| Duisburg, 18. August 2015 - Normalerweise 
					haben Lukas und Anna Morck an einem Freitagabend andere 
					Dinge zu tun, als in einer schwülen Kirche zu sitzen. Bei 
					immer noch 26,5 Grad  wollten sie schauen, was ihr 
					Vater so fabriziert, wenn er immer wieder freitags in 
					Christus-König zum Musizieren einlädt  – dieses Mal   
					mit einem besonders großen Interesse, denn das Motto der 
					111. Freitagsmusik waren populäre Filmmelodien aus den 
					letzten Jahrzehnten. „Wir haben unserm Papa ja auch 
					manchen Titel selbst vorgeschlagen“, verraten die 19-jährige 
					Anna und der 16-jährige Lukas. Das Thema zu „Fluch der 
					Karibik“ habe Kirchenmusiker Ludger Morck auf ihr Betreiben 
					mit ins Programm genommen.
 
 Diesen Erfolgstitel 
					interpretierten die beiden Tastenkünstler Marius Furche und 
					Ludger Morck mit einer urgewaltigen Vehemenz: Morck hämmerte 
					an der großen Orgel das Thema des Piratenfilms mit Johnny 
					Depp in die Ohren der etwa 200 gebannten Zuschauer und 
					Marius Furche setzte die verstreuten Akkorde dazu am Piano, 
					bis seine Haare wild auf der Leinwand wehten.
 „Es kann 
					sein, dass die Orgel sich bei den Temperaturen ein bisschen 
					verstimmt“, warnte Ludger Morck vorher. Doch davon hörten 
					die Zuschauer keine Spur, als die beiden Profimusiker 
					loslegten: Szenisch führten sie über die Melodien 
					Filmsequenzen vor das geistige Auge der Musikliebhaber – da 
					gab es noch einmal Ansichtskarten von über die Welt 
					verstreuten Gartenzwergen an die Zuhörer beim Grundthema aus 
					„Die fabelhafte Welt der Amélie“ mit Audrey Tautou oder 
					manche erinnerten sich bestimmt an eine vom Boden bis in die 
					Wolken steigende Feder beim „Feather Theme“ aus „Forrest 
					Gump“ mit Tom Hanks.
 
 „Das Boot“ mit Jürgen Prochnow 
					fuhr quasi sein Periskop forschend über Marius Furches 
					Klavierspiel aus, während gleichzeitig Morcks Orgel wie ein 
					Echolot die Basstöne wummerte – so, als ob Tonnen von Wasser 
					gegen den U-Boot-Rumpf wie in der Wolfgang 
					Petersen-Verfilmung donnerten. Und über das Thema zu „The 
					Trueman Show“ verloren die Zuhörer in der 
					Christus-König-Kirche nun wirklich den Hang zur Realität – 
					und fühlten sich wie im Film.
 
 „Manche Filme kannte 
					ich gar nicht, zum Beispiel “Das Boot“, da war ich ja noch 
					nicht geboren“, sagt Anna Morck. Der Streifzug fand seinen 
					Abschluss in der Titelmelodie zu „Star Wars“ und in der 
					melancholischen Ballade „My heart will go on“ von Celine 
					Dion aus dem Titanic-Film mit Leonardo di Caprio. 
					„Hoffentlich stellt sich Marius dabei nicht an die Brüstung 
					der Orgel-Bühne“, scherzte Ludger Morck. Das tat er nicht – 
					stattdessen gab es noch zwei Zugaben mit „Knocking on 
					heaven's door“ und „Näher mein Gott zu dir“. Zuschauer Heinz 
					Slomka: „Ich komme regelmäßig zur Freitagsmusik – und was 
					wir hier für eine Spende geboten bekommen, ist immer neu 
					überraschend und auf einem hohen Niveau.“
 
 Die nächste 
					Freitagsmusik gibt es am 4. September um 21 Uhr unter dem 
					Motto „Ein Abend mit Mendelssohn-Bartholdy“ mit dem Kleinen 
					Chor Friemersheim. Dann wird das Vokalensemble mit a-cappela-Liedern, 
					aber auch Motetten und Chorälen aus den Oratorien „Elias“ 
					und „Paulus“ des in Leipzig gestorbenen romantischen 
					Komponisten überraschen.
 
 
 
 
 
     
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
   
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
 
 
 
   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
 
 
   
 
     
 
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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