wettbewerb von Bund und Ländern zur Stärkung internationaler Spitzenforschung in Deutschland Mit der Exzellenzstrategie fördern Bund und Länder seit 2018 die internationale Spitzenforschung und laden die deutschen Universitäten zum Wettbewerb ein. Die Förderung ist in zwei Förderlinien gegliedert, die zum zweiten Mal an den Start gehen und zeitlich gestaffelt ausgeschrieben werden. Aktuell läuft die Phase der Exzellenzcluster-Bewerbung. Diese wiederum ist zweistufig. Im ersten Schritt des Auswahlprozesses waren die deutschen Universitäten aufgefordert, bis Mai 2023 Antragsskizzen für neue Exzellenzclusterinitiativen einzureichen. Diese wurden durch ein Expertengremium, bestehend aus 39 international anerkannten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, begutachtet.


Die am 01. Februar ausgewählten Antragsstellenden wurden durch den Wissenschaftsrat und die DFG nun aufgefordert, bis zum 22. August 2024 Vollanträge auszuarbeiten und zu einer weiteren Begutachtung einzureichen. Die Entscheidung über eine Förderung wird im Mai 2025 erwartet und von der sogenannten Exzellenzkommission getroffen. Insgesamt können bis zu 70 Cluster über einen Zeitraum von sieben Jahren gefördert werden.


Die Förderung beginnt zum 01. Januar 2026, jährlich stellen Bund und Länder bis zu 539 Millionen Euro bereit. In einer weiteren Phase des Wettbewerbs haben die Universitäten, die erfolgreich mindestens zwei Exzellenzcluster einwerben konnten, die Option, sich als Exzellenzuniversität zu bewerben. Verbundbewerbungen von mehreren Universitäten benötigen drei Exzellenzcluster, jedoch mindestens einen Exzellenzcluster je antragstellender Universität.  


Universität Duisburg-Essen arbeitet mit an Entwicklung von Feststoffbatterien

Duisburg, 29. Januar 2024 - Deutlich höhere Speicherkapazität, sicherer Betrieb und Langlebigkeit: Das versprechen sich Industrie und Forschung von künftigen Feststoffbatterien im Vergleich zu konventionellen Lithium-Ionen-Batterien. Ein Verbund, an dem die Universität Duisburg-Essen maßgeblich beteiligt ist, hat sich zum Ziel gesetzt, Prototypen bis hin zum Pilotmaßstab zu realisieren. Das entscheidende Anodenmaterial entstand im Institut für Energie- und Materialprozesse der Universität.


Das Bundesforschungsministerium fördert das Projekt für zwei Jahre mit 1,7 Millionen Euro. Feststoffbatterien sind in ihrem Aufbau mit konventionellen Lithium(Li)-Ionen-Batterien vergleichbar. Der Unterschied ist der feste Elektrolyt anstelle einer flüssigen Variante. Damit sind Feststoffbatterien kleiner und umweltverträglicher. Aktuell werde sie erst in wenigen Nischenanwendungen eingesetzt – das will der Projektverbund ändern, an dem auch die Universität Münster, die Justus-Liebig-Universität Gießen und das Fraunhofer Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden beteiligt sind.


Schwimmverhalten von Spermien: Weichmacher verändern vorübergehend Beweglichkeit

Duisburg, 24. Januar 2024 - Ungewollte Kinderlosigkeit betrifft in Deutschland zirka ein Drittel aller Paare zwischen 25 und 50 Jahren. Bei wiederum etwa einem Drittel sind die Ursachen dafür nicht geklärt. Insbesondere bei männlichen Fruchtbarkeitsstörungen stehen immer wieder sogenannte Weichmacher im Fokus, die in vielen Alltagsgegenständen wie Plastikflaschen, Trinkbecherbeschichtungen oder sogar Kassenbons enthalten sind.


Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Gunther Wennemuth von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen ging daher der Frage nach, wie sich Weichmacher auf Spermien auswirken. Sie konnte zeigen, dass diese vorübergehend die Beweglichkeit der Spermien verringern. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden kürzlich in der Fachzeitschrift
Exposure and Health veröffentlicht.  


