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1959 - 2019: 60 Jahre Kindernothilfe 
 

Archiv 2023

Gegen den Hunger: Golf & More erspielt 4.000 Euro für Kindernothilfe-Projekte in Ostafrika

Duisburg, 28. September 2023 - Bereits zum neunten Mal richtete der Golf-Club aus Duisburg-Huckingen den Kindernothilfe-Charity Cup aus. In diesem Jahr spielten die Golferinnen und Golfer für von Hunger bedrohte Kinder in Ostafrika. Die Spendensumme von 4.000 Euro unterstützt Familien in Äthiopien, Sambia und Burundi bei der Vorbereitung auf weitere Dürren. „Das Turnier ist ein fester Termin im Kalender. Wir freuen uns jedes Jahr unglaublich, wenn wieder ein stolzer Betrag für die tolle Arbeit der Kindernothilfe zusammenkommt“, so Johannes Fülöp, Geschäftsführer von Golf & More.


Katrin Weidemann, Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende mit Johannes Fülöp, Geschäftsführer von Golf & More bei der Scheckübergabe (Foto: Ralf Krämer/Kindernothilfe)

Rund fünf Stunden spielten die 36 Golferinnen und Golfer und sammelten dabei durch die Startgebühren für das Turnier Spenden. Am Ende kamen 3 160 Euro zusammen – der Club legte noch einmal 700 Euro drauf. Die Rundenverpflegung übernahm erneut die Gastronomie des Vereins „Frieda“ und rundete das Spendenergebnis nachträglich auf. Die 4 000 Euro werden in Ostafrika eingesetzt, dort herrscht noch immer eine beispiellose Dürre und infolgedessen eine Hungersnot. Die Kindernothilfe unterstützt Familien dabei, sich besser auf Krisen vorzubereiten, etwa durch neue Anbaumethoden, klimaresistentes Saatgut, Bodenschutz oder die entsprechende Lagerung von Lebensmittelvorräten.

Die Vorstandvorsitzende der Kinderrechtsorganisation, Katrin Weidemann hat den Scheck persönlich entgegengenommen. „Das jahrelange Engagement von Golf & More ist etwas ganz Besonderes und für uns sehr wichtig“, betonte Katrin Weidemann bei der Übergabe.  Die Geschäftsstelle der Kinderrechtsorganisation hat ihren Sitz ganz in der Nähe des Golfplatzes und ist dankbar für dieses tolle Ergebnis sowie für die langjährige Unterstützung für Kinder und Familien weltweit.


Kindernothilfe-Medienpreis: Kinderjury nominiert drei Favoriten

Die neunköpfige Kinderjury hat ihre Favoriten für den Medienpreis der Kindernothilfe aus allen eingereichten Beiträgen benannt.

Die Kinderjury und ihre medienpädagogische Begleitung bei ihrer Juryitzung in Berlin (Foto: Kindernothilfe)

Duisburg/Berlin, 28. SEptember 2023 - Krieg in der Ukraine, Mobbing und Kinder auf der Flucht sind die Themen, die die Kinderjury nominiert hat. Mit dabei sind zwei Zeitungsreportagen und ein Podcast. „Die Meinung von Kindern zählt. Die eingereichten Beiträge sind für Kinder und Jugendliche gemacht, also sollten sie es auch sein, die über ihre Qualität entscheiden“, sagt Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe. Wer den ersten Platz belegt, wird bei der Preisverleihung unter der Schirmherrschaft von Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, im Herbst in Berlin bekannt gegeben.


Unter den nominierten Beiträgen ist der Artikel „Leben bei den Nonnen in Nepal: Beten, Lernen, Frei sein“ (Dein SPIEGEL) von Bernd Hauser und Sascha Montag sowie der Artikel „Weg aus der Heimat: Auf der Flucht“ (Dein SPIEGEL) von Claudia Beckschebe, Bea Schnippenkoetter, Georg Fahrion, Birte Mensing, Marco Werdig und Antonia Bauer. Außerdem Anwärter auf den ersten Platz: der Podcast „Warum mobben wir andere?“ (ARD) von Christian Erll, Maike zum Hoff und Emilia Schildhauer. 


Der beliebte Preis der Kinderjury wird seit 2012 verliehen und ist mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro dotiert. Über die Platzierung sowie die Verteilung des Preisgeldes entscheidet eine Kinderjury, bestehend aus neun Mädchen und Jungen von drei Berliner Schulen, mit medienpädagogischer Begleitung.

Über die Nominierungen des „Story on Stage“-Preises sowie den Kindernothilfe-Sonderpreises anlässlich des 25. Jubiläums der Veranstaltung entschied bereits im Juli ein Kuratorium. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden am Abend der Preisverleihung live auf der Bühne bekannt gegeben. Die Preisgelder werden von Partnern der Kindernothilfe zur Verfügung gestellt. Weitere Infos gibt es unter:
www.kindernothilfe.de/medienpreis 

 

Projekt der Kindernothilfe und VfL Bochum 1848 nominiert für Deutschen Nachhaltigkeitspreis 

Duisburg, 20. September 2023 - Die Kindernothilfe hat in der vergangenen Saison 2022/23 zusammen mit dem VfL Bochum 1848 den „Beirat Zukunft“ gegründet. Die Jugendlichen des Beirats gestalten die Zukunft des Vereins aktiv mit und beraten die Geschäftsführung bei der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells. „Junge Menschen können mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen in der Sportbranche positive Veränderungen bewirken“, so Niklas Alof, Programme Manager Sports der Kindernothilfe.

Der Beirat Zukunft des VfL Bochum 1848 - Foto: VfL Bochum 1848

„Die Nominierung der nachhaltigen Gesamtstrategie mit Fokus auf den Beirat Zukunft des VFL Bochum 1848 für den deutschen Nachhaltigkeitspreis ist für die engagierten Jugendlichen und uns eine große Anerkennung.“  13 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 24 Jahren sind Teil des Jugendbeirats, der sich regelmäßig trifft und über Veränderungen in ihrem Verein diskutiert. „Im Sport geht es nicht nur um Wettbewerbe und Leistung, sondern auch um soziale Verantwortung. Der VfL setzt sich mit den jungen Erwachsenen aus dem Beirat Zukunft wegweisend dafür ein“, sagt Niklas Alof.

„Das ‚Geschäftsmodell von morgen‘ lässt sich nur mit den ‚Entscheidern von morgen‘ entwickeln“, erläutert Matthias Mühlen, Leiter Nachhaltigkeit & CSR beim VfL, das Konzept.  

„Kinder und Jugendliche aktiv an Entscheidungen teilhaben zu lassen, gehört zu unseren Zielen weltweit. Ihre Beteiligung ermöglicht uns, eine inklusivere, gerechtere und nachhaltigere Zukunft aufbauen zu können“, betont Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. 

Die Preisverleihung des
Deutschen Nachhaltigkeitspreises findet im November in Düsseldorf statt. Die Kindernothilfe ist langjähriger Partner des VfL Bochums 1848 und hat mit dem Verein bereits das erste ganzheitliche Kinderschutzkonzept der Bundesliga entwickelt. Außerdem hat der Verein am Projekt „Kinderfreundliches Stadion“ der Kinderrechtsorganisation teilgenommen. Kinder und Jugendliche haben dabei Kriterien für ein kinderfreundliches Stadion gesammelt haben. Mehr Infos unter: www.kindernothilfe.de/sports 

 

Kindernothilfe zum Weltkindertag: Europa raubt flüchtenden Kindern ihre Rechte

Duisburg, 19. September 2023 - Zum Weltkindertag weist die Kindernothilfe auf die schwierige Situation geflüchteter Kinder weltweit hin. Mehr als 40 Millionen Mädchen und Jungen befinden sich auf der Flucht, so viele wie nie zuvor. Dennoch stehen ihre Belange bei der europäischen Asyl- und Migrationspolitik hinten an.

Geflüchtete Kinder auf der Insel Lesbos - Foto: Knut Bry

„Der Besuch von Ursula von der Leyen auf der italienischen Insel Lampedusa zeigt einmal mehr, dass das Wohl geflüchteter Kinder keine Rolle spielt“, kritisiert Katrin Weidemann, Vorstandvorsitzende der Kinderrechtsorganisation. „Die Bedürfnisse der Mädchen und Jungen auf der Flucht werden in der Diskussion um eine gemeinsame europäische Lösung zu wenig berücksichtigt.“  „Legale Wege nach Europa und die Einhaltung der EU-Menschenrechtscharta sowie der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen sollten die europäische Antwort sein. Stattdessen stehen Abschottung und die Kriminalisierung von Geflüchteten im Fokus“, so Katrin Weidemann weiter. 


Gemeinsam mit ihren Partnern fordert die Kindernothilfe, eine kindgerechte Asyl- und Migrationspolitik mit Zugang zu einem fairen, unparteiischen und umfassenden Asylverfahren für alle. Dazu gehören eine kindgerechte Unterbringung, psychologische und medizinische Betreuung, anwaltlicher Beistand und die Unterstützung durch Übersetzerinnen und Übersetzer, die der Landessprache der Geflüchteten mächtig sind.


Ähnliches gilt für den Zugang zu schulischen und außerschulischen Bildungsangeboten, der gerade für Kinder und Heranwachsende von entscheidender Bedeutung ist.  „Mit umso größerer Sorge beobachten wir, dass immer mehr europäische Politikerinnen und Politiker – auch in Deutschland – offen davon sprechen, das individuelle Recht auf Asyl abzuschaffen“, sagt Katrin Weidemann. „Wer das tut, leistet einer aggressiven Abschreckungspolitik Vorschub und verrät die Grundrechte der europäischen Gemeinschaft.“ 


Internationale Jugendkonferenz der Kindernothilfe zur Klimakrise

Duisburg, 13. September 2023 - Die Kindernothilfe lädt zusammen mit Partnerorganisationen aus Südafrika und Pakistan zu ihrer internationalen Jugendkonferenz zum Thema „Klimakrise? Klimagerechtigkeit!“ ein. An der Veranstaltung nehmen Mädchen und Jungen aus verschiedenen Städten Deutschlands und aus Österreich sowie aus Südafrika und Pakistan teil. 

Internationale Jugendkonferenz „Klimakrise? Klimagerechtigkeit!“
16. und 17. September 2023, ab 9 Uhr 
 Jugendzentrum TEMPEL und Gemeindehaus „Auf dem Wege“, Peschmannstraße 2, 47228 Duisburg

Die Jugendlichen können am Wochenende bei verschiedenen kreativen Workshops und politischen Diskussionen mitmachen. Sie entwickeln z. B. Forderungen an die Politik für eine weltweite Klimagerechtigkeit, überlegen, wie sie gemeinsam und individuell gegen den Klimawandel handeln können und berichten sich gegenseitig über die Folgen der Krise in ihrem Land. Diese erleben vor allem die Mädchen und Jungen der Partnerorganisationen YFC KwaZulu Natal und RDF Pakistan u. a. mit extremen Regenfällen und Überflutungen in ihrer Heimat hautnah.


