BZ-Sitemap BZ-Sitemap  Duisburg historisch
         Duisburgs Chronik                                                                 
Mercatorjahr 2012

Überraschende Funde: Kieler Forschende untersuchen Duisburger Regionalgeschichte

• Neue Erkenntnisse aus Grabungen in vergangenen 12 Jahren in Duisburg stimmen zum Teil nicht mit bisherigem Forschungsbild überein
• Forschende der Uni Kiel und Stadt Duisburg untersuchen jetzt RheinRuhr-Raum von der Spätantike bis zum Vorabend der Industrialisierung - und bewerten seine Geschichte neu
• Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert „Genese des westlichen Ruhrgebiets“ - eines der größten stadtarchäologischen Projekte Deutschlands - mit etwa 900.000 Euro Belege für den frühen bisher meist bei Brüssel verorteten Königshof Dispargum in Duisburg im 5. Jahrhundert?

Grabungen an der Oberstraße

Duisburg, 10. November 2023 - Die große Bedeutung der Stadt auch ohne Rheinhafen nach der Rheinverlagerung im späten Mittelalter? Der Boom der Region bereits vor der glorreichen Kohle- und Stahlzeit? Es sind nur einige Beispiele, die für die Geschichte des Rhein-Ruhr-Raums überraschend sein könnten. Hinweise dafür haben Forschende der ChristianAlbrechts-Universität zu Kiel (CAU) und der Stadt Duisburg in den Ausgrabungen der vergangenen 12 Jahre gesammelt. Jetzt beginnen sie mit der Auswertung und Einordnung der Funde in einem der größten stadtarchäologischen Projekte Deutschlands.

Mercatorhaus-Grabungen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben mit etwa 900.000 Euro in den kommenden drei Jahren. Von der Spätantike bis zur boomenden Stahl- und Kohlezeit Zu den zahlreichen großflächigen Ausgrabungen im Duisburger Stadtgebiet gehören das Mercatorquartier oder das Stadtfenster. Hier hatten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neue Ergebnisse gesammelt, die in vielen Fällen nicht mit dem bisherigen Geschichtsbild übereinstimmen. Daher beginnt jetzt das Kooperationsprojekt „Genese des westlichen Ruhrgebiets“ des Lehrstuhls für Historische Archäologie an der Uni Kiel zusammen mit der Stadtarchäologie Duisburg.


Das Projekt beschreitet neue Wege in der Auswertung archäologischer Quellen. Die einzelnen Forschungsthemen zur Stadtentwicklung liegen für die Forschenden der Uni Kiel in vier Zeitscheiben mit Schwerpunkthemen:
• Doktorand Johannes Reller wird sich in seiner Dissertation mit der Frage nach dem frühmittelalterlichen Königshof des Chlodio, Dispargum, sowie der Kontinuität von der Spätantike bis ins Hohe Mittelalter beschäftigen.
• Doktorandin Sophie Rykena erforscht die Duisburger Kaiserpfalz und geht der Frage der Genese der Pfalz zur mittelalterlichen Stadt nach.
 • Doktorandin Karina Schnakenberg untersucht die spätmittelalterliche Hanse- und freie Reichsstadt Duisburg, wobei sie einen besonderen Blick auf den vermeintlichen Niedergang zur Ackerbürgerstadt legen wird.
• Projektleiterin Dr. Maxi Maria Platz weitet in ihrer Arbeit den Untersuchungsraum auf das westliche Ruhrgebiet aus und stellt die Frage nach den Ursprüngen der Industrialisierung. Welche Voraussetzung gab es in der Region, welche die Wirtschaft so schnell und erfolgreich wachsen ließ wie im Ruhrgebiet des 19. Jahrhunderts. Sie koordiniert zugleich die Arbeiten der drei Doktorandinnen und Doktoranden.

V.l.: Doktorandin Sophie Rykena, Doktorand Johannes Reller und Doktorandin Karina Schnakenberg

Exzellenzcluster an Uni Kiel bringt Expertise
Das Kooperationsprojekt ist gleichzeitig eine Abkehr von traditionellen archäologischen Auswertungen. Diese erfassen meist Grabung für Grabung, Scherbe für Scherbe. Jetzt untersuchen die Forschenden einen weitaus größeren Kontext und können so greifbare Ergebnisse zur Genese und Entwicklung einer Stadt oder Siedlung liefern. Dieser Ansatz ist nicht nur für die Stadt Duisburg innovativ, sondern die Forschungen sind auch für den Exzellenzcluster ROOTS an der Uni Kiel von großer Bedeutung. Dort fügt es sich hervorragend in den Forschungsschwerpunkt zur antiken und mittelalterlichen Stadtentwicklung ein.

„Duisburg ist eine hochspannende Stadt“ Ulrich Müller, Professor für Historische Archäologie an der CAU, sieht in der Lage am Zulauf der Ruhr in den Rhein ein wesentliches Element der Entwicklung der Stadt: „Duisburg war über den Rhein und den mittelalterlichen Fernhandelsweg Hellweg über Nordwest- und Mitteleuropa sowie mit den großen Zentren an Nord- und Ostsee vernetzt.“ Duisburg sei eine hochspannende Stadt, um zu verstehen, wie Städte in der Vormoderne funktioniert haben. „Außerdem sollte eine Deurbanisierung in historischer Perspektive immer kritisch hinterfragt werden“, so Müller.


