WM Moskau 2007  -  WM-Tag 10. Mai 2007 - Berichte über das Nationalteam
Kader - Spieler A - Z

 

Moskau, 10. Mai 2007


Finnland vierter WM-Halbfinalist - 5:4 n.P. gegen US
A
Finnland übernahm im letzten WM-Viertelfinale von Beginn an die Initiative, erspielte sich gute Torchancen durch Jari Viuhkola (6.), Mika Pyorala (8.) und Jere Lehtinen (13.), doch US-Torhüter John Grahame wehrte selbst die besten Gelegenheiten ab, bot ebenso wie sein Gegenüber Kari Lehtonen bei einem Konter von Chad Larose (15.) eine fehlerfreie Leistung.
In der 18. Minute war Grahame dann doch geschlagen, als Tuomo Ruutu aus dem rechten Bullykreis abzog und die Scheibe flach neben dem linken Pfosten einschlug.

In den letzten beiden Minuten des ersten Drittels spielten die Finnen ihren Gegner bei einer angezeigten Strafe förmlich an die Wand, vor einer wiederum enttäuschend kleinen Kulisse in der Khodynka-Arena entwickelte sich ein sehenswertes Spitzenspiel.
Ab dem zweiten Drittel waren auch die USA in der Partie. Bereits 48 Sekunden nach Wiederbeginn schloss Tobias Petersen einen schönen Konter in Unterzahl zum 1:1 ab, dann ging es Schlag auf Schlag: Pekka Saravo in der 25. Minute mit einem One-Timer von rechts zum 1:2, Ausgleich in der 28. Minute durch einen schön heraus gespielten Powerplay-Treffer von Tyler Arnason, 2:3 in der 31. Minute durch Jari Viuhkola, als Grahame hinter seinem Tor die Scheibe verlor, dann den fälligen Bauerntrick verhinderte, den ersten Nachschuss hielt und erst beim zweiten Rebound geschlagen war. Es folgte der erneute Ausgleich in der 35. Minute durch Lee Stempniak, der den Puck nach einem grandiosen Spielzug seines Teams nur noch ins leere Tor zu schießen brauchte, eine Minute später waren wieder die Finnen zur Stelle, Tomi Kallio ballerte den Puck von halb rechts unter Grahames Trinkflasche zum 3:4.
Nach dem offenen Schlagabtausch des zweiten Drittels ließen es beide Teams im Schlussabschnitt defensiver angehen, so dauerte es bis zur 55. Minute, als wieder ein Ausgleichstreffer für die Amerikaner fiel, Andrew Hutchinson war in der 55. Minute im Powerplay erfolgreich. Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit traf Mika Pyorala nur den Pfosten, gleiches gelang Zach Parise in der 63. Minute auf der anderen Seite. Nach 70 Minuten hatte das Unentschieden weiterhin Bestand, die Entscheidung musste im Penaltyschießen fallen. Hier traf nur Jere Lehtinen zum Sieg der Finnen.

Im Halbfinale trifft Kanada auf Schweden, Russland wird erneut gegen Finnland antreten, in der Vorrunde gewannen die Russen 5:4.
Tore:
0:1 Tuomo Ruutu (18.), 1:1 Peterson (21.), 1:2 Saravo (25.), 2:2 Arnason (25.), 2:3 Viuhkola (31.), 3:3 Stempniak (35.), 3:4 Kallio (36.), 4:4 Hutchinson (55.), 5:4 Lehtinen (Penalty)
Strafen: USA 10+ 10 Ballard, FIN 8 - Zuschauer: geschätzt 2.500 - SR: Vinnerborg (Schweden)

Auch Kanada nach 5:1 gegen die Schweiz im WM-Halbfinale

Gähnende Leere auf den Rängen, nur knapp tausend Zuschauer fanden den Weg in die Khodynka-Arena, als Kanada und die Schweiz im WM-Viertelfinale aufeinander trafen. Man konnte selbst unter dem Hallendach noch die Rufe der Spieler unten auf dem Eis hören. Wie die Veranstalter die offizielle Zuschauerzahl auf 6.000 schön rechneten, wird ihr Geheimnis bleiben.

Auch das Spiel selbst war eines Viertelfinales unwürdig, bis zur 16. Minute tat sich nicht viel auf dem Eis, dann machte ein Schweizer den ersten Fehler des Spiels. Sandy Jeannin wollte den Puck vor dem eigenen Tor wegschlagen und legte die Scheibe statt dessen genau auf den Schläger von Matthew Lombardi, der sich mit dem 1:0 bedankte.

Die Schweiz kam erst in der 26. Minute zur ersten Chance, als Patric Della Rossa an Kanadas Torhüter Dwayne Roloson scheiterte. Erst als die Hälfte der Partie verstrichen war, kam etwas Leben ins Spiel. Jamal Mayers lief von links vor das schweizer Tor und schob die Scheibe flach am rechten Pfosten an Jonas Hiller vorbei zum 2:0 ein. Nur 38 Sekunden später erzielte Paul DiPietro mit einem satten Schlagschuss den ersten Treffer für die Schweiz.

Die Freude der „Eisgenossen“ dauerte nicht lange an. Als in der 35. Minute gleich zwei Schweizer auf der Strafbank saßen, nahm Kanadas Trainer Andy Murray eine Auszeit und hatte mit seinen taktischen Hinweisen ans Team Erfolg, denn Rick Nash hielt seinen Schläger am Torraum in einen gut getimten Pass von Eric Staal zum 3:1.

In der 47. Minute war das Spiel endgültig entschieden. Jonas Hiller konnte einen Schuss von Dion Phaneuf nicht festhalten und Matt Lombardi staubte zum 4:1 ab. In der 56. Minute hatte Shane Doan sogar noch eine gute Gelegenheit zum 5:1, doch Hiller wehrte mit dem rechten Bein ab. Zweieinhalb Minuten vor Schluss schlug es dennoch im schweizer Tor ein, Shea Weber war mit einem knallharten Schlagschuss erfolgreich. So war es am Ende doch noch die erwartete Formalität für den Favoriten.

Tore:
1:0 Lombardi (16.), 2:0 Mayers (30.), 2:1 DiPietro (30.), 3:1 Nash (35.), 4:1 Lombardi (47.), 5:1 Weber (58.)

Strafminuten: Kanada 8, Schweiz 18 - Zuschauer: 6.000 - Schiedsrichter: Ronn (Finnland)