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Kanada im Halbfinale wieder gegen Schweden |
Halifax/Quebec,
15.Mai 2008 - Rekordweltmeister Kanada hat seine
WM-Siegesserie fortgesetzt und trifft auf dem Weg zum 25.
Titel wieder auf seinen ewigen Widersacher Schweden. Nach
dem 8:2 gegen Norwegen müssen sich die Ahornblätter wie im
Vorjahr im Halbfinale mit dem Olympiasieger
auseinandersetzen. Die Kanadier zogen zwar zum sechsten Mal
in Folge in die Runde der letzten Vier ein, beim 16.
WM-Erfolg nacheinander hatten sie eine halbe Stunde lang
aber große Probleme mit dem Weltranglisten-14., der der
deutschen Nationalmannschaft den Weg ins Viertelfinale
versperrt hatte. Vor 9192 Zuschauern im Halifax Metro Centre durften die Norweger, die erstmals in einem WM-Viertelfinale standen, bis zur Hälfte der Spielzeit von einer Sensation träumen. Der Duisburger DEL-Profi Morten Ask hatte die frühe Führung der Kanadier durch das zehnte WM-Tor von Dany Heatley nach 37 Sekunden in der achten Minute ausgeglichen. Als der Augsburger Mathis Olimb nach Ryan Getzlafs Treffer (12.) in der 26. Minute das 2:2 erzielte, war es plötzlich totenstill in der Arena. Erst Jungstar Jonathan Toews brach mit dem erneuten Führungstor den Widerstand der Norweger (30.). Einer Dreierpack von Derek Roy (35./37./52.) und die Turniertreffer vier und fünf von Rick Nash (45./51.) bescherten den Gastgebern dann noch ein standesgemäßes Resultat. In der Zwischenrunde hatte Kanada nur mit viel Mühe 2:1 gegen die extrem defensiv eingestellten "Wikinger" gewonnen. "Nach dem 2:2 habe ich kurz darüber nachgedacht, ob die Fähre da draußen direkt nach Columbus geht", scherzte Kanadas Coach Ken Hitchcock, der die Columbus Blue Jackets in der NHL trainiert. Die Norweger verabschiedeten sich nach ihrem allerersten WM-Viertelfinale "mit erhobenem Haupt", wie Kapitän Tommy Jacobsen betonte. Spannender ging es beim 3:2 (0:0, 1:1, 1:1, 1:0) der Schweden gegen Tschechien vor 9787 Zuschauern im Colisee von Quebec zu. In der Neuauflage des Endspiels von 2006, in dem die Skandinavier mit 4:0 triumphiert hatten, brachte Nicklas Hörnqvist die Tre Kronor in der 28. Minute in Überzahl in Führung. Doch Tomas Rolinek glich drei Minuten später aus. Radim Vrbata, der bei einem Alleingang gefoult worden war, verwandelte einen Penalty zum 2:1 (53.) für Tschechien. Marcus Nilsson erzwang drei Minuten vor Schluss die Verlängerung. Für die Entscheidung sorgte Mattias Weinhandl nach 3:15 Minuten der Overtime. Auch im zweiten Halfinale kommt es zu einer Neuauflage des Vorjahresduells. Russland trifft nach dem mühelosen 6:0 (3:0, 3:0, 0:0) gegen die Schweiz wieder auf Finnland, das sich mit 3:2 (1:0, 1:0, 0:2, 1:0) nach Verlängerung gegen die USA durchsetzte. Die Russen müssen auf Stürmer Ilja Kowaltschuk verzichten, der nach einem unsauberen Check gegen Julien Vauclair seine zweite Spieldauerdisziplinarstrafe der WM erhielt. "Wir wollen hart spielen, aber wir wollen niemanden verletzen", entschuldigte Trainer Wjatscheslaw Bykow den NHL-Profi. Sauber ging es dagegen in der mit Spannung erwarteten Revanche zwischen Finnland und den USA zu. Nach dem Skandalspiel mit Phantomtor und 202 Strafminuten in der Zwischenrunde konzentrierten sich beide Teams auf das Wesentliche. Tuomo Ruutu und Janne Niskala brachten die Finnen mit 2:0 in Führung. Doch Phil Kessel und Drew Stafford erzwangen noch die Verlängerung, in der Sami Lepisto nach 3:59 Minuten alle Hoffnungen der USA auf eine Medaille zerstörte. (TL) |
11. Tag: Trotz 1:9 im Viertelfinale |
Halifax/Duisburg, 12./13. Mai 2008 - Dank der deutschen
Mannschaft, die in der Zwischenrunde im letzten Spiel gegen
Lettland mit 5:3 gewann, zog das Überraschungsteam dieser
WM, Norwegen, in das Viertelfinale ein. Am Mittag hatten
diese zunächst mit 1:9 hoch gegen die USA verloren und
mussten am Abend mit der deutschen Mannschaft mitfiebern.