Solide Forschungsbasis für neuen Blick auf die Stadtgeschichte
Der Duisburger Stadtarchäologe Dr. Kai Thomas Platz hat in seinen Forschungen der letzten Jahre die vielen Widersprüche in der bisherigen Geschichtsdarstellung Duisburgs festgestellt und gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrich Müller und Dr. Maxi Maria Platz das Projekt konzipiert. „Durch die drei Doktorandenprojekte und dem Forschungsprojekt der Projektleiterin werden sicher viele bisherige Annahmen zur Entwicklung Duisburgs und des umgebenden Raumes umgeworfen und das neue Bild auf eine wissenschaftlich solide Forschungsbasis gestellt.
Wir sind alle stolz darauf, gemeinsam mit unseren Projektpartnern dieses anspruchsvolle Forschungsprojekt bei der DFG durchgebracht zu haben. Am Ende wird es auch dazu beitragen, den Duisburgerinnen und Duisburgern ein neues Verständnis über ihre historisch so bedeutende Stadt zu vermitteln.“

 

 

 
 

Die Innenstadt vor 40 Jahren unter der Lupe im Jahr 2007

Die nördliche Innenstadt
Diese funktionalen Gruppen ordnen sich deutlich um die zentrale Achse der Stadtmitte, die Schwanenstraße mit ihrer Fortsetzung Kuh- und Königstraße. Nördlich dieser Achse ist nur am Bahnhof ein gemischtes Geschäftsviertel entwickelt, das durch das Kalderoni-Hochhaus, das Mercator- und das Nord-Südhaus repräsentiert wird. Auch gibt es noch das eine oder andere Geschäft, und zwar allgemein in guter Aufmachung, auf der Nordseite der Königstraße, aber der gesamte nördliche Teil der Innenstadt wird von den Funktionen der Verwaltung, der Kultur und der Banken beherrscht, zwischen denen die Wohnfunktion nie ganz aufhört.. Am deutlichsten wird dies im nördlichen Teil des historischen Duisburg. Die Zerstörungen durch die Luftangriffe des zweiten Weltkriegs hatten sich hier besonders stark ausgewirkt; so konnte die Planung des Wieder- bzw. Neuaufbaus seit der Mitte der fünfziger Jahre dieses Gebiet neu gestalten.


Die engen Straßen wurden verbreitert, größere Baublöcke ersetzten die ehemaligen kleinen Wohnhäuser, die Liebfrauenkirche wurde am Friedrich-Albert-Lange-Platz wieder aufgebaut, so dass vom ehemaligen Stadtbild nur Rathaus, Salvator- und Minoritenkirche erhalten oder wieder aufgebaut und erweitert wurden.
Zwei großzügige Schulneubauten, die kaufmännische Berufsschule und die evangelisch-katholische Gemeinschaftsschule, wurden auf dem Grund des ehemaligen Diakonenkrankenhauses erbaut.
Das unter Denkmalschutz stehende Dreigiebelhaus macht in der modernen
Umgebung einen etwas vernachlässigten Eindruck. Brüderstraße und Flachsmarkt werden gesäumt von neuen mehrstöckigen Wohnhäusern, die diesem Teil der Altstadt den Charakter des Wohnviertels gehobener Art verleihen; erst am Block der Gutenberg- und Poststraße treten neben dem Postgebäude einige Geschäfte auf.


Der zweimalige Wochenmarkt auf dem Burgplatz dient nicht nur der anwohnenden Bevölkerung, sondern wird auch von den Kunden der Geschäfte ringsum besucht. Neben der Nutzung als Wochenmarkt dient der Burgplatz noch als Parkplatz, so daß durch diese zweifache Verwendung und trotz der vorhandenen gärtnerischen Anlagen an der Schwanenstraße ihm nicht der repräsentative Charakter zugesprochen werden kann wie dem König-Heinrich-Platz. Vielmehr macht er als historisches Zentrum dank seiner ruhigen Umgebung einen beinah idyllischen Eindruck; denn auch im Rathaus sind nur Teile der Verwaltung untergebracht, und hier ist durch die dem Verkehr mehr oder weniger abgewandte Lage auch für Schulen der angemessene Standort.

Immerhin handelt es sich bei diesen Schulen um Anstalten, die ihre Schüler aus einem umfänglicheren Einzugsgebiet bekommen und damit doch ein stadtkerngerechtes Element darstellen.

Am stärksten sind die zentralen  Funktionen der Stadt um den König- Heinrich-Platz gruppiert. Hier liegen die Mercatorhalle, ein moderner Bau als Ersatz für die zerstörte Tonhalle, der ebenso repräsentative "Duisburger Hof" als Hotel und Restaurant, das Stadttheater, das Stadthaus mit zahlreichen Dienststellen der Stadtverwaltung, die neue Liebfrauenkirche und die Gebäudefronten des Amts- und Landgerichts.


Der Platz selbst ist gärtnerisch attraktiv gestaltet, mit Gartenbänken ausgestattet, so daß diesem Teil der Innenstadt die eindeutige Funktion großstädtischer Repräsentation zuerkannt werden kann, wie sie in dieser Anhäufung und
Zusammensetzung nirgendwo im gesamten Stadtgebiet wieder angetroffen wird. Das gleiche läßt sich von der Akkumulation der verschiedenen Geldinstitute an der Nordseite der Königstraße bis zum Kuhlenwall feststellen. Hier findet der Bsucher in zwei Gebäudeblöcken die Hauptstellen sämtlicher Banken und der Stadtsparkasse. Auch die Gestaltung dieser Gebäude, hier besonders die der Sparkasse, hat repräsentativen Charakter.


Die 'Lage des Frau-Rat-Goethe-Gymnasiums am Rande des Banken- und Repräsentationszentrums kennzeichnet den Übergang vom eigentlichen Stadtkern zum nördlich anschließenden reinen Wohngebiet des Wasserviertels. Hier beginnt unmittelbar im Anschluß an das im wesentlichen aus Kultur- und Verwaltungsbauten bestehende Zentrum ein schon lange vor dem Krieg großzügig angelegtes Wohnviertel mit baumbestandenen Straßen und Innenhöfen, das von einer sozial recht gemischten Bevölkerung bewohnt wird.


