Kanada nach 4:1 über Schweden im WM-Finale
Kanada hat als zweites Team nach Finnland das Finale der
Weltmeisterschaft in Russland erreicht, die Kanadier gewannen
gegen Schweden deutlich mit 4:1 (3:0/1:1/0:0).
78 Sekunden im ersten Drittel genügte, um Kanada auf die
Siegerstrasse zu bringen. Mike Cammalleri schoss in der 12.
Minute in Überzahl, Justin Williams fälschte zum 1:0 ab, in der
13. Minute legte Jonathan Toews das zweite Tor nach, er
umspielte Schwedens Torhüter Johan Bäcklund am Rand des
Torraums.
Spätestens mit dem 3:0 durch einen tollen Move von Eric Staal in
der 19. Minute war alles klar zugunsten der Kanadier.
In der 27. Minute schöpften die Schweden durch ein glückliches
Tor von Johan Davidsson wieder Hoffnung, sein Querpass wurde von
Shea Weber ins eigene Tor abgefälscht, doch in der 36. Minute
stellte Rick Nash mit einem Powerplay-Goal den alten Abstand
wieder her, als die Schweden in Unterzahl zu weit aufgerückt
waren. Nash schnappte sich die Scheibe, ging auf der rechten
Seite auf und davon, um flach einzuschießen.
Schweden kam auch im Schlussdrittel nicht mehr heran, selbst
eine doppelte Strafe gegen Mike Commodore wegen gefährlich hohen
Stocks blieb ungenutzt.
Tore: 1:0 Cammalleri (12.), 2:0 Toews (13.), 3:0 Eric
Staal (19.), 3:1 Davidsson (26.), 4:1 Nash (36.)
Strafminuten: Kanada 14, Schweden 12 - uschauer: 6.000 -
Schiedsrichter: Kurmann (Schweiz)
Bandenchekov: Die Hockeyweb - Kolumne von Alexander Brandt
Am Dienstag begann die eigentliche WM, für uns
Deutsche hingegen war sie fast schon vorbei. Am spielfreien Tag
reisten nicht nur die Spieler, sondern auch die meisten
deutschen Journalisten ab. Da waren wir nur noch zu fünft und
gingen abends georgisch essen. Sehr interessant, so eine
georgische Speisekarte! Da gibt es zum Beispiel „Mother-in-law
tongue salad“. Schwiegermutterzungensalad. Aha. Laufen in
Georgien viele Schwiegermütter stumm durch die Gegend, weil ihre
Zungen im Salat gelandet sind?
Bei einem anderen Gericht wurde Rind angeboten, allerdings nicht
von Aussen, statt dessen gab es Herz, Leber, Lunge und Innereien
der Viecher. Wir entschieden uns für harmlosere Gerichte, die
sehr würzig (nicht scharf) zubereitet waren. Meines nannte sich
„Tiflis Mystery“. Die Zutaten blieben geheim.
Am Mittwoch feierten die Russen den Gewinn des zweiten
Weltkrieges. Wir verfolgten die Militärparade beim Frühstück im
Hotel auf einer Videowand (für das Ding würde die DEL 5.000
Punkte vergeben) und amüsierten uns wieder einmal über die
krassen Gegensätze in diesem Land. In Moskau liefen tags zuvor
alte sowjetische Kriegsfilme in schwarzweiß auf den vielen
großen Leinwänden (wie am Times Square in New York), über denen
Coca-Cola-Werbung blinkte. Und die Parade mit verdienten
Veteranen der Roten Armee lief im Hotel während Menschen an
Spieltischen saßen und im Hintergrund Musik von Bryan Adams
dröhnte. Aber genau das macht Moskau ja so interessant.
Auf zwei verschiedene Welten trafen auch zwei unserer deutschen
Medienvertreter, die in der Innenstadt vor dem KGB-Gebäude in
eine kommunistische Kundgebung zum 9. Mai gerieten und viele
lustige Fotos machten, zum Beispiel von einer alten Dame, die
ein riesiges Bild von Stalin hochhielt. Ohne Coca-Cola-Werbung.
Abends freuten wir uns gemeinsam über den Viertelfinalsieg der
Russen, denen wohl jeder den Titel gegönnt hätte. Was Malkin &
Co spielten, war wirklich zum Zungeschnalzen, solange man keine
georgische Schwiegermutter ist. Der Hallen-DJ in der „Khodynka“
hatte angesichts des 9. Mai einen wohltuend derben Humor. Bei
jedem russischem Tor ertönten laute Kriegsgeräusche wie bei
einem Fliegeralarm, dann spielte man auch mal von Rammstein
„Feuer frei“.
Ganz Moskau war an jenem Abend auf den Beinen, zum festlichen
Feuerwerk waren Millionen Menschen auf den Straßen, viele Fahrer
hielten einfach mitten auf der Straße an und verließen ihre
Autos, um das Feuerwerk zu beobachten. Unser Bus steckte fest.
Ich stieg zusammen mit zwei Kanadiern mitten auf der Fahrbahn
aus, wir kämpften uns durch die Menschenmengen zur nächsten
U-Bahn durch. Das Feuerwerk war so gewaltig, dass vor dem Hotel
bei sämtlichen Luxuskarossen die Alarmanlagen losgingen, wie mir
die Stalin-Demo erprobten Kollegen am nächsten Morgen
mitteilten.
