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Modernisierung in der Straußsiedlung
schreitet voran |
Die Straußsiedlung
Duisburg, 31. August 2020 -
Die GEBAG hat heute zu einer Begehung durch die
Straußsiedlung geladen. Gemeinsam mit
Oberbürgermeister Sören Link machte sich
GEBAG-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer ein Bild von
den aktuell laufenden Modernisierungsarbeiten im
ersten Bauabschnitt. Im Juli 2019 hatte die GEBAG
mit den Modernisierungsarbeiten im ersten
Bauabschnitt begonnen.
Die Arbeiten sind der Auftakt für eine komplette
Sanierung der Siedlung: Die Planungen basieren auf
den Entwürfen des Kölner Architekturbüros Molestina,
das 2016 den Wettbewerb zur Überplanung der
Straußsiedlung gewonnen hatte. Nach den nun
laufenden Modernisierungen sind noch weitere
ergänzende Neubauten in der Siedlung geplant. Da die
Straußsiedlung seit 2001 denkmalgeschützt ist,
werden alle Maßnahmen in enger Rücksprache mit der
Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Duisburg
ausgeführt.
Die Modernisierung wird durch Mittel der
öffentlichen Hand gefördert, insgesamt stehen rund
371.000 Euro zur Verfügung. Davon stammen 100.000
Euro aus der Denkmalförderung des Landes NRW aus dem
Jahr 2019 sowie 271.000 Euro aus dem
DenkmalschutzSonderprogramm VII der Beauftragten der
Bundesregierung für Kultur und Medien.
„Der GEBAG gelingt es, den Charme der Straußsiedlung
zu erhalten und zugleich die Wohnqualität auf den
neuesten Stand zu bringen. Diese Form der
Stadtentwicklung stiftet Identität und schützt den
besonderen Charakter der Siedlung“, sagt
Oberbürgermeister Sören Link. Im ersten Bauabschnitt
werden unter anderem neue Fenster und Haustüren
eingesetzt sowie Dächer und Fassaden saniert.
Außerdem werden Umbauten und Grundrissveränderungen
vorgenommen und Wohnungen teilweise zusammengelegt —
so werden aus ursprünglich 39 Wohnungen in zwei
Teilbauabschnitten künftig 31 Wohnungen. Die
Wohnungen im Erdgeschoss erhalten eigene
Mietergärten. Die Dachflächen von Anbauten, die die
EG-Wohnungen vergrößern, ermöglichen die Schaffung
von Balkonen in den oberen Etagen.
V.l.: GEBAG-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer, OB
Sören Llink und die Neudorfer SPD-MdB Bärbel Bas
- Fotos haje
„Lange Jahre hat die GEBAG nicht in die
Straußsiedlung investiert. Grund dafür war unter
anderem, dass frühere Modernisierungsstrategien sich
als überhaupt nicht wirtschaftlich erwiesen haben“,
erläutert GEBAG-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer.
„2016 haben wir das . ganze Projekt dann noch einmal
komplett neu angepackt und mit den Ergebnissen eines
Wettbewerbs ein neues Konzept entwickelt. Dabei
hatten wir ein Dilemma zu lösen: Wollen wir
bezahlbaren Wohnraum, dann müssten wir eigentlich
alles abreißen und mit öffentlichen Mitteln neu
bauen - sanieren wir denkmalgerecht, haben wir weder
barrierefreien Wohnraum noch bezahlbare Mieten. Mit
dem Konzept, das derzeit umgesetzt wird, haben wir
da einen wunderbaren Kompromiss gefunden“, ist
Wortmeyer überzeugt.
"Es war stets ungewiss, was da auf uns zukommt",
beschrieb GEBAG-Bauingenieurin Ellen Wittges das
Spannungselement Begutachtung der einzelne
Bauabschnitte und den Zustand der Wohnungen
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Aktuell haben im ersten Teilbauabschnitt die
Innenausbauten in den ersten Wohnungen begonnen. Die
Holzfenster, die nach historischem Vorbild gefertigt
wurden, sind bereits montiert. Außerdem laufen
Innenausbauten wie Trockenbau, Haustechnik oder
Putzarbeiten auf Hochtouren — im nächsten Schritt
werden Fliesen- und Malerarbeiten erfolgen.
