Duisburg, 17. April 2013 - Hochfeld,
Rheinhausen, Meiderich, Marxloh, Dortmund-Nordstadt -
alles nur ein "Fehler in der Matrix". Denn wie man
mittlerweile erfahren konnte, verdienen die meisten
Zuwanderer, die nach Deutschland kommen, Geld. Jeder
Fünfte hat sogar einen Hochschulabschluss. Fast drei
Viertel der 25 bis 44-Jährigen verdienen ihr Geld, ihren
Lebensunterhalt, selber. Das gilt auch für Zuwanderer
aus Bulgarien und Rumänien.
"Fakten", die der
'Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für
Integration und Migration (SVR)' meint öffentlich zu
machen.
"Armutszuwanderung ist die Ausnahme, nicht
die Regel, sie ist eher gefühlt als real", so wird die
SVR-Vorsitzende Christine Langenfeld in Berlin zitiert.
Und Bundespräsident Gauck, der erst Ende November 2012
in Duisburg-Hochfeld war und sich vor Ort doch
informiert hat, fordert eine "rational, auf Fakten
gestützte Debatte" und will dem Thema Armutszuwanderung,
das "mit Ängsten verbunden" ist, weniger Raum geben.
Denn "wir wissen aber auch, wie schlecht es ist, wenn
wir den Ängsten zu viel Raum geben", so der
Bundespräsident.
Ich muss hier in Hochfeld doch
anscheinend, wenn ich die obigen "Aussagen" lese, in
einem 'Paralleluniversum' oder 'in einem
Fehler der
Matrix' leben.
Anders ist es nicht zu erklären, da
ich keine Drogen konsumiere, sich mein Alkoholgenuss auf
ein gelegentliches 'Astra' in der 'Heimat Hochfeld'
beschränkt, ich seit nunmehr 18 Monaten nicht einmal
mehr rauche, sondern (nikotinfrei!) dampfe.
Natürlich könnte das mit dem Hochschulabschluss auch
in Hochfeld stimmen, nur, wie soll man das erfahren?
Bulgarisch sind für mich "Böhmische Dörfer", meine
türkischen Sprachkenntnisse reichen nur etwas weiter,
bei den, zumeist bulgarischen Zuwanderern, scheitert es
am Verständnis der deutschen, aber auch der englischen
Sprache.
Ich bezweifle auch, dass sich Menschen mit einem
Hochschulabschluss auf dem Parkplatz zwischen Heer- und
Wanheimerstraße oder auch auf dem kleinen Platz Ecke
Hochfeld- und Brückenstraße als 'Scheinselbstständige
Helfer' - eine nette Umschreibung für Schwarzarbeit
-
täglich anbieten würden, manche Frauen und Töchter schon
ab 5 Euro sexuelle Dienste, ungefragt, anbieten.
Was bleibt Menschen, die zumindest bis zum 31. Dezember
2013 nicht als ArbeitnehmerIn ihren Lebensunterhalt
verdienen dürfen, auch anderes übrig.
In Hochfeld, Rheinhausen, Meiderich, Marxloh, in
Duisburg gesamt und auch in Dortmund
hat die Statistik, auf die sich die SVR-Vorsitzende
Christine Langenfeld stützt, der der deutsche
Bundespräsident Gauck anscheinend so gerne folgt, eine
schwere Schlagseite!
In diesen Städten und
Stadtteilen machen die restlichen knapp über 25 Prozent
- 'Fast drei Viertel der 25 bis 44-Jährigen verdienen
ihr Geld, ihren Lebensunterhalt, selber.' - annähernd
100 Prozent aus.
Jede Statistik besteht im
Groben und Ganzen aus Halbwahrheiten. Im Schnitt stimmt
es ja, schade nur, dass Städte wie Duisburg und
Dortmund, Stadtteile wie Hochfeld, Rheinhausen,
Meiderich, Marxloh und Nordstadt so durch 'das Raster
fallen'.
Schade auch, dass der Bundespräsident so
schnell umfällt. Statt sich bei seinem "Besuch" in
Hochfeld abzuschotten, hätte er wohl besser den Kontakt
zu den Hochfeldern und zur Realität suchen sollen.
Ich traue keiner Statistik, Umfallern schon
gar nicht!
Aber ich würde Frau Christine Langenfeld gerne eine
Wohnung anbieten. Knapp 80 qm, Thermopanefenster,
Zentralheizung, zentrale Warmwasserversorgung, Baujahr
1967, eine bunte und homogene, aber recht ruhige
Wohngemeinschaft bestehend aus Bulgaren, Türken, Indern
und Deutsche. Das Mehrfamilienhaus steht vis-à-vis zu
Häusern, die entweder zu viele Personen beherbergen oder
zu wenige Müllbehälter zur Verfügung stellen.
Hier
könnte die Vorsitzende des 'Sachverständigenrates
deutscher Stiftungen für Integration und Migration' den
Wahrheitsgehalt "ihrer" Statistik in der Realität
überprüfen. Und dann könnte sie endlich mitreden!