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					Duisburg, 11. Dezember 2015 - Premierenstimmung in der 
					Rheinhausenhalle: Kleine Menschentrauben bilden sich im 
					Foyer um die Schauspieler der Bühne 47, die 
					gerade tosenden Applaus für ihre erste Aufführung des 
					Weihnachtsstückes „Aladin und die Wunderlampe“ 
					ernteten. Jetzt gehen viele der etwa 500 Kids unter 
					den mehr als 800 Zuschauern auf Autogrammjagd. 
 „Wir 
					haben extra die letzte Seite unseres Programmhefts 
					freigelassen, damit die Kinder dort die Unterschrift ihrer 
					Lieblingsfiguren sammeln können“, erklärt Aljoscha Liebert, 
					der das erste Mal  Regie geführt hat, den 
					Brauch. Der Clou: Die Akteure unterschreiben natürlich mit 
					ihrem Namen im Stück, und so sind Signaturen mit „kleiner“ 
					oder „großer Geist“ einfach nur niedlich. Immer noch 
					furchteinflößend, aber umschwärmt von vielen, ist der „böse“ 
					Magier Dschafar, gespielt von Thomas Eberz, der richtig 
					düster in seinem schwarzen Umhang und mit Kajal geschminkten 
					Augen aus der Nähe wirkt. Deswegen meidet ihn der kleine 
					Louis Jansen: „Ich hole mir lieber ein Autogramm von 
					Aladin!“
 
 Seit Jahren beeindrucken 
					die selbstgebauten Bühnenbauten, dieses Mal zwei rollende 
					Schlösser, eine Höhle mit Fenster und Palmen auf Rädern, die 
					von Alfons Busch entworfen wurden.  Die 
					Bühne 47 plant drei Produktionen fürs nächste Jahr, 
					gespendet wurden aus den vorherigen Einnahmen insgesamt 6000 
					Euro,  je ein Scheck von 2000 Euro für die 
					Einrichtungen „Kind im Krankenhaus“ in Hamborn, „Lamamia“ in 
					Mündelheim und die Robinson-Abenteuerfarm in Rheinhausen. 
					Sascha Stüttgen (16) hat Erfahrung beim Jugendtheater im 
					Tempel gesammelt und spielt zum ersten Mal bei der 
					Bühne 47 direkt die Hauptrolle als Aladin, Luisa 
					Gajewski (12) ist als „Kleiner Geist“ das zweite Mal 
					dabei.
 
 Genau dieser Aladin (Sascha Stüttgen) 
					ist die Identifikationsfigur in dem Märchen. Aus armen 
					Verhältnissen stammend, soll er dem fiesen Dschafar eine 
					Wunderlampe aus einer engen Höhle herausholen. Der dunkle 
					Zauberer , sobald er selbst die Lampe in den Händen hält, 
					will Aladin in der Höhle einsperren – schließlich will der 
					Bösewicht uneingeschränkte Macht und Reichtum genießen - 
					denn in der Wunderlampe verbirgt sich der „Große Geist“ 
					(Viola Müller), der alle Wünsche erfüllen kann. In größter 
					Not ist Aladin in der versperrten Höhle, übrigens als 
					beeindruckende Kulisse  auf Rollen mit 
					Schiebetür und  Fenster entworfen. Naiv 
					wie er ist, denkt er nicht an den Ring, der ihm die Dienste 
					zumindest des „Kleinen Geistes“ ermöglichen würde. Und hier 
					wird das Stück interaktiv mit dem Publikum: „Du musst den 
					Ring drehen!“, tönt es aus 500 Kinderkehlen.
 
 Aladin reagiert auf die Zurufe und im zauberhaften 
					Bühnennebel springt ihm der Kleine Geist (Luisa Gajewski) zu 
					Hilfe. Die Kids im Publikum kennen das Märchen: „Du musst an 
					der Wunderlampe reiben“, rufen sie und schon erscheint der 
					„Große Geist“, der Aladin ein Schloss und Reichtum in Bagdad 
					verschafft – und ihm somit die Heirat mit der Sultanstochter 
					Soraya möglich macht.  Richtig komisch, 
					wie Patt und Patterchon, wirken der Sultan (Daniel Dröges) 
					und sein Großwesir (Robin Wagner) im Glitzerkaftan , wenn 
					sie sich gegenseitig eitle Komplimente machen – und vor 
					allen Dingen, wenn der Sultan nach „Dings“, ähm nach 
					„Worten“ sucht, und so auch die Kids zum Mitraten bewegt, 
					was er da meint. Als Soraya samt Schloss  
					vom bösen Magier Dschafar nach Afrika gebracht wird, nachdem 
					der Fiesling durch eine List in den Besitz der Wunderlampe 
					mit dem „Großen Geist“ gekommen ist, flucht der Sultan: 
					„Meine Dings, na meine Dings ist verschwunden.“ „Tochter“, 
					rufen die Kids schon fast oberlehrerhaft. Er verdächtigt 
					Aladin diese entführt zu haben, und will ihn töten lassen 
					und sucht im Publikum nach einem „Henker“ - klar, 500 Kids 
					zeigen auf – wahrscheinlich, weil sie ihren Helden liebend 
					gerne retten würden. Die Geschichte geht bekanntermaßen gut 
					aus, und alle Darsteller singen gemeinsam noch einen eigens 
					komponierten Abschlusssong auf der Bühne.
 
 Es war 
					generationsübergreifend, was die Bühne 47 hinterlassen hat: 
					Wahrscheinlich einer der ältesten Besucher war der 
					84-jährige Konrad Noack: „Meine Nachbarn spielen seit Jahren 
					mit, ich bin ständig hier, Theater hält jung.“ Guido 
					Kochannek (48) ist mit seiner Frau und seinen Kindern Julia 
					und Robert da: „In meiner Schulklasse auf dem 
					Krupp-Gymnasium waren damals zwei Mitschüler, die haben 
					schon bei der Bühne 47 mitgespielt, da bin ich als Kind auch 
					bei mancher Vorstellung gewesen.“ Der zehnjährige Niko 
					Vosmeier war besonders angetan vom schusseligen Sultan: „Ich 
					finde den gut, weil der nur hinter Geld und Reichtum her 
					ist.“
 
 
 
					
 
 
					
     
					
 
 
 
					
 
					
 
 
					
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
					 
   
 
 
  
 
 
 
 
 
 
     
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
   
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
 
 
 
   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
 
 
   
 
     
 
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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