Gütersloh/Hamminkeln, 04. September 2020
- Wesentliche Corona-Effekte für Großbäckereien
Corona-Effekte haben zu einer gespaltenen Geschäftslage bei
den Mitgliedergruppen geführt. Die Leistungen der Gruppe der
Liefergroßbäckereien sind stark nachgefragt.
Versorgungssicherheit und Vorratshaltung zu Hause sind seit
dem Lockdown extrem wichtig geworden, so Prof. Dr. Ulrike
Detmers. Die hygienisch verpackten Brote und Backwaren, die
über die Brotabteilung verkauft werden, befriedigen
haargenau die Bedürfnisse der Shopper in Corona-Zeiten.
Produktsicherheit ist sehr wichtig geworden und das
Mindesthaltbarkeitsdatum. Letzteres variiert von 10 Tagen
bis zu 180 Tagen bei ungeöffneter Genussfrische.
Die
Gruppe der Filialgroßbäckereien hat durch den Lockdown
Absatz- und Umsatzeinbrüche zu verzeichnen. Die
Kundenfrequenz ging teilweise stark zurück. Die
Snack-Nachfrage brach ein. Sie ist aber bei
Filialgroßbäckereien ein wichtiger Umsatz- und
Ertragsbringer. Homeoffice, Online-Konferenzen, der Einbruch
beim Food-Service belasten das Geschäft.
Umsatz-
und Ertragseffekte Die verhältnismäßig gute
Geschäftslage der Liefergroßbäckereien bringt dringend
benötigte Erträge zum Investieren in die Ökologisierung
ihrer Geschäftsmodelle. In den Filialen müssen
Kostenstrukturen auf den Prüfstand.
Relevante
Veränderungen für die Zukunft Transparenz,
Regionalität, Nachhaltigkeit boomen. Ein paar Beispiele des
Change Managements sind das Etablieren von New-Work-Modellen
für Work-Life-Balance mit Homeoffice, Video-Konferenzen und
alternierenden Telearbeitszeiten. Grüne
Verpackungsalternativen mit mehr biobasierten
Verpackungsmaterialien fordern die Forschungs- und
Entwicklungsabteilungen heraus.
Auf eine -
hoffentlich ausbleibende - zweite Corona-Welle sind unsere
Mitglieder und deren Belegschaften routiniert vorbereitet.
Die erste Corona-Welle wurde bewerkstelligt mit
Sonderschichten, Mehrarbeit, Neueinstellungen,
Teamleistungen bei dem smarten Engpass-Management der
Backprozesse wegen erhöhter Mengenproduktion.
Mit Abstandswahrung v.l. Armin Juncker (Geschäftsführung),
Prof. Dr. Ulrike Detmers (Präsidentin) und Alexander
Meyer-Kretschmer (Geschäftsführung). / Weiterer Text über
ots und www.presseportal.de/nr/16993 / Die Verwendung dieses
Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei.
Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/Verband
Deutscher Großbäckereien e.V./Renate Lottis"
Staatliche Hilfen Für Notleidende hilft die
Verlängerung der Kurzarbeit und finanzielle Corona-Hilfen
des Staates für den Mittelstand.
Corona-Effekte
auf Sortimentsgestaltung und Preis Die
Produktportfolios haben sich in der kurzen Zeit nicht
verändert. Produktneuheiten werden weiter in das Segment
Brot und Backwaren gebracht. Die Brotpreise sind stabil und
gehen nach unten wegen der Mehrwertsteuersenkung. Auf
Produktivität und innovationsfördernde Erträge richten
unsere Mitglieder permanent ihr Augenmerk. Darin sind wir
Profis.
Post-Corona-Effekte Aktion
Eichhörnchen etabliert sich. Die Nachfrage nach Brot und
Backwaren mit längerer ungeöffneter Genussfrische steigt.
Davon profitieren auch verpackte Aufbackwaren wie
Toastbrote, Toastbrötchen, Wraps, Saatenbrote.
Meine
Prognose lautet: Der Markanteil der Liefergroßbäckereien und
Filialbäckereien im Umfang von 70% des Branchenumsatzes, der
2018 mit insgesamt rd. 21 Mrd. Euro im Jahr beziffert wird,
bleibt stabil bzw. wächst leicht an.
Großbäckereien unterstützen weiterhin Julia Klöckners
Reduktions- und Innovationsstrategie In Deutschland
sind 47 Prozent der Frauen, 62 Prozent der Männer und 15
Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig (Quelle:
zitiert aus der Verordnung zur Änderung der
Lebensmittelinformations-Durchführungsverordnung des
Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vom
19.08.2020). Ein Grund hierfür ist der Konsum von zu viel
ernährungsphysiologisch ungünstig beschaffenen
Lebensmitteln. Ungünstige Bestandteile sind: -
Energie/ Kaloriengehalt - gesättigte Fettsäuren
- Zucker - Natrium/Salz
Wir haben massiv Salz reduziert In einem
jahrelangen Prozess haben die Lieferbäckereien den
Salzgehalt wichtiger Brotsorten schrittweise reduziert. Im
deutschen LEH werden heute nur noch verpackte Brote mit
Salzgehalten zwischen 1 und 1,3 % angeboten. Verpacktes Brot
ist im LEH das bedeutendste Backwarensegment mit über 70%
Marktanteil. Damit ist ein großer Teil der deutschen
Backwaren bereits auf einem sehr niedrigen Salzniveau.
Bundesministerin Klöckner bittet um eine konkrete
Zielvereinbarung zur Salzreduktion in Brot und Backwaren in
Mitgliedsunternehmen.
Arbeitskreis Reformulierung Um die
Reduzierungsbemühungen unserer Mitglieder zu koordinieren
haben wir den Arbeitskreis Reformulierung ins Leben gerufen.
Der Arbeitskreis Reformulierung des Verbandes Deutscher
Großbäckereien arbeitet aktuell an der Gestaltung der
Zielvereinbarung zur Salzreduktion in Brot und Backwaren.
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