Brandon Dubinsky von den New York Rangers hatte mit drei
Toren einen Galaabend gegen die Norweger gezeigt. Im Spiel um den ersten Platz in der Gruppe E lag die Schweiz bereits nach knapp 19 Minuten mit 0:3 gegen Russland zurück: Kalinin (16.), Ovechkin (18.) und Sushinskiy (19.) trafen innerhalb kürzester Zeit für die Russen. Als in der 31. Minute Sergei Fedorov das 4:0 erzielte, schien bereits alles gelaufen, aber die Schweizer kamen durch Sannitz (41.) und Vauclairs Shorthander (46.) wieder heran. Dreieinhalb Minuten vor dem Ende nahm der Schweizer Trainer Ralph Krueger seinen Torhüter Jonas Hiller aus dem Tor, Sushinskiy markierte eine Minute später das 5:2, Lemms Tor in der 59. Minute zum 3:5 kam für die Schweiz zu spät. Beim Spitzenspiel der Gruppe F siegten die Kanadier mit 6:3 gegen die Finnen. Bereits nach 51 Minuten hatte es 5:1 gestanden, Kanadas Rick Nash gab drei Vorlagen zum Gruppensieg der Ahornblätter. Im unbedeutenden Spiel der Gruppe E zwischen Dänemark und Weißrussland siegten die Dänen mit 3:2 nach Verlängerung. Peter Regin war der Held des Abends, ihm war erst 38 Sekunden vor dem Ende der Ausgleich gelungen, nach 2:11 Minuten in der Verlängerung erzielte er den Siegtreffer für Dänemark. (pb) Damit steht das Viertelfinale (14.5.) wie folgt fest: Schweden - Tschechien (Hinspiel 5:3) Kanada - Norwegen (Hinspiel 2:1) Russland – Schweiz (Hinspiel 5:3) USA – Finnland (Hinspiel 2:3) ) |
Kommentar: Das WM-Fazit und seine Folgen |
Halifax/Duisburg, 12./13. Mai 2008 - Die Ansätze waren da.
Das 4:2 gegen die Slowakei – einem der wohl besten deutschen
WM-Spiele der letzten Jahre. Die ersten 30 Minuten gegen
Norwegen. Und die letzten 57 Minuten gegen die USA. Eine
junge Mannschaft, die zwar noch Fehler macht, die aber ihr
Potenzial zeigt. Mit einem Gewinner des Turniers Philip Gogulla, der ein ganz persönliches Bewerbungsschreiben für
die NHL abgab – vor allem mit seiner Vorbereitung zum
dritten Tor gegen die Slowakei und seinem mehr als
sehenswerten Treffer zum 2:0 gegen Norwegen. Aber spricht jemand darüber? Und viel wichtiger für den deutschen Eishockeysport: Berichten die Tageszeitungen darüber? Nein! Und Schuld daran trägt einzig und allein der Deutsche Eishockey-Bund. Keinen Fehler ließ die Führungsriege aus – und auch Bundestrainer Uwe Krupp sah sich genötigt, die Fans anzugreifen, die ihrem Unmut Luft machten. Und das zu Recht. Dabei wäre es sogar völlig egal, ob die Anhänger in der Sache Recht haben, oder nicht. Wer sein Team seit Jahren derart außergewöhnlich unterstützt wie die deutschen Fans – bei jedem wichtigen Turnier – und dann auch noch nach Kanada fliegt, um es auch im Mutterland des Eishockeys zu machen, der hat jedes Recht, zu protestieren. Egal, was der Bundestrainer sagt. Egal, was ein Stanley-Cup-Sieger sagt. Wer daran zweifelt oder vielleicht sogar darin den Grund für die Niederlage gegen die USA sucht, der sollte es lieber lassen. Dass ist derart unsinnig, dass es sich beinahe schon verbietet zu betonen, dass das Unsinn ist. Für den DEB bleibt die Aufgabe, diese WM der Katastrophen auf und neben dem Eis aufzuarbeiten und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Auf dem Eis, da gab das desaströse 1:10 gegen Kanada. Sicherlich: Eine Mannschaft wie Kanada ist gerade im eigenen Land eine Klasse für sich. Aber es gibt keinen Grund, sich derart vorführen zu lassen. Was die Motivation der Kanadier war? Nun ja. Man kann ja mal spekulieren. Bei der Direktoratsentscheidungen im Fall Jason Holland gab es drei Nationen, die sich dafür aussprachen, Deutschland die Punkte abzuerkennen – was nur gerecht gewesen wäre. Neben den direkt betroffenen Norwegern und Slowaken waren das eben auch die Kanadier. Und die haben die Bestrafung dann einfach mal nachgeholt. Sicherlich darf man auch einmal fragen, warum nicht Robert Müller häufiger gespielt