Die Jugendlichen sind Teil von Kindernothilfe-Projekten und engagieren sich etwa mit Kampagnen- und Baumpflanzaktionen oder sozialen Projekten in ihrem Stadtteil. Außerdem haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, bei einer Graffiti-Aktion, einem Upcycling-Workshop oder beim großen veganen Tortenbacken mitzumachen. Das Programm und weitere Informationen gibt es unter: www.kindernothilfe.de/jugendkonferenz


8. September: Weltbildungstag - Klimakrise bedroht globale Bildungsziele

Anlässlich des Weltbildungstages warnt die Kindernothilfe vor den verheerenden Auswirkungen der Klimakrise auf globale Bildungsziele und appelliert an die internationale Gemeinschaft, dringend zu handeln.

Schüler einer Schule in Bangladesch, einem Land, das sehr unter dem Klimawandel leidet - Foto. Lars Heidrich

Klimakrise bedroht globale Bildungsziele
Duisburg, 7. September 2023 - Anlässlich des Weltbildungstages warnt die Kindernothilfe vor den verheerenden Auswirkungen der Klimakrise auf globale Bildungsziele und appelliert an die internationale Gemeinschaft, dringend zu handeln. 


In Anbetracht der jüngsten Berichte der UNESCO über die Auswirkungen des Klimawandels auf Bildungseinrichtungen weltweit steht fest, dass die Klimakrise die Erreichung von Bildungszielen gefährdet. Immer mehr Schulen sind aufgrund extremer Wetterereignisse wie Stürme, Überschwemmungen und Dürren unzugänglich, und Bildungseinrichtungen geraten in Gefahr.  


Die Vorsitzende der Kindernothilfe, Katrin Weidemann, äußert sich besorgt über diese Entwicklungen und sagt: "Die Bildung unserer Kinder ist ein fundamentales Menschenrecht. Die Klimakrise bedroht nicht nur die Bildungschancen von Kindern weltweit, sondern verstärkt auch bestehende Ungerechtigkeiten. Kinder in benachteiligten Regionen sind am stärksten betroffen und leiden unter den Auswirkungen der Klimakrise." 


Die Kindernothilfe ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, dringende Maßnahmen zu ergreifen, um Bildungseinrichtungen widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu machen. Dies beinhaltet die Unterstützung von Bildungsinfrastrukturen, den Ausbau von Frühwarnsystemen und die Förderung von Bildungsinitiativen, die Kindern und Jugendlichen das nötige Wissen und die Kompetenzen vermitteln, um mit den Herausforderungen des Klimawandels umzugehen. 

Die Kindernothilfe betont die Dringlichkeit dieser Angelegenheit und fordert eine verstärkte Zusammenarbeit auf globaler Ebene, um sicherzustellen, dass Kinder weltweit Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Bildung haben, unabhängig von den Auswirkungen der Klimakrise.

Jugendliche aus Kindernothilfe-Projekten aus Pakistan und Südafrika besuchen Duisburger Krupp- und das Steinbart-Gymnasium

Duisburg, 4. September 2023 - Jugendliche aus Kindernothilfe-Projekten aus Pakistan und Südafrika besuchen am 7.September 2023 das Krupp-Gymnasium und am 8. September 2023 das Steinbart-Gymnasium in Duisburg und sprechen dort gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Schulen über die globale Klimakrise.

Was? Vorträge zum Thema Klimakrise und Austausch mit Schülerinnen und Schülern 

Wann? 7. September 2023, 10:30 Uhr im Krupp-Gymnasium / 8. September 2023, 09:30 Uhr im Steinbart-Gymnasium
Wo? Krupp-Gymnasium Duisburg-Rheinhausen, Flutweg 62, 47228 Duisburg / Steinbart-Gymnasium, Realschulstraße 45, 47051 Duisburg

Jugendliche aus Kindernothilfe-Projekten aus Pakistan und Südafrika besuchen am 7. September 2023 das Krupp-Gymnasium und am 8. September 2023 das Steinbart-Gymnasium in Duisburg. Dort sprechen sie gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Schulen über die globale Klimakrise und ihre Folgen, die besonders die Mädchen und Jungen der Partnerorganisationen YFC KwaZulu Natal und RASTI Pakistan hautnah in ihrer Heimat erleben.

Sie sind Teil von Kindernothilfe-Projekten in Durban und verschiedenen Städten Pakistans und engagieren sich u. a. mit Kampagnen- und Baumpflanzaktionen oder sozialen Projekten in ihrem Stadtteil. Über ihr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel berichten sie den Kindern und Jugendlichen in den beiden Gymnasien.

Im Rahmen ihrer Reise besuchen die internationalen Gäste mehrere Schulen. Der Höhepunkt der Tour ist die internationale Jugendkonferenz zum Thema „Klimakrise? Klimagerechtigkeit!“, die vom 15. bis zum 17. September 2023 in Duisburg stattfindet. Weitere Informationen gibt es unter www.kindernothilfe.de/jugendkonferenz

 




Kindernothilfe VIDEOcamp 2023: Klimakrise – alles nur halb so wild?

Die Kindernothilfe bringt Expertinnen und Experten bei einem online Event zum Thema "Klimakrise - alles halb so wild?" zusammen. Interessierte können die Diskussionen am 31. August von 10 bis 16 Uhr live per Twitch-Stream verfolgen.

Eindrücke des VIDEOcamps der Kindernothilfe aus dem vergangenen Jahr (Foto: Ludwig Grunewald/Kindernothilfe)

 

Duisburg, 29. August 2023 - Zu einem online Event zum Thema „Klimakrise – alles halb so wild?“ lädt die Kindernothilfe Interessierte am 31. August ein. Von 10 bis 16 Uhr kann man über einen Twitch-Stream live die Diskussion mit Expertinnen und Experten mitverfolgen und kommentieren. Schauspieler und Moderator Daniele Rizzo moderiert die Panels zu den Themen Klimagerechtigkeit, Protestformen und Ernährung.

„Der Klimawandel verletzt schon heute die Rechte von Mädchen und Jungen weltweit. Wenn wir über diese Krise sprechen, müssen wir zwingend Kinder und ihre Rechte mitdenken“, so Carsten Montag, Vorstand der Kindernothilfe.  Mit dabei sind namenhafte Speaker wie Clara Mayer (Klimaaktivistin bei Fridays For Future), Silvie Kreibiehl (Koordinierende Leitautorin für den 6. Sachstandsbericht des Weltklimarates), Samira El Hattab (Journalistin und Moderatorin) oder Florian Gregorzyk (Journalist und Reporter). „Es ist wichtig und richtig, dass wir jede Chance nutzen, um über die Auswirkungen des Klimawandels zu diskutieren“, findet Carsten Montag.

„Das VIDEOcamp ist ein bedeutender Hebel, weil es Meinungsführerinnen und Meinungsführer aus unterschiedlichen Online-Communities einbezieht und dadurch möglichst viele Menschen zum Nachdenken und Handeln ermuntern will“, so Montag weiter. Die vier Panels beleuchten den Umgang mit der Klimakrise in den sozialen Netzwerken aus verschiedenen Perspektiven. Welche Einschränkungen und Gefahren für die Projekte der Kindernothilfe bereits entstanden sind und wie Kinderrechtsverletzungen weiter zunehmen werden, berichtet Carsten Montag im Panel „Wer badet eigentlich den menschengemachten Klimawandel aus?“.

Weitere Fragestellungen sind u.a. „Wie weit darf oder muss Klimaprotest gehen“ oder „Klimanarrativ: Fakt vs. Lobby“. Auf dem Prüfstein stehen dabei neben den aktuellen Radikalisierungstendenzen der Klimabewegung auch der Kampf um die digitale Meinungshoheit sowie die Bedeutung unserer Essgewohnheiten für die Erderwärmung. Zum Programm des VIDEOcamps sowie dem Twitch-Stream: https://www.kindernothilfe.de/videocamp Das VIDEOcamp der Kindernothilfe geht bereits in die dritte Runde. Im Zentrum steht erneut die Frage, wie viel Platz soziale Themen in den sozialen Netzwerken haben.

 Kindernothilfe: Internationale Jugendkonferenz zur Klimakrise – jetzt noch anmelden

Duisburg, 22. August 2023 - Vom 15. bis 17. September 2023 findet die internationale Jugendkonferenz der Kindernothilfe in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen aus Südafrika und Pakistan in Duisburg statt. Das Motto in diesem Jahr: „Klimakrise? Klimagerechtigkeit!“ Die Teilnahme ist kostenlos.

Die Teilnehmenden der internationalen Jugendkonferenz haben immer eine Menge Spaß (Foto: Finn Schäfer/Kindernothilfe)

Vom 15. bis 17. September 2023 findet die internationale Jugendkonferenz der Kindernothilfe in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen aus Südafrika und Pakistan in Duisburg statt. Das Motto in diesem Jahr: „Klimakrise? Klimagerechtigkeit!“ Darüber diskutieren Jugendliche aus Deutschland und den Partnerländern ein Wochenende lang in verschiedenen kreativen und politischen Workshops. Noch gibt es freie Plätze. Die Teilnahme ist kostenlos.


„Sowohl die Jugendlichen aus Deutschland als auch die Mädchen und Jungen aus unseren Projektländern, erleben immer häufiger die gewaltigen Auswirkungen der Klimakrise“, sagt Lennart Wallrich, Organisator der Jugendkonferenz. Zu Gast sind Jugendliche aus den Kindernothilfe-Partnerländern Pakistan und Südafrika, die über ihre eigenen Erlebnisse, die globale Klimakrise sowie über Klimagerechtigkeit mit den teilnehmenden Mädchen und Jungen aus Deutschland sprechen.

„Bei der Jugendkonferenz haben alle Jugendlichen aber auch die Möglichkeit, direkt aktiv zu werden“, so Wallrich weiter. Die Teilnehmenden entwickeln zum Beispiel Forderungen an die Politik, können bei einem Argumentationstraining zum Thema „Wie kontere ich am besten Sprüchen wie ‚Alles Panikmache! Das Klima hat sich doch immer schon gewandelt!‘?“ mitmachen oder sie backen eine CO2-arme Riesentorte.