Die Ostgrenze des Wasserviertels und des eigentlichen Stadtkerns bildet ein Schulzentrum, das sich aus Gymnasium, Realschule und Knabenberufsschule zusammensetzt.
Weniger einheitlich strukturiert ist der Teil der nördlichen Innenstadt zwischen Kuhlenwall, Stapeltor, Pulverweg und Köhnenstraße, ebenso die Südseite der Köhnenstraße. Abgesehen von den sehr zahlreichen Frei- bzw. Trümmerflächen läßt sich eine gleichmäßige Durchmischung von Wohn- und Verwaltungsfunktion mit Geschäften aller Art feststellen. Kuh1.enwall und Obermauerstraße enthalten teilweise noch echte Reste der ehemaligen Stadt- mauer und den Schäferturm, jedoch fehlt dem rekonstruierten Mauerstück neben der Patina auch die Atmosphäre des wirklich Alten.


Die südliche Innenstadt

Die Südseite der Königstraße und ihre Fortsetzung nach Westen ist eine reine Geschäftsstraße. Obwohl die Fronten der Südseite zum Teil nocl1 nicl1t - zumindest nicl1t in den oberen Gescl1ossen - so modernisiert sind wie die der Nordseite, pulsiert hier das Gescl1äf1:sleben. Wie scl1on vor dem Krieg befindet sich auch heute das Hauptgeschäftsviertel in der Altstadt zwischen Schwanenstraße im Norden, Kasinostraße im Süden und der Steinschen Gasse im Osten. Innerhalb dieser Grenzen läßt sich eine Wohnfunktion physiognomisch fast nicht mehr feststellen.


Hier sind Waren- und Kaufhäuser, Möbelgeschäfte und Geschäfte des mittleren Bedarfs, Lebensmittelgeschäfte massiert, dazwischen finden sich zahlreiche Gaststätten, die meist auch Speisen verabreichen.
Obwohl die Planung des Wiederaufbaus gerade in diesem Teil der Innenstadt die Straßenzüge sehr verbreitert hat, schiebt sich während der Hauptgeschäftszeiten eine dichtgedrängte Menschenmenge, teils zu Fuß, teils im Auto durch Münz- und Beekstraße.


Aber nur eine Straße weiter um den Karl-Strack-Platz mit seiner modernen Volksschule ist man schon wieder in einem ruhigen Wohnviertel mehrgeschossiger Häuser; hier blieb noch ein geringer Rest des alten Duisburg in den Straßen Unteröderich, Unterstraße, Quergasse und in der alten Rheinstraße erhalten. Zahlreiche Kneipen, in größerer Zahl als sonst allgemein üblich, zeigen die Nähe des Hafens an; zum Teil sind es auch Vergnügungslokale, die den Angehörigen der see- und flußfahrenden Berufe ihren Freizeitausgleich in jeder erwünschten Vielfalt bieten können.


Noch sind an der Marientorstraße nimmt alle Trümmerflächen beseitigt, ein deutliches Zeichen dafür, daß es sich hier um den äußersten Randbezirk nicht nur des historischen, sondern auch des heutigen Stadtkerns handelt. Während auch der westliche Teil der Untermauerstraße bis zum Friedrim- Wilhelm- Platz von Trümmerflächen gesäumt und im östlichen Abschnitt teilweise aus den Resten der alten Mauer und den Einfahrten oder Rückfronten der Geschäfte des Sonnenwalls gebildet wird, hat sind dieser zur Geschäftsstraße für alle Berufsgruppen und Bedarfsansprüche entwickelt.


Zwar ist das äußere Bild der Straße noch sehr uneinheitlich: neben ebenerdigen Geschäftsräumen stehen Alt- oder Neubauten, die über den Geschäften Wohnungen und Büros beherbergen, außerdem auch einige Gaststätten. Aber die Enge der Straße gibt ihr eine gewisse Intimität, die zum Verweilen an den Schaufensterfronten und damit zum Einkauf anreizt. Es kann nur begrüßt werden, daß sie in eine reine Fußgängerstraße, eine »Basarstraße", verwandelt wurde. Obwohl Untermauerstraße und Sonnenwall wie die nördlich anschließende Obermauerstraße und der Kuhlenwall die Umgrenzung des alten Duisburg bildeten, sind sie heute funktional grundverschieden: südlich des Kuhtors engbebaute Geschäftsstraßen, deren historische Reste im Gewirr der Häuser verschwinden und die sich zum Marientorplatz hin in Trümmerflächen oder Parkplätze auflösen, nördlich des Kuhtors breit angelegte repräsentative Straßen mit besonders restaurierten historischen Resten.

 
In der jüngeren Innenstadt hat sich zwischen Sonnenwall und Mercatorstraße und zwischen König- und Friedrich-Wilhelm-Straße das neuere Geschäftsviertel ausgebildet. Die Zusammensetzung dieses Viertels ist nicht so einheitlich wie die des Geschäftsviertels im alten Duisburg; obwohl es eng mit ihm zusammenhängt, beginnt es erst in der Poststraße. Neben Geschäften aller Art, auch Warenhäusern - hier das Kaufhaus Horten mit seinem Parkhaus tritt die Wohnfunktion wieder hervor im Bild der Gebäude und dazu ein ebenso deutlich erkennbarer Anteil von Büros und Praxen.


Zu dieser Durchmischung der verschiedenen Funktionen kommt die Mischung in der Höhe der Gebäude hinzu. Der Gegensatz zwischen modernem Hochhaus bzw. Parkhaus, neueren mehrstöckigen Geschäftshäusern und alten zweistöckigen Wohnhäusern an der Einmündung der Heuserstraße in den Salvatorweg ist geradezu frappierend. Man glaubt beim Anblick der Ecke Salvatorweg-Heuserstraße wieder im historischen Duisburg zu sein, obwohl zwischen dem östlichen Salvatorweg und der Börsenstraße und Königstraße in östlicher Richtung ein Geschäftsviertel beginnt, das sich durch den höheren Anteil von Spezialgeschäften besonders auf der Südseite der Königstraße auszeichnet. Beherrschend ist der Baublock des Warenhauses Karstadt, der auch noch die rückwärtigen Straßenfronten beeinflußt.

