Deutschland:
Tor: Endras
1. Reihe: Dietrich, Ehrhoff - M. Goc, Rankel, Schütz
2. Reihe: Krüger, Sulzer - Müller, Ullmann, Wolf
3. Reihe: Braun, N. Goc - Barta, Felski, Kreutzer
4. Reihe: Butenschön, Hördler - Gogulla, Hospelt, Tripp
Lineups
Summary
Tore:
1:0 (2:56) Päärjarvi (Backman)
1:1 (36:03) Barta (Kreutzer)
2:1 (43:57) Andersson (Wallin, Johannson)
3:1 (59:27)
Andersson (Johannson/ENG)
Strafminuten: Schweden 4, Deutschland 6
Schüsse: Schweden 42 - Deutschland 21
Zuschauer: 15.873.
Köln, 23. Mai 2010 - Schwedens Defensivkünstler können
auch gang anders Ruckzuck wurde ein schnell
vorgetragener Angriff abgeschlossen und die 1:0-Führung
herausgeschossen. Dennis Endras im deutschen Gehäuse
konnte nur hinterher schauen. 0:1-Rückstand nach knapp
drei Minuten also.
Aber auch Deutschland kann den schnellen Angriff. Aus
der Abwehr kam ein mustergültiger Pass von Butenschön
auf den gut in die Angriffzone startenden Wolf, der
allein auf Schwedens Gustavsson zufahrend auch hätte
einschießen können - schaffte er aber (12.) nicht. Dafür
trafen die Schweden nur eine Minute später das obere
Gestänge des deutschen Tores.
Dann versucht sich Backmann per Tip- in, scheiterte aber an Endras. Wenig
später macht das Krupp-Team Druck. Ullmann und Tripp
prüfen Gustavsson, aber Schwedens Keeper hält. Am Ende
des Anfangsdrittel haben die Schweden die Schlagzahl
erhöht - ein Tor geling dank Fanghand von Endras (Petterssons-
Versuch) aber nicht.
Ericsson
und Karlsson dreschen gleich nach Beginn des
Mittelabschnitts aufs deutsche Tor - vergebens. Dann
muss Deutschland ein Unterzahlspiel - Braun musste
wegen
Spielverzögerung
in die Box-
überstehen und schafft das auch. Nach rund 0 Minuten gab
es auch wider deutsche Angriffe, aber Tripp brachte
nicht genug Druck auf die Kelle.
Aber es
gibt ja auch noch die Blueliner. Ehrhoff und Braun
versuchen es aus der Distanz, klappte aber nicht. Harju
hier, Tripp dort - das Spiel ist durchaus ausgeglichen
und was ist schon ein 1:0. Genau: Sagte sich Alexander
Barta und versuchte es nach Kreutzers Vorarbeit einmal,
dann ein zweites Mal - und drin ist die Scheibe: 1:1!
Zum Ende
des zweiten Drittels machten grantige Tre Kronors Dampf,
aber Endras konnte glänzend entschärfen.
Was für ein
Gegentor zum 1:2 (44.). Ein eher harmloses Ding rutsch
an Endras vorbei ins Tor. Kann das Team einen weiteren
Kraftakt hinlegen? Zumindest von der Kraft her scheint
das möglich, ging das Spiel doch rauf und runter.
Deutschland gab nicht auf, konnte fünf Minuten vor dem
Ende sogar so etwas wie ein Powerplay ohne Überzahlspiel
aufziehen. Ein Tor wollte aber nicht gelingen.
Knapp 70
Sekunden vor dem Ende - beide Teams waren wieder
vollzählig - für Endras aus dem Tor und Deutschland
probieret mit weiterem Feldspieler noch einmal alles.
Uwe Krupp nahm 46 Sekunden vor der Sirene eine Auszeit
und schwörte am Brett seine Jungs auf den letzten Akt
ein. Der Schuss ging im wahrsten Sinne des Wortes
nach hinten los. Dietrich rutschte weg und die Schweden
trafen ins verwaiste deutsche Tor. 3:1 und Bronze für
Schweden wie im letzten Jahr.
Philip Gogulla: „Im Moment sind wir einfach nur
enttäuscht. Wir hatten zwei Chancen, eine Medaille zu
gewinnen. Im ersten Drittel sind wir nur schwer ins
Spiel gekommen, weil die Beine schwer waren. Aber wir
haben eine gute Antwort gegeben und sind zurückgekommen.
Das 1:2 war der Knackpunkt.“
Felix Schütz: „Stimmt. Wir sind enttäucht. Aber wird
haben in den letzten zwei Wochen dennoch Großes
geleistet.“
Christian Ehrhoff: „Ich habe Schwedens Trainer Bengt-Ake
Gustafsson gefragt, was das mit der Auszeit 0,7 Sekunden
vor Schluss sollte. Ich habe die Antwort nicht
verstanden, aber so etwas macht man einfach nicht. Aber
das ist jetzt gegessen. Jeder Spieler hat eine
Top-Leistung abgeliefert. Die Defensive war gut, die
Torhüter wirklich toll.“
Justin Krueger: „Natürlich wollten wir die Medaille
gewinnen. Letztlich war es eine sehr gute WM. Wir hatten
in jedem Spiel die Chance, diese Partie auch für uns zu
entscheiden. Für mich persönlich war es eine tolle
Sache, weil ich nach meiner College-Zeit die Gelegenheit
hatte, gegen Top-Spieler zu spielen. Bei Russland
sprechen wir ja nun wirklich schon von der Weltklasse.
Meine persönliche Zukunft werde ich jetzt klären und
erst einmal meine Optionen prüfen.“
Dennis Endras: „Wenn Du in einem Finalspiel stehst,
willst Du es auch gewinnen. Aber Schweden war sehr stark
und hat wirklich wenig zugelassen. Ich hoffe, die
Sponsoren haben das gesehen und auch eingesehen, dass
man im Eishockey etwas tun muss. Wir dürfen das nicht
sterben lassen.“
Sven Felski: „Wir können sehr stolz sein, zumal wir das
Aushängeschild für unseren Sport sind. Das war mein
letztes Spiel in der Nationalmannschaft. Wie lange es im
Verein noch weitergeht, werden wir sehen. Zum Glück
halten mich die Jungs dort jung.“
Bengt-Ake Gustafsson, Trainer der Schweden: „Diese
Auszeit hatte nichts mit Deutschland zu tun. Ich bin
nach dem Halbfinale von den schwedischen Medien
kritisiert worden, weil ich eine Auszeit genommen habe
und wir danach den Ausgleich kassiert haben. Das war nur
für die schwedischen Medien. Deutschland hat uns alles
abverlant und in der Defensive gut gespielt.“
Bundestrainer Uwe Krupp: „Wir haben so hart gearbeitet,
wie wir es noch konnten. Wenn man nur ein Tor schießt,
ist es schwierig ein Spiel zu gewinnen. Wie ich schon
gesagt habe, ist unsere Spielbewertung nicht
resultatbedingt. Wir haben in dieser WM konstant gut
gespielt und haben das Maximum erreicht.“ (the)
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