Interessierte zwischen 14 und 21 Jahren aus ganz Deutschland können sich jetzt noch anmelden. Die Teilnahme ist kostenlos. Auch die Kosten für die Anreise, Übernachtung und Verpflegung werden übernommen. Die Jugendkonferenz findet im Jugendzentrum Tempel und Gemeindehaus „Auf dem Wege“ in Duisburg-Rheinhausen statt.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung gibt es hier: www.kindernothilfe.de/jugendkonferenz 

 


1,5 Jahre Krieg in der Ukraine | Kinder bezahlen für den Krieg mit ihrer Zukunft

Duisburg, 21. August 2023 - Seit dem 24. Februar 2022 leiden besonders Kinder und Jugendliche unter den verheerenden Auswirkungen des anhaltenden Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine. Viele Mädchen und Jungen sind traumatisiert und benötigen psychosoziale Betreuung. Ein geregelter Alltag könnte helfen, sie zu stabilisieren, aber viele von ihnen haben seit Beginn des Krieges keine Schule mehr besuchen können.

Viele Schulen in der Ukraine sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges geschlossen (Foto: Ralf Rottmann/Funke Foto Services)

„Wir haben große Sorge um die Kinder, die am Ende der Sommerferien nicht wissen, ob und wo sie zur Schule gehen können“, sagt die Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann und mahnt: „Die Kinder dürfen für diesen Krieg nicht mit ihrer Zukunft bezahlen.“

Die Kindernothilfe arbeitet mit ihren ukrainischen Partnerorganisationen im Osten des Landes teilweise sehr nah an der Frontlinie. „Ich höre von unseren Partnern vor Ort, dass der Lärm von Raketeneinschlägen und Luftalarmsirenen sowie die ständige Sorge und Angst um Familie, Freunde, das eigene Leben der neue Alltag vieler Kinder in der Ostukraine ist“, erklärt Alessandro Chieregato, Projekt Koordinator für die Ukraine der Kindernothilfe. Auch in der Ukraine gehen die Sommerferien zu Ende, doch viele Kinder können sich nicht auf das neue Schuljahr freuen. Zahlreiche Bildungseinrichtungen sind zerstört und ein geregelter Schulbetrieb ist nicht möglich.

„In den Kinderzentren unserer Partner werden den Mädchen und Jungen, neben der psychosozialen Betreuung, Spiel- und Bildungsangebote gemacht, um ihnen so viel Normalität wie möglich zu bieten“, so Chieregato. Die Projekte der Kindernothilfe wirken den psychischen Belastungen der Kinder und Jugendlichen entgegen, aber einen geregelten Schulalltag können sie nicht ersetzen. „Wir brauchen die Schulen und den Präsenzunterricht. Solange nicht alle Kinder wieder in die Schule gehen können, unterstützen wir Projekte, die zum Beispiel Hausaufgabenhilfe oder technischen Support beim Home Schooling leisten“, so Chieregato.   

„Bildung ist ein grundlegendes Recht jedes Kindes“, betont Weidemann und fordert: „Die Schulen müssen sichere Orte für junge Menschen sein. Der Beschuss von Bildungseinrichtung ist ein Kriegsverbrechen und trifft die Schwächsten der Gemeinschaft, die Kinder.“ 

 

Kindernothilfe-Medienpreis: Nominierungen stehen fest - Sonderpreis für Isabel Schayani für Berichterstattung über Kinder und ihre Rechte

Die Nominierungen für den Kindernothilfe-Medienpreis 2023 stehen fest. Das Kuratorium ehrt Journalistin Isabel Schayani mit dem Sonderpreis für ihre Auslandsberichterstattung. Wer den Medienpreis gewinnt, wird auf der Preisverleihung im Herbst bekannt gegeben.


Eindrücke der feierlichen Preisverleihung der Kindernothilfe in 2022 (Foto: Kindernothilfe)

Duisburg, 25. Juli 2023 - Alexandra Rojkov mit ihrer Reportage „Wie Kolja seine Familie verlor – aber nicht seine Hoffnung“ (Der Spiegel), Gesche Piening mit ihrem Hörfunkbeitrag „Tod – Was soll das?“ (DLF Kultur/BR) und Gereon Wetzel mit seinem Film „Sommerfahrt – Zeit heilt keine Wunden“ (WDR) sind die drei Nominierten für den Kindernothilfe-Medienpreis 2023.


Die Journalistin Isabel Schayani gewinnt den Sonderpreis, der anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Kindernothilfe-Medienpreises verliehen wird. „Mit dieser besonderen Anerkennung wollen wir die unermüdliche und häufig nicht einfache Auslandsberichterstattung über Kinderrechte und deren Verletzungen ehren“, so Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann.


Die Entscheidungen über die beiden Preise traf das Kuratorium, bestehend aus Schauspielerin und Kindernothilfe-Botschafterin Natalia Wörner, NDR-Fernseh-Chefredakteur Andreas Cichowicz, Journalist und Reporter Florian Gregorzyk, Chefredakteurin der Augsburger Allgemeinen Andrea Kümpfbeck sowie Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. Wer den Medienpreis gewinnt und am Abend der Preisverleihung live auf der Bühne über die Geschichte hinter der Geschichte berichten wird, wird auf der Veranstaltung im Herbst in Berlin verkündet.


Der erste Platz ist mit 3.000 Euro dotiert, Platz zwei und drei erhalten jeweils 1.000 Euro. Die Nominierungen für den beliebten „Preis der Kinderjury“ stehen noch aus. Hier entscheidet eine Kinderjury über die Platzierungen für den Preis, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Die Preisgelder werden von Partnern der Kindernothilfe zur Verfügung gestellt. Weitere Infos gibt es unter: www.kindernothilfe.de/medienpreis 

Stopp des Getreideabkommens/Kindernothilfe: Hunger Spielball der Macht

Stopp des Getreideabkommens/Kindernothilfe: Hunger nicht als Spielball der Macht einsetzen

Duisburg, 18. Juli 2023 - Die Kindernothilfe ist besorgt über den Stopp des Getreideabkommens mit Russland und den damit vermutlich verbundenen dramatischen Folgen für die Menschen in der Ukraine und im Globalen Süden. „Putins Entscheidung, Hunger als Spielball der Macht einzusetzen, trifft besonders die Ärmsten der Armen“, so Dorothea Schönfeld, Programm Managerin für das südliche Afrika bei der Kindernothilfe. Die globale Nahrungsmittelversorgung könnte sich rasant verschlechtern und besonders die Kinder treffen.

@Kindernothilfe/Eva Kutina

„In der frühen Kindheit können Mangel- und Fehlernährung zu irreversiblen Entwicklungsschäden führen“, so Schönfeld. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation leiden in mehreren afrikanischen Ländern, darunter Somalia, Äthiopien und Uganda, bereits zehn Millionen Kinder akuten Hunger.  Dürren und Überflutungen als Folgen des Klimawandels sowie die Nachwirkungen der Coronapandemie haben die Nahrungsversorgung im Globalen Süden in den letzten Jahren bereits erschwert.

„Das Aussetzen des Getreideabkommens mit Russland kommt nun noch hinzu und wird vermutlich die Getreidepreise weltweit steigen lassen, was dann wiederum negative Konsequenzen für die Nahrungsmittelhilfe in den von Hunger betroffenen Ländern haben könnte“, befürchtet Christine Idems, Managerin Humanitäre Hilfe bei der Kindernothilfe.  Auch für die Ukraine hat der Lieferstopp über das Schwarze Meer negative Folgen.


„Wir befürchten, dass die Kosten für den täglichen Lebensunterhalt in der Ukraine bald explodieren werden und gleichzeitig der Bedarf an Unterstützung bei den Familien, die im Land ausharren, weiter steigt“, so Hanife Kurt, Programm Managerin Ukraine bei der Kindernothilfe.  Die Kindernothilfe ruft daher alle Akteure dazu auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um den Getreidetransport weiterhin zu gewährleisten.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Regierungen eine Lösung finden, den Weg für die dringend benötigten Lebensmittel freizumachen und einem erneuten Preisanstieg der künstlich verknappten Nahrungsmittel wie Weizen, Mais und Sonnenblumenöl entgegenzuwirken. Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe mehr als 2,1 Millionen Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in insgesamt 36 Ländern, um ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern.

 

Kindernothilfe-Jahresbericht 2022

Ukraine-Krieg stellt globale Arbeit vor Herausforderungen

Lana Solapanowa, Programm-Direktorin der Kindernothilfe-Partnerorganisation Myrne Nebo aus Charkiw, und Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann - Foto: Ralf Krämer

 

Duisburg, 21. Juni 2023 - Die Kindernothilfe verzeichnete im vergangenen Jahr Erträge auf einem Rekordniveau von 72,3 Millionen Euro. Gegenüber 2021 ist das ein Plus von 6,3 Millionen Euro (plus 4,6 Prozent) und das zweitbeste Ergebnis der Organisation überhaupt. Das Spendenwachstum von 3,5 Prozent ist dabei vor allem auf die Unterstützungsbereitschaft im Kontext des Ukrainekrieges zurückzuführen: „Die Auswirkungen des Krieges sind auf der ganzen Welt spürbar. Unser Auftrag 2022 war es zum einen, die ukrainischen Kinder und ihre Familien so gut es geht aufzufangen, und zum anderen, die globalen Folgen abzufedern“, so Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann.

 
„Ukrainische Mädchen und Jungen – egal ob in der Heimat oder auf der Flucht – leiden täglich unter diesem Krieg. Die Last des Konfliktes liegt auf ihren Schultern, und es ist unsere Aufgabe, das Gewicht zu erleichtern“, mahnt die ukrainische Programm-Direktorin Lana Solapanova vom Kindernothilfe-Partner „Myrne Nebo“ aus Charkiw. Die Kindernothilfe leistete 2022 Soforthilfe für geflüchtete Kinder und ihre Familien, verteilte Nahrung sowie Medikamente und organisierte psychosoziale Unterstützung. Gemeinsam mit den Partnern wurden Freizeitaktivitäten sowie Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche geschaffen und Sprachkurse organisiert.

„Es war ein Kraftakt, aber wir konnten im vergangenen Jahr knapp 20.000 Mädchen und Jungen in der Ukraine, der Republik Moldau und in Rumänien mit unserer Arbeit erreichen“, so Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. 


Zusätzlich zur Situation in der Ukraine verlangten humanitäre Notlagen wie die Dürre im Osten Afrikas oder die Flutkatastrophe in Pakistan der Arbeit der Kinderrechtsorganisation einiges ab. „In vielen Teilen der Welt leiden Kinder und Familien schon heute unter den Folgen des Klimawandels: Dürreperioden zerstören Ernten, Überschwemmungen fordern Menschenleben und vernichten Existenzen“, berichtet Katrin Weidemann. 