Zwischen Friedrich-Wilhelm-, Tonhallen-, König- und Mercatorstraße liegt ein Geschäftsviertel mit zahlreichen Gaststätten und Hotels, aber auch zahlreichen Geschäften aller Bedarfsklassen. Die dem Bahnhof zugewandte Seite der Mercatorstraße weiter südlich stellt eine Fortsetzung dar durch den stärkeren Anteil von Betrieben des Gaststättengewerbes. Obwohl auch dieses Viertel im Hinblick auf Ausstattung der Geschäfte und Umfang 'des Angebots dem Besucher sehr viel bietet, ist dennoch ein gewisser Anteil von Wohnungen immer wieder zu erkennen.


Zwei größere Gebäude nehmen im östlichen Teil der Geschäftsstadt eine Sonderstellung ein: das schon erwähnte Warenhaus Karstadt und das Kaufhaus Horten. Beide Kaufhäuser haben die Lage im jüngeren Teil der südlichen Innenstadt gemeinsam. Alle anderen Kaufhausbetriebe konzentrieren sich in der Altstadt. Die Lage an der Königstraße ist ungewöhnlich günstig. Bei einem in der Zukunft zu erwartenden stärkeren Ausbau des Geschäftsviertels, d. h. einem Verschwinden der Wohnfunktion auch in diesem Straßenteil, ist dieses Geschäftsviertel gewissermaßen ein Vorposten. Das andere Gebäude, dem Karstadt-Haus unmittelbar benachbart, ist das Spaeter-Haus, das Bürohaus der Firma für Hütten- und Walzwerkerzeugnisse. Neben dem AEG- Haus, das aber noch den Betrieb enthält und das bereits am Rande der Innenstadt, am westlichen Ende des Sonnenwalls liegt, stellt das Spaeter-Haus eine Firmenvertretung großen Stils in der Innenstadt dar.


Andere große Firmen, Duisburgs haben ihre Verwaltungen nicht hier lokalisiert, sondern teilweise bei den Betrieben selbst, teilweise in Düsseldorf.
Trotz ihres breiten Ausbaus und zahlreicher Parkmöglichkeiten bildet die Friedrich- Wilhelm-Straße mehr den südlichen Zugang zum Geschäftsviertel und liegt selbst schon fast am Rande des Stadtzentrums. Dieser Eindruck wird nicht nur durch die unbebauten Grundstücke an der Ecke Mercatorstraße hervorgerufen, sondern auch durch die weitläufige Anlage des Immanuel-Kant-Parks mit dem Lehmbruck-Museum und der Stadtbücherei.


Als kulturelle Einrichtung besonderer Art gehört das Lehmbruck-Museum zu den Elementen der städtischen Repräsentation, zu denen der Park am Rande der Innenstadt auch noch gehören könnte; aber hier wird eben die Grenze des Stadtzentrums erreicht. Trotz dieser Randlage hatte das Museum 1963 immerhin noch 8 000 Besuchter.
Der Park dient den Bewohnern der Umgebung zur Erholung. Reine Wohnviertel schließen sich an, deren Bevölkerung ebenso wie im Wasserviertel allen Sozial- und Berufsgruppen angehört, aber im Unterschied zum Wasserviertel werden die Innenräume der einzelnen Wohnblöcke hier stärker gewerblich genutzt, vor allem südlich des Dellplatzes. Am Rande der Stadtmitte liegt in der Papendelle das
St.-Vincenz-Krankenhaus mit der St.-Josephs-Kirche, die gemäße Lage der Institutionen, die der Ruhe bedürfen.
Von der Friedridt-Wilhell11-Straße schiebt sich mit dem Mittelpunkt der Vom-Rath-Straße noch ein dreiseitig begrenzter Baublock ein, der seiner Struktur nach mehr den Wohnvierteln zugehört, aber noch einen größeren Anteil an Verwaltungs- und Geschäftsfunktionen aufweist, ein Mischgebiet also, wie es zwischen Kuhlenwall und Bankenviertel ebenso auftritt.


Nur wenige der zentralen Funktionen sind außerhalb der bisher dargestellten Innenstadt lokalisiert, wie etwa das Polizeipräsidium im Dellviertel oder die Gebäude der Staatlichen Ingenieurschule, der Versuchsanstalt für Binnenschifffahrtsbau und der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt, die östlich der Bahnlinie in Neudorf liegen. Noch ist die Verkehrsader von Bahn und Straße trennend, aber die Mülheimer Straße wird die Linie sein, an der entlang die Innenstadt sich nach Osten ausdehnen wird.


Die Rolle der Königstraße und ihrer westlichen Fortsetzung

Die ordnende Rolle der Königstraße und ihrer westlichen Fortsetzung. Entlang dieser Achse befindet sich auf der Nordseite das Repräsentationszentrum der Stadt, in dem sich die Funktionen der Kultur und der Verwaltung um einen gärtnerisch besonders gestalteten Platz anordnen. Daneben erscheint das Zentrum der Banken, weiter westlich das Rathaus, das auch noch Teile der Stadtverwaltung beherbergt, und die Salvatorkirche, also das historische Stadtzentrum. Die Geschäftsfront der Südseite der Königstraße leitet in die Geschäftsviertel verschiedenster Zusammensetzung über.


Diese unterschiedlichen Funktionen beider Straßenseiten sind bereits seit dem Ausbau der Königstraße, d.. h. seit dem Ende des 19.Jahrhunderts vorhanden. Der Wiederaufbau nach dem letzten Krieg hat diese Differenzierung noch verstärkt. Dazu kommt die Verkehrsrolle der Königstraße. In ihrer historischen Entwicklung wurde ihre Richtung durch den Bau des Bahnhofs bestimmt.
Er liefert mit seinen ca. 190 E-, D-, F- und TEE-Zügen und zahl reichen Nahschnellverkehrslinien täglich einen Pendlerstrom von mehr als 24000 Personen. Hier ist also die Konzentration des Stadtverkehrs am Bahnhof und in der Königstraße wichtig für den Abfluß dieses Verkehrsstroms in die Innenstadt.