Bis Dezember 2020 werden damit insgesamt 20
Wohnungen in der Straußstraße 10-18 und in der
Nibelungenstraße 94 fertiggestellt. Die Wohnungen
sind frei finanziert und werden im Anschluss zu
einem Quadratmeterpreis von 7,00 Euro vermietet. Die
Wohnungsbaugesellschaft investiert rund 6,7
Millionen Euro in die Modernisierung, ein Teil davon
wird mit Mitteln der Denkmalförderung - SPD-MdB
Bärbel Bas hatte inBberlin einige Hundertausend Euro
locker machen können - bezuschusst.
Im nächsten Schritt werden ab August 2020 elf
weitere Wohnungen im zweiten Teilbauabschnitt
saniert. Hier rechnet die GEBAG mit einer
Fertigstellung im Herbst 2021. Zudem werden
perspektivisch 47 öffentlich geförderte Wohnungen
die Straußsiedlung en1veitern, die in drei
Bauabschnitten realisiert werden. Der Beginn der
Bauarbeiten ist für das Frühjahr 2021 vorgesehen.
Geschichte der Straußsiedlung
Die Straußsiedlung entstand 1925 als städtisches
Wohnungsbauprojekt und wurde von der GEBAG als
Bauherrin ausgeführt Die Wohnungsnot sollte
gemildert und eine qualitätvolle und bezahlbare
Wohnarchitektur für Duisburger mit niedrigen
Einkommen geschafi'en werden. Die Siedlung zeig in
Abgrenzung zu den berühmten Duisburger Siedlungen
des Neuen Bauens, eine konservative
Architektursprache. Sie ist im Wesentlichen durch
zweigeschossige Mehrfamilienhäuser geprägt und weist
abwechslungsreiche Straßenräume, PIatzanlagen,
Innenhöfe und Gartenfiächen auf.
Die ursprünglich rund 80 Wohnungen umfassende
Siedlung wurde im Jahr 2001 wegen Ihrer hohen
„architektonischen Qualität (... ) und dem
außergewöhnlich gut gelungenen städtebaulichen
Zusammenhang" unter Denkmalschutz gestellt. Die
qualitätvo/le Gestaltung und die städtebauliche
Einbindung der Freiflächen und Straßenräume machen —
neben der Qualität der Gebäude — die Siedlung zu
einem bedeutenden Erbe der Architektur der
Zwischenkriegszeit.
Leben pur zum Bundesliga-Start im August 1963
In der
Siedlung war in den 1960er Jahren Leben pur
angesagt.
Die Straßenbahnlinie 4 endete
an der Kneipe mit dem passenden Namen "Endstation",
war aber der Ausgangspunkt zum Besuch der MSV-Spiele
im alten Wedau-Stadion. In den ersten Spieltagen der
neuen Fußballbundesliga trafen sich Bissinghjeimer
udn neudorfer udn grübdeten sozuagen den ersten
MSV-Fanclub (Initiatoren der "Rote Toni aus Neuddorf
und Wolfgang Eitze aus Bissingheim.
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GEBAG startet Modernisierung der Straußsiedlung
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Duisburg, 31. Juli 2019 -
Die GEBAG hat in der Straußsiedlung in Neudorf mit den
Modernisierungsarbeiten im ersten Bauabschnitt begonnen. Die
Arbeiten sind der Auftakt für eine komplette Sanierung der
Siedlung: Die Planungen basieren auf den Entwürfen des
Kölner Architekturbüros Molestina, das 2016 den Wettbewerb
zur Überplanung der Straußsiedlung gewonnen hatte. Nach den
nun laufenden Modernisierungen sind noch weitere ergänzende
Neubauten in der Siedlung geplant.
Im ersten Bauabschnitt werden nun unter anderem neue Fenster
und Haustüren eingesetzt, die Dächer und Fassaden saniert
und auf den neuesten Stand gebracht und Balkone angebaut.
Außerdem werden Umbauten und Grundrissveränderungen
vorgenommen und Wohnungen teilweise zusammengelegt – so
werden aus ursprünglich 39 Wohnungen in zwei
Teilbauabschnitten künftig 31 Wohnungen. Da die
Straußsiedlung seit 2001 denkmalgeschützt ist, werden alle
Maßnahmen in enger Rücksprache mit der Unteren
Denkmalschutzbehörde der Stadt Duisburg ausgeführt.
