Fans und Team eine Einheit - MSV schlägt Wolfsburg
Zweiter MSV-Saisonsieg brachte 1100. Bundesligapunkt für die Zebras

Norbert Meier: "Die Mannschaft lebt!"

MSV Duisburg - VfL Wolfsburg  1:0 (0:0)
Von Harald Jeschke (Text) und Manfred Schneider (Fotos)

Samstag, 29. Oktober 2005 - Nach Abseitspfiffen bei den ersten Vorstößen der Zebras durch Ahanfouf gab es in der elften Minuten die erste echte Großchance - für den Gast. Menseguez war nach Abstimmungsproblem in der MSV-Dreierkette urplötzlich in der Mitte völlig frei, steuerte schnurstracks auf das Zebra-Gehäuse zu, aus dem Georg Koch nicht weit genug herauskam. Weder Bugera noch Meyer konnten ihn stören. Der Wolfsburger konnte rechts an Koch vorbeikommen, schoss aber auch am rechten Duisburger Pfosten vorbei.

Nach der ersten MSV-Ecke durch Lottner (12.) gab es die erste gute Chance für die Zebras durch Markus Kurth. Glück dann für Kurth, der nach hartem Foul an Zkitischwili nicht den gelben Karton sah. In der 15. Minute war es wieder Menseguez, der mit einem Schuss scheiterte.  Dann wieder die Zebras. Nach gutem Pass von Kurth zieht Bugera (17.) ab - knapp vorbei. In der 21. Minute probiert es Kurth nach Vorarbeit von Ahanfouf per Kopf selbst - knapp drüber.

Nach einigen Fehlpässen von Lottner und Bugera dann zwei große Möglichkeiten für Duisburg. Uwe Möhrle schaltet sich in einen Angriff (35.) ein, wird von Ahanfouf technisch gekonnt bedient und scheitert mit seinem Schuss nur knapp an Simon Jentzsch, der soeben zur Ecke lenken kann. Die von Lottner getretene Ecke erreicht zunächst Ahanfouf, von dem springt der Ball auf der Fünfmeterlinie dem überraschten Baelum direkt auf den Fuß - von dort aber auch ins Aus und nicht ins Netz. Aufregung in der 40. Minute, als zunächst Baelum nach Wegstoßen von  D'Alessandro  die gelbe Karte sieht,  D'Alessandro nach einer Tätlichkeit (Nachtreten) gegen Lottner aber davon kommt.  In einer von beiden Teams recht schwach geführten ersten Hälfte hätte der MSV bei den Chancen von Möhrle und Baelum in Führung gehen können. Aber auch die "Wölfe" hatten eine Riesenmöglichkeit durch Menseguez.

Der MSV machte zum Beginn der zweiten Hälfte Druck. Wieder schaltet sich Uwe Möhrle ein und wird von Hofland gelbreif (53.) gefoult. Immer wieder versucht es auch der quirlige Tjikuzu auf der rechten Seite, hat aber in Neziri einen harten Widersacher. In der 56. Minute aber bringt ein Lauf von Tjikuzu das 1:0 für die Zebras. Tjikuzu dreht von Außen nach innen, passt auf Kurth und der passt klug um sich schauend genau in den Lauf des heranstürmenden Alexander Bugera. Der Bayer in Diensten des MSV zieht mit links ab und trifft unhaltbar für Simon Jentzsch aus 15 Metern in den Winkel. 1:0-Führung für die Zebras. Es war das erste Saisontor für Bugera. Nur eine Minute später zieht Lottner einen Freistoß aus Metern Entfernung nur Zentimeter über die Latte. Dann probiert es Ahanfouf (62.) direkt - aber auch genau in die Arme von Jentzsch.

Georg Koch rettete in der 77. Minute mit zwei fantastischen Reflexen die knappe MSV-Führung. Zunächst bei einem Schuss von Lamprecht, dann kann er mit der rechten Hand den Ball nach Kopfball von Klimowicz noch an die Latte lenken. Zwei Minuten später kann Bugera nach langem Ball vom eingewechselten Peter van Houdt den Ball mit seinem "falschen", dem rechten Fuß nicht an Jentzsch vorbeibringen.

Die Zebras siegen am Ende durchaus verdient, da sich das Team im Verbund mit den Fans wieder als echte Einheit präsentierte. Georg Koch, der nimmermüde Markus Kurth (links bei der Gratulation mit der Familie), Torschütze Alexander Bugera und auch der diesmal starke Tjikuza waren die überzeugenden Kräfte bei den Zebras.

Stimmen
Wölfe-Goaly Simon Jentzsch analysierte treffend: "Wir haben verdienet verloren. Schon in der ersten Hälfte haben wir Duisburg zum Toreschießen eingeladen. Ich glaube, dass wir heute zwei Stunden hätten spielen können - ein Tor hätten wir nicht gemacht."

VfL-Trainer Holger Fach: "Wir hätten heute agieren müssen, haben das aber nicht getan. Nach bisher guter Saison hat es nun einen Einbruch gegeben. Ich denke, dass auch ein wenig Frische gefehlt hat. Aber über die Fehler müssen wir uns natürlich unterhalten."

Wieder in Duisburg - Wolfsburger Manager Thomas Strunz. Einst begann er seine Karriere in Neudorf bei TuRa 88 Duisburg und über den MSV Duisburg kam er 1988 aus der Oberliga zum FC Bayern München.

Duisburg, MSV-Arena, Sa. 29.10.2005, 15:30:   MSV Duisburg  - VfL Wolfsburg 1:0 (0:0)
1 Koch - 2 Tjikuzu, 4 Möhrle, 5 Biliskov, 17 Meyer - 27 Anfang (90. Wolters), 3 Baelum, 7 Bugera - 30 Lottner - 18 Kurth, 15 Ahanfouf
1 Jentzsch - 6 Thiam (83. Makiadi), 18 Quiroga, 29 Hofland, 22 Neziri - 31 Sarpei, 36 Menseguez, 17 Zkitischwili - 10 D'Alessandro (60. Lamprecht) - 9 Klimowicz, 21 Marlet (65. Hanke)
Min	Tor	Torschütze	Assist	Eingewechseltn
56.	1:0	Alexander Bugera mit Linksschuss	Kurth/ Tjikuzu	65. Lamprecht für D'Alessandro	40. Baelum
				65. Hanke für Marlet	53. Hofland
				78.van Houdt für Ahanfouf	65. Anfang
				83. Makiadi.für Thiam
				88. Rietpietsch für Lottner
				90. Wolters für Anfang
SR: Peter Sippel (München)                  Zuschauer: 18 000

MSV-Ersatzbank: 
Tor - Beuckert, Rietpietsch, Grlic, Bodzek,  Michalke,  
Verletzt: 
El Kasmi, Lavric (Sehnen-Einriss), Hausweiler (Knorpelschaden), Willi (Sprunggelenk), Voss (Knorpelschaden), Wolters (Wadenprellung) Ivanovic (Kreuzbandriss)