Im Osten Afrikas unterstützte die Kindernothilfe betroffene Gemeinschaften mit frischem Trinkwasser, Lebensmitteln und Zusatznahrung für Kinder und stillende Mütter. „Katastrophen wie die Flut in Pakistan, bei der mehr als 1 700 Menschen starben, waren in deutschen Medien nur wenig präsent. Neben der humanitären Hilfe ist es unsere Aufgabe, auf die Kinderrechtsverletzungen im Zuge solcher Krisen aufmerksam zu machen“, betont Weidemann. Die Kindernothilfe leistete nach der Flut im Sommer 2022 Soforthilfe, verteilte Moskitoschutz und Medikamente, richtete Schutzräume für Kinder ein. 


Ein Ausblick auf das aktuelle Jahr zeigt, dass Kinder und ihre Familien in vielen Teilen der Welt zunehmend gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen. „Wir versuchen dort, wo es möglich ist, Fluchtursachen zu bekämpfen“, erläutert die Vorstandsvorsitzende. „Wenn aber Krieg und Gewalt Familien vertreibt und auseinanderreißt, dann ist es unsere gemeinsame europäische Verantwortung, eine menschenwürdige Flucht zu gewährleisten“, appelliert Katrin Weidemann.

„Ohne unsere zahlreichen Spenderinnen und Spender wäre es nicht möglich, Kinder auf der ganzen Welt dabei zu unterstützen, ihre Rechte einzufordern. Obwohl die eigenen Lebenshaltungskosten teils massiv angestiegen sind, zeigten sie im vergangenen Jahr ihre Solidarität, und dafür möchten wir uns herzlich bedanken“, so Weidemann.  

 

Weltflüchtlingstag 20. Juni - Trauriger Rekord: 46,2 Millionen Kinder auf der Flucht

Duisburg, 19. Juni 2023 - Zum Weltflüchtlingstag weist die Kindernothilfe angesichts der jüngsten Planungen zur Verschärfung des Asylverfahrens auf die katastrophale Lage von aktuell 46,2 Millionen Mädchen und Jungen auf der Flucht hin. Die Kinderrechtsorganisation warnt vor negativen Auswirkungen verschärfter Asylverfahren auf schutzbedürftige Kinder und ihre Familien und fordert die europäischen Regierungen auf, ihre Bedürfnisse stärker in den Mittelpunkt zu stellen. 

Syrische Flüchtlingskinder in der Schule eines Kindernothilfepartners im Libanon - Quelle: Jakob Studnar

„Die aktuelle Katastrophe vor der Küste Griechenlands zeigt einmal mehr, wie dringend wir ein besseres Asylverfahren brauchen, damit Menschen nicht mehr auf der Flucht sterben“, sagt die Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe, Katrin Weidemann. „Wir sind zutiefst traurig und schockiert über das tragische Bootsunglück. Wir sind aber auch wütend, dass unsere Politik es nicht schafft, die fundamentalen Kinder- und Menschenrechte für Geflüchtete umzusetzen, geschweige denn zu stärken“, so Weidemann weiter.  

Die verschärften Asylverfahren verschlechtern die Bedingungen in den Asylunterkünften und den Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und angemessener Betreuung - insbesondere für Kinder. Es drohen langfristige Auswirkungen auf ihre psychische und physische Gesundheit. Die Kindernothilfe appelliert an die EU-Innenminister und das EU-Parlament, die Bedürfnisse und Rechte von geflüchteten Kindern und ihren Familien stärker zu berücksichtigen. Sie fordert, dass junge Menschen unter 18 Jahren nicht in geschlossenen Einrichtungen untergebracht werden.

Das betrifft sowohl unbegleitete Minderjährige als auch Kinder in ihrem Familienverbund. Außerdem müssen unbegleitete Mädchen und Jungen auf der Flucht nach Erreichen des Territoriums der EU an Orte gebracht werden, an denen das Kindeswohl und der Schutz ihrer Menschenwürde gesichert sind – und sie sofort Zugang zu Unterstützung und psychosozialer Versorgung erhalten.


Schnellverfahren, wie sie jetzt vorgesehen sind, machen jede Möglichkeit von geordneten rechtsstaatlichen Abläufen zunichte, weil sie keine kindgerechte Beratung und keine angemessene rechtliche Unterstützung von Kindern und ihren Familien vorsehen.

 

Kindernothilfe mit Brings beim Kirchentag in Nürnberg
„Superjeile Zick“: 8.000 Gäste beim Open-Air-Konzert

Nürnberg/Duisburg, 9. Juni 2023 - Kölsche Musik funktioniert auch in Bayern: Das hat das Konzert der Kölner Band Brings am Donnerstagabend auf dem Evangelischen Kirchentag in Nürnberg gezeigt. Mehr als 8.000 Gäste kamen nach einem heftigen Gewitter zum Open-Air-Konzert auf den Hauptmarkt, das von der Kindernothilfe präsentiert wurde. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion der EU-Innenministerinnen und -minister hat die Kindernothilfe den Abend unter das Motto „Jetzt ist die Zeit für Kinderrechte“ gestellt.


Mehr als 8.000 Gäste kamen nach einem heftigen Gewitter zum Open-Air-Konzert der Band Brings auf den Nürnberger Hauptmarkt. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion über die Asylrechtsreform, hat die Kindernothilfe den Abend unter das Motto „Jetzt ist die Zeit für Kinderrechte“ gestellt. 

Lautstark für Kinderrechte: "Glaub mir, die Liebe gewinnt" singen Brings in Nürnberg (Quelle: Daniel Karmann/Kindernothilfe)

„Wir haben klare Forderungen an die Politik, wenn es um Kinder auf der Flucht geht“, sagt die Vorstandsvorsitzende der Kinderrechtsorganisation, Katrin Weidemann. „Kinder dürfen nicht gefängnisähnlich untergebracht werden. Das geschieht immer noch! Sie brauchen Orte, an denen sie besonders geschützt werden und wo sie psychosoziale Unterstützung erhalten!“

Auch Bandmitglied Christian Blüm unterstützte den Appell der Kinderrechtsorganisation lautstark: „Es darf keine Flüchtlinge zweiter Klasse geben! Jedes Kind, jeder Erwachsene auf der Flucht verdient unser Mitgefühl, unsere Unterstützung und unser aller Respekt – egal woher sie kommen!“ Moderator Daniele Rizzo sprach mit Antigone Tsesmeli von der Kindernothilfe-Partnerorganisation „Lesvos Solidarity“ und Kai Ottensmann von „SOS Humanity“ über Seenotrettung. Schauspielerin und Kindernothilfe-Botschafterin Valerie Niehaus rief die Zuschauerinnen und Zuschauer auf, ihre Solidarität zu bekunden: „Wir sind nicht machtlos. Lasst uns hier und heute gemeinsam ein Zeichen für Kinderrechte setzen.“

Viele Menschen kamen dem Aufruf nach und bekundeten ihre Solidarität durch kleine Anstecker, sogenannte „Lifesaver“, gefertigt aus alten Schlauchbooten und Schwimmwesten, die Geflüchtete auf die griechische Insel Lesbos brachten. Mit vielfältigen Aktionen, Gottesdiensten und Kinderkonzerten ist die Kindernothilfe noch bis Samstag auf dem Kirchentag vertreten. Weitere Informationen unter Kindernothilfe.de.

„Jetzt ist die Zeit“ lautet das Motto des diesjährigen Evangelischen Kirchentages, der vom 7. bis 11. Juni in Nürnberg stattfindet. Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe rund 2,3 Millionen Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in insgesamt 33 Ländern, um ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern. 

 

Kindernothilfe leistet Soforthilfe nach Sprengung des Kachowka-Staudamms

Duisburg, 7. Juni 2023 - Nach der Explosion am Kachowka-Staudamm am 6. Juni 2023 stellt die Kindernothilfe gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation Myrne Nebo Soforthilfe für die betroffenen Kinder und ihre Familien bereit. In einem ersten Schritt werden Feldküchen für die Menschen in der Region Cherson eröffnet. Darüber hinaus wurde ein Einsatzteam in die Region entsandt, um die dringendsten Bedürfnisse zu ermitteln und weitere Soforthilfemaßnahmen zu planen. Dazu könnten die Bereitstellung von Notunterkünften, Nahrungsmitteln, sauberem Trinkwasser und medizinischer Versorgung gehören.   

"Unsere Gedanken sind bei den betroffenen Kindern und ihren Familien in der Ukraine", sagte Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe. "Wir sind entschlossen, ihnen in dieser schwierigen Zeit beizustehen und die dringend benötigte Unterstützung zu leisten. Durch die enge Zusammenarbeit mit unserem Partner vor Ort werden wir alles tun, um sicherzustellen, dass die Kinder und ihre Familien mit dem Nötigsten versorgt werden." 

Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe mehr als 2,3 Millionen Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in insgesamt 33 Ländern, um ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern. Die Kindernothilfe ist seit März 2022 in der Ukraine und den angrenzenden Ländern Rumänien und der Republik Moldau aktiv und erreicht dort mehr als 20.000 Kinder und ihre Familien.

 

Action!Kidz-Sonderwettbewerb zum Welttag gegen ausbeuterische Kinderarbeit

Kinderrechte in Lieferketten stärken

Duisburg, 6. Juni 2023 - Armut auf der einen Erdhälfte, Überfluss auf der anderen – auf Kosten der Zukunft zehntausender Kinder, die in globalen Produktions- und Lieferketten arbeiten. Aus diesem Grund ruft die Kindernothilfe im Rahmen ihrer Action!Kidz-Kampagne anlässlich des internationalen Tages gegen ausbeuterische Kinderarbeit am 12. Juni mit einem Sonderwettbewerb dazu auf, ein starkes Zeichen gegen Ausbeutung zu setzen.

Das Europäische Parlament stimmte am 1. Juni für ein verschärftes Lieferkettengesetz und setzte somit einen überfälligen Meilenstein für gerechtere weltweite Arbeitsbedingungen und den Schutz von Kinderrechten. Denn nach jüngsten Angaben der internationalen Arbeitsorganisation (IAO) schuften weltweit immer noch rund 160 Millionen Kinder und Jugendliche unter unzumutbaren Bedingungen – davon viele in den unsichtbaren allerersten Stationen von Konsumgütern wie beispielsweise Textilfabriken oder Tabakfeldern.

Der diesjährige Action!Kidz-Sonderwettbewerb „Schau genau hin“ bringt jungen Menschen in Deutschland den komplexen Zusammenhang zwischen globaler Gerechtigkeit, fairem Handel und Eigenverantwortung näher und möchte gleichzeitig Mut machen, dass man auch im kleinen Rahmen viel bewegen kann. Es lohnt sich, genau hinzusehen, bevor man etwas kauft oder wegwirft – und dabei zählt jede/r Einzelne!