„Nachdem wir viele Jahre zu wenig in die Straußsiedlung
investiert haben und dies mit teils hohen Leerständen
quittiert bekamen, ist nun schön, dass wir dieses
historische Quartier endlich in die Zukunft führen. Ich bin
überzeugt, dass die Straußsiedlung nach Abschluss aller
Arbeiten wieder ein echtes Schmuckstück in unserem Bestand
sein wird“, ist sich GEBAG-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer
sicher.
Aktuell laufen im ersten Teilbauabschnitt die ersten
Entkernungs- und Schadstoffsanierungsarbeiten. Mit einer
Fertigstellung rechnet die GEBAG aktuell im Herbst 2020, die
Wohnungen sind frei finanziert und werden im Anschluss zu
einem Quadratmeterpreis von 7,00 Euro vermietet. Die
Wohnungsbaugesellschaft investiert rund 6,7 Millionen Euro
in die Modernisierung, ein Teil davon wird mit Mitteln der
Denkmalförderung bezuschusst.
Die Sanierung von weiteren Wohnungen befindet sich momentan
ebenso in der Planung wie der Neubau von 22 Wohnungen, die
perspektivisch die Straußsiedlung erweitern sollen.
Der markante Eingangsbereich - Foto GEBAG-Daniel Koke
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Tag des offenen Denkmals: Gebag lädt in die
Straußsiedlung ein
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Am 9. September findet zum 25. Mal der bundesweite „Tag des
offenen Denkmals“ statt. In diesem Jahr trägt der Aktionstag
das Motto „Entdecken, was verbindet“. Die Gebag lädt zur
„Entdeckungstour“ in die Straußsiedlung in Neudorf ein, dort
gibt es die Möglichkeit eine Wohnung im Originalzustand zu
besichtigen. Außerdem informiert die Gebag vor Ort über die
geplanten Modernisierungsmaßnahmen.
Geschichte der Straußsiedlung
Die Straußsiedlung entstand 1925 als städtisches
Wohnungsbauprojekt und wurde von der GEBAG als Bauherrin
ausgeführt. Die Wohnungsnot sollte gemildert und eine
qualitätvolle und bezahlbare Wohnarchitektur für Duisburger
mit niedrigen Einkommen geschaffen werden. Die Siedlung
zeigt, in Abgrenzung zu den berühmten Duisburger Siedlungen
des Neuen Bauens, eine konservative Architektursprache. Sie
ist im Wesentlichen durch zweigeschossige Mehrfamilienhäuser
geprägt und weist abwechslungsreiche Straßenräume,
Platzanlagen, Innenhöfe und Gartenflächen auf. Die
ungefähr 80 Wohnungen umfassende Siedlung wurde im Jahr 2001
wegen der hohen „architektonischen Qualität der Gebäude und
dem außergewöhnlich gut gelungenen städtebaulichen
Zusammenhang“ unter Denkmalschutz gestellt. Die
qualitätvolle Gestaltung und die städtebauliche Einbindung
der Freiflächen und Straßenräume machen – neben der Qualität
der Gebäude – die Siedlung zu einem bedeutenden Erbe der
Architektur der Zwischenkriegszeit.
Sanierung
geplant Nach vielen Jahren mit geringen Investitionen
und zunehmenden Leerständen entschied sich die GEBAG, sich
für den Erhalt der Siedlung einzusetzen und sie behutsam mit
Neubauten zu ergänzen. Im Jahr 2016 konnte das Kölner Büro
Molestina Architekten den von der GEBAG initiierten und
durchgeführten Architektenwettbewerb für sich entscheiden.
Auf Grundlage der Wettbewerbsergebnisse sollen die
denkmalgeschützten Gebäude der Siedlung zum einen in enger
Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Duisburg
saniert und an heutige Wohnbedürfnisse angepasst werden. Die
arrondierenden Neubauten werden barrierefrei ausgeführt. Es
sollen Möglichkeiten für verschiedene Wohnformen sowie ein
breites Angebot an Wohnungsgrößen geschaffen werden.