In der Mitte der in beiden Richtungen doppelspurigen Straße verkehrt die Straßenbahn. Der östliche Straßenabschnitt macht mit seinem Baumbestand und seinen hohen Gebäudefronten durchaus einen repräsentativen Eindruck. Dieser wird auch nicht gemildert durch den starken Verkehr, der in westlicher wie in östlicher Richtung fast mit gleicher Stärke fließt. Zählungen der Pkws auf der Königstraße1961 ergaben innerhalb von 16 Stunden im westlichen Abschnitt über 20 000 Fahrzeuge, im östlichen über 23 000.


Der König-Heinrich-Platz ist Haltepunkt von 7 Straßenbahn- und 8 Omnibuslinien, die von hier aus in die einzelnen Stadtteile abzweigen. Zwischen diesem Haltepunkt und der Einmündung der Düsseldorfer Straße liegt;' der am stärksten begangene Abschnitt der Königstraße, wobei die Südseite etwa 31/2mal stärkeren Fußgängerverkehr hat als die Nordseite.
Die Königstraße ist also die Hauptschlagader. für Kraftfahrzeug- und Fußgängerverkehr wie auch für die öffentlichen Verkehrsmittel. Dabei machen die Zählungen deutlich, daß es sich gerade bei den Kraftfahrzeugen nicht um Durchgangsverkehr handelt, dieser wird durch die Nord-Süd-Straße und die neue Trasse der Bundesstraße 60 um die Innenstadt herumgeführt.



Bedeutung der Innenstadt

Die Bedeutung und Sonderstellung der Innenstadt, die sich aus Kartierung und Verkehrslage erschließen läßt, kann auch statistisch belegt werden.
Die Stadtmitte - hier sind allerdings Bezirk 1 und 2 (Altstadt und Dellviertel) zusammengefaßt - war 1961 der Sitz von 21,3% der Arbeitsstätten! des gesamten Stadtgebiets in öffentlid1er Verwaltung und Organisationen ohne Erwerbscharakter; 34,5 % der Beschäftigten des gesamten Stadtgebiets dieser Arbeitsstätten waren hier beschäftigt. In Essen lagen 1961 diese Werte bei 14,1% der Arbeitsstätten und 29,8 % der Beschäftigten.


Die Stadtmitte Duisburgs war 1961 der Standort von 15,7 % der Niederlassungen des Einzelhandels im gesamten Stadtgebiet; 41,6 % der Beschäftigten des Einzelhandels im gesamten Stadtbereich waren in der Stadtmitte tätig. Im Großhandel und in der Handelsvermittlung waren 19,8 % der Arbeitsstätten des Gesamtstadtgebiets in der Stadtmitte lokalisiert, 24,8 % der Beschäftigten des Gesamtstadtbereichs arbeiteten in der Stadtmitte auf diesem Sektor. Bei den Banken waren 25,9 % der gesamten Arbeitsstätten des Stadtgebiets in der Stadtmitte ansässig, sie beschäftigten 60,3 % der in diesem Bereich Arbeitenden aus dem Gesamtstadtbereich.


Im Bereich der privaten Dienstleistungen waren 19,9 % der Arbeitsstätten aus diesem Sektor in der Stadtmitte vorhanden, darin waren 28,6 % der Beschäftigten des Gesamtgebiets tätig.
Die Statistik unterstreich deutlich die Bedeutung der Duisburger Innenstadt in den Bereichten der Dienstleistungen; die Innenstadt ist also Standort wesentlicher Funktionen und damit der Arbeitsstätten in den verschiedenen Bereichen. Die absolute Zahl der in den o. a. Erwerbszweigen Tätigen übersteigt 30 000, die täglich die Innenstadt, vor allem das enger begrenzte Gebiet des Stadtkerns aufsuchen müssen. Dazu kommen die Besuchter der Stadtmitte, die aus den verschiedensten Gründen, jedoch hauptsächlich zum Einkauf, das Stadtzentrum aufsuchen, denn stärker als etwa in den USA verbindet sich hierzulande die Vorstellung von Qualitätswaren noch mit anspruchsvollen Fachgeschäften, die man aber nicht im Wohnquartier, sondern in den zentral gelegenen Citystraßen sucht.


Ebenso belebt die Kulturfunktion der Innenstadt das Zentrum, vor allem während der Abendzeit, wenn die Geschäfte schließen und die Straßen leer werden. Das Duisburger Stadttheater hatte in der Spielzeit 1963/64 235000 Besucher; das bedeutete 471 Theaterbesuchter pro 1000 Einwohner (in Essen entfielen in der gleichen Zeit 407 auf 1000 Einwohner).


Die bisher auf der Grundlage der Kartierung ermittelten und durch die Statistik belegten vielfältigen Funktionen der Stadt als Arbeitsplatz, als Verwaltungs-, Geschäfts- und Kulturzentrum lassen sie als City oder als Stadtkern im Sinne ansprechen. Doch trifft für die Duisburger Innenstadt eines nicht zu, was als charakteristisches Kennzeichen der City gilt: die Entvölkerung des Stadtkerns. Duisburgs Innenstadt - hier die beiden o. a. Bezirke - ist die einzige, deren Einwohnerzahl gegenüber 1939 um 3 % zugenommen hat, während die Zentren aller benachbarten Großstädte sich weiter entvölkert haben. Man hat den Duisburger Stadtplanern oft vorgehalten, daß - wie etwa an der Salvatorkirche, aber auch in der südlichen Altstadt - hochwertiger innerstädtischer Baugrund für Wohnzwecke bestimmt wurde.


