Düsseldorf/Hamminkeln, 09. April 2020 -
So reagierte Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser
auf die Landung eines Flugzeugs der Eurowings, die 150
rumänische Saisonarbeitskräfte an Bord hatte.
Dank
des gemeinsamen Engagements von Land und Bund, der
Bauernverbände und von Fluggesellschaften, die heute
zusätzliche Erntehelferinnen und Erntehelfer nach
Nordrhein-Westfalen einfliegen, ist für die rheinischen
Obst- und Gemüsebetriebe Hilfe bei der Ernte in Sicht. Am
Donnerstag, 9. April 2020, ist um 13.15 Uhr ein erstes
Flugzeug von Eurowings aus Sibiu (Hermannstadt) mit 150
rumänischen Saisonarbeitskräften in Düsseldorf gelandet.
"Ich freue mich sehr, dass unsere gemeinsamen
Anstrengungen Erfolg gezeigt haben. Was jetzt nicht an
heimischem Gemüse geerntet oder gepflanzt wird, kommt später
auch nicht bei uns in die Regale und auf den Tisch. Die
bereits angelaufene Spargelernte muss Tempo aufnehmen, auch
die Rhabarber-Ernte läuft bereits, bald folgen die
Erdbeeren. Auch Kohl, Salate oder Lauch müssen gepflanzt
werden. Die eintreffenden Saisonarbeitskräfte entspannen die
Lage, aber es sind zusätzliche helfende Hände nötig. Wer
freie Kapazitäten und Interesse an landwirtschaftlicher
Arbeit hat, kann sich melden", erklärte
Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser.
Interessierte können ihre Bereitschaft über die
Online-Plattformen www.daslandhilft.de und www.saisonarbeit-in-deutschland.de
oder direkt den Betrieben vor Ort melden.
Erleichtert
zeigen sich auch Bernhard Conzen, Präsident des Rheinischen
Landwirtschafts-Verbandes und Christoph Nagelschmitz,
Präsident des Provinzialverbandes. "Wir haben in den
letzten Wochen viel Unterstützung erfahren, zum einen durch
die vielen freiwilligen Helfer aus Deutschland, aber auch
die schnelle Reaktion der Bundes- und Landesregierung",
erklärt Conzen. Nagelschmitz hofft, dass die Hilfe für die
Betriebe noch rechtzeitig komme: "Ohne die Mitarbeit
osteuropäischer Saisonarbeitskräfte ist die Spargel- und
Erdbeerernte gefährdet und auch die Auspflanzung für andere
Kulturen kann nicht sichergestellt werden."
"Viele
inländische Arbeitskräfte haben sich als Erntehelfer
angeboten und sind in diesen Tagen schon im Einsatz auf den
Feldern. Darüber haben sich die betroffenen Höfe riesig
gefreut und dafür bedanken wir uns sehr. Dennoch ist ohne
die langjährigen Arbeitskräfte aus Osteuropa eine
reibungslose Ernte nicht zu gewährleisten. Umso mehr sorgt
die Grenzöffnung für große Erleichterung bei den Betrieben",
sagte der Präsident des Westfälisch-Lippischen
Landwirtschaftsverbandes (WLV), Hubertus Beringmeier.
Die Präsidenten bedanken sich bei
Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser und der
Fluggesellschaft Eurowings, die sofort ihre Hilfe beim
Transport anbot. "Oft mahlen bürokratische Mühlen ja
etwas langsamer, aber man sieht jetzt, was im Ernstfall
möglich gemacht wird. Es ist toll, dass alle so
unkompliziert und schnell zusammenarbeiten. Dafür möchten
wir uns auch im Namen der betroffenen Landwirte ganz
herzlich bedanken", so Conzen und Nagelschmitz.
Eurowings habe nicht lange gezögert, um direkt Hilfe
anzubieten, sagte Eurowings-Geschäftsführer und Chief
Operation Officer Michael Knitter. Die Fluggesellschaft
kümmert sich um Transport und Gesundheitscheck der
Saisonarbeitskräfte: "In den kommenden Wochen wird Eurowings
zehntausende Saisonkräfte aus der Europäischen Union nach
Deutschland einfliegen. Damit sichern wir die Versorgung mit
Obst und Gemüse in Deutschland und unterstützen unsere
Landwirte in dieser für alle außerordentlich schwierigen
Situation."
Die Einreise der Saisonarbeiterinnen und
Saisonarbeiter wurde möglich, weil die Bundesregierung
vergangene Woche den Einreisestopp für Personen unter
anderem aus Rumänien und Bulgarien so angepasst hat, dass im
April und Mai jeweils bis zu 40.000 Saisonarbeitskräfte per
Flugzeug nach Deutschland einreisen dürfen. Dabei gelten
strenge Hygieneauflagen. Die Einreisenden müssen sich am
Ankunftsflughafen einer Gesundheitsprüfung unterziehen. In
den Betrieben gelten während der gesamten Aufenthaltsdauer
beginnend mit einer 14-tägigen Quarantäne strenge
Hygienevorschriften.
Nach Angaben des
Landwirtschaftsministeriums besteht in Nordrhein-Westfalen
bis zum Sommer ein Bedarf von rund 53.000
Saisonarbeitskräften; rund 8.500 Arbeiterinnen und Arbeiter
sind bereits auf den landwirtschaftlichen Betrieben in
Nordrhein-Westfalen unterwegs. Am 8. April 2020 begann für
etwa 400 Betriebe in Nordrhein-Westfalen die offizielle
Spargelsaison.
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