Auch auf die Qualität der Freiflächen in der Siedlung wird
großen Wert gelegt: die Neugestaltung der Außenräume wird
die Leitgedanken der historischen Außenraumplanung im
Wesentlichen aufnehmen. Die ergänzenden Neubauten fügen sich
sensibel in die bestehende Siedlung ein. Momentan befindet
sich der erste Sanierungsabschnitt in Planung: Zunächst
werden mehrere zusammenhängende Häuser mit ca. 1.400
Quadratmetern Gesamtwohnfläche saniert – mit einem
Investitionsvolumen von rund 3,5 Millionen Euro.
Die
18 Wohnungen in Größen von zwei bis fünf Zimmern haben
moderne Grundrisse und Ausstattungsmerkmale. Der Baubeginn
dieses ersten Sanierungsabschnitts ist für Mitte des
kommenden Jahres geplant, die Bauzeit wird ungefähr ein Jahr
betragen. In zwei weiteren Bauabschnitten sollen im
Anschluss daran die restlichen unter Schutz gestellten
Wohngebäude denkmalgerecht saniert werden.
Straußsiedlung nördlich des Steffi-Linn-Spielplatzes - Foto
haje
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Straußsiedlung – Jury kürt Gewinner
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Die Straußsiedlung - versteckte
Häuser mit trotz der Schlichtheit in doch ansprechenden
Gesichtern ist entlang der Koloniestraße kaum wahrnehmbar.
Sie schmiegte sich den Bahndamm entlang bis hin zur
Waldstraße udn dem Friedhof. Sie liegt in direkter Nähe zum
Sportpark, zur Mozartschule, zur Universität.
Straußsiedlung - westlich der
Koloniestraße mit der Strauß-, Nibelungen-, und Verdistraße
bis zur am Friedhof gelegenen Waldstraße und der
angrenzenden Lortzingstraße mit noch rund 180 Wohneinheiten
Und dort, wo sich ab August 1963 Bissingheimer und Neudorfer
Jungs in oder vor der kleinen Gaststätte Endstation die
ersten Fans des Meidericher SV trafen, war immer reges
Leben. Meistens waren es die Arbeiterkinder aus der Siedlung
oder Eisenbahner Kinder, die mit dem "Freifahrtschein"
zweimal in der noch taufrischen Bundesligsspieleit nahezu
umsonst in Deutschland fahren durften.
Straußsiedlung nördlich des Steffi-Linn-Spielplatzes
Ärgerlich waren die
D-Zuschläge von 2 Mark, was damals eine Schachtel HB oder
zwei Bier waren. Sie trafen sich in der Straußsiedung. Sie
war etwas wie der Treffpunkt der Fans, auch deshalb, weil
der Name der Gaststätte Endstation sich auch von dem Ende
der Straßenbahnlinie 4 ableitete, die eben an der
Straußsiedlung endete. Meistens war man aber zu Fuß zum
Hauptbahnhof unterwegs. Es kostete ja alles etwas.
Die in den 1920 Jahren entstandene Siedlung ist trotzdem
eine "kleine Perle" Neudorfs unter den markanten Siedlungen
wie der nur einen Steinwurf enfernten Einschornsteinsiedlung
oder der "Märchensiedlung" des 25.000 Einwohner-Stadtteils
Neudorf.
Straußsiedlung und der
Steffi-Linn-Spielplatz
Im Gegensatz zur Einschornsteinsiedlung wohnten hier
Arbeiterfamilien, die z.B. bei der nur einen Kilometer weit
entfernten Stanzfabrik Buller, bei der Kettenfabrik an der
Peripherie der Einschornsteinsiedlung oder als
"Rottenarbeiter" in Gleisbetten des Ausbesserungswerks in
Wedau bei der damaligen Bundesdesbahn beschäftigt waren. Und
das machte den Unterschied zu den "feinen Pinkeln" der
Einschornsteinsiedlung, wo Beamte oder höhrer Angestellte
wohnten und wo es bis in die 1960er Jahre auch nur mit
"Vitamin B" eine Wohnung gab. Harald Jeschke (Text
und Fotos)
Zur Namensgebung der
Straußssiedlung:
Im Laufe der Zeit entstand in
Neudorf durch Straßenverbindungen zwischen Wald- und
Koloniestraße der sogenannte Teil des
„Komponisten-Viertels“.
