Krefeld/Duisburg, 08. Januar
2019 - Auf der heutigen Pressekonferenz der
Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e.V. betonte
Geschäftsführer Dr. Rudolf Schmidt, dass sich die erste
Jahreshälfte 2018 nicht von der stärksten Seite zeigte. So
sind für Milch und Milchprodukte stark schwankende Märkte
mittlerweile (leider) Normalität. Je nach
Verwertungsmöglichkeiten der Molkereien sinken die
Milcherzeugerpreise mehr oder weniger stark.
Der
Fettmarkt hat den Milchmarkt in 2018 erneut getragen. So
haben sich auf der Eiweißseite die großen
Interventionsbestände an Milchpulver negativ auf die
Preisentwicklung ausgewirkt.
Seit Mitte des Jahres
sei die Dürre in der Branche das Thema. Auch wenn eine
Mengensituation leicht unter Vorjahresniveau den Marktdruck
etwas mindere, stünden Teuerungen bei den Futtermitteln an,
die positive Markteffekte „auffressen“.
Auf der
Erzeugerseite hat sich der Strukturwandel 2018 fortgesetzt.
Allerdings im Vergleich zu den Vorjahren etwas moderater.
Die Anzahl der Kuhhalter hat sich nach Informationen
des Statistischen Landesamtes laut Novemberzählung um 3,7
Prozent auf 5.631 reduziert. Die Anzahl der Milchkühe ist um
1,9 Prozent auf 409.449 leicht gesunken, jedoch ist die
durchschnittliche Kuhzahl je Betrieb in NRW um 2,8 Prozent
auf 73 Kühe angestiegen.
In der Zeit von Januar bis
Oktober 2018 hat der Auszahlungspreis mit 32,86 Cent/kg
(für konventionell erzeugte Kuhmilch mit 4,0 Prozent Fett
und 3,4 Prozent Eiweiß ohne MwSt.) um 1,71 Cent/kg bzw.
4,9 Prozent unter dem Preis des Vorjahreszeitraums
gelegen.
Stabiler ging es bei der Biomilcherzeugung
erneut mit durchschnittlichen 46,67 Ct./kg zu. In der Nische
sei der Auszahlungspreis - auf höherem Niveau - um 1,2 Ct:/kg
also 2,5 Prozent niedriger ausgefallen.
Pressekonferenz der Landesvereinigung Milch NRW. Der
Vorstand oben v.li.: Dr Rudolf Schmidt, Wilhelm
Brüggemeier, Hans Stöcker und Pressereferent Frank Maurer
Der Vorsitzende der Rheinischen LV Milch NRW, Hans
Stöcker sagte: „2019 ist hierzulande weniger Milch zu
erwarten, jedoch ist der Milchmarkt global. Der Anstieg des
Welthandels von Milch und Milchprodukten um 2,5 Prozent,
steigende Milcherzeugung und niedrige Preise wirken auch auf
NRW“.
Selbst wenn landläufig die Meinung bestehe,
dass ein umfallender Sack in China nichts ausmache, stimme
dies beim globalen Milchmarkt nicht, so der westfälische
Vorsitzende der LV Milch NRW, Wilhelm Brüggemeier. Es sei
wichtig für Krisensituationen gewappnet zu sein und eine
Sektorstrategie zu etablieren. Dies habe im letzten Jahr
deutlich Fahrt aufgenommen.
Die im Dürrejahr 2018
versprochenen Hilfsprogramme setzen hohe bürokratische
Hürden und der zeitliche Versatz erschwert den Umgang. Das
Thema Düngeverordnung bewegt die Erzeugerseite, die
Verarbeiter widmen sich nach wie vor den
Nachhaltigkeitsthemen und die Genttechnikfreiheit rückt –
leider nicht ausreichend vergütet – aus der Nische zum
Standard.
Insgesamt gesehen können bei Milch und Milchprodukten die
Verbraucher in Nordrhein-Westfalen in den kommenden Monaten
weiter mit stabilen Preisen rechnen. Unterm Strich ist auch
das Lebensmittel 'Milch' für die Erzeuger leider viel zu
'billig'!
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