hat. Auch wenn er ebenso wie alle anderen gegen Kanada indisponiert war, war er letztlich der beste der drei Keeper. Mit einem starken Keeper im Rücken, lässt es sich deutlich besser spielen. Wer das nicht glaubt, kann ja mal in Duisburg und Köln nachfragen. Doch schlimmer, viel schlimmer, als alles, was auf dem Eis passierte, war diese Unsumme an Fehlentscheidungen der DEB-Funktionäre. Um es – nach dem Kommentar von vor wenigen Tagen – noch einmal zusammenzufassen: 1) Nie hätte die verweigerte und zu spät nachgeholte Dopingprobe von Florian Busch verschwiegen werden dürfen. 2) So bitter es für den jungen Mann ist: Er hätte gesperrt werden müssen. Und ohne ihm zu nahe zu treten: Berlin wäre auch bei einer Sperre Meister geworden. Bestes Beispiel: Der Münchner Bill McDougall wurde in der Spielzeit 1999/2000 positiv auf Pseudo-Ephedrin getestet. Nach seiner Sperre holten sich die Barons dennoch den Titel. Und nur um es festzuhalten: Busch war nicht gedopt, doch nach den NADA-Richtlinien spielt das keine Rolle. 3) Busch hätte nicht an der WM teilnehmen dürfen. 4) Ein Fauxpas wie die Nicht-Spielberechtigung von Jason Holland darf einfach nicht passieren. 5) Der Bundestrainer darf unter keinen Umständen die Fans derart angreifen. Dass einer dieser Fehler selbst den besten Funktionären unterlaufen kann, wäre nur menschlich. Aber die Summe dieser Fehler in einem derart kurzen Zeitraum – das ist schon erschütternd. Welche Schlüsse muss der DEB nun also ziehen? Welche Konsequenzen muss es geben? 1) Fangen wir mit der Fanforderung nach dem Rücktritt von Franz Reindl an. Was für ihn spricht, ist sicherlich das Renommee, das er sich in vielen Jahren der Arbeit für den DEB verdient hat. Doch wohl kaum ein Verantwortlicher einer anderen Sportart hätte sich danach noch in seinem Amt wieder gefunden. Und um das mal zu sagen: Es waren nicht nur die Fans, die den Rücktritt forderten, sondern auch viele Pressevertreter, die von außen auf diese Sportart blickten – oder sich zumindest wunderten, dass es keine Konsequenzen gab. Er muss sich nun erst recht in seinem Amt beweisen. Was mich persönlich erstaunt: Was sagt eigentlich der DEB-Präsident dazu? Hat er nichts zu sagen? 2) Es muss unbedingt eine Einigung mit der NADA her. Und zwar mit einer Entschuldigung und ohne kindisches: „Aber wir haben Recht, männo!“ Um Himmels willen. Und wenn eine Einigung als Kompromiss eine kurze Sperre für Busch bedeutet – es muss ja nicht eine ganze Saison sein – dann ist das eben so. Welche Nachricht senden wir denn an die, die tatsächlich mit unerlaubten Mitteln betrügen? Dass man schon irgendwie durchkommt? Aber auch die NADA muss einsehen, dass eine Verfolgung eines nachweislich nicht gedopten Sportlers mit einer Forderung nach einer völlig überzogenen Sperre der Sache ebenso wenig dienlich ist. 3) Die Fanschelte des Trainers. Nur dass keiner auf die Idee kommt: Natürlich wäre eine Rücktrittsforderung in diesem Fall völlig daneben. Uwe Krupp ist und bleibt der mit Abstand beste Mann für diesen Job. Aber was der DEB braucht, ist ein Pressesprecher oder ein zusätzlicher Pressesprecher des Nationalteams, der im richtigen Moment – bildlich gesprochen – einfach mal das Mikrofon ausknipst, der den Verantwortlichen hilft, zumindest keinen Unsinn zu reden, wenn der Unsinn bereits passiert ist. All das scheint nicht nur die Meinung Hockeywebs zu sein, nicht nur die Meinung anderer Fach- und sonstigen Medien. Ein Beispiel dafür, sind Leserbriefe die Hockeyweb erreichten. In Auszügen: „Der DEB wird von ehemals erfolgreichen Eishockeyspielern geführt, bei denen der Wille sicher gegeben ist, einen guten Job zu machen. Nur ist es eben ein Riesen-Unterschied, ob man auf Schlittschuhen läuft oder Manageraufgaben innehat. Das eine schließt das andere nicht zwingend aus, nur jeder Job will gelernt sein“, fordert beispielsweise Hockeyweb-Leser Stefan Hannappel. Weiter: „Und jedes gut geführte Unternehmen hat Pressesprecher und eine Öffentlichkeitsarbeit, die für einen Verband wie den DEB auch selbstverständlich sein sollten. Vor allem sollten diese Positionen von Profis besetzt sein und nicht von Würdenträgern und Strippenziehern, die an ihren Sesseln kleben.