Straußplatz
Südöstlich von der Straußstraße (s. dort) in Richtung auf
die Eisenbahnlinie liegt der Straußplatz, von der
Straußstraße durch einen Fußweg zu erreichen. Die ersten
Überlegungen zur Anlage und Ausgestaltung dieses Platzes
gehen in das Frühjahr 1910 zurück, als es um den Erwerb des
hierfür notwendigen Geländes ging, das der in Duisburg
bekannten Familie Curtius gehörte, die es dann auch
unentgeltlich der Stadt zur Verfügung stellte. Zeichnungen
vom April und August 1910 lassen die Gestaltung des Platzes
erkennen, der jedoch erst im Juli 1926 seinen Namen bekam
und im Adressbuch von 1928 als mit den Häusern 3 und 4
bebaut erscheint. Der Name wurde in Anlehnung an den der
Straußstraße gewählt.
Straußstraße
Die letzte Verbindung von der Waldstraße zur Koloniestraße
in Richtung auf die von Duisburg-Hochfeld-Süd zum
Güterbahnhof Oberhausen-West führende alte (Rheinische)
Eisenbahnlinie ist die Straußstraße, die in Anlehnung an die
anderen im näheren Bereich liegenden Straßen ihren Namen
nach der Komponistenfamilie Strauß, speziell nach den
Komponisten Johann Strauß (Vater) (Wien 14.3.1804 -
25.9.1849 Wien) und Johann Strauß (Sohn) (Wien 25.10.1825 -
3.6.1899 Wien) bekam.
Vater Strauß, der 1835 in Wien Hofballmusikdirektor wurde,
ist - neben Joseph Lanner - als Begründer und Repräsentant
der Wiener Tanzmusik, besonders des Wiener Walzers bekannt.
Der Sohn, ebenfalls später Hofballmusikdirektor, trat vor
allem als Komponist von Operetten wie der „Fledermaus“
(1874) und des „Zigeunerbarons“ (1885) hervor. Bereits durch
Stadtverordnetenbeschluss vom 4. September 1906 wurden die
Baufluchtlinien für die Anlage von Straßen in diesem Bereich
festgelegt. Auf einem diesbezüglichen Plan vom 28. November
1906 taucht der Name Straußstraße bereits auf. Im Duisburger
Adressbuch von 1908 erscheint die Straße dann erstmalig als
„unbebaut“.
So bleibt es in den Adressbüchern bis zu dem des Jahres
1928, in dem dann bereits alle 25 Häuser dieser Straße als
eine Arbeitersiedlung ausgewiesen sind. Als Eigentümer der
Häuser ist die Stadt Duisburg genannt.
Verdistraße
In die Gruppe
der nach Komponisten benannten Verbindungsstraßen im Bereich der
Kolonie- und Waldstraße gehört auch die Verdistraße, die
allerdings nur von der Waldstraße zur Nibelungenstraße führt.
Die Namengebung
wird in den städtischen „Amtlichen Mitteilungen“ vom 30. Juni
1925 bekanntgemacht.
Im Adressbuch
von 1928 taucht die Straße dann zum erstenmal auf, wobei nur die
Häuser mit den ungeraden Nummern von 1 bis 9 aufgezählt werden,
die sich im Besitz der Stadt Duisburg befinden.
Ihren Namen hat
die Straße nach dem italienischen Komponisten Fortunino Giuseppe
Francesco Verdi (LeRoncole bei Busseto/Parma 10.10.1813 -
27.1.1901 Mailand), der klangvolle und in den Melodien z.T.
volkstümlich-hymnische Opern schuf. Aus seinem umfangreichen
Schaffen seien nur stellvertretend „Aida“, „Nabucco“, „Rigoletto“,
„La Traviata“ oder „Ein Maskenball“ genannt.
Waldstraße
Die Waldstraße beginnt heute am Sternbuschweg und führt am Alten
Friedhof vorbei, parallel zur Koloniestraße, in südöstlicher
Richtung bis zur Straußstraße als der letzten vor den
Eisenbahngeleisen liegenden, die Verbindung zur Koloniestraße
herstellenden „Musikerstraßen“. Im Jahre 1879 erscheint die
Waldstraße zum ersten Mal unter diesem Namen im Duisburger
Adressbuch, mit der Erklärung, dass darunter das Straßenstück
„vom Friedhofsweg am Friedhof vorbei zur Weddau (so!)“ zu
verstehen sei, eine Wegführung, die offenbar mit der z. B. noch
1877 vorkommenden von „der Heerstraße nach der Colonie“ (d. h.
zum Bereich der Koloniestraße) identisch ist.