Während sich jedoch in anderen Städten die Stadtplanung neuerdings Gedanken machen muß, wie eine am Abend tote City wieder zu beleben ist, wie also die City als Wohnplatz wieder attraktiv gemacht werden kann, hat Duisburgs Innenstadt, auch der eigentliche Stadtkern, seit dem Wiederaufbau eine Entwicklung der Wohnfunktion genommen, die für andere Städte Vorbildcharakter haben könnte. "Eine City wird ihre wirtschaftlichten und gesellschaftlichen Funktionen nicht voll entfalten und ein eigenes Stadtklima erzeugen können, wenn Wohnungen und Wohngebiete aus ihr verbannt sind.

Die Chronik Duisburgs - vom 5. Jahrhundert bis zum Jahr 2000

Anfang
des 5. Jh.

Römische Präsenz in der Duisburger Altstadt zur Sicherung des Rheinübergangs und der Ruhrmündung.

Um 420

Neubesiedlung der Duisburger Altstadt.
Franken aus dem Inneren Germaniens übernehmen die Stellung der Römer. 
Auf dem Burgplatz errichten sie einen Königshof.

883

Die Normannen erobern Duisburg und überwintern hier.
Früheste schriftliche Erwähnung Duisburgs.

10. Jh.

Der Königshof Duisburg wird zur Königspfalz ausgebaut.

um 1120

Bau einer Stadtbefestigung.

1129

König Lothar III. erlaubt den Duisburgern, im Wald Steine zu brechen.
Älteste im Stadtarchiv vorhandene Urkunde.

1136

Die Abtei Hamborn wird gegründet.

1145

König Konrad III. genehmigt den bereits erfolgten Bau von Bürgerhäusern rund um die Pfalz.

um 1145

Die Johanniter gründen in Duisburg ihre erste Niederlassung auf deutschem Boden.
Der staufische Vorgängerbau der Salvatorkirche wird errichtet.

um 1200

Der Rhein verlegt seinen Lauf von Duisburg weg.

1234

Ein Duisburger Bürger gründet das Zisterzienserinnenkloster in Duissern.

1274-1275

Einrichtung der Ratsverfassung mit zwei Bürgermeistern.

1290

König Rudolf von Habsburg verpfändet die Stadt an den Grafen von Kleve.

13. Jh.

Bau der heute in Überresten noch vorhandenen Stadtmauer.

1316

Mit dem Bau der gotischen Salvatorkirche wird begonnen.

1350

Judenprogrom in Duisburg.

1371

Ruhrort wird als Zollstätte auf dem "Homberger Werth" gegründet.

1392

Früheste Erwähnung des Ruhrorter Hafens.

1407

Duisburg wird wieder in die Hanse aufgenommen.

1437

Ruhrort erhält das Recht zur Stadtbefestigung.

1445

Die Duisburger wehren einen Angriff des Kölner Erzbischofs ab.

1479

Grundsteinlegung zum jetzigen Turm der Salvatorkirche.

1513

Die Gilden erheben sich erfolglos gegen die führenden Familien.

1549

Bisher früheste nachweisbare Erwähnung der Beecker Kirmes.

1551

Erste Nennung der Siedlung Ruhrort als Stadt.

1552

Gerhard Mercator (1512-1594) lässt sich in Duisburg nieder.

1555

Die wundertätige Salvatorstatue wird aus der Kirche entfernt;
die Reformation hat sich endgültig durchgesetzt.

1566

Johannes Corputius vollendet seinen farbigen Stadtplan.

1579

Die erste gedruckte Stadtchronik erscheint.

1608

Die Duisserner Nonnen erwerben das Drei-Giebel-Haus.

1613

Bildersturm in Duisburger Kirchen.

1655

Die Universität Duisburg (bis 1818) wird feierlich eröffnet.

1665

In Ruhrort entsteht eine Schiffergilde.

1666

Duisburg fällt mit dem Herzogtum Kleve endgültig an Brandenburg.

1674

Ein regelmäßiger Schiffsverkehr (Börtschifffahrt) verbindet Duisburg mit Nimwegen.

1701

Kurfürst Friedrich III. lässt sich als Friedrich I., König in Preußen, krönen.
Ruhrort wird preußischer Besitz.

1712

Erste Schiffswerft in Ruhrort.

1715

Die preußische Finanzverwaltung organisiert das Kämmereiwesen Ruhrorts.

1716

Der Ruhrorter Magistrat beschließt den Bau eines angemessenen Hafens.

1720

Auf dem Salvatorkirchtum wird eine Sternwarte eingerichtet.

1730

Ruhrorter Schiffer betätigen sich in den rheinaufwärts gelegenen Städten als Kohlehändler.

1753 - 1754

Der Ruhrorter Hafen wird gründlich überholt und ausgebaut.

1756

Als erstes Haus außerhalb der Ruhrorter Stadtmauer wird das heute sog. Hanielsche Stammhaus errichtet.

1766

Die preußische Regierung übernimmt die Verwaltung des Ruhrorter Hafens.

1770

12 Familien aus Hessen-Darmstadt begründen als Kolonisten den heutigen Stadtteil Neudorf.

1780

Die Ruhr ist schiffbar von Herdecke bis Ruhrort.

1816

Freiherr Ludwig von Vincke, seit 1813 Zivilgouverneur von Westfalen, wird Oberpräsident der Provinz Westfalen und Direktor der Ruhrschifffahrtsverwaltung

1820

Erste Hafenerweiterung. Der Inselhafen wird gebaut. Das alte Hafenbecken dient als Zufahrt.

1824

Mit der Schwefelsäurefabrik des Fr. W. Curtius beginnt der Aufbau der chemischen Großindustrie.

1826

Gründung des "Rhein-Kanal-Aktienvereins"

1828

Franz Haniel eröffnet in Ruhrort eine Werft für den Bau von Dampfschiffen.
Erster Spatenstich zum Ausbau des verlandeten Rheinarms, am 10. April 1828

1828 - 1832

Bau des Rheinkanals (späterer Außenhafen) und Anlage eines Freihafens an der Einmündung des Dickelsbaches (Zollhafen).

1833

Abbruch des letzten mittelalterlichen Stadttores.

