Duisburg/Wesel/Kleve/Hamminkeln, 06. Juni 2019 - Die
Stimmung der Unternehmen am Niederrhein sinkt im Frühsommer
2019 im Vergleich zur Vorumfrage weiter leicht. 40 Prozent
der befragten Betriebe beurteilen ihre Geschäftslage als
„gut“, lediglich 7 Prozent sind unzufrieden. Die Erwartungen
in die künftige Geschäftsentwicklung gehen aber zurück.
Insbesondere die Exporterwartungen sind nach unten
korrigiert worden. Sorgen bereiten den Unternehmen vor allem
der Fachkräftemangel, die weiterhin schwelenden
Handelskonflikte sowie die nach wie vor ungewissen Brexit-Konditionen.
Weitgehend unabhängig von den zurückgenommenen Erwartungen
stellen sich die Beschäftigungspläne sowie die
Investitionsabsichten dar. Die Ergebnisse gehen aus der
aktuellen Konjunkturumfrage der Niederrheinischen IHK
hervor, an der sich über 300 Unternehmen mit insgesamt
rund 41.000 Beschäftigten beteiligt haben.
Im
Frühsommer 2019 sind die Unternehmen in der Region immer
noch überwiegend zufrieden mit ihrer aktuellen
Geschäftslage. Die positiven Einschätzungen sinken jedoch
und der Saldo aus guten und schlechten Bewertungen erreicht
den niedrigsten Wert seit zwei Jahren. Insgesamt blicken die
Unternehmen weniger optimistisch in die Zukunft. Zwar
erwartet noch jeder fünfte Betrieb (20 Prozent) in den
kommenden zwölf Monaten Verbesserungen, dem gegenüber stehen
aber inzwischen 16 Prozent der Betriebe, die von
Verschlechterungen ausgehen.
Vor allem die Unternehmen im Bereich Verkehr und Logistik
haben ihre Erwartungen gesenkt. Die weiterhin
gute Stimmung in der Baubranche wirkt dagegen
stabilisierend.
Der Konjunkturklimaindex, der Lage und
Erwartungen
zusammenfassend darstellt, sinkt leicht von 121 auf 117
Punkte.
Auslandsgeschäft bereitet
Unternehmen Sorgen Die Exporterwartungen der
Wirtschaft am Niederrhein sind gegenüber der Vorumfrage
spürbar gesunken. Allem voran die nicht gelösten
Handelskonflikte und Zolldebatten zwischen
den USA einerseits und China sowie der EU andererseits, die
weiterhin bestehenden Unsicherheiten mit Blick auf den
EU-Austritt
Großbritanniens und die schwächelnde Weltkonjunktur
treiben den Unternehmen Sorgenfalten auf die Stirn.
Allerdings
erwarten immer noch etwas mehr Unternehmen eine
Verbesserung ihrer Exporte in den nächsten zwölf Monaten
(24 Prozent) als eine Verschlechterung (21 Prozent).
Personalbedarf nach wie vor hoch Den
Beschäftigungsplänen der Unternehmen ist die konjunkturelle
Abkühlung noch nicht anzusehen: Gegenüber der Vorumfrage
kaum verändert plant fast jedes vierte der befragten
Unternehmen (24 Prozent), seine Beschäftigtenzahlen zu
erhöhen. Nur jeder zehnte Betrieb (10 Prozent) beabsichtigt,
Personal abzubauen. Angesichts des großen Fachkräftemangels
gehen anscheinend viele Betriebe mittlerweile dazu über,
sich dringend benötigtes Personal auch unabhängig von
konjunkturellen
Schwankungen zu sichern.
Unternehmen investieren wieder mehr
Nach dem deutlichen Rückgang der Investitionsbereitschaft
der niederrheinischen Wirtschaft zu Jahresbeginn ziehen die
Investitionspläne aktuell wieder an. 39 Prozent der
befragten
Betriebe wollen in den kommenden zwölf Monaten mehr
investieren,
nur 14 Prozent planen weniger Investitionen als zuvor.
Offenbar gibt es in der Region aktuell sich ergänzende
singuläre Effekte. Zudem profitieren die Betriebe von
weiterhin günstigen Finanzierungsbedingungen. Insbesondere
die florierende
Bauwirtschaft zeigt sich investitionsfreudig, da sie
zunehmend
an Kapazitätsgrenzen stößt.
Der aktuelle
IHK-Konjunkturbericht steht als
Download zur Verfügung.
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