Will man diese Straßenführung auf dem heutigen Duisburger
Stadtplan nachvollziehen, so ist in etwa an einen Weg zu denken,
der von der Heerstraße durch den heutigen Böningerpark auf das
letzte Stück der Karl-Jarres-Straße bzw. direkt auf die
Karl-Lehr-Straße und mit dieser unter der Eisenbahn her am
Sternbuschweg auf die heutige Waldstraße „am Friedhof (nämlich
dem jetzigen Alten Friedhof) vorbei“ führte, wie sie oben
beschrieben wurde.
Durch Beschluss der Städtischen Baukommission wurde 1904 das
Stück der Waldstraße, das östlich der Bahnunterführung begann,
bis zur Grabenstraße noch der Karl-Lehr-Straße zugeschlagen. Vor
mehr als hundert Jahren zog sich der Duisburger Wald noch bis in
die Nähe des Bahnhofs hin, so dass von daher gesehen die
Benennung dieser Straße gerechtfertigt war.
Duisburg, 09, Dezember
2016 - Das Büro Molestina Architekten, Köln mit FSWLA
Landschaftsarchitekten, Düsseldorf
überzeugt die Jury und setzt besondere Akzente für ein
erweitertes Wohnangebot in der Neudorfer Straußsiedlung im
Spannungsfeld zwischen der Nähe zu Uni und Duisburger
Seenplatte.
Mit der Sitzung der Jury am 9. Dezember ging das im
September gestartete städtebauliche Verfahren mit vier
Architekturbüros zu Ende. Im Fokus der Aufgabenstellung
stand eine maßvolle und sensible Arrondierung der
denkmalgeschützten Straußsiedlung der 1920er Jahre im Süden
von Neudorf an der Schnittstelle zur Wedauer Seenplatte.
Neudorf gilt seit Jahrzehnten als angenehmer Wohnstandort.
Die Gebäude gehören der städtischen Duisburger
Baugesellschaft GEBAG und die setzt darauf, die
Straußsiedlung in den nächsten Jahren zu sanieren und
aufzuwerten. Teil der Aufgabenstellung für die Architekten
war die umfassende Sanierung der denkmalgeschützten Gebäude
rund um die Straußstraße und eine bauliche Ergänzung an der
Verdistraße und zum begrünten Wall der Bahntrasse.
Die Vorschläge der Teilnehmer reichten von der Mischung von
Wohnangeboten von Familien, Singles und Älteren bis hin zu
einem neuen Gebäude für eine Wohngruppe und einem mindestens
60 Plätze umfassenden Angebot für Studentenwohnen. Alle
verbliebenen vier Architekturbüros sprachen sich für die
Sanierung der historischen Substanz aus, gleichzeitig wurde
jedoch auch eine zeitgemäße Neuinterpretation angeboten,
dort wo eine Sanierung nicht mehr wirtschaftlich und
zeitgemäß ist oder wo Gebäude ergänzt werden. Gemeinsam mit
einem Lärmschutzberater wurden parallele Überlegungen
angestellt, wie auch die Ergänzungen vor der südlichen
Lärmquelle der Bahntrasse geschützt werden können.
Das Ergebnis konnte sich
heute sehen lassen, als die Jury zur Entscheidungssitzung
zusammentraf. Das Architekturbüro Molestina Architekten mit
FSWLA Landschaftsarchitekten wagte eine sensible und
maßvolle Sanierung mit neuen Qualitäten im Äußeren und
Inneren der „Straußsiedlung 2016+“.
„Wir
freuen uns schon auf die Realisierungsphase“, blickt Uwe
Rohde, Projektleiter bei der GEBAG bereits voller Zuversicht
nach vorn. „In der Siedlung können über Sanierung,
Ersatzbauten und Ergänzungen insgesamt bis zu 136 neue
Wohnungen für die unteren und mittleren
Einkommensschichten, für Familien, Studenten und
Wohngruppen entstehen.