1834

Gründung des "Verein zur Beförderung der Kohleverschiffung auf Ruhr und Rhein". 
 (Ab 1839/40 "Ruhr-Kanal-Aktien-Verein")

1837 - 1842

Bau des Schleusenhafens in Ruhrort mit Durchstich zum Inselhafen.
Verbindung zur Ruhr durch einen Schleusenkanal mit Kammerschleuse am Hafenzugang.

1840 - 1844

Bau des "Hafenbassin", des jetzigen Innenhafens mit Anschluss an den Rheinkanal und Anbindung an die Ruhr durch ein Kilometer langen Ruhrkanal.
Das Hafenbassin wird westlich durch eine Sperrschleuse und östlich durch eine Kammerschleuse begrenzt.

1847

Die Köln-Mindener Eisenbahn wird an den Duisburger Hafen angebunden.

1848

Die Ruhrorter Häfen erhalten Anschluss an die Köln-Mindener Bahn durch einen Zweiganschluss nach Oberhausen

1849 - 1850

Bau des Ruhrorter Eisenbahnhafens.

1851

Die ersten Hüttenwerke entstehen am Rhein im Duisburger Gebiet.
Die ersten Werkhäfen und werkseigenen Umschlagstellen entstehen.

1856

Die "Ruhrort-Homberger-Rhein-Trajektanstalt" nimmt den Betrieb auf.

1856 - 1858

Ausbau des Dickelsbaches von der Sperrschleuse.

1860

Zusammenschluß beider Kanal-Vereine in Duisburg zum "Rhein-Ruhr-Kanal-Aktien-Verein".

1860 - 1867

Bau des Nord- und Südhafens in Ruhrort.

1861 - 1864

Vertiefung des Rheinkanals.
Erneuerung der Sperrschleustentore sowie Erweiterung und Ausbau der Kanalmündung.

1865

Friedrich Albert Lange gibt in Duisburg den "Boten vom Niederrhein" heraus.

1867

Beginn des Kohlebergbaus in Hamborn.

1867 - 1874

Die Rheinische Bahngesellschaft legt in Hochfeld den Nordhafen,
den Südhafen und den Kultushafen an.

1873

Duisburg wird kreisfreie Stadt.
Fertigstellung der ersten Eisenbahnbrücke Hochfeld-Rheinhausen.

1872 - 1890

Bau des Kaiserhafens und des Hafenmundes.

1889

Die Stadt Duisburg übernimmt die Häfen vom Rhein-Ruhr-Kanal-Aktien-Verein mit allen Schulden und Lasten.  Sie installiert einen Hafenbahnhof und legt an einem Wendeplatz im Innenhafen den Holzhafen an.

1889 - 1893

Erweiterung des Innenhafens.

1895 - 1898

Bau des Parallelhafens.

1890

Einstellung der Ruhrschiffahrt oberhalb von Mülheim an der Ruhr.

1891

Die "Hüttenschule", frühester Vorgänger der Universitätsneugründung (1972),
übersiedelt von Bochum nach Duisburg.

1900 - 1905

Duisburg beginnt den Bau eines groß angelegten Hafens in der Rheinaue bei Neuenkamp.
Ruhrort plant ebenfalls die Ausweitung der Hafenanlagen.

1901

Gründung der Schifferbörse in Ruhrort

1902

Das neue Rathaus wird eingeweiht.

1903 - 1908

Anlage des Hafenkanals mit den Hafenbecken A, B und C sowie des Bahnhofs "Duisburg-Ruhrort-Hafen neu".
Der Hafenkanal dient darüber hinaus als Zufahrt zu dem seit 1906 im Bau befindlichen Rhein-Herne-Kanal.

1905

Die Städte Duisburg, Ruhrort und Meiderich vereinigen sich.
Zusammenschluß der Duisburger und Ruhrorter Häfen.
Duisburg stellt den Bau der Hafenanlage in der Rheinaue ein.

1910

Die Brüder Karl und Peter Strack starten zum ersten Motorflug in Duisburg.

1912

Das Duisburger Stadttheater wird eröffnet.

1914

Der ovale Inselhafen wird zum Teil, der Schleusenhafen ganz zugeschüttet.
Anschluß der Häfen an das westdeutsche Kanalnetz durch Fertigstellung des Rhein-Herne-Kanals. Bau des Vinckekanals.

1918

Der Rhein-Ruhr-Hafenbetriebsverein e. V. wird gegründet.

1921

Homberg erhält Stadtrechte.

1926

Im September werden die öffentlichen Häfen der Interessen- und Betriebsgemeinschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, die "Duisburg-Ruhrorter Häfen AG".
Eingebracht werden die staatlichen Häfen in Ruhrort, die städtischen Häfen in Duisburg und die ehemals der Bahn gehörenden Häfen in Hochfeld und Ruhrort.
Anteilseigner sind zu zwei Dritten Preußen und zu einem Drittel die Stadt Duisburg.

1929

Duisburg und Hamborn werden vereinigt.

1934

Rheinhausen erhält Stadtrechte.
Eröffnung des Duisburger Zoos.

1945

Im Krieg werden 80% der Wohngebäude zerstört oder schwer beschädigt.
Die Häfen und ihre Anlagen sind weitgehend verwüstet, das Versorgungsnetz zerrissen
und die Brücken gesprengt.
Provisorische Instandsetzung von Umschlaganlagen zwecks Versorgung der Bevölkerung.

1950

Das zerstörte Stadttheater wird nach teilweisem Wiederaufbau neu eröffnet.

1950 - 1965

Beseitigung der Kriegsschäden und Wiederaufbau.
Umstrukturierung der Häfen infolge des Übergangs von Kohle auf Mineralöl.
Ölinsel, Schrottinsel und Kohleninsel entstehen.
Durch gezielte Bergbaumaßnahmen werden die Hafenbecken in Ruhrort abgesenkt,
zum Ausgleich der Rheinsohlenerosion im Hafen.

1958

Walsum erhält Stadtrechte.

1962

Letzte Förderung auf der Schachtanlage Neumühl.