Für die Studie wurden Spermienproben von 25 gesunden Männern verwendet, die regelmäßig Thrombozyten spenden. Da das Blut dieser Spender über einen Zeitraum von bis zu zwei Stunden durch Schlauchsysteme aus Plastik geleitet wird, werden zwangsläufig Weichmacher in ihr Blut abgegeben.  


Bei der Untersuchung einzelner Spermien konnten die Forschenden zeigen, dass die Frequenz der Spermienschwanzschläge abnahm. Die Schlagfrequenz gilt als wichtiger Parameter der Spermienbewegung. Gleichzeitig zeigte sich, dass die Samenflüssigkeit (Ejakulat) eine stark erhöhte Menge von Abbauprodukten des Weichmachers DHEM (MEHP, 5OH-MEHP, 5oxo MEHP, 5cx-MEPP) enthielt.  


„Die verminderte Schlagfrequenz der Spermien und die erhöhte Weichmacherkonzentration waren auch noch 48 Stunden nach der Thrombozytenspende nachweisbar“, so Prof. Wennemuth, Direktor des Instituts für Anatomie. „Erst eine Woche später hatten sich bei den untersuchten Probanden wieder der Ausgangswert von Spermienbewegung und Weichmacherkonzentration eingestellt.“  


Diese Studie belegt damit erstmals, dass sich die Spermienbewegung für einige Tage verändert, wenn der Körper verstärkt Weichmachern ausgesetzt wurde. „Die von uns beobachteten Veränderungen bedeuten nicht zwangsläufig, dass gesunde Männer eine Unfruchtbarkeit durch Thrombozytenspenden oder eine hohe Weichmacherexposition befürchten müssen“, betont Prof. Wennemuth. „Es ist jedoch möglich, dass eine bereits bestehende eingeschränkte Fruchtbarkeit bei Männern auf diese Weise verstärkt wird.“  


Weitere Studien mit einer größeren Anzahl von Probanden sind erforderlich, um die tatsächlichen Auswirkungen von Weichmachern auf die männliche Fertilität zu untersuchen.    
Weitere Informationen: Transient Decrease in Sperm Motility after Plateletpheresis: https://link.springer.com/article/10.1007/s12403-023-00621-5


Uni Duisburg-Essen arbeitet im Team an Lösungen für Avatare im Schulunterricht

Duisburg, 19. Januar 2024 - Ein mobiler Avatar könnte zukünftig einspringen, wenn Kinder krankheitsbedingt im Unterricht fehlen. Der Roboter kann stellvertretend im Unterricht sitzen und die Inhalte per Livestream zum Kind nach Hause übertragen. Allerdings gibt es Vorbehalte, was den Datenschutz angeht.


Ein neues Forschungsprojekt der Universitäten Göttingen, Duisburg-Essen und Bonn sowie der chilli mind GmbH in Kassel entwickelt nun Privatheitsmechanismen für solche Avatare, um den Datenschutz aller Beteiligten zu gewährleisten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert das Projekt für drei Jahre mit rund 1,6 Millionen Euro. Die Forschenden im Projekt PRIVATAR haben sich zum Ziel gesetzt, hierzu benutzerfreundliche Lösungen zu entwickeln.


Ziel ist eine souveräne Informationskontrolle für alle Beteiligten, Kinder wie Lehrkräfte. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Frage, wie die Funktion der Roboter mit weniger Daten gewährleistet werden kann, beispielsweise durch eine verringerte Anzahl der verwendeten Sensoren. idr - Weitere Informationen: https://uni-goettingen.de/de/680911.html


Empfang für Masterstudierende der NRW School of Governance

Duisburg, 16. Januar 2024 - Oberbürgermeister Sören Link empfing gestern Direktor Prof. Dr. Dr. KarlRudolf Korte, Prof. Dr. Kristina Weissenbach sowie Studierende von der NRW School of Governance und weitere Gäste im Duisburger Rathaus. Rund 30 Studierende haben im Oktober letzten Jahres ihr Studium in Duisburg aufgenommen. Der Masterstudiengang baut auf den BachelorStudiengang „Politikwissenschaft“ der Universität Duisburg-Essen oder einen vergleichbaren Abschluss anderer Hochschulen auf.

