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DEB aktuell 2010/11

Spiele ab 1910
1 bis 250
251 bis 500
501 bis 750
751 bis 1000  
Nationalspieler
A - K       L - Z  

Nationalspieler mit 100 LS
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WM 2011
WM-Spiele
1928 - 2011  

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U20-WM 2011 Div.I. in Garmisch-Partenkirchen


U20-Weltmeisterschaften
U20 WM 2010 
26.12.2008

U-18 Nationalmannschaft
U18: WM 2011
Crimmitschau und Dresden
U18-WM 2010
U18 WM 2008


 







 
 

Exotisches aus der Eishockeywelt  

 

Virginia als Eishockey-Geburtsstätte?
Amerikaner wollen Eishockey  „erfunden“ haben. Kanada empört
 

Es gab Ärger zwischen den nordamerikanischen Nachbarn Kanada und USA. Die Amerikaner behaupteten, sie hätten das Spiel mit dem Puck erfunden und wollen das in Form eines Gemäldes aus dem Jahr 1835 beweisen. Dieses Bild, das der „Gallery of Art“ in Washington gehört und von dem aus Irland stammenden Maler John Toole gemalt wurde, zeigt Männer mit Krummstöcken und einem puckähnlichen Gegenstand. Spielort sei ein

See oder Hafenbecken in Virginia. Der US-Bundesstaat im Südosten des Landes liegt am Atlantischen Ozean und ist eher den Sommersportarten als Eishockey zuzuordnen! “Das ist absolut lächerlich“, betont Martin Jones, der Vertreter der Eishockey-Historiker aus dem kanadischen Dartmouth. Er bezeichnet die auf dem USA-Bild dargestellte Sportart Hurling. Das ist ein Spiel, das irische Einwanderer nach Übersee brachten. Virginia ist die älteste englischen Kolonie in Nordamerika und wurde 1607 gegründet. Das erklärt auch den geschichtlichen Zusammenhang mit dem umstrittenen Bild. Hurling hat einen Ähnlichkeit mit dem Landshockey, das britische Soldaten aus Indien mitbrachten. Das Spiel wird auf Tore, aber ohne Torhüter gespielt und gilt als weitläufiger Vorgänger des Eishockeyspiels.

Das Bild könnte aber auch die Sportart „Shinney“ zeigen, die aus Schottland stammt und ähnlich wie Hurling praktiziert wird. Auch hier wurde der Krummstock verwendet. Es spielten aber Teams mit 50 bis 200 Mann gegeneinander!  Puck-Historiker Martin Jones konstatiert dazu: „Nicht jedes Bild auf dem ein Kind einen Stein mit einem Stock bewegt, ist eine Eishockeydarstellung.“ Er gibt auch zu bedenken,  „daß kaum das warme Virginia in den USA die Geburtsstätte des Eishockeys gewesen sein kann. Im Gegensatz zu Kanada, gibt es dort kaum Eis auf den Seen“ Außerdem stellt er klar:  „Es braucht Mannschaften, Schlittschuhe und Hockeyschläger, um Eishockey zu sein. Es unterstreicht auch, dass viele Bilder, vor allem aus Europa, Szenen zeigen, die man dem Eishockey zuordnen könnte. Es sind aber meist Polospiele auf holländischem Eis.

Auch Jeff Spalting, der Direktor der Art-Gallerie  of Nova Scotia sieht in dem US-Bild einen „folgenschweren Anlass für Kanada und die Eishockeywelt.“ Er betont: „Diese Leute auf dem Bild spielen kein Eishockey. Es stellt eher ein Polospiel dar. Im Eishockey ist es wichtig ein Blatt am Ende des Schlägers zu haben. “Geburtsdatum ist der 3. März 1875 in Montreal

Die offizielle „Eishockey-Geburt“, die auch vom Weltverband IIHF anerkannt wird und die auch beweisbar ist, war der 3. März 1875, wo im Victoria-Skating Rink von Montreal zwei Teams der McGill-Universität Eishockey spielten. Darüber wurde auch in der Presse berichtet. Es waren zwei Teams, die mit Eishockeystöcken auf zwei Tore spielten und das in einer  begrenzten Spielzeit (60 Minuten). Es gab feste Regeln und Schiedsrichter. Es waren  Zuschauer in der Arena. Das Ergebnis wurde veröffentlicht. Auch wenn sich das Spiel mit dem Puck inzwischen gewaltig verändert hat, an diesem 3. März 1875 wurde Eishockey gespielt. Der McGill-Student William Fleet Robertson hatte 1875 die Regeln veröffentlicht und verbreitet. Er war später auch der „Erfinder des Pucks“, als er von  einem Gummiball Ober- und Unterteil mit dem Messer abschnitt und daraus eine Scheibe machte. Die Amerikaner aus Virginia haben eine Seifenblase produziert, mehr nicht.  