Auch Duisburgs
Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum zeigte sich sehr
zufrieden: „Das Team Molestina Architekten mit FSWLA
Landschaftsarchitekten entwickelt die Straußsiedlung sehr
sensibel aus dem Bestand heraus und wirkt an keiner Stelle
aufdringlich und fremd. Die historischen Siedlungsqualitäten
werden herausgearbeitet. Zudem wird das heute schon beliebte
Neudorfer Wohnangebot positiv „weitergedacht“ und zu einer
harmonischen Gesamtkonzeption zusammengeführt.“
Das Verfahren hat einmal mehr
aufgezeigt, wie notwendige Wohnraumerweiterung und die
Wahrung der Bau- und Siedlungsgeschichte der Metropolregion
positiv vereint werden können. „Das von der Jury prämierte
Konzept zeigt mit der gewählten Architektur und
Gestaltsprache eine freundliche und angenehme Atmosphäre“,
so Jörg Faltin, vom betreuenden Büro Faltin und
Sattler.
Das konkurrierende Verfahren
wurde kompakt und mit Zwischengesprächen durchgeführt, um
jederzeit ein Feedback von Entwerfern und weiteren externen
und städtischen Experten sowie auch der GEBAG zu
ermöglichen.
Jury:
Prof. Bernhard Winking (Architekt),
Hamburg (Vorsitz)
Jutta Heinze (Architektin), Duisburg
Uwe Rohde, Projektleiter GEBAG Duisburger
Baugesellschaft mbH
Carsten Tum, Stadtentwicklungsdezernent der Stadt
Duisburg
Konrad Junkers, stv. Bezirksbürgermeister Bezirk
DU-Mitte
Rang 1
(Empfehlung zur Realisierung)
Molestina Architekten, Köln
mit FSWLA Landschaftsarchitekten, Düsseldorf
Rang 2
HGMB Architekten, Düsseldorf
mit kiparland, Mailand / Duisburg /
Düsseldorf
Rang 3
Heinrich Böll Architekt, Essen mit
Dratz & Dratz Architekten, Oberhausen
mit Planergruppe Oberhausen, Oberhausen
Weitere Arbeit
Kresings Architektur, Münster
mit KRAFT.RAUM
Landschaftsarchitekten, Krefeld,
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Erläuterungsbericht
Mehrfachbeauftragung 'Arrondierung der Straußsiedlung in
Duisburg Neudorf'
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Duisburg, Dezember 2016 - Die alte
Straußsiedlung ist ein schönes Beispiel einer
Planungshaltung, wo Architektur und Städtebau voneinander
unzertrennbar sind. Unserem Beitrag liegt der Wunsch zu
Grunde, die Siedlung weiterhin als Gesamtkomposition zu
sehen, und die Arrondierungen maßvoll in das ursprüngliche
Gesamtkonzept zu integrieren. Den Siedlungsgedanken
fortsetzen, Bauformen aus dem Bestand übernehmen.
Die geschlossene Bebauung an der
Straußstraße wird durch Neubauten
fortgesetzt und arrondiert. Zu der Verdistraße und zur
Koloniestraße (entlang der Bahnlinie im Südosten) wird eine
offene Bauweise vorgesehen, wie im historischen Vorbild,
obwohl die einzelnen Bauten durch Mauern und Gartenelemente
weiterhin miteinander verbunden sind. Die Neubauten fügen
sich unaufdringlich ein: An der
Verdistraße werden drei Wohnblöcke
(studentisches Wohnen) errichtet, und an der Koloniestraße
werden zwei neue Wohnblöcke geplant.
Die Waldstraße
wird durch einen Wohnblock ergänzt und nach hinten durch
einen dreigeschossigen Wohnflügel verlängert, der das
Gruppenwohnen beinhaltet. Senkrecht dazu, an einem neuen Weg
in der Verlängerung der Straußstraße gelegen, entstehen vier
kleine Reihenhäuser mit großzügigen Gartenanteilen. Die neue
Bauten rahmen eine begrünte Ecke am südlichsten Punkt des
Grundstückes ein, wo 53 notwendige Stellplätze untergebracht
werden. Die Besucherstellplätze sind in dem öffentlichen
Raum untergebracht.