Dieser besondere Blickwinkel auf Kinderarbeit ist Kern des Sonderwettbewerbs und ruft dieses Jahr gezielt vor allem zu musikalischen oder künstlerischen Beiträgen auf. Einsendeschluss für die Beiträge ist der 31.07.2023. Es gibt attraktive Preise zu gewinnen und ein begleitendes Aktionsmodul für Lehrkräfte mit zahlreichen Hintergrundinformationen und kreativen Anregungen. Mehr Infos unter: www.actionkidz.de/taggegenkinderarbeit.html

Mit der Kampagne „Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit“ engagieren sich jedes Jahr tausende Jungen und Mädchen bei der Kindernothilfe für Kinder, die weltweit unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten. Seit 2007 haben rund 65.000 Action!Kidz über 1.300.000 Euro an Spenden gesammelt. Die Spendengelder ermöglichen arbeitenden Kindern in Sambia, Haiti, Indien und Indonesien die Chance auf eine bessere Zukunft. 

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas ist Schirmfrau der Action!Kidz-Kampagne. Als eine der größten Kinderhilfsorganisationen in Deutschland unterstützt die Kindernothilfe benachteiligte Mädchen und Jungen auf ihrem Weg in ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. 

 

Kindernothilfe präsentiert Kölner Band Brings auf dem Kirchentag

Duisburg/Nürnberg, 30. Mai 2023 - Die Kindernothilfe lädt unter dem Motto „Jetzt ist die Zeit für Kinderrechte“ zum Evangelischen Kirchentag in Nürnberg ein. Vom 7. bis 10. Juni haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit an Ständen, bei Mitmachaktionen, einem Familiengottesdienst, einem Konzert mit Kinderliedermacher Reinhard Horn und dem großen Open-Air-Konzert der Kölner Band BRINGS mehr über die Arbeit der internationalen Kinderrechtsorganisation zu erfahren.


Am Abend des 8. Juni werden die fünf Mitglieder der Band BRINGS das Publikum auf dem Nürnberger Hauptmarkt ab 19.30 Uhr begeistern. Zu Beginn des Abends spricht Moderator Daniele Rizzo mit internationalen Gästen über Seenotrettung an den EU-Außengrenzen und die Situation von geflüchteten Kindern und ihren Familien auf der griechischen Insel Lesbos. Mit dabei sind u.a. Schauspielerin und Kindernothilfe-Botschafterin Valerie Niehaus, Antigone Tsesmeli von der Partnerorganisation „Lesvos Solidarity“, Kai Ottensmann von SOS Humanity sowie die Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe, Katrin Weidemann. 

Einen Tag zuvor freuen sich beim „Abend der Begegnung“ haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende der Organisation an ihrem Stand nahe der St. Lorenz Kirche auf anregende Gespräche mit Gästen des Kirchentags und bieten kulinarische Leckereien aus der Region an.   Von Donnerstag bis Freitag bietet der Kindernothilfe-Kiosk auf dem „Markt der Möglichkeiten“ in der Messe Nürnberg (Halle 1, A37) vielfältige Aktivitäten zum Thema Kinderrechte an, die einen Besuch wert sind. Bei dem Online Adventure Game „Finde Farah“ tauchen Interessierte in die Welt einer Jugendlichen ein, die über das Mittelmeer nach Lesbos geflüchtet ist. 


Unter dem Motto „Hand in Hand - Für Kinderrechte in der Einen Welt“ heißt Reinhard Horn dann am Freitag um 15 Uhr Groß und Klein auf dem Konzert in der Kulturwerkstatt willkommen. Der Familiengottesdienst am Samstagvormittag in der St. Lorenz Kirche unter der Überschrift „Auf den Weg zu den Kindern dieser Welt“ bildet schließlich den Abschluss der ereignisreichen Tage in Nürnberg. „Jetzt ist die Zeit“ lautet das Motto des diesjährigen Evangelischen Kirchentages, der vom 7. bis 11. Juni in Nürnberg stattfindet. Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe rund 2,3 Millionen Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in insgesamt 33 Ländern, um ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern.

 

VfL Bochum 1848 – Fans spenden mehr als 5.600 Euro für die Kindernothilfe

Duisburg, 1. Juni 2023 - Der VfL Bochum 1848 hat eine Spendenaktion für die Kindernothilfe organisiert: Fußball-Fans konnten ihren Becherpfand spenden und unterstützen damit Amateurvereine im Breitensport bei der Erstellung von Kinderschutzkonzepten. Dabei sind insgesamt 5.657,78 Euro Spenden zusammengekommen.

Der VfL Bochum 1848 hat eine Spendenaktion für die Kindernothilfe organisiert: Fans konnten ihren Becherpfand spenden und damit Amateurvereine im Breitensport bei der Erstellung von Kinderschutzkonzepten unterstützen (Foto: Kindernothilfe)


Die Kinderrechtsorganisation hat zusammen mit dem Verein bereits das erste ganzheitliche und präventive Kinderschutzkonzept in der Bundesliga entwickelt, um Mädchen und Jungen vor Gewalt zu schützen. „Wir sind dem Verein für diese Spendenaktion sehr dankbar. Wir haben nicht nur eine großartige Spendensumme erzielt, sondern konnten an diesem Tag auch viele Menschen auf Kinderschutz im Sport aufmerksam machen“, so Jörg Lichtenberg, Kinderschutzexperte der Kindernothilfe.

Mitarbeitende und Ehrenamtliche der Organisation standen verteilt an den Ausgängen der Tribünen im Vonovia Ruhrstadion und sammelten zahlreiche Becher in dafür vorgesehenen Tonnen. Im Stadion wurden die Zuschauerinnen und Zuschauer über den Spendenzweck aufgeklärt. „Wir arbeiten schon länger erfolgreich mit der Kindernothilfe zusammen“, so Matthias Mühlen, Leiter Nachhaltigkeit & CSR beim VfL, „Kinderschutz steht bei uns an erster Stelle. Wir freuen uns sehr, dass mit dieser Spendenaktion andere Vereine darin unterstützt werden, ebenfalls Schutzkonzepte zu entwickeln.“


Die Kindernothilfe erarbeitet und entwickelt sowohl mit Bundesliga-Vereinen als auch mit Vereinen aus dem Breitensport Schutzkonzepte, damit junge Nachwuchssportlerinnen- und sportler in ihrem Verein sicher sind und vor Gewalt geschützt werden. „Umkleidekabinen, das Trainingslager oder der Sportplatz selbst können gefährliche Orte für Mädchen und Jungen sein. Damit Vereine präventiv und in Notfallsituationen richtig handeln können, braucht jeder Verein ein eigenes Schutzkonzept“, betont Lichtenberg.

Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa unterstützt die Kindernothilfe seit mehr als 60 Jahren benachteiligte Mädchen und Jungen auf ihrem Weg in ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. Für den seriösen Umgang mit Spendengeldern erhält die Kindernothilfe seit 1992 jährlich das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) und ist Mitglied im Bündnis Entwicklung Hilft.

Deutschland muss mehr Verantwortung für Kinderschutz im Internet übernehmen

Das fordern 17 Nichtregierungsorganisationen mit einer gemeinsamen Unterschriftenaktion

Berlin/Duisburg, 6. April 2023 - Anlässlich des internationalen Tages zur Bekämpfung von Missbrauch von Kindern und Jugendlichen am 11. April setzt sich ein Bündnis aus 17 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) mit einer Unterschriftenaktion für mehr Kinderschutz im Internet ein.

Es ist dringend notwendig, dass Deutschland mehr Verantwortung für Kinderschutz im Internet übernimmt, denn weltweit ist die Anzahl von Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen im Netz dramatisch gestiegen.
Das Bündnis aus 17 deutschen Kinder- und Jugendorganisationen richtet sich mit einer Unterschriftenaktion an politische Entscheidungsträger:innen, um diese mit Stimmen aus der Bevölkerung zu unterstützen, sich für mehr Kinderschutz im digitalen Raum einzusetzen (Foto: IJM Deutschland)

Allein zwischen 2020 und 2021 weist die Kriminalstatistik einen Anstieg um 108 Prozent aus.[1] Die Zahl der Fälle bleibt 2022 auf einem hohen Niveau.[2] 62 Prozent aller Missbrauchsabbildungen werden auf Servern in der Europäischen Union (EU) gehostet.[3] Kinder und Jugendliche müssen davor geschützt werden, online sexuell ausgebeutet zu werden.

„Regierungen müssen weltweit Sorgfaltspflichten für Onlineplattformen festlegen, damit Missbrauchsdarstellungen von Kindern verhindert, identifiziert, gelöscht und gemeldet werden. Deutschland und die EU sind zwei der weltweit größten Märkte für live gestreamten sexuellen Missbrauch an Kindern, weshalb es ein Gesetz braucht, das wirksam gegen diese Ausbeutung vorgeht.

Damit das Ende von sexuellem Missbrauch von Kindern online Wirklichkeit wird, braucht es die Zusammenarbeit der gesamten Gesellschaft: von Technologiekonzernen zu Zivilgesellschaft, Finanzsektor und Strafverfolgungsbehörden.“ – *Ruby, Betroffene (15 Jahre zum Tatzeitpunkt). Hinter jeder Missbrauchsabbildung von Kindern im Internet steht ein Kind, das sexuell ausgebeutet wurde. Livestreaming von sexuellem Missbrauch ist ein weiteres Risiko. Ebenso die Konfrontation mit nicht altersentsprechenden Inhalten oder die Kontaktanbahnung zum Zweck der sexuellen Ausbeutung.

Über das Internet als globales Medium besteht Zugang zu Kindern weltweit. Regelungen zu ihrem Schutz müssen somit auch international getroffen und umgesetzt werden. Das Bündnis aus 17 deutschen Kinder- und Jugendorganisationen richtet sich mit einer Unterschriftenaktion an politische Entscheidungsträger:innen, um diese mit Stimmen aus der Bevölkerung zu unterstützen, sich für mehr Kinderschutz im digitalen Raum einzusetzen: www.kinderschutziminternet.de

Das fordert das Bündnis von der Bundesregierung:
•  Recht auf Schutz priorisieren.
•  Unternehmen in die Verantwortung nehmen. 
Internationale Zusammenarbeit stärken.
Wirksame Strafverfolgung ermöglichen. 