Die Champions 2005 - Bekannte Namen unter den Meistern aus 33 Ländern 

Dynamo Moskau in Russland, Slovan Bratislava in der Slowakei und HC Davos in der Schweiz, das sind die bekanntesten Namen unter den Meistern der Saison 2004/05. Interessant aber auch die Klub aus den so genannten Exoten-Pucknationen.

In Island trug sich Skautafelag Akureyrar in die Liste der Champions ein. In der Mongolei setzte sich ein Klub mit dem Namen Baganuur durch. Neben den Ländern ermittelten auch noch Regionen ihren Meister.  In der „Ost-Europa-Liga“ dominierten die Klubs aus Weißrussland. In den Play-offs kam es zum Finale Junost Minsk gegen Koramin Minsk, wo sich Junost  durchsetzte. Auch Rang drei ging mit Chimwolokno Mogilew an die Weißrussen. Dahinter folgten u.a. Sokol Kiew (Ukraine), und die beiden Lettland-Klubs HK Riga 2000 und HK Gomel. Interessant war auch die „Asien-Liga“, wo Team aus Japan, Russland und China um den Titel kämpften. Im Finale gewann Japan Meister Kokudo Lions Tokyo gegen  Nippon Paper Cranes. Die Chinesen „Harbin“ und „Qiqihar“ belegten die beiden letzten Plätze.

Die Meister 2005

Australien: West Sidney Ice Dogs (2004); Belgien: ICH Leuven; Bulgarien: Slavia Sofia; Canada: Allan-Cup: Tunder Bay Bombers; China: Harbin; Croatien: Medveszak Zagreb;  Czech Republik: HC Moeller Pardubice; Dänemark: Herning IK; Deutschland: Eisbären Berlin; Estland: Tartu Välk; Finnland: Kärpät Oulu; Frankreich: HC Mulhouse; Großbritanien:Coventry Blaze; Holland: Amsterdam Bulldogs; Island: Skautafelag Akureyrar; Israel: Maccabii Lod; Italien: HC Mailand Vipers; Japan: Kokudo Lions Tokyo; Kazakstan: Ust-Kamenogorsk; Lettland: HK Riga 2000; Litauen: Energija Lietnvos; Mongolei: Baganuur; Norwegen: Valerenga Oslo; Österreich: Wien Capitals; Rumänien: Steaua Bukarest; Russland: Dynamo Moskau; Spanien: HC Puigcenda; Schweiz: HC Davos; Slovenien: Acroni Jesenice; Slovakei: Slovan Bratislava; Schweden: Frölunda Göteborg; Ungarn: Alba Volan; Yugoslavien: Crven Zwezda Belgrad  

Was ist ein Bauern-Trick?

Man nennt es „Bauern-Tor“. Der Begriff stammt nicht aus Übersee, sondern aus der Schweiz, wo ein Spieler namens Bibbi Torriani die sogenannten Bauern-Tore erzielte. Er zog hinter dem Tor herum und drückte den „Pöck“ (wie die Schweizer sagen) über die Torlinie. Der „dumme Bauer“ war in diesem Fall der Goalie. Seine Mitspieler im sogenannten „ni-Sturm“, die Brüder Cattini spielten den Torriani so an, dass er in der Position neben dem Torhüter stand und dann mit dem Puck hinter dem Tor herumfahren konnte. Er war einer der besten und schnellsten Schlittschuhläufer seiner Zeit. International bekannt wurden Torrianis Bauern-Tore bei der WM 1935 in Davos, wo der „ni-Sturm“ mehrere solche Tore produzierte und die Schweiz Vize-weltmeister wurde. Heute ist das Bauern-Tor eine Rarität, weil die Keeper schneller auf den Schlittschuhen sind. Früher stellte man den „Bauer“, den schlechten Schlittschuhläufer ins Tor. 