Architektur: Bestand
einbeziehen
Der architektonische Duktus richtet sich nach den Vorgaben
aus dem Bestand. Die Bauten an der Straußstraße übernehmen
die Bauhöhe, die Dachform und die Fassadenführung der ältere
Bauten, einschließlich Fassadenlisenen. Weitere Bauten
interpretieren diese Elemente etwas freier und entwickeln
diese nutzungsgerecht weiter. Konstruktion: kein WDVS! Es
wird eine Bauweise ohne WDVS vorgesehen. Wärmedämmende
Hochlochziegelsteine, (z.B. Poroton), werden als tragendes
Material verwendet, die Wände werden sowohl außen als auch
innen verputzt. Es entsteht ein unaufdringliches Farbspiel
gegenüber dem Bestand durch eine Nuancierung der
Bestandsfarben.
Neuen Wohnraum schaffen
Insgesamt entsteht Wohnraum für 101 neue Haushalte, wie
folgt gegliedert: - 16 neue Wohnungen in Mehrfamilienhäusern
- 1 Wohngruppe für 15 Personen - 4 Einfamilien-Reihenhäuser
- 57 Studentenwohneinheiten in vier verschiedenen Bauten.
Weiterer Wohnraum sowie gemeinschaftlich nutzbare Flächen
sind als Ausbaureserve unter den geneigten Dächer
vorgesehen.
Studentenwohnen
Es werden 57 neue Studentenwohnungen errichtet. Breite, nach
Süden gerichtete Laubengänge ermöglichen den Zugang zu den
Wohnungen und bieten eine gemeinsame Außenfläche, die das
Kennenlernen und das Zusammenleben fördern. Block 4: Erhalt
/ Ersatz Falls ein kompletter Neubau aus Kostengründen
unausweichlich ist, soll man die wesentlichen Merkmale der
jetzigen Bebauung übernehmen. Folgende Verbesserungen sind
dennoch möglich:
- Barrierefreie Zugänge,
- neue oder nachrüstbare Aufzüge und - das Dachgeschoß in
den Wohnraum integriert werden, um größere Wohnungen zu
ermöglichen und den gesamten Wohnungsmix der Siedlung zu
optimieren.
Bestand aufwerten
Die zum Teil maroden Bestandswohnungen werden saniert und
durch Bäder und Terrassen modern und attraktiv ausgestattet.
Phasen ermöglichen Es ist eine phasenweise Realisierung
möglich, verschiedene Kombinationen von Baustufen sind
vorgesehen. Technikzentrale Im Keller des Neubaus an der
Straußstraße entsteht die neue Technikzentrale in einem
ausreichend großen be- und entlüfteten Raum.
Von hier können alle Neubauten versorgt werden. Jeder Neubau
erhält einen Übergabe-/Technikraum im EG (unter dem
Treppenaufgang). Freiraum: Den Kontext stärken Lebendige
Freiräume und deren adäquate Gestaltung sind wichtige
Bausteine für den Erfolg dieser Siedlung. Dabei orientieren
sich die öffentlichen Freiflächen, insbesondere in der
Straußstraße an dem klassischen Vorbild dieser Siedlung.
Die Straußstraße
bekommt einen an den historischen Kontext angepaßten neuen
Straßenraum. Dabei werden die Gehwege wieder an die
Sockelbereiche der Häuser verlagert. Der neu gewonnene
Grünraum wird mit Baumreihen akzentuiert, notwendige
Stellflächen für Fahrräder und Müllsammelplätze sowie die
Möglichkeit der Integration öffentlicher Stellplätze setzen
einen neuen positiven Akzent zur Gestaltung des
Wohnumfeldes.
Die Verdistraße
wird analog zur Straußstraße ebenfalls mit einem
multifunktionalen Grünraum neu gestaltet. Die Hofflächen
erhalten eine klare Zonierung halböffentlicher und privater
Räume. Im Mittelpunkt jedes Hofes steht die allgemeine
Freifläche, die begrünt oder mit einer ungebundenen Decke
ausgestaltet wird. In dieser Zone liegen kleine Treffpunkte,
Sitzbänke und Spielflächen. Die notwendigen Stellplätze
werden zwischen den Häusern nachgewiesen sowie im
südwestlichen Bereich.
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Mit freundlicher Unterstützung der
GeBAG Duisburg
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