| Duisburg, 21. Dezember 2014 - Wenn sie 
					nicht reden dürfte, bekäme sie eine „Gehirnimplosion“, und 
					das nimmt man ihr ab, so Wasserstrahl artig schießen die 
					Worte aus ihrem Mund und eine gerne gesehene „Gästin“ in 
					Gerburg Jahnkes Frauencomedy-Format „Ladies' night“ in der 
					ARD wäre sie auf jeden Fall. In der Rheinhausenhalle spielte 
					Mirja Boes ihr Programm „Das Leben ist kein Ponyschlecken“.
 Schwer erkältet ließ  sich die Komödiantin bedauern 
					von den Zuschauern, die ihr das ein oder andere „Ohhh“ 
					zuspielten. Aber es gab einen, der war noch schlimmer dran 
					als sie: Keyboarder Dirk aus ihrer Band „Die honkey donkeys“, 
					der irgendwann „eine Spritze in'n Sack bekommen“ hat. „Jetzt 
					weiß ich nicht, ob zur Penisvergrößerung“, sagte Mirja Boes 
					lakonisch - die knapp 600 Leute jedenfalls lagen vor Lachen 
					in ihren Sitzen. Sie ist immer nah an der Gürtellinie, mal 
					drunter, meistens aber drüber.
 
 Bei ihren Ausführungen 
					zum Brazilian Waxing an ihren Beinen meinte Boes: „Das tut 
					immer tierisch weh, aber liebe Männer, reißt ihr euch mal 
					ein Nasenhaar aus!“
 Ach ja, ein Viertel im Publikum 
					waren Männer. Und die wurden gerne von Mirja Boes auf der 
					Bühne vorgeführt: Uwe und Norbert mussten ein Weinregal auf 
					der Bühne live aufbauen, während die Komödiantin mit ihrer 
					Band den Song „Zwei linke Hände“ spielte. Das Ergebnis war 
					natürlich  katastrophal, eins stand nur auf dem Kopf, 
					das andere fiel in sich zusammen. So gab es den Sieger 
					Norbert - „aber nur, weil der nicht verlieren kann!“- und er 
					wohl einen aggressiveren Eindruck bei Boes hinterließ als 
					sein Mitbewerber.
 
 Genauso gemein war es, als 
					Zuschauer Oliver seiner Freundin Nicole auf der Bühne 
					sitzend öffentlich einen Liebesbrief schreiben sollte, 
					während die Band einen Love-Song dazu performte und Boes 
					später meinte: „Eh, sag mal Oliver, warum hast du denn erst 
					nach 12 Jahren gemerkt, dass deine Freundin dich gut 
					findet.“
 
 Und Boes plauderte aus dem 
					Nähkästchen: Als sie das erste Mal diese hellbraunen, 
					hüftbetonten Mieder, die „die Problemzonen der Frauen 
					verschieben“, sogenannte „Spanx“, gesehen hat, dachte die 
					Kabarettistin: „Gib dem Hähnchen seine Haut wieder!“
 Nur, in dieses Mieder musste sich der arme Keyboarder 
					Dirk (der mit der Spritze) in der Rubrik „Zuschauerwünsche 
					werden wahr“ später zwängen und einen „Moonwalk“ tanzen, 
					während die Band dazu den Song „Billy Jean“ performte. 
					Spätestens da waren die Damen im Publikum entzückt und alle 
					klatschten mit.
 
 Und der Running Gag des Abends war 
					die Bastelgruppe der Musiker, wenn sie spielfrei hatte: Sie 
					durften mit aufgesetzten Weihnachtsmützchen für die Frauen 
					im Publikum kleine Nikoläuse oder Engel basteln und „einer 
					Dame eures Herzens“ dann später schenken, obwohl Mirja Boes 
					vorher böswillig konstatierte: „Wenn Männer basteln, hat das 
					immer etwas von Behindertenwerkstatt.“
 Stimmt nicht: Die 
					Weihnachtsdekos wurden den Musikern später von den Mädels im 
					Publikum geradezu aus den Händen gerissen...
 
 
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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