Am Rednerpult Karl-Rudolf Korte, Direktor School of Governance, Professor an der Universität Duisburg Essen. Foto: Tanja Pickartz / Stadt Duisburg

Dieser wird gemeinsam von der NRW School of Governance am Institut für Politikwissenschaften der Universität Duisburg-Essen und der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften angeboten. Es handelt sich um eine interdisziplinär aufgestellte Initiative zur Exzellenzförderung, in der Sozial- und Verwaltungswissenschaftler, Juristen, Kommunikationswissenschaftler und Ökonomen in das Lehr- und Forschungsprogramm eingebunden sind. Ziel ist es, den Studierenden Schlüsselqualifikationen für verantwortungsvolle Tätigkeiten in Verbänden, Unternehmen und der Verwaltung zu vermitteln.

Oberbürgermeister Sören Link empfängt die Master-Studierende der NRW School of Governance vor dem Ratssaal am Dienstag, den 16.01.2024. Foto: Tanja Pickartz / Stadt Duisburg


UDE koordiniert internationales Forschungsprojekt zur EU-Erweiterung

Duisburg, 09. Januar 2024 - Mit der Ukraine, der Republik Moldau und Georgien wächst der Kreis der offiziellen Beitrittskandidaten der Europäischen Union auf zehn Länder an. Wie die EU ihre Beziehungen zu den östlichen Nachbarn und den Westbalkanstaaten künftig strukturieren kann, untersuchen mehr als 50 Wissenschaftler aus verschiedenen EU- und Nicht-EU-Ländern im Programm "InvigoratEU".


Das neue Horizon Europe Projekt wird von der Universität Duisburg-Essen gemeinsam mit dem Institut für Europäische Politik in Berlin koordiniert. In den kommenden drei Jahren wird das Konsortium von der EU mit rund drei Millionen Euro gefördert. Angesichts der geopolitischen Zeitenwende wollen die Forscher vor allem untersuchen, wie die Erweiterungs- und Nachbarschaftspolitik reformiert werden muss.


Außerdem erarbeiten die Wissenschaftler Szenarien, Visionen und Strategien und organisieren Workshops für junge Fachkräfte sowie politische Debatten in ganz Europa. Die jungen Europäer sollen, so das Ziel, politische Empfehlungen für europäische und nationale politische Akteure erarbeiten, die am Ende der Projektlaufzeit in Brüssel und Hauptstädten Europas vorgestellt werden. Idr - Infos:
https://invigorat.eu


Schädel-Hirn-Trauma bei Kindern - App hilft bei ambulanter Überwachung

Duisburg, 05. Januar 2024 - In elf Kinderkliniken in Deutschland werden im Zuge eines großen Forschungsprojektes ab September 2025 Kinder und Jugendliche mit Schädel-Hirn-Trauma (SHT) mithilfe einer neuen App ambulant überwacht. Geleitet wird SaVeBRAIN.Kids* von einem Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE).


Die App kann den Schweregrad eines SHT schnell und zuverlässig erkennen und hilft den Behandelnden bei der Entscheidung, ob Betroffene stationär aufgenommen werden müssen oder ob eine ambulante Versorgung genügt. Ist der Test erfolgreich, könnten Krankenhäuser, die die App einsetzen, entlastet werden. Gefördert wird das Projekt ab September 2024 durch den Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses für 3,5 Jahre mit 5,9 Millionen Euro. Davon fließen knapp 2,8 Millionen Euro an die UDE und Universitätsmedizin Essen. Das Schädel-Hirn-Trauma zählt zu den häufigsten Verletzungen im Kindesalter.