In der Woche vom 19. bis 23. Juni 2023 veranstaltet das Bündnis eine Aktionswoche mit einem parlamentarischen Abend am 20. Juni, bei dem die Betroffenenperspektive im Fokus steht. Am 19. Juni werden die Themen der Unterschriftenaktion bei einem gemeinsamen Termin mit dem BMI vorgestellt. Zusätzlich sind von den einzelnen Bündnispartnern im April, Mai und Juni Medienaktionen und Diskussionsformate geplant. Aktuelle Informationen dazu werden auf den Webseiten und Social-Media-Kanälen der Bündnisorganisationen bekannt gegeben. 

Diese NGOs sind dabei
BONO Direkthilfe e.V. | ChildFund Deutschland e.V. |Der Kinderschutzbund Bundesverband e.V.| Don Bosco Mission Bonn | ECPAT Deutschland e.V. |
IJM Deutschland e.V. | Innocence in Danger e.V. | KARO e.V. |
Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ e.V. | Kindernothilfe e.V. |
lightup Germany e.V. | Mission EineWelt |
PFAD Bundesverband der Pflege- und Adoptivfamilien e.V. |
Plan International Deutschland e.V. | SOLWODI | Terre des Femmes e.V. |
World Vision Deutschland e.V. [1] BKA. 2022.

Polizeiliche Kriminalstatistik 2021. S. 6. Verfügbar: www.bka.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/Kurzmeldungen/220530_PK_
KindlicheGewaltopfer2021.html [2] BKA. 2023. Polizeiliche Kriminalstatistik 2022. S. 16. Verfügbar: www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/
PolizeilicheKriminalstatistik/
PKS2022/FachlicheBroschueren/fachlicheBroschueren_node.html [3] Internet Watch Foundation. 2022. Europe remains ‚global hub‘ for hosting of online child sexual abuse material. Verfügbar: www.iwf.org.uk/news-media/news/europe-remains-global-hub-for-hosting-of-online-child-sexual-abuse-material/

Kinderkonferenz mit UN-Sonderbeauftragten in Kenia: Kindernothilfe und terre des hommes unterstützen Forderungen arbeitender Kinder

Osnabrück/Duisburg, 5. April 2023 - Eine Konferenz der besonderen Art startet am Ostermontag in Nairobi/Kenia: der African Children Summit. Eine Konferenz, an der rund 700 Kinder aus ganz Afrika teilnehmen und die von Gleichaltrigen initiiert und geleitet wird. Das Gipfeltreffen bringt Kinder und Jugendliche mit wichtigen Entscheidungsträger*innen aus der Politik zusammen, damit sie über ihre Erfahrungen und Empfehlungen zur Umsetzung ihrer Rechte sprechen.

Rund 700 Kinder aus ganz Afrika nehmen an der großen Konferenz in Kenia teil (Foto: Jakob Studnar)

Mit dabei sind beispielsweise der stellvertretende Vorsitzende des UN-Kinderrechtsausschusses, Phillip D. Jaffé, oder die UN-Sonderbeauftragte zu Gewalt gegen Kinder, Najat Maalla. Ziel des Gipfels ist es, Kinder zu stärken und einen Raum zu schaffen, in dem sie gesehen, gehört und einbezogen werden. 

Unter den Gästen ist auch eine Gruppe arbeitender Kinder der Kampagne Dialogue Works, die von der Kindernothilfe und terre des hommes mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt wird. Sie haben gemeinsam mit anderen arbeitenden Kindern auf der Dialogue Works-Kinderkonferenz im Januar dieses Jahres in Ruanda die Kigali-Deklaration verabschiedet – ein politischer Forderungskatalog, den sie nun in Nairobi mit der ganzen Welt teilen wollen.

Insgesamt haben 63 Kinder aus 16 Ländern an der Erstellung der Deklaration mitgewirkt. Sie fordern von den politischen Entscheidungsträger*innen insbesondere:

1. Effiziente Maßnahmen zur Armutsbekämpfung, insbesondere die Sicherstellung menschenwürdiger Arbeitsplätze, damit die Grundbedürfnisse erfüllt werden können,
2. Bildung prioritär zu behandeln und jedem Kind Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung und Ausbildung zu ermöglichen,
3. Kinder vor Ausbeutung und schlechten Arbeitsbedingungen zu schützen und ihnen angemessene und würdige Arbeit parallel zum Schulbesuch zu ermöglichen, 4. Kinder an den sie betreffenden Gesetzen und Entscheidungen zu beteiligen, sie zu hören und ihre Sichtweise einzubeziehen,
5. Schutz vor Gewalt und Diskriminierung sicherzustellen.

Durch diese Maßnahmen sollen politische Entscheidungen realitätsnäher und kontextspezifischer werden und die Lebensbedingungen arbeitender Kinder berücksichtigen und verbessern. 

 

Auszeichnung: Kindernothilfe erneut unter die besten Arbeitgeber für Nachwuchstalente in Deutschland gewählt

Duisburg, 24. März 2023 - Auch in diesem Jahr kürte die Unternehmensberatung CLEVIS die Kindernothilfe zu einem der besten deutschen Arbeitgeber für angehende Fach- und Führungskräfte. Im Rahmen des Future Talent Reports wählten die befragten Praktikantinnen, Praktikanten und Werkstudierenden die Kinderrechtsorganisation auf Platz 3.

Foto: Kindernothilfe


„Gefragte Future Talents durch attraktive Praktika möglichst früh und verlässlich mit Arbeitgebern wie der Kindernothilfe zusammenzubringen, wird hinsichtlich des fortschreitenden Fachkräftemangels immer wichtiger. Deshalb freuen wir uns umso mehr über diese großartige Bewertung und die Unterstützung unserer Praktikantinnen und Praktikanten sowie unseren Werkstudierenden", betont Kindernothilfe-Vorstandsmitglied Jürgen Borchardt. CLEVIS vergab die Auszeichnung zum 13. Mal.

In dieser deutschlandweit größten Studie zum Thema Arbeitgeberqualität mit 2.950 teilnehmenden Praktikantinnen und Praktikanten sowie Werkstudierenden wünschen sich derzeit 80 % der Befragten im Anschluss an ihr Arbeitsverhältnis eine Festanstellung.

„Schon seit Längerem beobachten wir, dass sich viele auch über den Zeitraum des Praktikums hinaus eine enge Zusammenarbeit oder sogar eine langfristige Beschäftigung bei der Kindernothilfe wünschen. Dazu gehört natürlich auch eine transparente Kommunikation möglicher Übernahmechancen“, so Petra Niederau, Head of Human Relations der Kindernothilfe.

"Neben familienfreundlichen Arbeitsbedingungen, die sich durch Hybrid-Arbeitsplätze und flexible Arbeitszeiten auszeichnen, rücken für viele Nachwuchstalente der Generationen X und Y auch umfassende interne und externe Networking-Möglichkeiten sowie eine konstruktive Führungskräftekommunikation in den Vordergrund", weiß Janina Menzer, HR-Managerin bei der Kindernothilfe. 

Die Kindernothilfe ließ in diesem Jahr Unternehmen wie Dr. Oetker, SAP und Carl Zeiss hinter sich. Zudem schaffte sie es in puncto Markenimage, das die Außenwahrnehmung von Organisationen widerspiegelt, in die TOP 10: Hier belegte sie ebenfalls Platz 3 und schnitt damit noch besser ab als im Vorjahr.

Für das Ranking wurden Aspekte wie die Zufriedenheit der Future Talents mit ihrem Arbeitsverhältnis, die Erfüllung ihrer Erwartungen im Praktikum bzw. Werkstudium sowie die Quote ihrer Weiterempfehlungen berücksichtigt. Die Kindernothilfe schreibt regelmäßig Praktikumsstellen in verschiedenen Bereichen aus. Weitere Informationen gibt es unter: www.kindernothilfe.de/jobs-und-karriere  

 

Kindernothilfe zum IPCC-Sachbericht
Kampf gegen den Klimawandel ist ein Kampf für die Kinderrechte


Diese Familie auf der Insel Samar (Philippinen) hat durch einen Taifun alles verloren (Quelle: Jakob Studnar)

Duisburg, 21. März 2023 - Der Weltklimarat IPCC hat den Synthesebericht seines 6. Sachstandsberichts veröffentlicht und mahnt zum unmittelbaren Handeln. „Das Leben für Kinder und die kommenden Generationen auf unserer Erde wird mit der Klimakrise immer gefährlicher“, betont Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. „Nur ein drastischer Wandel hin zur Klimaneutralität kann eine lebenswerte Zukunft für alle sichern – besonders für die Verwundbarsten, die Kinder." 

Vor allem Industriestaaten sind zum Großteil für die klimabedingten Katastrophen in Ländern des Globalen Südens verantwortlich. Das spüren auch die Kindernothilfe-Partnerorganisationen jedes Jahr. Überschwemmungen, Hurrikans, extreme Dürre und Lebensmittelknappheit fordern Opfer und zerstören Leben. „Pakistan produziert weniger als ein Prozent der weltweiten Co2-Emissionen, ist aber eines der Länder, das am stärksten von der Klimakrise betroffen ist“, berichtet die 22-jährige Roshni aus einem Kindernothilfe-Projekt. Erst im vergangenen Jahr war ein Drittel des Landes von Überflutungen betroffen. 

Laut United Nations Human Rights leben eine halbe Milliarde Kinder in Gebieten mit einem hohem Überschwemmungsrisiko, fast 160 Millionen Kinder in Gebieten mit einem hohen Dürrerisiko. „Kinder und Jugendliche sind die Leidtragenden der Krise“, sagt Katrin Weidemann, „daher muss es Maßnahmen für den Klimaschutz geben, die besonders die Bedürfnisse von Kindern im Blick haben.“

Dazu gehören zum Beispiel Investitionen in Bildungs- und Gesundheitsprogramme, in die Ernährungssicherheit von Kindern sowie die Partizipation von Kindern und Jugendlichen bei der Klimapolitik.Die Kinderrechtsorganisation setzt sich in ihren Projekten für präventive Maßnahmen, Anpassungen an Klimabedingungen und Nothilfe ein.

„Der Klimaschutz muss weltweit wirksam sein. Die Industriestaaten haben es in der Hand, mit drastischen Maßnahmen und Veränderungen das Leben von Kindern in Ländern des Globalen Südens zu schützen. Der Kampf gegen den Klimawandel ist auch ein Kampf für Kinderrechte“, betont Weidemann.
 

 

Kindernothilfe stellt 250.000 Euro bereit: Soforthilfe für Malawi nach Zyklon Freddy

Duisburg, 17. März 2023 -  Mit 250.000 Euro Soforthilfe unterstützt die Kindernothilfe malawische Kinder, Jugendliche und Familien, die Opfer des Zyklons Freddy geworden sind. „Wir arbeiten eng mit unseren lokalen Partnern zusammen, um den Menschen in der Katastrophenregion schnelle und effektive Hilfe zukommen zu lassen“, erläutert die Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe Katrin Weidemann. 

