Hamminkeln, 19. Mai 2019 - 75 Prozent der
rund 150 wichtigsten Nutzpflanzen auf der Welt profitieren
von der Bestäubung durch Bienen und andere Insekten. Aber
Biene ist nicht gleich Biene. Während bei den gezüchteten
Honigbienen die Zahl der Völker in menschlicher Obhut
steigt, nimmt die Zahl ihrer wildlebenden Verwandten
– deutschlandweit ca. 560 verschiedene Arten – über die
Jahre deutlich ab. Laut der Roten Liste bedrohter Tierarten
sind in Nordrhein-Westfalen über 50 Prozent der Wildbienen
und Wespen gefährdet. Aber gerade die Wildbienen
sind entscheidend für die Bestäubung etwa von
Obstbäumen, denn sie fliegen im Gegensatz zur Honigbiene
immer, so auch bei kühlfeuchtem Frühlingswetter.
Zum
morgigen Weltbienentag erklärt Umweltministerin Ursula
Heinen-Esser: "Weniger Wildbienen, bedeuten weniger
Obsternten, weniger Blütenpflanzen, weniger Singvögel und
damit weniger Vielfalt insgesamt. Diese
Negativkette müssen wir gemeinsam durchbrechen, das liegt in
unserem ureigenen Interesse. Die Bewahrung der biologischen
Vielfalt ist Kernanliegen der nordrhein-westfälischen
Umwelt- und Naturschutzpolitik. Dies gilt insbesondere für
die Bienen. Sie sind Bestandteil unsere
Lebensversicherung der Artenvielfalt."
Der Verlust von Lebensräumen etwa durch intensive
Flächennutzung infolge von Bebauung, Land- und
Forstwirtschaft, Änderungen des Nährstoff- und
Wasserhaushalts sowie Bodenschatzgewinnung, sowie der
Einfluss des Klimawandels und gebietsfremde, invasive Arten
setzen nicht nur den Wildbienen zu, sondern die gesamte
Artenvielfalt unter Druck. Heinen-Esser: "Wir müssen
zweigleisig fahren: Einerseits müssen wir die bereits
bekannten Ursachen angehen und andererseits müssen wir durch
den Aufbau solider Forschung noch offene Fragen klären.
Beides müssen wir parallel tun."
Bereits 2017
startete NRW als erstes Bundesland eine Langzeitstudie zum
Insektenschwund: Bis Ende 2022 wird auf 120 Probeflächen die
aktuelle Situation blütenbestäubender Insekten überprüft,
ein gemeinsames Forschungsvorhaben mit der Universität
Osnabrück wird den kommenden drei Jahren die statistisch
valide Datengrundlage für weitere Maßnahmen zur Eindämmung
des Insektenrückgangs ermitteln.
Am 03. Juni
findet mit Ministerpräsident Armin Laschet und
Umweltministerin Heinen-Esser ab 11:00 Uhr in den
Düsseldorfer Rheinterrassen der Kongress "Insekten schützen
– Artenvielfalt bewahren" statt.
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