Zamboni? - Die tollste Erfindung seit dem Schlittschuh
Vor jedem Eishockeyspiel und in jeder Drittelpause fahren zwei Eisbereitungsmaschinen über die Bahn. Der „Zamboni“ wie man das Gefährt nennt, hobelt und wischt das Eis und macht es wieder spielfähig. Eine Selbstverständlichkeit in jeder Arena und bei jedem Match. Das war nicht immer so. In der deutschen Eislauf-Historie kann man bis 1878 zurück verfolgen wie das Eis aufbereitet wurde.
Im Schleifgraben in Augsburg, der Heimat des ältesten Eislaufvereins in Deutschland (AEV), gab es den „Putzlappen-Mann“. Er bearbeitete das Eis täglich mit in warmes Wasser getauchten Putzlappen. Später wurde ein Handwagen mit einem daraufgestellten Bierfass verwendet. Aus dem Fass lief Wasser zu den hinten angebrachten Leinenlappen, die das Eis glätteten. Noch bei den Olympischen Winterspielen 1936 in Garmisch-Partenkirchen wurde das Eis „von Hand“ bearbeitet. In allen alten Olympiabüchern findet man das Foto mit den Männern, die breite Blechschaufeln über das Eis schoben. Eine mühsame Arbeit.

Dann kam der Herr Frank J. Zamboni
Frank J. Zamboni lebte von 1901 bis 1988 in Süd-Kalifornien und betrieb mit seinem Bruder Lawrence ein Unternehmen der Kühlindustrie. Er war u.a. ab 1939 in der großen Eisanlage „Iceland Skating Rink“ in Paramount (Kalifornien) aktiv. Die riesige Eisfläche musste mehrmals pro Tag präpariert werden. Rund 800 Schlittschuhsportler waren stündlich auf dem Eis. Frank J. Zamboni konstruierte auf einer Jeep-Karosserie einen Wassertank und entwickelte daraus eine moderne, von einem Fahrer gesteuerte Eisbereitungsmaschine, die zum Verkaufsschlager wurde.

Weltweit wird sie ab 1940 vertrieben. Der Zweite Weltkrieg stoppte den Siegeszug des Zamboni für einige Jahre. Heute ist das Gerät weltweit im Einsatz und von den Eisbahnen nicht mehr wegzudenken. Das Ding wird einfach „Zamboni“ genannt und nur wenige Menschen wissen wer dahinter stand. Frank J. Zamboni hat mit seiner Maschine die größte Erfindung im Eissportbereich seit dem Schlittschuh gemacht. Man sollte ihm ein Denkmal setzten.
 

Ein Zamboni macht noch kein Eis
Wenn heute der Zamboni über die Eisfläche fährt und eine frische spiegelglatte Bahn hinerlässt, sehen wir das als Selbstverständlichkeit. Wenige Ausnahmen bestätigen das. Gut gewartete Eismaschinen, ein Reserve-Zamboni, alles ist auf perfektes Eis ausgerichtet. Das war nicht immer so. Damals, als das Kunsteis noch eine Rarität war, musste viel gezaubert werden. Der Zamboni hätte eine Nebenrolle gespielt. Das Natureis hatte seine eigenen Gesetze. Ein Wärmeeinbruch konnte Spiele ausfallen lassen, konnte Weltmeisterschaftsturniere platzen lassen oder eine ganze Saison beenden. Als Augsburg, das den ältesten Eissportverein Deutschlands, den AEV  beherbergt, noch kein Kunsteis hatte, wurden Eishockeyspiele eigenartig angekündigt. Denn wenn am Morgen in der Zeitung die Vorschau auf ein Spiel stand, war es noch nicht sicher, ob das auch stattfand!
Die Fans blickten ab 17 Uhr auf die Straße. Hatten die Straßenbahnen ein kleines Fähnchen in den Stadtfarben gehisst, fand das Spiel statt und man machte sich auf den Weg zum Schleifgraben, wo ab 1878 – und auch heute noch, die Eisbahn war. Bei den Olympischen Spielen 1928 im schweizerischen St. Moritz sorgte das dünne Natureis für Sorgenfalten bei den Veranstaltern. Die Sonne hatte einige Stellen der Eisbahn dünn geleckt und es kam der Sand-Untergrund zum Vorschein. Um das Turnier zu retten, legte man Orangenschalen um die beschädigten Stellen. Die Cracks hatten mächtig zu tun, wenn sie einen Gegner und die Orangenschalen umspielen wollten. Man schaffte es bis zum Turnierende. Gespielt wurden damals  drei mal 15 Minuten pro Match.

