| Duisburg, 05. Juni 2015 - Der 
					Hobbykünstler Udo Peters aus Rumeln hat sich viel 
					vorgenommen, gleich zwei Aquarelle, will er bei der 
					öffentlichen Malaktion der VHS innerhalb von drei Stunden in 
					der Bezirksbibliothek Rheinhausen fertigstellen. Einen 
					Blumenstrauß, der in einer Glasvase steckt, bildet er gerade 
					auf professionellem quadratischen Aquarellpapier ab. 
					Oberhalb sind schon die Blüten erkennbar, eine Rose nimmt  
					greifbare Konturen an, unterhalb ist noch ein großes weißes 
					Loch auf dem Papier. „Ich weiß jetzt nicht, wie ich 
					diese durchsichtige Form des Glases unten weiter entwickeln 
					soll“, sucht der 52-Jährige Rat. Seit zehn Jahren malt er 
					regelmäßig in den VHS-Kursen im AEG-Gymnasium, immer 
					montags, immer bei seinem Lehrer, dem Moerser Künstler Franz 
					Schwarz, der diese Kurse leitet. „Wir haben in den Kursen 
					alles gemacht, von der Zeichnung bis zum Ölgemälde, was ich 
					am liebsten mache sind Aquarelle“, verrät der Rumelner. 
					„Nur, ich muss natürlich jetzt aufpassen, denn Aquarelle 
					kann ich nicht wie Ölbilder übermalen.“ Über die VHS-Kurse 
					habe sich auch die Künstlergruppe „Malzeit“ gegründet. „Wir 
					treffen uns schon mal zu viert und malen dann gemeinsam in 
					der freien Natur“, erzählt Udo Peters, der sich auch schon 
					zuhause ein kleines Atelier eingerichtet hat und an einer 
					Homepage arbeitet.
 
 Hilfe für sein „weißes Loch“ unten 
					im Bilde ist im Anmarsch, kumpelhaft gibt Franz Schwarz 
					seinen vier Teilnehmern Ratschläge zu ihren Problemen, 
					schaut allen einmal über die Schulter. Der 68-jährige Lehrer 
					gibt seit 26 Jahren diese Mal- und Zeichenkurse und man 
					merkt ihm auch die pädagogische Nachhaltigkeit seiner 
					Ratschläge an. Momentan hat er fünf Kurse im Duisburger 
					Westen mit etwa 70 Hobbymalern.
 „Die Teilnehmer können 
					bei mir alles lernen: Meist fange ich mit einem Apfel an, 
					den die Schüler zeichnen sollen“, erzählt er. Dabei merken 
					sie erst mal, wie schwierig der 3D-Effekt ist, den man mit 
					unterschiedlicher Härte der Bleistifte hinbekommt..
 
 Meist können seine Schüler das machen, was sie wollen: „Denn 
					die Motivation muss schließlich aus ihnen herauskommen“, 
					weiß Franz Schwarz. Manchmal gibt er auch Themenvorgaben zu 
					Bildern – eine Aktion hieß damals „Dramatische Himmel“, die 
					seine Schüler malen sollten und einige Exponate dazu  
					finden sich. im Atelier der Bezirksbibliothek wieder:  
					ein breiter Querschnitt des gesamten Schaffens der Schüler 
					von Franz Schwarz und von Sigrid Beuting hängt im 
					Ausstellungsraum. Freie, abstrakte Arbeiten, gepaart mit 
					gegenständlicher Malerei und sehr vielen fotorealistischen 
					Momentaufnahmen von Landschaften, mal impressionistisch 
					verbrämt, strecken sich dem Betrachter entgegen. 
					Interessante Air-Brush-Arbeiten von Dirk Busch haben etwas 
					Madonnenhaftes, in Richtung Comic-Figuren zielen Zeichnungen 
					der jungen Künstlerin Jenny Winters aus Krefeld ab.
 
 Diese zeichnet an einem Tisch ein bunt zusammengesetztes 
					Stillleben aus Obst und einer Holzfigur. Eigene 
					Manga-Figuren habe sie entworfen: „Nur, ich habe noch keinen 
					Comic fertig“, sagt die 20-Jährige. Seit sieben Jahren male 
					sie schon bei Franz Schwarz, ihre Kunst begeisterte Mutter 
					hat sie in den VHS-Kurs damals mitgenommen.  Inzwischen 
					studiert sie Kunst und Biologie an der Uni-Essen auf Lehramt 
					– und wer weiß, vielleicht bringt sie noch ihre eigenen 
					Manga-Comics heraus.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
   
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
 
 
 
   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
 
 
   
 
     
 
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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