In Deutschland werden pro Jahr mehr als 90.000 Kinder stationär überwacht. Davon verlaufen die meisten Fälle allerdings mild. Genau diese Gruppe steht im Fokus der Beobachtungen. „Die App kommt nur bei Kindern und Jugendlichen zum Einsatz, bei denen ein sehr geringes Risiko für eine Verletzung des Gehirns besteht“, sagt Konsortialführerin PD Dr. Nora Bruns von der Klinik für Kinderheilkunde I des Universitätsklinikums Essen (UK Essen).


„Denn aus der Praxis wissen wir, dass diese Gruppe oft hospitalisiert wird, weil man sichergehen möchte, dass keine schwerwiegende Verletzung übersehen wurde.“ Bei dem Projekt werden Ärzt:innen in der Notaufnahme bei der Erhebung einer strukturierten Anamnese und Untersuchung unterstützt. Darauf basierend wird entschieden, ob ein Kind sofort nach Hause gehen kann oder noch für einige Stunden in der Notaufnahme beobachtet wird.


Die App soll die Eltern im Alltag daran erinnern, ihr Kind regelmäßig zu beobachten. Sie helfe ihnen einzuschätzen, ob möglicherweise doch eine Verletzung des Gehirns vorliegt, die behandelt werden müsste. Durch den neuen Versorgungspfad sollen Krankenhausaufnahmen seltener werden. Dies käme vor allem den Patient:innen und ihren Familien zugute. Für das Gesundheitssystem würden zudem weniger Kosten entstehen.


Die neue App-gestützte Versorgungsform bei mildem Schädel-Hirn-Trauma wird gemeinsam mit Krankenkassen und weiteren Projektpartner:innen wie der LMU München und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof (HAH) erprobt.

* SaVeBRAIN.Kids steht für „Sichere ambulante Versorgung von Kindern mit mildem Schädelhirntrauma“


Duisburgs Alte Universität – eine vergessene Geschichte?

Duisburg, 02. Januar 2024 - Das Kultur- und Stadthistorische Museum am Duisburger Innenhafen lädt am Sonntag, 7. Januar, 15 Uhr, zu einer Themenführung durch die Ausstellung zur Stadtgeschichte. Harald Küst beleuchtet bei seinem Rundgang die Höhen und Tiefen der Alten Universität Duisburg im 17. und 18. Jahrhundert.

Im Mittelpunkt stehen nicht nur das Leben der Studenten und der Professoren, sondern auch die Skandale, Konflikte und Duelle, die den Universitätsalltag prägten. Die Teilnahme ist im Museumseintritt enthalten und kostet für Erwachsene 4,50 Euro, für Kinder und ermäßigt 2 Euro. Das gesamte Programm ist unter www.stadtmuseum-duisburg.de abrufbar.  BZ-Link: Alte Universität 


Trauer um Altrektor Fritz Steimle „Immer ein klein wenig voraus“

Duisburg, 20. Dezember 2023 - Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. Fritz Steimle, von 1984 bis 1988 Rektor der damaligen Universität Essen, ist am 3. Dezember verstorben. Er baute das Institut für Angewandte Thermodynamik und Kältetechnik auf und führte es zu internationaler Anerkennung. Der Gottschalk-Diederich-Baedeker-Preis, der seit 1985 jährlich für herausragende Arbeiten an Nachwuchswissenschaftler:innen vergeben wird, geht auf seine Amtszeit zurück.



Fritz Steimle wurde am 21. Mai 1938 in Stuttgart geboren. In seiner Heimatstadt und in Wien studierte er Maschinenbau, promovierte und wurde 1973 zum Professor und Leiter des Instituts für Angewandte Thermodynamik und Kältetechnik an der frisch gegründeten Universität-Gesamthochschule Essen berufen. Zwischen 1984 und 1988 prägte er als Rektor nachhaltig die Kontakte zwischen Hochschule, Stadt und Region. In seiner Amtszeit wurde unter anderem die Zentralstelle für Forschungs- und Entwicklungstransfer und Wissenschaftliche Weiterbildung (FET&WW) gegründet und der Gottschalk-Diederich-Baedecker-Preis erstmalig verliehen.