“ Schlimm wird es, wenn Eishockeyfans daraus den Schluss ziehen, vielleicht keine Dauerkarten mehr zu kaufen. So wie es Stefan Hannappel in seinem Leserbrief andeutet. Ein anderes Beispiel ist Hockeyweb-Leser Christof Reinke, der sich sorgt: „Das Ansehen des deutschen Eishockeys leidet immens. Fördergelder für den DEB werden (zu Recht) zurückgefordert, zukünftige Förderungen sind fraglich. Die nächste Olympiateilnahme ist ebenfalls fraglich aufgrund nicht mehr stattfindender Dopingkontrollen.“ Für ihn ist der Angriff Krupps auf die Fans die „Krönung“: „Diese Fans fahren jahrelang zu jedem Spiel der DEB-Auswahl, planen ihren Urlaub danach, geben sehr viel Geld aus um das Team zu unterstützen und sollen sich dann noch vom Bundestrainer verbieten lassen, ihre Meinung kund zu tun? Der DEB ist grad dabei sich die treuesten Fans zu vergraulen.“ Bleibt nur zu hoffen, dass der DEB ganz schnell anfängt, die eigenen Fehler einzusehen und zu korrigieren. |
10. Tag: Finnen siegen gegen USA |
Halifax/Duisburg, 12.Mai 2008 - Die Entscheidung, welche
vier Teams in der Zwischenrundengruppe F in das
Viertelfinale einziehen, fällt heute. Nach der gestrigen
1:4-Niederlage der Norweger gegen Lettland haben es die
Letten heute gegen Deutschland in der Hand, auf Platz vier
vorzustoßen. Krefelds Stürmer Herberts Vasiljevs schoss in
der 18. Minute den letztlich entscheidenden Treffer für die
Letten zum 2:1. Ein Schuss ins leere Tor von Darzins 24
Sekunden vor dem Ende besiegelte die Niederlage der
Norweger, die im heutigen Spiel gegen die USA selbige noch
überholen und damit die Letten aus den Play-off-Rängen
heraus halten könnten, ein Sieg vorausgesetzt. Beim 3:2-Sieg der Finnen gegen die USA gab es zum Ende üble Szenen: Zunächst landete Adam Burish (USA) einen harten Hüftcheck und musste mit einer Spieldauerdiszi das Eis verlassen, nach dem Schlusspfiff checkte Dustin Brown den Finnen Anssi Salmela gegen den Kopf, Blut überströmt musste dieser in die Kabine zur Behandlung, zuvor hatte er noch einen Faustkampf mit David Backes auszutragen. Einige Spieler verließen dann die Bank, Mike Green etwa, der ebenso eine Spieldauerdiszi erhielt wie Antti-Jussi Niemi. Zuvor waren die Amerikaner mit 2:0 in Führung gegangen durch Gilbert (22.) und Kessel (40.), ehe die Finnen drei Tore im letzten Drittel durch Koistinen (43.), Selänne (51.) und Mikko Koivu (57.) erzielten. Ein starkes Spiel sahen fast 8000 Zuschauer in Ottawa zwischen den Schweden und den Tschechen. Nach einem torlosen ersten Drittel eröffnete Stralman in der 27. Minute den Torreigen für die Schweden, Elias (31.) glich aus, ehe Marcus Nilson in der 34. Minute wieder die Führung für sein Team herausschoss. Zweimal noch konnten die Tschechen ausgleichen, ehe Hörnqvist in der 56. Minute das 4:3 und damit der Siegtreffer gelang. Nochmals Nilson sicherte den Sieg mit einem Empty-net-Goal ab. Damit ist klar, dass die Schweden als Dritter der Gruppe E abschließen, Tschechien auf Rang vier gegen den Ersten der Gruppe F wird spielen müssen. Wer dort die Pole Position einnimmt, entscheidet sich heute im Spiel zwischen Finnland und Kanada. Auch in der Gruppe E wird noch ausgespielt, wer an erster und zweiter Stelle in die Play-offs geht. Die Schweiz hat sich mit dem deutlichen 7:2 gegen Dänemark diese Ausgangslage verschafft, Russland ist der Gegner. Der Sieger wird auf Rang eins abschließen. (pb) |
9. Tag: Italien und Slowenien abgestiegen |
Halifax/Duisburg, 11.Mai 2008 - Bereits nach jeweils zwei
