Duisburg, 26. März 2018 - Die Unternehmen
bewerten ihre Geschäftslage nach wie vor als positiv. Diese
gute Stimmung wirkt sich auch auf die Investitionsabsichten
der Unternehmen aus. Jeder dritte Betrieb (34 Prozent) will
mehr investieren, lediglich jeder achte (12 Prozent) will
seine Budgets reduzieren. Die Investitionsneigung erreicht
damit den besten Wert seit 2007. Demgegenüber sinken die
Exporterwartungen der Unternehmen im Vergleich zur Umfrage
zu Jahresbeginn. Dazu tragen auch die drohenden
US-Importzölle bei, die vier von zehn Betrieben Sorgen
machen. Diese Ergebnisse gehen aus der aktuellen
Konjunkturumfrage der Niederrheinischen Industrie- und
Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve hervor, an der sich 284
Unternehmen mit insgesamt rund 38.000 Beschäftigten
beteiligt haben.
Im Frühsommer beurteilen 43 Prozent
aller Betriebe ihre Geschäftslage weiterhin als gut, nur 5
Prozent zeigen sich unzufrieden. Mit Blick auf die künftige
Entwicklung wächst in der Wirtschaft jedoch die
Einschätzung, dass die Konjunktur an Kraft verlieren wird.
Zum Jahresbeginn erwarteten nur 7 Prozent der Befragten eine
Verschlechterung ihrer Situation. Mittlerweile sind es
bereits 11 Prozent. Branchenspezifisch zeigen sich dabei
durchaus Unterschiede. Während die Stimmung bei Industrie
und Dienstleistern weiterhin optimistisch ist, überwiegt
beim Handel die Skepsis. Der Konjunkturklimaindex, der Lage
und Erwartungen zusammenfassend darstellt, sinkt damit
leicht von 130 auf 125 Punkte.
Jedes dritte
Unternehmen plant Ausweitung der Investitionen Die
hohe Auslastung und die nach wie vor günstigen
Finanzierungsbedingungen stimulieren die
Investitionsabsichten der ansässigen Unternehmen. Jeder
dritte Betrieb (34 Prozent) setzt auf Mehrinvestitionen,
lediglich jeder achte (12 Prozent) will seine Budgets
reduzieren. Größtenteils investieren die befragten Betriebe,
um Verschleißteile oder überholte Technik zu ersetzen (68
Prozent). Daneben sehen sie vor allem die Notwendigkeit von
Mehrausgaben für Kapazitätserweiterungen (34 Prozent) und
Produktinnovationen (24 Prozent). Die Befragten konnten
mehrere Investitionsabsichten benennen. „Insbesondere die
Industrie setzt auf den Standort Niederrhein“, freut sich
Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen IHK.
„Daraus leitet sich aber auch ein Auftrag an die Politik ab,
bürokratische Hemmnisse so schnell wie möglich abzubauen und
insgesamt für eine leistungsfähige Infrastruktur zu sorgen,
um den Wachstumsmotor weiter auf Touren zu halten.“
Personalbedarf nach wie vor hoch Zwar
gehen die Beschäftigungsabsichten der niederrheinischen
Unternehmen im Vergleich zum Jahresbeginn minimal zurück.
Mit 24 Prozent wollen jedoch immer noch mehr als doppelt so
viele Unternehmen ihr Personal aufstocken wie abbauen (11
Prozent). Bei der Frage nach den Risiken für die weitere
Unternehmensentwicklung wird Fachkräftemangel von 55 Prozent
der Befragten mittlerweile als das mit Abstand größte
Problem angesehen.
Exporterwartungen
verhaltener Mit Blick auf die Exporte rechnet
mehr als jedes vierte Unternehmen (27 Prozent) mit einer
weiteren Zunahme seiner Absatzzahlen. Allerdings wächst die
Zahl derer, die rückläufige Exporte erwarten. Gegenüber der
Umfrage zu Jahresbeginn verdoppelt sich ihr Anteil fast von
6 Prozent auf 11 Prozent. Die wachsende Skepsis ist dabei
insbesondere auf die Zolldebatte in den USA zurückzuführen
sowie die stockenden Brexit-Verhandlungen und den starken
Euro.
Unternehmen sehen US-Zollentscheidung
mit Sorge entgegen Anfang Juni will der
US-Präsident entscheiden, ob die USA künftig auch auf Stahl
und Aluminium aus EU-Ländern Importzölle erheben werden.
„Die Wirtschaft setzt auf freien Handel – nicht nur
innerhalb von Europa, sondern auch mit den USA“, so Landers.
Entsprechend besorgt sind 41 Prozent der befragten
Unternehmen angesichts der drohenden Zölle. Neben
Ertragseinbußen werden Exportrückgänge, Personalabbau,
Produktionsverlagerungen ins Ausland bis hin zur Gefährdung
der eigenen betrieblichen Zukunft befürchtet. Zur
Einordnung: Knapp 21.000 Beschäftigte arbeiten aktuell am
Niederrhein im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung.
Sie haben 2017 Umsätze in Höhe von 9,5 Milliarden Euro
erwirtschaftet.
Der aktuelle Konjunkturbericht
Niederrhein steht als Download unter
www.ihk-niederrhein.de/konjunkturbericht zur Verfügung.
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