1964

Eröffnung des Wilhelm Lehmbruck Museums.

1968

Die Pädagogische Hochschule Ruhr, Abteilung Duisburg, nimmt ihren Lehrbetrieb auf.
Zuschüttung des Kaiserhafens zu zwei Dritteln, ferner des Hellinghafens und des Zollhafens.

1972

Gründung der Universität Duisburg, Gesamthochschule.

1975

Duisburg, Walsum, Homberg, Rheinhausen, Rumeln-Kaldenhausen und Baerl
werden zur neuen Stadt Duisburg zusammengeschlossen.

1976

Das restaurierte Drei-Giebel-Haus wird seiner neuen Bestimmung als Atelierhaus für Künstler übergeben.

1978 - 1980

Bau der "Neue Schleuse Duisburg-Meiderich" zum Rhein-Herne-Kanal.
Am 07.11.1980 wird die Schleuse dem Verkehr übergeben.

1979

Das Museum der deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg-Ruhrort wird eröffnet.

1982

Zuschüttung des Nordhafens Hochfeld.

1983

Stadtjubiläum - 1100 Jahre Duisburg
Der Vinckekanal wird ausgebaut.
Probeweise Einführung der Schubschifffahrt mit sechs Leichtern.
Aufkommen modernster Fluß-See-Schiffe für Stückgut, Container und Trailer.

1984

Offizielle Einweihung des ersten Container-Terminals DeCeTe und der Roll-on/Roll-Off-Anlage.
Die Ruhrkohle nimmt auf der Kohleninsel eine neue Verladeanlage in Betrieb.

1986

6. Hanse-Tage der Neuzeit

1987

Die renovierte Ruhrschleuse nimmt ihren Betrieb auf.
Die alte Schleuse I in Meiderich wird abgebrochen.
Die Sechser-Schubfahrt auf dem Rhein wird vom Parlament der Niederlande genehmigt.
27. Mai: Inbetriebnahme des "Rhein-Ruhr-Terminal" im Parallelhafen.

1988

Am 28. Februar Ruhrgebietskonferenz beim Bundeskanzler.
Intensive Bemühungen um die Genehmigung eines Freihafens in Duisburg.

1989

XV. Sommer-Universiade Duisburg '89
Ein Bahnhof für den kombinierten Verkehr mit Anschluss an die Nord-Süd-Magistrale durch die "Südkurve" wird geplant.
Das Gesetz zu Errichtung neuer Freihäfen und zur Änderung des Zollgesetzes tritt am 1. August in Kraft.
Am 21. September Grundsteinlegung zum Freihafen im Nordhafen Ruhrort.

1990

Eröffnung des Freihafens Im Südhafen entsteht eine zweite wasserüberspannende Lager- und Verladehalle.
10. Juli, Gründung der DFL Duisburger Freihafen Lagerhaus Gesellschaft mbH & Co. KG,
der heutigen DFL Freihafen GmbH7. Oktober, Verlegung des ersten Schienenstücks als Grundstein für den kombinierten Ladungsverkehr.
Am 23. November feierliche Einweihung des Duisburger Freihafens, des ersten Freihafens im Binnenland. Richtfest des Logistic-Centers Kaßlerfeld.

1991

275jähriges Jubiläum des Rhein-Ruhr-Hafens Duisburg
Der Freihafen nimmt planmäßig am 2. Januar seinen Betrieb auf.

1992

Eröffnung der Stadtbahn
Haus der Wirtschaftsförderung werden eröffnet.
Eröffnung des Bahnhofs für den kombinierten Verkehr am Ruhrorter Südhafen

1993 - 1996

Ausbau des Ruhrorter Südhafens

1994

Gerhard-Mercator-Jahr zum 400. Todestag und Umbenennung der Universität in Gerhard-Mercator-Universität (Gesamthochschule Duisburg).
Bau der 3. Halle im Freihafen

1995

Umgestaltung des Südufers am Ruhrorter Südhafen zur unmittelbaren Anbindung des Bahnhofs für den kombinierten Verkehr an den Schiffsverkehr

1996

Beginn der Verfüllung des letzten Drittels des Kaiserhafens bis zur Kaiserhafenbrücke
Die Stadt erwirbt die Duisburger Kupferhütte (21 ha)
Eröffnung des Musical-Theaters Duisburg am Marientor.

1997

Gründung der Port Agency GmbH, einer 100prozentigen Tochter der Duisburger Hafen AG,
zur Verbesserung des Standortmarketings.
Bau des PCD Packing-Center Duisburg zum seemäßigen Verpacken hochwertiger Güter.
Zweite Baustufe zur Verfüllung des Kaiserhafens bis zum Vinckekanal.

1998

15.September: Gründung der Rhein-Ruhr Hafen Duisburg-Rheinhausen GmbH,
Erwerb von 215 ha des ehemaligen Krupp-Hüttenwerks in Rheinhausen
22. Dezember: Gründung der Logport-Logistic-Center Duisburg GmbH zur Entwicklung und Vermarktung des Krupp-Geländes.
Inbetriebnahme eines Importkohleterminals der RAG AG auf der Kohleninsel in Ruhrort

1999

Ansiedlung der Firma New Wave, Tochter der japanischen Großreederei NYK, auf dem Logport-Gelände.
Inbetriebnahme des ECT Duisburg Terminals, des 3. Containerterminals in Duisburg.
Bau der vierten Lagerhalle im Duisburger Freihafen.
Abschluss der Verfüllung des Kaiserhafens und Geländegewinn von 24 ha.
Vertragsunterzeichnung mit der Interspe Haman Group und dem britischen Logistikunternehmen P&O zur Ansiedlung auf dem Logport-Areal.

2000

Gründung einer Gesellschaft zum Bau und Betrieb des DIT Duisburg Intermodal Terminals bei Logport
Umbenennung der Duisburg-Ruhrorter Häfen AG in Duisburger Hafen AG unter der neuen Dachmarke "duisport".