Spielen steht fest, welche Nationalteams absteigen müssen
und welche wir im kommenden Jahr in der A-Gruppe wieder
sehen werden: Mit einem 6:4-Erfolg über Italien sicherte
sich Frankreich den Klassenerhalt ebenso wie die Slowakei,
die allerdings beim 4:3 gegen Slowenien ins Penaltyschießen
musste. Italien hatte sein Heil in der Offensive versucht
und den französischen NHK-Keeper Cristobal Huet mächtig
unter Druck gesetzt, jedoch vernachlässigten die Azzuri
dabei ihre Defensive und eröffneten den Franzosen einige
Chancen, die diese gut zu nutzen wussten. Dazu kamen ausgerechnet im wichtigen Spiel zwei der Relegationsserie einige Undiszipliniertheiten der Italiener hinzu. Die Slowakei hatte trotz einer 3:1-Führung Mühe mit den Slowenen, die sich nach Kräften gegen den Abstieg stemmten. Anze Kopitar war es einmal mehr, der in der 56. Minute das 3:3 erzielte und seinem Team so die Verlängerung einbrachte. Im Penaltyschießen aber waren die Slowaken treffsicherer, Kopitars Teamkollege Lubomir Visnovsky von den Los Angeles Kings versenkte den entscheidenden Schuss. In einem hochklassigen und hart geführten Spiel zwischen Schweden und Russland mussten die Schweden sechs Sekunden vor dem Ende den 3:2-Siegtreffer von Alex Ovechkin hinnehmen. Dessen Teamkollegen aus Washington, Alex Semin und Sergei Fedorov, hatten die beiden vorangegangenen Tore (33. und 45. Minute) für die Russen erzielt, Mattias Weinhandl (8.) und Tony Martensson (40.) hatten die Schweden mit 2:1 in Führung gebracht. In der elften Spielminute kam es zu einer Rauferei zwischen Anton Stralman und Ilya Kovalchuk, nachdem Doug Murray den Russen Alexei Morozov hart gecheckt hatte. Dieser musste das Spiel vorzeitig beenden, Murray erhielt bei dieser Einlage gar eine Matchstrafe. In der Gruppe E ist mit dem 3:2-Penalty-Sieg der Tschechen gegen die Weißrussen (den Siegtreffer erzielte Alex Kotalik) bereits alles klar: Russland, Tschechien, die Schweiz und Schweden sind fürs Viertelfinale qualifiziert, in der Gruppe F sind lediglich Kanada und Finnland bereits sicher weiter. (pb)
Slowakei und Frankreich bleiben in der A-Klasse |
8. Tag: Finnen im Glück |
Halifax/Duisburg, 10.Mai 2008 - Mit einem knappen 2:1-Sieg
bleiben die Finnen bei der diesjährigen WM weiterhin
ungeschlagen. Im Spiel gegen Lettland bissen sich die
Suomi-Cracks am gegnerischen Torhüter Edgar Masalskis aber
beinahe die Zähne aus. Bei 64 Schüssen gelangen ihnen
lediglich zwei Treffer, dazu waren die Letten bereits in der
2. Spielminute durch Darzins in Führung gegangen. Antti Pihlström schoss in der 30. Minute den Ausgleich, Niko Kapanen sorgte in der 51. Minute für den Sieg der Finnen, die in der Folge noch eine Unterzahl zu überstehen hatten. Auch die Herausnahme von Masalskis 1:36 Minute vor dem Ende brachte die Letten nicht weiter. Sie bleiben damit wie die deutsche Mannschaft in der Zwischenrundengruppe F weiter ohne Punkt. Überraschend holten dagegen die Weißrussen gegen Russland in der Gruppe E einen Punkt und verloren erst im Penaltyschießen, das Alexei Morozov entschied. Zuvor waren die Weißrussen mit 2:0 im ersten Drittel in Führung gegangen, Afinogenov (24.) und Ovechkin (48.) glichen für die Russen aus. Erneut Ovechkin sorgte für das 3:2 in der 54. Minute, aber in der 57. Minute glichen die toll kämpfenden Weißrussen aus. In der Relegationsrunde siegten die Slowaken erwartungsgemäß mit 5:1 gegen Slowenien, das Schussverhältnis von 50 zu elf drückt deutlich aus, wie einseitig das Spiel verlief. Das 2:3 der Italiener im Spiel gegen Frankreich acht Sekunden vor dem Ende kam zu spät, die erste Partie der Best-of-Three-Serie ging an die Equipe Tricolor. (pb) |
7. Tag: Kanada entgeht Niederlage knapp |
HalifaxDuisburg,
9.Mai 2008 - Der erste Spieltag der Zwischenrunde hätte
beinahe weitere Überraschungen parat gehabt: Zum einen war
das couragierte Auftreten der Deutschen gegen die USA
