WM Moskau 2007  -  WM-Tag 12. Mai 2007 - Berichte über das Nationalteam
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Moskau,  12. Mai 2007 Halbfinale

 
Kanada nach 4:1 über Schweden im WM-Finale
Kanada hat als zweites Team nach Finnland das Finale der Weltmeisterschaft in Russland erreicht, die Kanadier gewannen gegen Schweden deutlich mit 4:1 (3:0/1:1/0:0).
78 Sekunden im ersten Drittel genügte, um Kanada auf die Siegerstrasse zu bringen. Mike Cammalleri schoss in der 12. Minute in Überzahl, Justin Williams fälschte zum 1:0 ab, in der 13. Minute legte Jonathan Toews das zweite Tor nach, er umspielte Schwedens Torhüter Johan Bäcklund am Rand des Torraums. 
Spätestens mit dem 3:0 durch einen tollen Move von Eric Staal in der 19. Minute war alles klar zugunsten der Kanadier.
In der 27. Minute schöpften die Schweden durch ein glückliches Tor von Johan Davidsson wieder Hoffnung, sein Querpass wurde von Shea Weber ins eigene Tor abgefälscht, doch in der 36. Minute stellte Rick Nash mit einem Powerplay-Goal den alten Abstand wieder her, als die Schweden in Unterzahl zu weit aufgerückt waren. Nash schnappte sich die Scheibe, ging auf der rechten Seite auf und davon, um flach einzuschießen.  
Schweden kam auch im Schlussdrittel nicht mehr heran, selbst eine doppelte Strafe gegen Mike Commodore wegen gefährlich hohen Stocks blieb ungenutzt.

Tore: 1:0 Cammalleri (12.), 2:0 Toews (13.), 3:0 Eric Staal (19.), 3:1 Davidsson (26.), 4:1 Nash (36.)
Strafminuten: Kanada 14, Schweden 12 - uschauer: 6.000 - Schiedsrichter: Kurmann (Schweiz)

Bandenchekov: Die Hockeyweb - Kolumne von Alexander Brandt
Am Dienstag begann die eigentliche WM, für uns Deutsche hingegen war sie fast schon vorbei. Am spielfreien Tag reisten nicht nur die Spieler, sondern auch die meisten deutschen Journalisten ab. Da waren wir nur noch zu fünft und gingen abends georgisch essen. Sehr interessant, so eine georgische Speisekarte! Da gibt es zum Beispiel „Mother-in-law  tongue salad“. Schwiegermutterzungensalad. Aha. Laufen in Georgien viele Schwiegermütter stumm durch die Gegend, weil ihre Zungen im Salat gelandet sind?
Bei einem anderen Gericht wurde Rind angeboten, allerdings nicht von Aussen, statt dessen gab es Herz, Leber, Lunge und Innereien der Viecher. Wir entschieden uns für harmlosere Gerichte, die sehr würzig (nicht scharf) zubereitet waren. Meines nannte sich „Tiflis Mystery“. Die Zutaten blieben geheim.
Am Mittwoch feierten die Russen den Gewinn des zweiten Weltkrieges. Wir verfolgten die Militärparade beim Frühstück im Hotel auf einer Videowand (für das Ding würde die DEL 5.000 Punkte vergeben) und amüsierten uns wieder einmal über die krassen Gegensätze in diesem Land. In Moskau liefen tags zuvor alte sowjetische Kriegsfilme in schwarzweiß auf den vielen großen Leinwänden (wie am Times Square in New York), über denen Coca-Cola-Werbung blinkte. Und die Parade mit verdienten Veteranen der Roten Armee lief im Hotel während Menschen an Spieltischen saßen und im Hintergrund Musik von Bryan Adams dröhnte. Aber genau das macht Moskau ja so interessant.
Auf zwei verschiedene Welten trafen auch zwei unserer deutschen Medienvertreter, die in der Innenstadt vor dem KGB-Gebäude in eine kommunistische Kundgebung zum 9. Mai gerieten und viele lustige Fotos machten, zum Beispiel von einer alten Dame, die ein riesiges Bild von Stalin hochhielt. Ohne Coca-Cola-Werbung.

Abends freuten wir uns gemeinsam über den Viertelfinalsieg der Russen, denen wohl jeder den Titel gegönnt hätte. Was Malkin & Co spielten, war wirklich zum Zungeschnalzen, solange man keine georgische Schwiegermutter ist. Der Hallen-DJ in der „Khodynka“ hatte angesichts des 9. Mai einen wohltuend derben Humor. Bei jedem russischem Tor ertönten laute Kriegsgeräusche wie bei einem Fliegeralarm, dann spielte man auch mal von Rammstein „Feuer frei“.
Ganz Moskau war an jenem Abend auf den Beinen, zum festlichen Feuerwerk waren Millionen Menschen auf den Straßen, viele Fahrer hielten einfach mitten auf der Straße an und verließen ihre Autos, um das Feuerwerk zu beobachten. Unser Bus steckte fest. Ich stieg zusammen mit zwei Kanadiern mitten auf der Fahrbahn aus, wir kämpften uns durch die Menschenmengen zur nächsten U-Bahn durch. Das Feuerwerk war so gewaltig, dass vor dem Hotel bei sämtlichen Luxuskarossen die Alarmanlagen losgingen, wie mir die Stalin-Demo erprobten Kollegen am nächsten Morgen mitteilten.
Nun heißt es Abschied nehmen von Moskau, ich ertappe mich dabei, dass ich meine Gewohnheiten in den vergangenen beiden Wochen schon umgestellt hatte. Keine Münzen in der Hose lassen, wegen der permanenten Sicherheits-Schleusen. Tagsüber nichts essen, um dem Mikrowellen-Fraß in den Hallen auszuweichen, dafür nachts im Hotel reinhauen, weil man seit dem Frühstück nichts mehr zu sich genommen hatte. Zwei intensive, stressige Wochen sind vorüber, in deren Verlauf man sich immer wieder fragte, warum man sich das eigentlich antut. Und sobald man wieder zuhause ist, freut man sich schon aufs nächste Mal. Bekloppt, ich weiß.
Jetzt ist endlich Sommerpause, wer sich seit 138 Folgen treu über diese Kolumne geärgert hat, muss nun wieder bis September warten. Oder vielleicht nicht ganz so lange.
Gruß vom in den Sommerschlaf gehenden Alexander Brandt
 