Zwölf Teams nahmen an der ersten LIHG (heute IIHF)-Weltmeisterschaft 1930 in Chamonix teil. Das Natureis hielt bis zur Finalrunde, dann sorgte Tauwetter für den Abbruch. Man verlegte den Rest der WM nach Berlin, wo im Sportpalast schon eine Kunsteisbahn vorhanden war. Dort fand am 9. Februar zuerst das Finale der innerhalb der WM ausgespielten Europameisterschaft statt. Deutschland gewann den Titel durch ein 2:1 gegen die Schweiz. Ein „Vorspiel“ bestritten noch Kanada und die Tschechoslowakei. Die Übersee-Jungs gewannen mit 14:1 Toren. Dann folgte am 10. Februar das WM-Finale zwischen Kanada und Deutschland, das die Cracks aus Toronto 6:1 gewannen. Die jeweils 8 000 Zuschauer in Berlin retteten zugleich auch den Etat der Veranstalter in Chamonix. Zwei Spiele an zwei Tagen waren für die deutschen Spiele zu viel ! Noch während der Titelkämpfe wurde beschlossen, künftige WM-Turniere nur noch an Orte mit Kunsteisbahnen zu vergeben. 

Zu Schmitz

Es gab einen Spieler mit dem Namen Peter Schmitz. Er spielte 1958 bis 1967 in der Bundesliga I und II für Düsseldorfer EG, Krefelder EV, Kölner EK und Berliner SC. Er stand 1958 bei der Bundesliga-Premiere im ersten DEB-Bundesligateam u.a. mit Dieter Niess, Peter Gregory, Dieter und Peter Rohde. 1967 stand er dann als Rückkehrer im DEG-Meisterteam unter Trainer Hans Rampf, u.a. mit Rainer Gossmann, Dieter Hoja, Sepp Reif und Otto Schneitberger. Er machte 53 BL I-Spiele (17 Tore, 8 Assists, 25 Skorerpunkte, 34 Strafminuten. 

Die Puck-Exoten dieser Welt - Mexiko ist 2005 sogar zweimal WM-Gastgeber 
Eishockey in Mexiko ? Ein Sonnenstaat mit Wüste, mit Pflanzungen für Kaffee, Baumwolle und Zuckerrohr.  Unter den etwas über 84 Millionen Einwohnern, meist Mestizen und Indianer, vermutet man viele Sportler, aber kaum Eishockeyspieler. Aber es gibt sie. Rund 600 Aktive betreiben das Spiel mit dem Puck. Ihnen stehen 14 Eishallen zur Verfügung. Der Landesmeister Lomas Verdes ist das Aushängeschild. Die Nationalmannschaft spielt ebenso wie die Junioren des Landes in der  vierten Leistungsklasse (Division III) des Weltverbandes. 2005 werden sogar zwei Weltmeisterschaften der Division III in Mexiko City. Die Senioren und die U20-Junioren kämpfen dort um den Aufstieg in die Division II. Mexikos Nationalteam waren zuletzt Dritter der Division III. Die Gegner 2005 sind Irland, Armenien, Südafrika und Luxemburg. Die U20-Junioren streben auch einen Aufstieg an.

Auch Thailand hat unter seinen 64 Millionen Einwohnern rund 200 Eishockeyspieler. Es gibt in der Hauptstadt Bangkok drei Klubs die seit dem Jahr 2000 den Landesmeister ausspielen. Eine weitere Wüstenregion, die Vereinigten Arabischen Emirate haben eine Eishockey-Liga. Sieben Klubs aus Abu Dabi (Meister Al Wahdah) und Dubai spielen mit. In Indien spielt man in Bombay und Madras. In Taipei gibt es eine Halle, in der rund 450 Aktive am Puck sind. Ganze 43 Akteure meldet Portugal, wo es auch schon eine Eishalle gibt. Rückläufig ist Eishockey in Hong Kong. Dort gibt es drei Eishallen und 360 Aktive.. Jahrelang wurde ein Meister ermittelt. Seit die Stadt nun zu China gehört, gibt es keine Punktspiele mehr. Man trug nur eine inoffizielle Meisterschaft aus. 326 Aktive meldet Griechenland, wo es eine Eishalle gibt. Der Verband (Sitz in Polydroso) ist seit 1987 Mitglied im Weltverband IIHF. In Singapur gewannen die  Brewerkz  Bruins eine inoffizielle Meisterschaft. Einer der Spitzenreiter unter den Exoten ist die Mongolei. Dort spielen rund 700 Aktive in zehn Klubs, denen elf Freiluft-Bahnen zur Verfügung stehen. Die Spitzenspieler werden in den Universitäten gefördert. Die Prügelknaben unter den Exoten waren 2004 die Cracks aus Armenien. Sie nahmen an der WM-Gruppe Division III teil und kassierten in vier Spielen 73 Tore. (gegen Irland 1:15, gegen Iceland 0:30, gegen Mexiko 0:17 und gegen Türkei 1:11). 
 