Nicht nur die regionale Kooperation baute Steimle aus, er initiierte auch vielfältige wissenschaftliche und wirtschaftliche internationale Beziehungen. Zwischen 1985 und 1988 war Steimle Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz NRW. Steimle galt als der Klimatechniker. Zu seinem 60. Geburtstag sagte ein Kollege aus der Kältetechnik-Branche: „Sein Institut ist auch dank seiner großen Zahl von wissenschaftlichen Mitarbeitern dem der jeweiligen Zeit entsprechenden Stand der Technik immer ein klein wenig voraus.“


Schon zu Beginn seines wissenschaftlichen Wirkens – als der Begriff „Klimawandel“ noch unbekannt war – spielten Fragen der Umweltbelange eine wichtige Rolle in Steimles Forschung. Als Folge der Ozon- und Treibhaus-Problematik leitete sein Institut Untersuchungen zu alternativen und natürlichen Arbeitsmitteln für Kompressions-Kältemaschinen und Wärmepumpen ein. 1992 wurde Steimle das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.


Drei Jahre später, 1995, verlieh ihm die Technische Universität Bukarest die Ehrendoktorwürde für seine Verdienste in der wissenschaftlichen Grundlagenforschung zur Kälte- und Klimatechnik sowie die erfolgreiche Organisation der internationalen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet. Fritz Steimle, der Zeit seines Lebens ein großer Fan von Eisenbahnen war – echten sowie der Modellvariante – verstarb im Alter von 85 Jahren.


Anti-Fatigue-App für Krebskranke - Bessere Behandlung bei Erschöpfungssyndrom

Duisburg, 7. Dezember 2023 - Wie fühlen Sie sich gerade? Das fragt Krebs-Erkrankte künftig ihre Medizin-App. Im Verbundprojekt FAITH* sind Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen maßgeblich daran beteiligt, aus den Daten einer eigens entwickelten App wirksamere Therapien für Onkologie-Patient:innen zu entwickeln, die unter extremer Erschöpfung leiden. Das Land NRW fördert FAITH bis 2025 mit 760.000 Euro, an das Essener Projektteam fließen davon knapp 150.000 Euro. Krebspatient:innen erleben oft extreme Erschöpfung während oder nach der Therapie.

Diese Fatigue kann ihre Lebensqualität massiv beeinträchtigen und die Leistungsfähigkeit verringern. Soziale Aktivitäten leiden, der berufliche Handlungsspielraum wird eingeschränkt, soziale Isolation kann die Folge sein. Bisher werden die Symptome in der Regel mit Verhaltenstherapie und Bewegungsübungen behandelt, aber nur rund 30 Prozent der Betroffenen können die empfohlenen Bewegungsrichtlinien einhalten. Aufgrund der Erkrankung tritt schon nach leichter körperlicher Tätigkeit eine extreme Erschöpfung auf, die sich auch nach Erholungsphasen nicht bessert.


Hier gilt es, durch die App möglichst niederschwellig Angebote zu machen. Diese erfasst Gesundheitsdaten automatisch, ermöglicht aber auch eigene Angaben zum Gesundheitszustand. Die Kombination von Sensordaten, wissenschaftlichen Tests und Auswertungen einer Künstlichen Intelligenz zielt darauf ab, die Diagnose, Quantifizierung, Überwachung und Therapie der tumorassoziierten Fatigue zu verbessern. Grundlage ist eine Gesundheits-App der Fimo Health GmbH, die auf dem Smartphone oder einer Smart-Watch der Betroffenen installiert wird.