Zum dritten Mal in nur vier Jahren trifft ein verheerender Zyklon das ostafrikanische Land, das zu den ärmsten Ländern der Welt zählt. Freddy brachte wegen seiner ungewöhnlichen Laufbahn direkt zweimal in kürzester Zeit Extremregen und Sturm über Mosambik, Madagaskar und Malawi. Nach letzten offiziellen Angaben haben alleine in Malawi 326 Menschen, darunter viele Kinder, ihr Leben verloren.

„Über 80.000 Menschen sind ohne Obdach und brauchen jetzt schnellen Zugang zu Nahrung und sauberem Wasser“, erzählt Chimwemwe Limani, Koordinator der Kindernothilfe in Malawi, und erklärt: „Nach Zyklon Ana im vergangenen Jahr hatten wir den größten Cholera-Ausbruch in der Geschichte unseres Landes. Die Menschen haben Angst vor den Folgen der neuen Katastrophe.“

Nicht nur Häuser und Straßen wurden von Zyklon Freddy weggespült. „Die Menschen hungern. Durch die vergangenen Stürme war die Lebensmittelversorgung im Land bereits sehr kritisch. Dieser erneute Ernteverlust könnte fatale Konsequenzen für die Bevölkerung und vor allem für die Kinder haben“, sorgt sich Weidemann.

„Deswegen setzen wir neben der Soforthilfe auf mittel- und langfristige Unterstützung.“ Aktuell versorgen die Kindernothilfe-Partner vor Ort die Familien unter anderem mit Lebensmitteln, Wasser, Hygieneartikeln und psychosozialer Betreuung. Dafür bewilligt die Kindernothilfe im ersten Schritt eine Summe von 250.000 Euro für Soforthilfemaßnahmen.   

 

12 Jahre Syrienkrieg: Die Kinder des vergessenen Krieges

Duisburg, 14. März 2023 - Vor zwölf Jahren begann der Bürgerkrieg in Syrien, und ein Ende ist nicht in Sicht. Der von Europa fast vergessene Krieg ist für Millionen von Menschen tagtäglich bittere Realität: Schätzungsweise 20 Millionen Betroffene sind immer noch auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Jana flüchtete mit zehn Jahren in den Libanon (Quelle: ALPHA Association/Kindernothilfe-Partner)

Millionen Mädchen und Jungen, die in Nachbarländer geflohen sind, kennen ihre Heimat nicht, haben keinen geregelten Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Das Erdbeben im Nordwesten des Landes hat die Situation noch einmal verschärft, und die Kampfhandlungen dauern an. Die Leidtragenden sind Familien wie die der 19-jährigen Jana. Mit zehn Jahren flüchtete sie mit ihrer Familie in den Libanon. „Vor dem Krieg war ich ein glückliches Kind und hatte viele Freundinnen und Freunde in der Grundschule“, erinnert sie sich.

Das Trauma der Familie ist enorm, und der gebeutelte libanesische Staat kann kaum Unterstützung leisten. Wenigstens kann Jana seit 2016 wieder eine Schule besuchen, fast zwei Jahre nach der Flucht. „Sie haben mich in die sechste Klasse gesteckt, obwohl ich eigentlich schon in die achte Klasse hätte gehen sollen. Das war sehr schwer für mich“, gibt die junge Syrerin zu. Auch die restlichen Familienmitglieder leiden unter der Situation. Janas Vater kann wegen des Kriegstraumas nicht mehr arbeiten, und psychologische Hilfe ist nur schwer zugänglich.

Erschwerend kommt hinzu, dass es für Syrerinnen und Syrer kaum Arbeit im Libanon gibt. Das Land leidet schwer unter der aktuellen Wirtschaftskrise. Dennoch hat der Staat laut UNHCR rund 815.000 Geflüchtete aufgenommen, davon mehr als 440.000 Kinder und Jugendliche. In Syrien hat sich die Lage nach dem Erdbeben dramatisch verschärft. „Wir dürfen die Menschen dort und die vielen Geflüchteten nicht vergessen“, appelliert Katrin Weidemann angesichts der fehlenden öffentlichen Aufmerksamkeit für diesen andauernden Krieg.

„Es kann nicht sein, dass hilfsbedürftige Menschen, dass Familien mit Kindern zur politischen Verhandlungsmasse werden und wichtige humanitäre Hilfe nicht bei den Menschen ankommen kann“, mahnt Weidemann und weiter: „Nach zwölf Jahren Krieg kennen viele syrische Kinder und Jugendliche nur noch Krieg und Flucht. So viele haben ihre Kindheit verloren. Sie brauchen unsere Unterstützung, um ihre Potenziale voll ausschöpfen zu können und ein Leben in Frieden zu führen.“

Jana will ihre Chance nutzen. Der Zugang zur Hochschule ist für sie zwar extrem schwierig, dennoch ist sie entschlossen, Architektur zu studieren, um später einen Beitrag zum Wiederaufbau zu leisten. 

Die Kindernothilfe engagiert sich seit 2013 im Libanon, um syrischen Kindern und benachteiligten libanesischen Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Über die Zusammenarbeit mit acht Partnerorganisationen erreicht die Kinderrechtsorganisation gegenwärtig mehr als 4.000 Mädchen und Jungen. Im Mittelpunkt stehen Bildungsprojekte und Maßnahmen zur Stärkung der Familien. Zudem wird psychosoziale Unterstützung für traumatisierte Kinder angeboten. Um nachhaltige Veränderungen zu erreichen, setzt sich die Kindernothilfe zudem bei relevanten politischen Entscheidungstragenden für die Rechte der Kinder ein.

 

Ein Jahr Krieg in der Ukraine: Kindernothilfe verurteilt Kriegsverbrechen an Kindern

Duisburg, 22. Februar 2023 - Seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine werden die Rechte von Kindern gravierend verletzt. Eine Studie der Kindernothilfe dokumentiert eine Vielzahl von nach Russland verschleppten ukrainischen Kindern und Jugendlichen.

Seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine werden die Rechte von Kindern gravierend verletzt (Quelle: Christan Nusch)

Entführungen gehören zu den sechs schwersten Kinderrechtsverletzungen in bewaffneten Konflikten und stellen Kriegsverbrechen dar. „Die Verschleppung von Kindern ist ein schweres Kriegsverbrechen, das wir auf das Schärfste verurteilen“, mahnt Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. „Wir müssen uns dafür einsetzen, dass der Krieg nicht weiter die Kindheit und das Leben unzähliger Mädchen und Jungen zerstört“, so Weidemann.  

Zu den fünf der sechs schwersten Kinderrechtsverletzungen nach der UN-Kinderrechtskonvention gehören Tötung oder Schädigung der Gesundheit von Kindern, Vergewaltigung und andere Formen der sexualisierten Gewalt, Entführungen, Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser sowie die Beschränkung des Zugangs zu humanitärer Hilfe. Die Kindernothilfe hat mithilfe einer Anwältin und Menschenrechtsaktivistin ukrainische und russische Menschenrechtsaktivist:innen sowie Betroffene und UN-Organisationen zu den Entführungen befragt.

„Es steht außer Frage, dass ukrainische Mädchen und Jungen aus ihrer Heimat entführt werden“, sagt Frank Mischo, Advocacy Manager der Kindernothilfe, der die Studie begleitet hat. Die Ukraine geht von mehr als 16.000 Kindern aus. „Genaue und verlässliche Zahlen in der Kriegssituation zu erheben, ist jedoch äußerst problematisch“, so Mischo.

Verschiedene Organisationen und Studien haben bislang unterschiedliche Zahlen genannt. Die Kindernothilfe fordert daher dringend transparente Zahlen, die methodisch sauber erhoben wurden. Nur so können zielgenaue Maßnahmen für entführte Mädchen und Jungen umgesetzt und durch eine Strafverfolgung Gerechtigkeit für die betroffenen Kinder erreicht werden. 

Vor dem Angriffskrieg war die Ukraine das Land mit der größten Anzahl von Heimkindern in Europa. Nach offiziellen Angaben waren rund 91.000 Mädchen und Jungen in Waisenhäusern, Internaten und anderen Einrichtungen untergebracht. Fast die Hälfte von ihnen seien Kinder mit einer Behinderung. Mehr als 1.000 von ihnen wurden nach Russland deportiert.  „

Die Sicherheit der besonders vulnerablen Kinder und Jugendlichen muss auch im Konflikt zwingend gewährleistet sein“, betont Katrin Weidemann. Die Kinderrechtsorganisation fordert die sofortige Rückführung der entführten Mädchen und Jungen sowie ihren Schutz vor jeglicher Gewalt. Außerdem benötigen sie wichtige psychosoziale Unterstützung und medizinische Versorgung.

Die Kindernothilfe arbeitet weiter an Studien zu den schwersten Kinderrechtsverletzungen im Angriffskrieg auf die Ukraine. Seit einem Jahr ist sie in Moldau, Rumänien und in der Ukraine aktiv und fördert mehr als zehn Projekte in den Ländern. Dadurch konnten die Kindernothilfe und ihre Partner bislang rund 20.000 Kinder und Jugendliche unterstützen. Die Hilfe konzentriert sich auf Soforthilfe, psychosoziale und medizinische Unterstützung sowie Bildungsangebote für die geflüchteten Kinder und Familien.

 

Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung: Dürre und Hunger verschärfen die Lage von Mädchen in Somaliland

Die Kindernothilfe reagiert mit humanitärer Hilfe und leistet weiterhin wichtige Aufklärungsarbeit.

Duisburg, 2. Februar 2023 - Über 200 Millionen Frauen und Mädchen weltweit sind Opfer weiblicher Genitalverstümmelung, jährlich kommen etwa drei Millionen weitere dazu. Somaliland hat mit mehr als 90 Prozent eine der höchsten Quoten betroffener Frauen weltweit.

Eine ehemalige Beschneiderin in Somaliland zeigt ihre alten Instrumente (Quelle: Mustafa Saeed)

Die Kindernothilfe leistet hier seit Jahren wichtige Aufklärungsarbeit. Aufgrund der drohenden Hungersnot hat sich allerdings die Situation von Mädchen und Frauen weiter verschlechtert. „Uns wurde berichtet, dass viele Familien unter Druck stehen, ihre Töchter aufgrund der Krise früh zu verheiraten“, erläutert Asia Abdulkadir, Landeskoordinatorin der Kindernothilfe in Somaliland.