Nun heißt es Abschied nehmen von Moskau, ich ertappe mich dabei,
dass ich meine Gewohnheiten in den vergangenen beiden Wochen
schon umgestellt hatte. Keine Münzen in der Hose lassen, wegen
der permanenten Sicherheits-Schleusen. Tagsüber nichts essen, um
dem Mikrowellen-Fraß in den Hallen auszuweichen, dafür nachts im
Hotel reinhauen, weil man seit dem Frühstück nichts mehr zu sich
genommen hatte. Zwei intensive, stressige Wochen sind vorüber,
in deren Verlauf man sich immer wieder fragte, warum man sich
das eigentlich antut. Und sobald man wieder zuhause ist, freut
man sich schon aufs nächste Mal. Bekloppt, ich weiß.
Jetzt ist endlich Sommerpause, wer sich seit 138 Folgen treu
über diese Kolumne geärgert hat, muss nun wieder bis September
warten. Oder vielleicht nicht ganz so lange.
Gruß vom in den Sommerschlaf gehenden Alexander Brandt
ORTEMA half bei der WM mehr als 35 Spielern
WM-Halbfinale Russland – Finnland, Andrej
Markov scheidet nach einem Kniecheck verletzt aus, wird in die
Kabine gebracht. In solchen Situationen kommen die Mitarbeiter
der deutschen Firma ORTEMA ins Spiel, sie versorgen die Spieler
sofort mit Orthesen, Manschetten, Verbänden, was auch immer
nötig ist. Inm genannten Fall mit Erfolg, Markov konnte im
letzten Drittel wieder ins Spiel eingreifen. „Wir haben ihm eine
Knie-Orthese angepasst“, sagt Heiko Schmidgall von ORTEMA. „Wir
haben mehr als 35 Spieler aus vielen Nationen während der WM
behandelt. Meistens können die Spieler danach wieder aufs Eis,
manchmal geht aber nichts mehr.“
Um allen Spielern sofort helfen zu können, haben Schmidgall und
seine Kollegen immer viel Ausrüstung im Gepäck. „Wir hatten 760
Orthesen und Bandagen von der Firma SPORLASTIC dabei, in allen
Variationen und Größen, wir haben alles auf Lager.“
ORTEMA versorgt die deutschen Spieler in Moskau mit Orthopädie
Technischem Equipment
(Orthesen und Bandagen) sowie mit weiterer individueller
Schutzausrüstung. Die Spieler nehmen diesen Service dankend an,
da sie wissen , daß sie auch bei der Eishockey WM von den
Orthopädie-Spezialisten optimal betreut sind. Dadurch kann bei
einer Verletzung die technischen Versorgungen sofort
durchgeführt werden.
Finnland zieht sensationell ins WM-Finale ein
Finnland hat mit einem sensationellen 2:1 (1:1/0:0/0:0/1:0) Sieg
nach Verlängerung über Russland das Finale der Weltmeisterschaft
erreicht.
Im ersten Halbfinale mussten die WM-Gastgeber gleich zu Beginn
eine Unterzahl-Situation überstehen, kamen dann in der 4. Minute
zur ersten Torchance durch Alexander Ovechkin. Zwei Minuten
später streckte Finnlands Sean Bergenheim den russischen
Verteidiger Andrej Markov mit einem Kniecheck nieder und wurde
dafür vom schwedischen Schiedsrichter Vinnerborg mit einer
Spieldauer-Disziplinarstrafe in die Kabine geschickt. Russland
nutzte die Überzahl zum 1:0 durch einen Schuss aus dem rechten
Bullykreis von Evgeni Malkin.
Die Finnen gingen weiterhin sehr hart ans Werk, Mikko Koivu
wanderte für einen Check von hinten für 2+ 10 Strafminuten in
die Kühlbox, doch statt die Führung auszubauen, fingen sich die
Russen einen Konter von Mikka Hentunen ein, der mit rasantem
Antritt in Unterzahl davon fuhr und zum 1:1 abschloss.
Finnland war in der Vorrunde bei der nur vom Endergebnis her
engen 4:5 Niederlage gegen die Russen in deren Angriffswirbel
untergegangenen und wählte im Halbfinale eine andere Taktik: Mit
permanenten Attacken und Provokationen sorgten sie für eine
zerfahrene Partie und hatten damit Erfolg, sie hielten das 1:1
auch nach dem zweiten Drittel, es kam kaum noch ein Spielfluss
zustande, weil ständig Spieler beider Teams die Strafbänke
bevölkerten.
Im Schlussdrittel drängten die Russen mächtig auf den
Siegtreffer, Finnland hielt mit viel Kampf und Einsatz dagegen.
Zeitweise spielten sich turbulente Szenen vor dem finnischen Tor
ab, so wie in der 55. Minute, als Alexander Frolov erst im
Fallen und dann im Liegen den Puck zweimal an den Beinschoner
des finnischen Torhüters Kari Lehtonen schob. Finnland rettete
sich in die Verlängerung und musste auch in der Overtime mit
Mann und Maus verteidigen. Dann schlug die 66. Spielminute und
ein Fehler von Russlands Torhüter Alexander Eremenko brachte die
Entscheidung zugunsten der Finnen: Eremenko ging aus seinem
Kasten, um einen Pass von Tuomo Ruutu abzuwehren, doch Mikko
Koivu war eher am Puck und schob die Scheibe aus der Drehung zum
Entsetzen der Zuschauer ins Tor.
Tore: 1:0 Malkin (9.), 1:1 Hentunen (13.), 1:2 Koivu (66.)
Strafminuten: Russland 14, Finnland 17 + 10 Mikko Koivu +
Spieldauer Bergenheim
Zuschauer: 12.000 - chiedsrichter: Vinnerborg (Schweden) |