Influenza-Grippe stoppte sogar Stanleycup
Die Influenza-Grippe, auch „Spanische Grippe“ genannt, zieht immer wieder durch die Welt.  Dieser gefährliche Virus erinnert an seine fürchterlichen  Auswirkungen vor 85 Jahren, wo es weltweit 40 Millionen Tote (300 000 in Deutschland) gab. Im Westen der USA wurden damals ganze Städte  befallen und die Menschen liefen nur noch mit tropfenden roten Nasen herum. Es gab viele Tote.
In diese Influenza-Epidemie 1918/19  fiel auch das Finale um den Stanleycup. Die „ best of seven-Serie“ wurde in Seattle ausgetragen. Westküsten-Champion Seattle Metropolitans gegen NHL-Champion Montreal Canadiens lautete die Paarung, die in die Geschichte einging.
 

Partie Nummer eins gewann Seattle 7:0, dann drehten die Canadiens den Spieß um und siegten 4:2. Das dritte Match brachte wieder einen „Siebenerpackung“ für die Ostküstler aus Montreal (2:7). Partie vier litt schon unter den Influenza-Auswirkungen und endete 0:0. Ein Team hatte damals nur 12 zugelassene Spieler. Match fünf gewann Seattle 4:3 – und dann kam ein Verbot der Stadt Seattle für sämtliche Massenveranstaltungen. Die Metropolitans waren unglücklich, denn sie standen kurz vor dem  zweiten Stanleycupsieg nach 1917. Die Serie wurde abgesetzt und auch später nicht mehr fortgesetzt, denn der Canadiens-Spieler Joe Hall verstarb an den Folgen der Influenza  im Hospital .Es gibt in der Stanleycup-Geschichte von 1893 bis heute nur eine Jahr – das Influenza-Jahr 1919 – in dem es keinen Cupsieger gab. So ging die spanische Influenza in die Eishockeygeschichte Nordamerikas ein. 
 

Seth Martin,  beste „Amateur-Goalie“ der Welt
Alles was nicht in der National Hockey League (NHL) spielte, war für die Nordameri-kaner ein Amateur. Die NHL stand meilenweit über dem Rest der Welt. Man war dort so überheblich, dass man den jeweiligen Stanley-Cupsieger „Weltmeister“ nannte! Von 1920 bis 1969 schickte Kanada nur Amateure, meist den Allan-Cupsieger, zu Olympia und WM. Dann pausierten sie bis 1976 und kamen 1977 zur WM nach Wien erstmals mit Profis. Bis dahin hatten sie 19  WM-Titel und  sechs Olympische Goldmedaillen mit ihren „Amateuren“ gewonnen. Das muss man berücksichtigen, wenn man die Karriere von Seth Martin betrachtet.

Der am  4. März 1933 in Rossland (B.C.) in Kanada geborene Amateur-Wunder-goalie war bei vier Weltmeisterschaften (1961,1963,1964 und 1966) jeweils bester Torhüter und wurde dreimal ins WM All Star-Team (1961, 1964 und 1966) gewählt. Und das bei Konkurrenten wie Viktor Konowalenko (UdSSR) oder den CSSR-Torhütern  Vladimir Dzurilla  und Jiri Holecek! 

Seth Martin wurde 1961 mit den Trail Smoke Eaters für Kanada Weltmeister. Er gewann 1966 und 1967 jeweils mit dem Amateur-Nationalteam  WM-Bronze. In den WM-All Star-Teams stand er mit den UdSSR-Superstars wie Alexander Ragulin  oder  Boris Majorov im Kreis der WM-Besten. 1961 war er praktisch der erste Goalie in einem WM-All Star-Team, das in diesem Jahr Premiere hatte.