„Zum einen haben sie dann weniger Kinder zu ernähren und zum anderen kann die Mitgift dabei helfen, die Familie zu versorgen.“ Die brutale Praktik der Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen ist tief in den gesellschaftlichen Strukturen von Ländern wie Somaliland verankert. Nicht selten findet der Eingriff unter katastrophalen hygienischen Bedingungen und ohne Betäubung statt. Die Liste der akuten und langfristigen Folgen ist lang. Eltern, deren Töchter nicht diesem brutalen Ritual ohne medizinische Notwendigkeit unterzogen werden, haben häufig mit massivem Druck der Gemeinschaft zu rechnen.


„Wir stärken Frauen und Mädchen seit Jahren mit Aufklärungskampagnen, damit sie ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmung einfordern. Damit haben sie in den vergangenen Jahren auch viel erreichen können“, sagt Asia Abdulkadir. „Wenn aber Hunger und Not das Leben bestimmen, schwindet häufig das Verständnis der Dorfgemeinschaft für die Rechte der Mädchen.“

Die Kindernothilfe und ihre Partner verteilen Nahrungsmittel und Hilfsgüter an besonders betroffene Gemeinschaften. „So können wir den Druck von den Menschen nehmen und weiterhin mit ihnen im Gespräch bleiben“, so Abdulkadir weiter. Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe mehr als 2,3 Millionen Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in insgesamt 33 Ländern, um ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern. In Somaliland ist die Kindernothilfe seit 2010 aktiv und erreicht dort mehr als 180.000 Mädchen und Jungen.

 

"Wir sind arbeitende Kinder - hört uns endlich zu!"

Kigali/Duisburg/Osnabrück, 19. Januar 2023 - Die Kindernothilfe und terre des hommes richten eine Globale Konferenz arbeitender Kinder und Jugendlicher in Ruanda aus. Die Mädchen und Jungen legen Vertreterinnen und Vertretern des ruandischen Arbeits- und Familienministeriums einen Forderungskatalog vor.


Kinder und Jugendliche der Globalen Konferenz haben einen Forderungskatalog erstellt (Quelle: Jakob Studnar/Kindernothilfe)

„Die Tatsache, dass wir alle hier in Ruanda sind, zeigt, dass Wandel möglich ist“, erläutert die 16-jährige Sudha aus Nepal begeistert. Sie ist eines von insgesamt 63 Kindern, das für die Globale Konferenz arbeitender Kinder und Jugendlicher nach Ruanda gereist ist. Die Mädchen und Jungen kommen aus insgesamt 16 Ländern und gänzlich unterschiedlichen Arbeitskontexten.

Eines haben sie gemeinsam: Sie alle sind Mitglieder eines der vielen Kinderkomitees der Kampagne Dialogue Works, einer Initiative der Kinderrechtsorganisationen Kindernothilfe und terre des hommes, gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

„Es ist wichtig, dass die Erwachsenen unsere Lebensrealität verstehen. Wir sind gegen Ausbeutung jeder Art, aber wir können leichten Arbeitsformen nachgehen, um zum Beispiel die Schulkosten zu decken“, erläutert Yoselin, zwölf Jahre, aus Bolivien. Diese Ansicht findet große Zustimmung bei den Kindern. In ihrer Heimat ist die Armut oft groß und Arbeit alternativlos. Viele sind zudem stolz auf ihre Tätigkeit und schöpfen Fähigkeiten und Selbstbewusstsein aus ihrem Tun.  

Seit mehreren Jahren unterstützen die Kindernothilfe und terre des hommes arbeitende Mädchen und Jungen dabei, ihre Sichtweise mit politischen Entscheidungsträgern zu diskutieren. Mit großem Erfolg: Eine Delegation aus fünf Kindern konnte im Mai vergangenen Jahres an der 5. Weltkonferenz Kinderarbeit teilnehmen und mit Vertreterinnen und Vertretern der Staatengemeinschaft und der Internationalen Arbeitsorganisation diskutieren.

Die Konferenz in Ruanda bildet einen Höhepunkt der Kampagne. „Wir dürfen niemals aufgeben“, sagt Bezawit aus Äthiopien. Die 18-jährige hat mit sechs Jahren begonnen zu arbeiten. Zunächst als Schafhirtin. Mit der Krankheit ihres Vaters übernahm sie dann den gesamten Haushalt sowie die Betreuung ihrer Geschwister, um ihrer Mutter zu helfen. „Oft habe ich es nicht geschafft, zu essen – es war entweder zu viel zu tun oder ich war zu erschöpft“, sagt sie. Heute geht sie zur Schule und ist Klassenbeste. Nebenher arbeitet sie weiterhin im Haushalt und engagiert sich im Kinder-Komitee von Dialogue Works.

Zum Abschluss der Konferenz legen die Kinder Vertreterinnen und Vertretern des ruandischen Arbeits- und Familienministeriums einen Forderungskatalog vor: Politikmaßnahmen sollen realitätsnäher werden. Armutsbekämpfung sowie die Schaffung menschenwürdiger Arbeit für ihre Eltern und ein gesicherter Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung gehören ebenso zu den Forderungen.

Gleichzeitig wollen sie aber auch angemessenen Arbeitsformen parallel zum Schulbesuch weiter nachgehen dürfen. „Wir sind arbeitende Kinder – hört uns endlich zu“ lautet so auch die Zeile eines Liedes, das das sambische Kinderkomitee geschrieben hat. Es ist in Ruanda auf allen Fluren zu hören. 

 

Kinder- und Jugendtheater KOM’MA spendet 2.700 Euro für Kindernothilfe in Äthiopien

Duisburg, 12. Januar 2023 - Seit mehr als zwanzig Jahren ist die Aufführung von „Ox & Esel“ zugunsten der Arbeit der Kindernothilfe ein gesetzter Termin im Spielplan des KOM’MA Kinder- und Jugendtheaters in Duisburg. Einen Tag vor Heiligabend kommen Mädchen und Jungen ab fünf Jahren mit ihren Familien hierher, um sich die etwas andere Weihnachtsgeschichte anzusehen. In diesem Jahr hilft die Spende von 2.700 Euro Kindern und ihren Familien am Horn von Afrika dabei, sich besser auf zukünftige Katastrophen vorzubereiten.

Übergabe des Spendenchecks für die Kindernothilfe im KOM'MA Theater. Links im Bild Katrin Siedler vom KOM'MA, rechts Petra Kalkowski von der Kindernothilfe (Quelle: Kindernothilfe)

„Wir verstehen unser Theater als eine gesellschaftliche Institution, und da ist ehrenamtliches Engagement für uns, wie für alle anderen Menschen auch, eine Notwendigkeit“, erzählt René Linke, Dramaturg am KOM’MA über das jahrelange Engagement. „Die Veranstaltung ist eine Tradition in Duisburg, wir haben viele Stammgäste, und über die Jahre kann man einander beim Älterwerden zuschauen. Die Resonanz war wieder groß, die Menschen waren sehr gebefreudig“, so Linke weiter.

Viele der Stammgäste würden mittlerweile schon ihre Enkelkinder mitbringen, gemeinsam stimme man sich am 23. Dezember auf das Weihnachtsfest ein. Die Karten für das Stück, das 2022 zum 24. Mal aufgeführt wurde, waren bereits lange vor Weihnachten ausverkauft.  Alle Einnahmen des Abends gehen an Projekte der Kindernothilfe. In diesem Jahr helfen die Spenden bei der Katastrophenvorsorge am Horn von Afrika. Die Region leidet unter einer beispielslosen Dürre aufgrund der seit Jahren ausbleibenden Regenzeiten und kämpft mit einer dramatischen Hungersnot.

Die Kinderrechtsorganisation und ihre Partner vor Ort leisten neben humanitärer Hilfe auch Unterstützung dabei, die Widerstandsfähigkeit der Menschen in Bezug auf künftige Krisen zu stärken.  „Die Kindernothilfe ist dankbar für dieses tolle Spendenergebnis sowie die langjährige Unterstützung des KOM’MA Theaters für Mädchen und Jungen auf der ganzen Welt“, sagt Petra Kalkowski von der Kindernothilfe. 

Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe rund 2,3 Millionen Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in insgesamt 33 Ländern, um ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern.

 

Bündnis Entwicklung Hilft verurteilt Arbeitsverbot für afghanische Frauen

Duisburg, 06. Januar 2023 - Bündnis Entwicklung Hilft verurteilt zusammen mit seinen Bündnis-Mitgliedern und ihren Partnern das Arbeitsverbot für afghanische Frauen bei nationalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen, das die Taliban am 24. Dezember 2022 in Afghanistan verhängt haben.

Frauen spielen für die humanitäre Hilfe eine entscheidende Rolle. Sie sorgen dafür, dass Millionen bedürftige Frauen und Kinder Zugang zu Hilfsleistungen bekommen und dabei kulturelle und religiöse Bräuche respektiert werden. Das Verbot hat katastrophale Auswirkungen auf die afghanische Bevölkerung: Lebensrettende Nahrungsmittelverteilungen, dringend benötigte medizinische Versorgung und Bildungsangebote für Frauen und Mädchen sind ab sofort unmöglich. Das Verbot wird die ohnehin höchst angespannte Lage der Menschen in Afghanistan weiter verschärfen.  

Der Ausschluss von Frauen als Mitarbeitende von Nichtregierungsorganisationen stellt eine weitere schwere Verletzung der fundamentalen Grundrechte afghanischer Frauen sowie humanitärer Prinzipien dar. Mit dem Arbeitsverbot ist eine Grenze überschritten, die nicht hingenommen werden kann. Unter diesen Bedingungen haben die Bündnis-Mitglieder und ihre Partner ihre Projekte vorerst stark reduziert oder ganz ausgesetzt.

Bündnis Entwicklung Hilft schließt sich dem Statement von ACBAR, dem Dachverband der in Afghanistan tätigen Nichtregierungsorganisationen, an und teilt dessen Forderung, das Arbeitsverbot umgehend zurückzunehmen. Es ist unerlässlich, dass die internationale Gemeinschaft sich nun gemeinsam und entschlossen für die Rücknahme des Verbots durch die Taliban einsetzt.  

Die Bündnis-Mitglieder DAHW, Kindernothilfe, Misereor, terre des hommes und Welthungerhilfe waren nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 weiterhin in Afghanistan aktiv und haben eingeschränkt humanitäre Projekte fortgeführt, um die Versorgung der Menschen aufrecht zu erhalten.

Sie stehen einerseits vor massiven operativen Herausforderungen angesichts der dramatischen humanitären Lage und Bedarfe im Land und andererseits vor der politischen Herausforderung, Absprachen mit den Taliban zu treffen, um Hilfe für die Menschen leisten zu können. Seit der Machtübernahme der Taliban bleibt die Fortführung der humanitären Hilfe eine Gratwanderung.