lobenswert, in Halifax zeigten erneut die Norweger, dass
ihre starke Vorrunde kein Zufall war. Gegen die gastgebenden Kanadier stemmten sie sich mit aller Macht, und das beinahe erfolgreich. Bei 53 Schüssen auf das Tor des überragenden Pal Grotnes erzielten die Kanadier nur zwei Tore. Das 1:0 durch Mike Green in der 10. Minute schien der Auftakt für ein torreiches Spiel zu sein, in dem die Kanadier früh die Weichen auf Sieg stellen würden, doch die Norweger hatten etwas dagegen. Mads Hansen gelang in der 34. Minute der Ausgleich in Unterzahl, in der Folge verpassten die Kanadier die erneute Führung in doppelter Überzahl zu erzielen. Und hatten dann Glück, als sie selbst fünf Strafen in Serie aufgebrummt bekam, die Norwegen nicht nutzte. In der 57. Minute aber klingelte es dann doch in Überzahl, Rick Nash traf zum entscheidenden Tor vor 7380 Zuschauern. Nur zwölf Schüsse gaben die Schweizer bei der 0:5-Niederlage gegen Tschechien auf das Tor von Milan Hnilicka ab und wurden nach dem Triumph über Schweden deutlich in die Schranken verwiesen. Martin Erat gelang ein Shorthander in der 20. Minute, der letztlich zum Siegtreffer wurde. Zwei Powerplaytore in der 35. und 36. Minute durch Tomas Kaberle und Patrik Elias sowie ein weiterer Treffer in der 40. Minute stellten den Sieg der Tschechen sicher. Beim 8:1 der Schweden gegen Dänemark spielte erstmals Henrik Lundqvist bei den Schweden im Tor. Den einzigen Gegentreffer durch Kasper Degn musste er nun knapp fünfeinhalb Minuten vor dem Ende quittieren. Von den acht Toren erzielten die Tre Kronor lediglich eines in Überzahl. (pb)
USA mit zwei
neuen NHL-Cracks |
6. Tag: Slowaken in der Relegation |
Halifax/Duisburg, 8.Mai 2008 - Neben der Niederlage der
deutschen Mannschaft gegen Norwegen war der Sieg der Schweiz
im Spitzenspiel der Gruppe A gegen Schweden die zweite
Überraschung des Tages. Der Anschlusstreffer von Patric
Hornqvist 59 Sekunden vor dem Ende (zudem in Unterzahl) zum
2:3 kam für die Schweden zu spät. Beat Forster markierte
sieben Sekunden vor dem Ende sogar noch das 4:2 mit einem
Schuss ins leere Tor, das zuvor von Stefan Liv gehütet
worden war.
Die Weißrussen haben mit dem 3:1-Sieg gegen Frankreich die
Zwischenrunde erreicht. Lange mussten sie allerdings auf den
erlösenden Treffer warten, den Andrei Kostitsyn erst in der
60. Minute schoss und damit die Franzosen endgültig in die
Relegation schickte.
Wallin
gesperrt |
Die Weltmeisterschaft hält Einzug in Halifax |
Halifax/Duisburg, 7.Mai 2008 - Die Weltmeisterschaft hält
Einzug in Halifax Eine clevere Wahl waren sie sicherlich, die Austragungsorte der diesjährigen Eishockey-Weltmeisterschaft. Sowohl in Quebec City als auch in Halifax gibt es schließlich keine NHL-Teams. Die Begeisterung für die Spiele um den Weltmeister-Titel könnten somit ungeteilte Aufmerksamkeit bei den einheimischen Eishockeyfans haben. Nachdem mit den Montréal Canadiens nun sogar der letzte kanadische Verein im Rennen um den Stanley Cup ausgeschieden ist, richten auch die letzten Eishockeybegeisterten alle Blicke nach Québec und Halifax. Dass die wirklich wichtigen Spiele der Weltmeisterschaft aber in Québec City ausgetragen werden, ist dabei nur allzu verständlich. Die offizielle Einwohnerzahl von knapp 380.000 – das entspricht etwa der Größe von Bochum - klingt für deutsche Verhältnisse vielversprechend, täuscht aber über den wahren Gehalt hinweg. Selbstverständlich hat die kleine Hafenstadt an der Ostküste Kanadas schöne Ecken. Die Hafenpromenade lädt zum Flanieren ein, die vielen kleinen Cafes und Bars zum Verweilen. Einige Museen und Kunstaustellungen (eine davon mit knapp hundert Exponaten zum Thema Eishockey) und die 'Historic Properties' werden auch dem Kultursuchenden gerecht, während die Familie Murphy anscheinend das Monopol auf sämtliche touristische Schifffahrten hat. Und natürlich kann man auch die in Halifax ansässige Brauerei besichtigen. Verwundert schauen die Gästefans allerdings immer wieder auf die Öffnungszeiten der touristischen Highlights: Viele Attraktionen haben über den Winter nur selten geöffnet, die Sommersaison beginnt erst ab Juni - und da wird bei vielen auch für die Eishockey-Weltmeisterschaft keine Ausnahme gemacht. Das hat zur Folge, dass man nach wenigen Tagen in Halifax bereits am Ende aller touristischen Möglichkeiten angelangt Kanada
