Hamminkeln, 19. Mai 2019 - Parallel
zur Europawahl stimmten die Bürger in NRW gestern auch über
vier Bürgerbegehren und ein Ratsbegehren ab. Außerdem endete
in Wuppertal eine Bürgerbefragung.
Alle Abstimmungen
führten zu klaren Ergebnissen und zeichneten sich durch eine
hohe Wahlbeteiligung aus. Direktdemokratisches Neuland wurde
in Geseke betreten, wo es erstmals zu einer
Stichfrage kam. Das meldet der Fachverband Mehr Demokratie
heute in Köln. Gleich zweimal konnten die Bürger in Geseke
gestern über die Umgestaltung ihres Marktplatzes abstimmen.
Im Mittelpunkt der Abstimmungen stand der historische
Marktplatzbrunnen. Da es zunächst zu sich
widersprechenden Ergebnisse kam, entschied schließlich die
Stichfrage. Bei dieser sprach sich eine Mehrheit von 57,7
Prozent der Bürger für eine Umgestaltung des Marktplatzes
und damit gegen einen Erhalt des Brunnens aus. Die
Wahlbeteiligung lag bei 52,7 Prozent.
In
Oelde stimmten die Bürger ebenfalls über die
Umgestaltung ihres Marktplatzes ab. Bei einer
Wahlbeteiligung von 58,4 Prozent votierten 55,4 Prozent der
Abstimmenden gegen die Umbau-Pläne des Rates. Bereits vor
zwei Monaten hatte ein Bürgerentscheid zum selben Anliegen
stattgefunden. Zwar stimmte auch damals eine Mehrheit gegen
eine Umgestaltung, aufgrund sechs fehlender Stimmen wurde
das nötige Zustimmungsquorum aber nicht erreicht. Obwohl
rechtzeitig versendet, konnten bei der Auszählung einige
Briefwahlunterlagen nicht berücksichtigt werden, da die
Stadt es versäumte, eine Samstagszustellung bei der Post zu
beantragen. Deshalb wurde der Bürgerentscheid nun
wiederholt.
In Vreden entschieden
die Bürger am Sonntag über die Neugestaltung eines
Schulzentrums. Städtische Umgestaltungspläne sahen einen
Abriss des Widukindstadions und den Bau einer großen
Mehrzweckhalle vor. Gegen dieses Vorhaben formierte sich ein
Bürgerbegehren. Bei einer Wahlbeteiligung von 62,1 Prozent
sprachen sich schließlich 63 Prozent der Bürger gegen die
städtischen Umgestaltungspläne aus und hoben damit den
Ratsbeschluss auf.
In Unna stimmten
die Bürger über den Erhalt der dortigen Eissporthalle ab.
Der Rat der Stadt hatte 2018 die Schließung der
Eissporthalle beschlossen. Eine Initiative wandte sich mit
einem Bürgerbegehren gegen diesen Ratsbeschluss. Bei einer
Wahlbeteiligung von 52,9 Prozent sprachen sich 59,4 Prozent
der Abstimmenden für den Erhalt der Eissporthalle aus und
stimmten damit im Sinne des Bürgerbegehrens.
In
Wuppertal schließlich endete am Sonntag
eine Bürgerbefragung über den Bau einer Seilbahn. Seit
Anfang Mai diesen Jahres konnten die Wuppertaler schriftlich
ihre Meinung zu der Seilbahn kundtun. Die Auszählung
parallel zur Europawahl ergab, dass sich eine Mehrheit von
61,6 Prozent der Abstimmenden gegen das Verkehrsprojekt
ausspricht. Die Beteiligung an der Befragung lag bei 50,5
Prozent. Obwohl das Resultat der Bürgerbefragung keine
rechtlich bindende Wirkung entfaltet, versprachen Politiker
bereits, dem Ergebnis folgen zu wollen.
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