Duisburg/Wesel/Kleve/Hamminkeln, 05. Juni 2019 - Läuft
in Weeze. Das attestierte Burkhard Landers, Präsident der
Niederrheinischen IHK, der Gemeinde beim diesjährigen
IHK-Sommerempfang im Bürgerhaus Weeze. Rund 250 Vertreter
aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung kamen am Dienstag, 4.
Juni, auf Einladung der IHK in den Kreis Kleve. Zuvor hatte
am Nachmittag die Vollversammlung, das höchste Gremium der
IHK, im Bürgerhaus getagt.
Attraktive Wohnquartiere,
eine wachsende Bevölkerung, innovative Unternehmen und ein
gutes Freizeitangebot sind das Ergebnis eines erfolgreichen
Strukturwandels, den die Gemeinde Weeze und der Kreis Kleve
nach dem Abzug der britischen Streitkräfte 1999 gemeinsam
gestemmt haben.
Entscheidender Baustein hierbei
auch: der Airport Weeze. Großer Pluspunkt
der Gemeinde Weeze ist laut IHK-Präsident der
niedrige Gewerbesteuerhebesatz - ein attraktiver
Standortfaktor für ansiedlungswillige Unternehmen.
Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen IHK,
kritisierte beim Sommerempfang die geplante Reduzierung von
Gewerbeflächen im Regionalplan Ruhr. Foto: Niederrheinische
IHK/Jacqueline Wardeski
Damit Wirtschaft
wachsen kann, braucht sie allerdings nicht nur niedrige
Steuern, sondern auch Flächen und Rohstoffe. Mit Skepsis
betrachtet die IHK daher die Umsetzung des insgesamt
gelungenen Landesentwicklungsplanes (LEP) in die jeweiligen
Regionalpläne. Die Regionalpläne legen für die nächsten 20
Jahre fest, wo Straßen, Grünflächen, Wohn- oder
Gewerbegebiete entstehen. Große Sorgen bereitet der IHK der
Regionalplan Ruhr. Er wird für Duisburg und den Kreis Wesel
vom Regionalverband Ruhr (RVR) aufgestellt. Ein Viertel
weniger Gewerbeflächen als benötigt haben die Planer im
aktuellen Entwurf ausgewiesen.
„Das Risiko ist groß,
dass wir vor allem im Kreis Wesel und in der Stadt Duisburg
wirtschaftlich mittelfristig ausgebremst werden. Hier müssen
und werden wir dagegen halten“, betonte Landers.
Ebenfalls im Regionalplan festgelegt: die Abbaugebiete für
Kies und Sand. In vielen Kommunen ist darüber eine intensive
Debatte im Gang. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietz-Felbinger
warb dafür, die Diskussion nicht zu kurz zu fassen und alle
Aspekte in den Blick zu nehmen: „Um unsere Straßen und
Brücken langfristig instand zu halten, um Häuser und Bü-ros
zu vertretbaren Preisen zu bauen und damit die
Zukunftsfähigkeit unseres Standorts zu sichern, benötigen
wir Kies und Sand. Rohstoffe, die wir in hervorragender
Qualität hier vor Ort haben. Deshalb brauchen wir eine
lösungsorientierte und konstruktive Regionalplanung, die
Konflikte verhindert oder zumindest ausgleicht anstatt sie
zu schüren.“
Die Kies- und Sandindustrie ist eine
Traditionsbranche am Niederrhein. Etwa 10.000 Arbeitsplätze
insgesamt hängen von ihr ab. Insbesondere die boomende
Baubranche ist auf die Rohstoffe angewiesen. Präsident
Landers mahnte daher, die langfristige Zukunft der Region
mit ihren gewachsenen Wirtschaftsstrukturen im Auge zu
behalten und zu fördern. Die Kommunalpolitik sei daher in
besonderem Maße gefordert, durch kluges und weitsichtiges
Agieren die unterschiedlichen Interessen zu verbinden.
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