besiegt die USA
Polizeikontrolle mit netter Überraschung |
Weitere NHL-Cracks dabei |
Halifax/Duisburg, 6./7.Mai 2008 - Die deutsche Mannschaft
freut sich über die Zusage von Marcel Goc (San Jose Sharks). Das frühe Ende der Conference-Halbfinalserien in der NHL – nur noch vier Teams sind im Rennen – hat den Nationalmannschaften bei der WM die Möglichkeit eröffnet, ihre Kader zu verstärken. Weißrussland hatte bereits am Montag mit Ruslan Salei (Colorado Avalanche) sowie Andrei Kostitsyn, Sergei Kostitsyn und Mikhail Grabovsky (alle Montreal Canadiens) vier NHL-Spieler im Kader beim Match gegen die Schweiz, verlor aber dennoch mit 1:2. Die Tschechen haben Montreals Stürmer Tomas Plekanec geholt und warten auf die Zusage von Petr Prucha und Michal Rozsival von den New York Rangers. Plekanec kommt am Mittwoch zum Einsatz. +++ Die Slowaken hoffen auf Torhüter Petr Budaj (Colorado) für das abschließende Gruppenspiel gegen Finnland. Die Schweden haben Michael Holmqvist (Frölunda Göteborg) und Alexander Edler (Vancouver Canucks) lizenziert, beide hatten aber bereits mittrainiert. Dazu stieß Doug Murray (San Jose Sharks) zum Team. Der Verteidiger ist in Schweden geboren, wanderte aber mit 17 Jahren aus und spielt nun das erste Mal im Nationalteam, auch im Nachwuchsbereich hatte er das Trikot mit den drei Kronen nicht an. Norwegen hat sich für das letzte Gruppenspiel gegen Deutschland ebenso verstärkt, allerdings nicht mit NHL-Cracks: Verteidiger Erik Ryman (AIK Stockholm) und Stürmer Eirik Skadsdammen (Storhamar) werden dabei sein. Die russische Nationalmannschaft hat für die WM drei Verstärkungen erhalten: Die neue Nummer eins im Tor ist Evgeni Nabokov von den San Jose Sharks, die Abwehr verstärken Andrei Markov von den Montreal Canadiens sowie Fedor Tyutin von den New York Rangers. Damit haben die Russen alle Möglichkeiten ausgenutzt, Spieler bis zur Zwischenrunde nachzunominieren. Dafür wurden Evgeni Medvedev (Ak Bars Kazan) und Fedor Fedorov (Dynamo Moskau), die bislang mittrainiert haben, nicht weiter berücksichtigt. (pb) |
WM, 4. Tag: Norwegen holt Punkt gegen Finnland |
Halifax/Duisburg, 6.Mai 2008 - Die Überraschung des
gestrigen Spieltages bei der Eishockey-WM in Kanada war
sicherlich der Sieg der deutschen Mannschaft gegen die
Slowakei. In dieser Gruppe (C) traf zudem Norwegen auf
Finnland und hatte den Favoriten am Rande einer Niederlage.
Am Ende sprang ein Punkt für die Norweger heraus, so dass
jetzt sogar die Slowakei um den Einzug in die nächste Runde
bangen muss, wenn sie im letzten Spiel der Vorrunde am
Mittwoch auf Finnland trifft. Noch ein
Koivu für Finnland |
WM dritter Tag: Russland siegt gegen Tschechien |
4./5. Mai 2008
-Am dritten Tag der Eishockey-WM in Kanada kam es zum ersten
Vergleich zweier Spitzennationen. Ein Hattrick des Tschechen
Patrik Elias gegen die russische Auswahl reichte jedoch nur
zu einem Punkt für sein Team, in der Verlängerung nach dem
4:4 in der regulären Spielzeit hatten die Russen die Nase
vorn. Alexei Morozov gelang der Siegtreffer für die Sbornaja
in der 64. Minute. In der Partie verletzte sich allerdings
der russische Keeper Alexander Eremenko am Knie und wird das
Turnier nicht zu Ende bestreiten können. Russland muss sich
nach einem neuen Goalie umschauen, weil mit Mikhail Biryukov
nur noch ein Schlussmann im Aufgebot steht.
