Hamminkeln, 08. Juli 2019 - Bei
einem Bürgerentscheid in Hamminkeln hat sich eine deutliche
Mehrheit der Abstimmenden gegen eine Verkleinerung des
Stadtrates von 38 auf 28 Sitze ausgesprochen. Insgesamt
4342 Bürger stimmten für die Beibehaltung
der derzeitigen Größe des Stadtrates, 2102
stimmten für eine Verkleinerung. Die Abstimmungsbeteiligung
lag bei 28,5 Prozent. Abgestimmt werden konnte vom 1. bis
zum 7. Juli im örtlichen Rathaus und vorher per Briefwahl.
Eine Änderung der Größe des Stadtrates hätte erstmals bei
den Kommunalwahlen 2020 gegolten.
Die Initiatoren
des Bürgerbegehrens versprachen sich von einer Verkleinerung
des Stadtrates hohe Kosteneinsparungen durch den Wegfall von
Entschädigungszahlungen sowie die Verhinderung einer
Zersplitterung des Rates in Kleinstfraktionen. Durch eine
Reduzierung der Sitze des Stadtrates würde nämlich die
Anzahl der absoluten Stimmen deutlich steigen, die für ein
Direktmandat nötig ist. Gegner einer Verkleinerung des
Stadtrates verwiesen auf weniger Bürgernähe, da nicht mehr
alle Dörfer und Stadtteile eigene Ratsvertreter stellen
könnten. Außerdem seien die Aufgaben des Stadtrates
zunehmend umfangreicher und komplexer geworden und könnten
nur mit ausreichend Ratsmitgliedern sachgerecht bearbeitet
werden.
Im Vorfeld der Abstimmung positionierten
sich alle im Stadtrat vertretenen Parteien gegen die
Forderung des Bürgerbegehrens. Die Fraktionen von CDU,
Grünen und FDP sprachen sich gemeinsam für eine Beibehaltung
der derzeitigen Ratsgröße aus. Die Vertreter von SPD und USD
lehnten zwar die Größenordnung der Verkleinerung um
insgesamt zehn Sitze ab, signalisierten jedoch
grundsätzliche Kompromissbereitschaft für eine
Verkleinerung.
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens
Walter Münnich und Oliver Duhr von der
Wirtschaftsvereinigung „Pro Mittelstand Hamminkeln“
unternahmen bereits den zweiten Versuch einer Verkleinerung
des Stadtrates. Im Februar 2018 wurde schon einmal ein
Bürgerbegehren mit dem gleichen Anliegen bei der Stadt
eingereicht. Der Stadtrat erklärte das Begehren zwar für
zulässig, lehnte es aber inhaltlich ab. Weil eine Frist zur
Änderung der Größe des Stadtrates nicht eingehalten werden
konnte, war die Durchführung eines Bürgerentscheids damals
nicht mehr möglich. Mit der nun durchgeführten Abstimmung
fand zum ersten Mal ein Bürgerentscheid in Hamminkeln statt.
BZ-auf ein Wort Geld ist nicht
alles. Die BürgerInnen haben gut daran getan, sich mit
großer Mehrheit gegen eine Verkleinerung des Stadtrates zu
entscheiden. Denn diese würde die demokratischen
Möglichkeiten, endlich mal auf die 'GroKo', die
'Großkotzigen Alt- und angeblichen Volksparteien' zu
verzichten und Wählergemeinschaften oder/und -bündnisse in
den Rat zu wählen.
Mit BürgerInnen, die nicht nach
Macht streben, denen Pöstchen und Sitzungsgelder nicht so
wichtig sind wie die Möglichkeit, tatsächlich etwas FÜR die
EIGENE Stadt zu tun.
|