Krefeld/Duisburg, 08. Januar 2020 – Themenschwerpunkt bei der Pressekonferenz
der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e.V. in
Krefeld, war der NRW-Milchmarkt 2019. Wie Geschäftsführer Dr. Rudolf Schmidt
mitteilte, seien die bestimmenden Faktoren für die Milcherzeuger im
Geschäftsjahr die anhaltende Trockenheit sowie die geplante Verschärfung der
Düngeverordnung gewesen.
Auch wenn die Auswirkungen regional unterschiedlich
waren, sind die Effekte des trockenen Sommers auf allen landwirtschaftlichen
Betrieben deutlich zu spüren. Die Sommerhitze habe sich nicht jedoch nicht auf
die Milchleistung und die Milchqualität ausgewirkt. Während die Fett- und
Eiweißanteile sogar leicht gestiegen sind, sei der Anstieg der
Produktionskosten, einhergehend mit dem Rückgang der Grundfuttervorräte
erheblich. Erschwerend komme der enorme Investitionsdruck zur Umsetzung der
Düngeverordnung und baurechtliche Vorgaben für die Lagerung Gülle und Silage
hinzu. Zusätzlich ist das Ganze durch die Ausweitung der gesellschaftlichen
Diskussion um Tierwohl und Klimawandel belastet. Dies finden insbesondere die
Tierhalter zunehmend als Ächtung und ungerecht.
Landesweit stelle man eine
Reduzierung der Rinder- und Milchviehbestände fest (s. Statistik Entwicklung
der letzten 40 Jahre). Mit den zu wenigen Antworten seitens der Politik
trotz bundesweiter Protestaktionen in der zweiten Jahreshälfte stehen immer mehr
Erzeugerbetriebe vor der Existenzfrage.
Im Vergleich zum extrem trockenen
Jahr 2018 ist die konventionell erzeugte Milchmenge in NRW im Zeitraum Januar
bis Oktober 2019 um 7,6% gestiegen. Bei Butter und Milchfett war zu beobachte,
dass diese im Jahresverlauf erst günstiger wurden, aber seit Oktober wieder
leicht anziehen. Die Auszahlungspreise bewegten sich in NRW – wie auch auf der
Bundesebene – im laufenden Jahr 2019 weniger volatil als in den Vorjahren: mit
rund 33 Cent pro kg konventioneller Milch (4,0% Fett/3,4% Eiweiß) minimal
(-0,6%) unter dem Vorjahrsniveau. Für die Milchwirtschaft bleibt
spannend, wie sich der Brexit gestaltet und ob das Handelsembargo mit Russland
in 2020 in die Verlängerung geht.
V. l.: Stellv. Geschäftsführer und
Pressereferent Frank Maurer,
geschäftsführender Vorstand Wilhelm Brüggemeier,
geschäftsführender Vorstand Hans Stöcker und der leitende Geschäftsführer Dr. Rudolf
Schmidt Hans Stöcker, Rheinischer Vorsitzender
von Milch NRW sagte: "Gerade die Milchwirtschaft forciert seit Jahrzehnten einen
nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zur Erzeugung von qualitativ
hochwertigen Grundnahrungsmitteln. So konnte der natürliche Methanausstoß je
Kilogramm Milch deutlich reduziert werden, der Energie- und Wasserverbrauch je
Tonne Milchverarbeitung wurde deutlich gesenkt und die Investitionen in moderne
ressourcenschonende Anlagen steigen deutlich an." Wilhelm Brüggemeier,
Westfälischer Vorsitzender von Milch NRW betonte: "Die Milchwirtschaft werde
Ihrer Verantwortung für eine umweltbewusste und nachhaltige Produktion von Milch
und Milchprodukten seit langem gerecht."
|