Beim
7:0-Sieg der Kanadier gegen Lettland erzielte Dany Heatley
ein Tor und glänzte auch drei Vorlagen. Damit zog er an
Steve Yzerman in der Liste der besten Scorer im Ahorndress
vorbei: 40 Punkte sammelte Heatley bislang mit der
kanadischen Nationalmannschaft. Der Lette Raitis Ivanans
kassierte eine Spieldauerdisziplinarstrafe und fehlt im
letzten, so wichtigen Vorrundenspiel gegen Slowenien.
Kanadas Goalie Pascal Leclaire blieb ohne Gegentreffer. +++
Keine Mühe hatten auch die USA mit den Slowenen beim
5:1-Sieg. Phil Kessel erzielte drei Tore für die USA, den
einzigen Treffer für die Slowenen besorgte erneut Anze
Kopitar. |
WM-Tag 2: Weißrussen stellen Schweden fast ein Bein |
3./4. Mai 2008
-Am zweiten Tag der Eishockey-WM in Kanada hat es fast die
erste Sensation gegeben: Das weißrussische Team hatte die
favorisierten Schweden am Rande einer Niederlage. Elf Tore
gab es für die 9204 Besucher zu sehen, das frühe 2:0 der
Schweden durch Niklas Bäckström und Magnus Johansson (zwei
der wenigen NHL-Spieler im Team) steckten die Weißrussen
locker weg und legten bis zur 24. Minute auf 3:2 vor. Hin und her wogte das Spiel, das einen hohen Unterhaltungswert hatte, für die Coaches aber eher ein Albtraum war. Schweden glich aus, Weißrussland legte immer wieder vor – bis zur 51. Minute, als Rickard Wallin das 6:5 und damit den Siegtreffer erzielte. Ein hartes Stück Arbeit für die mit nur fünf aktuellen NHL-Feldspielern sowie zwei NHL-Torhütern angereist sind. Keine Probleme hatten dagegen die Slowaken mit den Norwegern: Beim 5:1-Sieg traf mit Peter Podhradsky ein ehemaliger DEL-Spieler (Frankfurt), den Ehrentreffer für Norwegen erzielte ein aktiver DEL-Crack (Mathis Olimb/Augsburg). +++ Frankreich musste sich beim ersten Auftritt in der A-Gruppe nach dem Aufstieg mit 1:4 den Schweizern geschlagen geben. Ihr einziger NHL-Spieler Cristobal Huet konnte zwar einige Chancen entschärfen, doch die Überlegenheit der Schweiz auch nicht stoppen. 48 Schüsse gaben die Schweizer ab, die sich mit dem Sieg mit großer Wahrscheinlichkeit bereits die Fahrkarte für die Zwischenrunde gesichert hat. (pb) |
WM-Auftakt für Ausrichter Kanada, USA, Russland und Tschechen geglückt |
2./3. Mai 2008
- Bei der Eishockey-WM in Kanada haben am ersten Spieltag
alle Favoritenteams wie erwartet gewonnen. Zum Auftakt
hatten die Tschechen mit den Dänen allerdings etwas Mühe:
Der Außenseiter war nach 31 Sekunden mit 1:0 in Führung
gegangen, nach dem ersten Drittel stand es 2:2. Am Ende gab
es mit 5:2 dann doch einen klaren Sieg für die Tschechen.
+++ Einen Shut-out feierte Tim Thomas (Boston Bruins) im Tor
der USA beim 4:0 gegen Lettland. Alle vier Tore wurden im Powerplay erzielt. +++ Das 7:1 der Russen gegen Italien schauten sich immerhin knapp über 11.000 Besucher in der Heimspielstätte der Ottawa Senators an. Der frühere DEL-Spieler Jason Cirone (Frankfurt) markierte den Ehrentreffer für die Italiener. Alex Semin schoss zwei Tore, sein Teamkollege aus Washington, Alex Ovechkin, traf einmal für Russland. +++ Gleich drei Tore schoss Dany Heatley (Ottawa) im Eröffnungsspiel der Kanadier gegen Slowenien. Eine Vorlage ging ebenso auf sein Konto. Den Ehrentreffer für Slowenien erzielte natürlich Anze Kopitar (Los Angeles). (pb) 90 der bislang 334 offiziell gemeldeten WM-Akteure verdienen ihr Geld in der NHL. Es wurden 26 DEL-Spieler nominiert, dabei 17 für Team Germany, 4 für Norwegen, 3 für Lettland und je einen DEL-Spieler für die Slowakei und Frankreich. |