ORTEMA half bei der WM mehr als 35 Spielern
WM-Halbfinale Russland – Finnland, Andrej Markov scheidet nach einem Kniecheck verletzt aus, wird in die Kabine gebracht. In solchen Situationen kommen die Mitarbeiter der deutschen Firma ORTEMA ins Spiel, sie versorgen die Spieler sofort mit Orthesen, Manschetten, Verbänden, was auch immer nötig ist. Inm genannten Fall mit Erfolg, Markov konnte im letzten Drittel wieder ins Spiel eingreifen. „Wir haben ihm eine Knie-Orthese angepasst“, sagt Heiko Schmidgall von ORTEMA. „Wir haben mehr als 35 Spieler aus vielen Nationen während der WM behandelt. Meistens können die Spieler danach wieder aufs Eis, manchmal geht aber nichts mehr.“
Um allen Spielern sofort helfen zu können, haben Schmidgall und seine Kollegen immer viel Ausrüstung im Gepäck. „Wir hatten 760 Orthesen und Bandagen von der Firma SPORLASTIC dabei, in allen Variationen und Größen, wir haben alles auf Lager.“   

ORTEMA versorgt die deutschen Spieler in Moskau mit Orthopädie Technischem Equipment

(Orthesen und Bandagen) sowie mit weiterer individueller Schutzausrüstung. Die Spieler nehmen diesen Service dankend an, da sie wissen , daß sie auch bei der Eishockey WM von den Orthopädie-Spezialisten optimal betreut sind. Dadurch kann bei einer Verletzung die technischen Versorgungen sofort durchgeführt werden. 

Finnland zieht sensationell ins WM-Finale ein
Finnland hat mit einem sensationellen 2:1 (1:1/0:0/0:0/1:0) Sieg nach Verlängerung über Russland das Finale der Weltmeisterschaft erreicht. 
Im ersten Halbfinale mussten die WM-Gastgeber gleich zu Beginn eine Unterzahl-Situation überstehen, kamen dann in der 4. Minute zur ersten Torchance durch Alexander Ovechkin. Zwei Minuten später streckte Finnlands Sean Bergenheim den russischen Verteidiger Andrej Markov mit einem Kniecheck nieder und wurde dafür vom schwedischen Schiedsrichter Vinnerborg mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe in die Kabine geschickt. Russland nutzte die Überzahl zum 1:0 durch einen Schuss aus dem rechten Bullykreis von Evgeni Malkin.

Die Finnen gingen weiterhin sehr hart ans Werk, Mikko Koivu wanderte für einen Check von hinten für 2+ 10 Strafminuten in die Kühlbox, doch statt die Führung auszubauen, fingen sich die Russen einen Konter von Mikka Hentunen ein, der mit rasantem Antritt in Unterzahl davon fuhr und zum 1:1 abschloss.
Finnland war in der Vorrunde bei der nur vom Endergebnis her engen 4:5 Niederlage gegen die Russen in deren Angriffswirbel untergegangenen und wählte im Halbfinale eine andere Taktik: Mit permanenten Attacken und Provokationen sorgten sie für eine zerfahrene Partie und hatten damit Erfolg, sie hielten das 1:1 auch nach dem zweiten Drittel, es kam kaum noch ein Spielfluss zustande, weil ständig Spieler beider Teams die Strafbänke bevölkerten.  
Im Schlussdrittel drängten die Russen mächtig auf den Siegtreffer, Finnland hielt mit viel Kampf und Einsatz dagegen. Zeitweise spielten sich turbulente Szenen vor dem finnischen Tor ab, so wie in der 55. Minute, als Alexander Frolov erst im Fallen und dann im Liegen den Puck zweimal an den Beinschoner des finnischen Torhüters Kari Lehtonen schob. Finnland rettete sich in die Verlängerung und musste auch in der Overtime mit Mann und Maus verteidigen. Dann schlug die 66. Spielminute und ein Fehler von Russlands Torhüter Alexander Eremenko brachte die Entscheidung zugunsten der Finnen: Eremenko ging aus seinem Kasten, um einen Pass von Tuomo Ruutu abzuwehren, doch Mikko Koivu war eher am Puck und schob die Scheibe aus der Drehung zum Entsetzen der Zuschauer ins Tor.

Tore: 1:0 Malkin (9.), 1:1 Hentunen (13.), 1:2 Koivu (66.)
Strafminuten: Russland 14, Finnland 17 + 10 Mikko Koivu + Spieldauer Bergenheim
Zuschauer: 12.000 - chiedsrichter: Vinnerborg (Schweden)