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Bundestag liefert neue Werkzeuge im Kampf gegen Schrottimmobilien

Duisburg, 27. September 2024 - Bärbel Bas und Mahmut Özdemir, SPD-Bundestagsabgeordnete aus Duisburg, freuen sich über einen Beschluss des Deutschen Bundestages, der Kommunen im Kampf gegen Schrottimmobilien stärkt: „Der gestrige Beschluss zur Reform des Zwangsversteigerungsgesetzes ist ein bedeutender Erfolg. Es gibt in Duisburg zu viele Fälle, in denen Schrottimmobilien ersteigert werden, um schnelles Geld zu machen – oft auf Kosten der Mieterinnen und Mieter und des gesamten Stadtteils. Dagegen gehen wir nun vor.“

„Gerade die SPD-Abgeordneten aus dem Ruhrgebiet haben sich intensiv und direkt beim Bundesjustizminister für diese Reform eingesetzt“, betont Bas. „Durch die neue Regelung erhalten Kommunen ein effektives und unbürokratisches Werkzeug, um diese kriminellen Machenschaften zu unterbinden.“

Was sich konkret ändert: Kommunen bekommen nun das Recht, im Rahmen eines Zwangsversteigerungsverfahrens einen Antrag auf gerichtliche Verwaltung zu stellen, wenn der Verdacht besteht, dass das Verfahren mit kriminellen Absichten genutzt wird. Dadurch wird dem neuen Eigentümer das Recht entzogen, die Immobilie selbst zu verwalten. Sämtliche Mieteinnahmen gehen an eine gerichtlich bestellte Verwaltung, die diese treuhänderisch verwahrt.

„Das Geschäftsmodell, bei dem ein Investor eine Schrottimmobilien ersteigert, Mieteinnahmen kassiert, aber den Kaufpreis nicht zahlt, machen wir dadurch nachhaltig unattraktiv“, erklärt Mahmut Özdemir. „Für Duisburg bedeutet diese Gesetzesänderung eine klare Stärkung im Kampf gegen problematische Immobilien. Die Stadt kann nun schneller und gezielter Abrisse vornehmen oder, wenn möglich, Sanierungen anstoßen“, sind sich Bärbel Bas und Mahmut Özdemir einig. „Das verbessert nicht nur die Lebensqualität in unseren Stadtteilen, sondern schafft im Idealfall auch neuen, dringend benötigten Wohnraum.“

Schrottimmobilien sind Gebäude mit gravierenden baulichen Mängeln, deren Eigentümerin oder Eigentümer weder Sanierungen vornehmen noch sich um ihren Erhalt kümmern. Oft können diese ihre Kredite nicht bedienen, was zur Zwangsversteigerung der Immobilien führt. Mit dem Zuschlag geht die Immobilie sofort in das Eigentum der Interessenten über. So können diese Mieteinnahmen generieren – unabhängig davon, ob der gebotene Kaufpreis tatsächlich gezahlt wird.
Hauptleidtragende sind die Mieterinnen und Mieter, die dringend Wohnraum benötigen und teils keine Alternative haben, als in diesen heruntergekommenen Immobilien zu wohnen. Doch auch das gesamte Wohnumfeld leidet, da Müll, Gerüche und Lärm aus diesen Immobilien oft die Lebensqualität im Viertel massiv beeinträchtigen.