Duisburg, 20. Februar 2016 -
Duisburg ist besser als sein Ruf. Damit die Stadt künftig
deutlich positiver wahrgenommen wird, startet sie nun
einen Leitbildprozess. Zum 1. Februar wurde dafür die
Stabsstelle Strategisches Marketing eingerichtet.
„Die Stadt ist lebens- und liebenswert, hat enorm viel zu
bieten und genau das wollen wir nach außen transportieren.
Unser Ziel ist es, Duisburg in den kommenden Jahren zu
einer positiv aufgeladenen Marke zu machen. Gemeinsam mit
den Bürgern werden wir den Kern der ‚Marke Duisburg‘
herausarbeiten“, so Oberbürgermeister Sören Link.
Der Leitbildprozess wird durch
die städtische Stabsstelle Strategisches Marketing unter
der Leitung von Birgit Nellen - bisher für die
Koordination der Duisburger Städtepartnerschaften
zuständig - initiiert und begleitet: „Uns ist bewusst,
dass eine solche Leitbildentwicklung nur dann gelingen
kann, wenn die Duisburger einen solchen Prozess nicht nur
verfolgen, sondern ihn entscheidend prägen.“
Ab
April 2016 werden über mehrere Monate hinweg
Themenworkshops stattfinden, an denen alle Bürger,
Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie weitere
wichtige Multiplikatoren der Stadtgesellschaft teilnehmen
können. Mit den Ergebnissen dieses Prozesses, der auch in
den sozialen Medien vorangetrieben wird, soll anschließend
ein Leitbild formuliert werden, das in einer Marketing-
und Imagekampagne umgesetzt wird.
„Wenn sich
jeder, dem die Stadt am Herzen liegt, an diesem so
wichtigen Prozess beteiligt, bin ich überzeugt davon, dass
Duisburg in Zukunft wesentlich positiver wahrgenommen
wird“, sagt Oberbürgermeister Sören Link. Am 29. Februar
werden die Pläne zur Leitbildentwicklung dem Rat der Stadt
Duisburg vorgestellt.
BZ auf ein
Wort Schon vor Zeiten der Duisburg Marketing
GmbH hatten Duisburger - und hier speziell die
Bürgervereine - immer wieder auf die schönen Seiten, aber
auch auf die Wunden der Stadt hingewiesen. Aber ehrgeizige
und beratungsresistente Politiker hatten stets so etwas
wie mindestens ein taubes Ohr.
Dabei wollten sie
ja das Ohr am Bürger haben, zumindest im Wahlkampf. Den
wenigsten Ratsleuten gelang das bis dato kaum halbwegs.
Die Politik sah und sieht sich immer als legitime
Vertreter der Bürger, unterliegen aber - zumindest bei all
den großen Parteien - dem Fraktionszwang.
Auch der
erneute Versuch der etablierten Parteien die Hürde zur
Kommunalwahl mit einer Sperrklause als Abgrenzung zu den
kleinen, oder wie immer öffentlich angeprangert den
Randgruppierungen, die Legitimation zu entziehen ist kein
Zeichen von Bürgernähe, eher eine Abgrenzungstaktik um
eigene Pfründe zu sichern.
OB Sören Link war bei
seinen Ankündigungen zur OB-Wahl so schlau, hier die
Bürger- und Stadtteilvertretungen einbinden zu wollen.
Jetzt versucht er es auch mit einer neuen städtischen
Einrichtung. Sollte hier eine bürgernahe Unterstützung die
bezahlten Verwaltungskräfte dauerhaft begleiten, wäre das
einmal ein Schritt in die richtige gemeinsame Richtung.
Zur Imageförderung der Stadt gehört natürlich
auch, dass Brachflächen vor allem die in zentralen
Bereichen schnell verschwinden und mit Leben gefüllt
werden. Kaum für eine Image-Verbesserung geeignet sind
Maßnahmen, den Bürgern lebenswichtige Grün- oder
Freiflächen zuzubauen oder Grund- und Gewerbesteuer weiter
erhöhen.
Im Sinne der Brachflächenbelebung wäre
natürlich eine Umsetzung des Masterplans von Lord Foster
im Kerngebiet um den Hauptbahnhof ein enormer Impuls,
gleichwohl kann fast jeder einen unverbindlichen
Masterplan entwickeln - diesen mit Leben füllen bzw. den
Investor zu finden, der das umsetzt, das ist die
Kernaufgabe.
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