Diese ganzen Erfolge ließen die NHL-Verantwortlichen kalt. Seth Martin spielte bei den unterklassigen Halbprofis wie Trail Smoke Eaters, Rossland Warriors  und Spokane Jets. Erst 1967, mit 34 Jahren bekam er einen NHL-Vertrag bei den St. Louis Blues. Seth machte 30 Spiele  (1 552 Minuten) und bekam 67 Gegentore. Das ist ein Schnitt von 2.59 Toren pro Match. Zu viel für die NHL.

Er ging zu Spokane zurück, pausierte dann ein Jahr und heuerte mit 40 Jahren noch einmal bei den Portland Buckayoos in der WHL an. Zum Saisonende beendete er seine Karriere, arbeitete im Management und als Scout für Amateurteams.In die Hall of Fame der NHL wurde er nie aufgenommen. 1997 ehrte ihn der Weltverband IIHF und nahm ihn die  Hall of Fame International auf. Heute ist Seth Martin ein liebenswürdiger älterer Herr, der gerne den IIHF-Einladungen zu Weltmeisterschaft folgt.

 

Multi-Funktionär Herbert Kunze
Zählt man die Funktionen, die Herbert Kunze ausübte, dann ist das Wort „Multi-Funktionär“ bestätigt. Der am 14.11.1908 in Berlin geborene Jurist spielte beim legendären Berliner Schlittschuhclub aktiv Tennis und Eishockey – und war später (1942-45) geschäftsführender Präsident seines Vereins. Nach dem Krieg ging Herbert Kunze als Anwalt nach Düsseldorf. Er war Gründungsmitglied des Deutschen Sport Bundes (DSB), des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) und des Deutschen Eissport Verbandes (DEV). 1967 – 1973 war er Generalsekretär des OK der Olympischen Sommerspiele 1972 in München
Herbert Kunze war als Präsident des Deutschen Eissport Verbandes (1948-92)  auch Chef de Mission bei den Olympischen Winterspielen 1952,1956,1960 und 1964. Im deutschen NOK, wo er auf Lebenszeit ins Präsidium berufen wurde.. Er erhielt das Große Bundesverdienstkreuz, wurde Ritter der französischen Ehrenlegion und wurde von zahlreichen Verbänden und Vereinen mit höchsten Auszeichnungen geehrt.

Eishockey in Namibia startbereit
Die Verbindung Augsburg – Namibia  scheint ihre ersten Früchte zu tragen. Der in Windhuk lebende Augsburger Roland Kunz bat Panther-Sportdirektor Lothar Sigl und das Eishockey-Museum um Hilfe beim Start der Puckjäger im südlichen Afrika. Roman Neumayer, Mitglied in Museums-Direktorat und ehemaliger Direktor beim Weltverband IIHF wurde zusätzlich kontaktiert.

Die Namibia-Hauptstadt Windhuk, bietet  mit ihrem Winterklima ideale Voraussetzungen für Eishockey. Roland Kunz hat dort einen Kreis von 40 Puck-Idealisten, die  mitmachen wollen. Sie planen vom 15. Bis 20. Dezember 2003 ein Trainingslager im benachbarten Kapstadt (Süd-Afrika). Der Deutsche Bernd Haake soll das Trainingscamp leiten. Panther-Sportdirektor Lothar Sigl will einen Satz Trikots als Starthilfe beisteuern.

Gleichzeitig planen die Männer aus Windhuk die Aufnahme in den Weltverband IIHF, wo aber noch Grundsatzbedingungen erfüllt werden müssen: Vereinsgründungen, eine laufende Meisterschaft mit drei Klubs, keine Rassentrennung (30 Prozent Eingeborene), Mitgliedschaft  im Nationalen Olympischen Komitee.

Eine Eishalle ist laut Angabe von Roland Kunz auch schon in Planung. Sie soll in Windhuk entstehen. 1 800 Zuschauerplätze, Restaurant ect. Die Planung macht die die Firma Benjamin Bührer aus der Schweiz. Das Grundstück soll die Stadt auf der Basis von Erbpacht zur Verfügung stellen. Der erste Eishockey-Verein soll noch im Dezember gegründet werden. Eine weitere Eishalle ist im Nachbarland  Bootswana geplant.

 Da die Eishallen in Südafrika (Kapstadt) alle in Privatbesitz sind und die Übungszeiten in die frühen Morgen- oder sehr späten Abendzeiten fallen, verspricht man sich in Windhuk, daß dort eine Art Leistungszentrum für Südafrika entsteht. Es tut sich etwas im Süden Afrikas. Noch ist die Planungszeit und eine sehr positive Gründermetalität ist zu erkennen.