„Die Kombination aus klassischen Therapieformen, Echtzeit-Vitalparametern und dem Einsatz von KI wird uns eine individuellere Behandlung ermöglichen und die Versorgung der Betroffenen deutlich verbessern“, sagt PD Dr. Mitra Tewes, Wissenschaftlerin an der Universität Duisburg-Essen (UDE) und Ärztliche Leiterin der Palliativmedizin am Universitätsklinikum Essen. In der App können Patient:innen zum Beispiel ihren Fatigue-Grad eingeben.

 

Die KI legt hieraus das Ausmaß der Bewegungstherapie fest. Dadurch wird verhindert, dass Betroffene über- oder unterfordert werden. Das FAITH-Projekt wird geleitet von der Fimo Health GmbH. Partner im Verbundvorhaben sind die Teams um PD Dr. Mitra Tewes von der UDE, Prof. Dr. Karsten Seidl vom Fraunhofer IMS und Prof. Dr. Jürgen Dukart vom Forschungszentrum Jülich. Die NRW-Landesregierung fördert das Konsortium unter dem Dach der Initiative ZukunftBIO.NRW.

* FAITH steht für „Fatigue-Therapie: KI-gestützte Diagnostik und Therapie des tumorassoziierten Fatigue-Syndroms“.


Mathematik für mehr Umweltschutz

Duisburgf, 7. Dezember 2023 - Autos unfallsicherer machen, effizienter und aerodynamischer – das kann die Mathematik unterstützen. Prof. Dr. Antoine Laurain entwickelt mathematische Wege, über die auch fahrbare Untersätze umweltfreundlicher gestaltet werden können. Er hat die Professur für Unendlichdimensionale Optimierung an der Fakultät für Mathematik der Universität Duisburg-Essen (UDE) angenommen.


Unendlichdimensionale Optimierung arbeitet nicht mit einer endlichen Anzahl von einfachen Variablen, sondern mit komplexeren Funktionen mit meist unendlich vielen Dimensionen. Genutzt werden sie etwa für geometrische Formen. Das Ziel der Optimierung besteht darin, die beste Funktion (Vorschrift) zu finden, die ein festgelegtes Ziel unter bestimmten Regeln erreicht. Antoine Laurain erforscht Optima vor allem für Formen, wie sie beispielsweise in industriellen Anwendungen benötigt werden. „Formoptimierung ist ein aufregendes Beispiel für unendlichdimensionale Optimierung.


Es geht darum, die Form von Objekten so zu gestalten bzw. numerisch anzunähern, dass sie etwa in der Herstellung möglichst günstig sind und damit eine bestimmte Kostenfunktion unter bestimmten Bedingungen minimiert wird.“ „Die Kostenfunktion kann sich zum Beispiel auf den Energieverbrauch oder Effizienzverluste beziehen“, erklärt Laurain. Entscheidend sei Formoptimierung industriell etwa für Luftfahrt- oder Automobilunternehmen.

Prof. Dr. Antoine Laurain (© UDE / Bettina Engel-Albustin)


„Wenn etwa das Design von Karosserien bei der Herstellung aerodynamischer gemacht wird, verbessern sich die Kraftstoffeffizienz und unser CO2-Fußabdruck.“ Genutzt wird die unendlichdimensionale Optimierung zudem in Disziplinen wie Geophysik, Bauingenieurwissenschaft, Biologie oder Medizin. Laurain studierte von 2000 bis 2003 Mathematik an der französischen Université Henri Poincaré, wo ihm 2006 für eine Arbeit über Formoptimierung ein Doktortitel in Mathematik verliehen wurde.


Dann forschte der gebürtige Franzose bis zur UDE-Berufung in drei Ländern an sechs Universitäten: als Postdoc an der österreichischen Universität Graz (2006-2010), als Vertretungsprofessor 2010 an der RWTH Aachen und von 2010 bis 2012 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HU Berlin. Danach leitete er die Nachwuchsgruppe „Inverse Probleme“ an der TU Berlin (2012-2015). Anschließend war er in Brasilien Assistant Professor (2015-2017) sowie Associate Professor (2017-2023) an der Universität von São Paulo und habilitierte sich über Techniken der Formoptimierung für inverse Probleme (2017).