| Duisburg, 07. Juni 2015 - Nicht nur deutschlandweit ist 
					das Heavy-Metal-Festival „Rage against Racism“ inzwischen 
					bekannt, auch internationale Connections sind für dieses 
					zweitägige Open-Air-Event geknüpft worden. Der 49-Jährige 
					Peter Bubser aus dem Allgäu ist so etwas wie der 
					„Deutschland-Manager“ für die schwedische Formation „Bloodbound“, 
					die am Freitagabend die Bühne aufräumte. Natürlich 
					ehrenamtlich, nur aus Liebe zur Musik: „Ich war eigentlich 
					ein Fan der Band „Sabaton“, und auf einer Tour spielten „Bloodbound“ 
					bei denen im Vorprogramm“, sagt der Heavy-Metal-Fan aus 
					Bayern. Er habe die Musiker aus dem schwedischen Bollnäs 
					dann ermutigt einmal eine eigene Deutschland-Tour zu 
					stemmen: das taten sie jetzt, Peter Bubser startete aus dem 
					Allgäu und  holte seine Lieblings-Band vom Frankfurter 
					Flughafen für ihren Friemersheimer Auftritt ab.
 
 Dafür bekam er auch einen Credit-Vermerk 
					als Dank auf der aktuellen CD von „Bloodbound“  und 
					sitzt gemeinsam mit dem Gitarristen Tomas Olsson und dem 
					Keyboarder Fredrik Bergh, die beide die Songs der Band 
					komponieren, bei einem Bier im Backstage-Bereich. Kurz zuvor 
					haben „Bloodbound“ Titel von der CD „Stormborn“  mit 
					unterschwelligem Hitcharakter wie „When the kingdom will 
					fall“ und ein Stück mit einem bedrückenden Kinderchor als 
					Sample, „Nightmares from the Grave“, gespielt, die die Menge 
					zum Ausrasten brachte. Sie machen sehr elegischen, fast 
					hymnischen Power-Metal und existieren seit 2004. „Es ist ein 
					sehr feines, atmosphärisch dichtes Festival hier“, findet 
					Tomas Olsson.
 
 Conny Rätzel aus Friemersheim 
					kennt die Band auch. Er ist seit Anbeginn des Festivals 
					dabei und betreibt seit 2015 ein eigenes Internet-Radio,
					
					www.radio-xtc.de. Jeden Dienstag und 
					Donnerstag ist er abends als „Metalfirst Conny“ mit einer 
					Heavy-Metal-Show auf Sendung und erfüllt Hörerwünsche. „ Die 
					Band „Bloodbound“ ist letzte Woche sechs mal gewünscht 
					worden mit einem Song“, sagt er. Auch die ungarische 
					Formation „Wisdom“, die kurz vor den Schweden auftrat, kennt 
					er. „Für Wisdom gab es nur vier Hörerwünsche“, schmunzelt 
					der Metal-Fachmann. Unmittelbar nach dem Gig der Band aus 
					Budapest, bei dem sie viele Songs aus ihrem Album „Words of 
					wisdom“ spielten, geht es weiter mit dem Tourbus nach Polen.
 
 Am Samstag Mittag eröffnete 
					traditionell das Musikkorps Hohenbudberg, gefolgt von den 
					Gewinnern des Vorentscheids zum Festival „Elvelon“ aus 
					Moers. Stimmung kam auf beim Auftritt  von „Torian“:  
					Eine junge Frau durfte mit lila Schärpe  auf der Bühne 
					tanzend ihren Junggesellinnenabschied feiern. Gerade noch 
					rechtzeitig zum Auftritt schaffte es die fünfköpfige 
					Formation „Six reasons to kill“ aus Koblenz. „Da waren zwei 
					riesige Staus auf der A3“, sagt Marco Andre, ein Gitarrist 
					der Band, die seit 1999 existiert. „Wenn aber das Intro 
					erklingt, schalten wir den Schalter auf Spass um“, meint der 
					andere Rhythmusverantwortliche Loc Fran. Beide spielen 
					Gitarren der Marke „Manne“, die extra nach ihren Wünschen 
					aus Eschenholz von einem italienischen Designer angefertigt 
					wurden. Allerdings müssen die Musiker aufpassen, dass die 
					nicht zu Schaden kommen, denn es gab einen gewaltigen 
					Auftritt der Koblenzer Formation, nah am Speedcore, mit 
					vielen Songs ihrer letzten Cd „We are ghosts“.
 
 Wie man eine Band von hinten 
					dirigiert, zeigte die Rhythmusfraktion der Ruhrpott-Combo 
					„The very end“. Feinste Ritardando verschleppten der 
					Schlagzeuger Lars Janosch und Bassist Marc Beste, lieferten 
					somit die Steilvorlagen für gewaltige Riffs ihres 
					Aushilfsgitarristen Dennis Baron. Und die ursprünglich aus 
					Marl stammende Formation brachte die Menge zum Abmoshen. Bei 
					„Sixes and nines“ flogen die Haare im Publikum. „Wir machen 
					so etwas wie Best-of-Metal, weil wir unwahrscheinlich viele 
					Einflüsse aus Jazz, Blues und Klassik und viel Trash im 
					Sound haben“, gesteht Marc Beste.
 
 Im Abendprogramm spielten noch 
					Winterstorm und Gloryful. Ein Wermutstropfen blieb – beim 
					Auftritt der Band „Varg“  wurde deren Sänger mit einem 
					Becher voller Chlor beworfen. Das Konzert wurde 
					unterbrochen, und der Zuschauer, der vom Sicherheitsdienst 
					ergriffen wurde, bekam daraufhin Hausverbot. „Die Sache wird 
					zur Anzeige gebracht – wir tolerieren keine Form von Gewalt 
					bei unserer Veranstaltung“, sagte Levent Tomicki vom 
					Jugendamt bestimmt. Mehr als 3.000 Musikfans feierten 
					ansonsten friedlich auf dem Friemersheimer Gelände an der 
					Mühle.
 
 
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
   
 
 
 
 
 
					
 
 
 
 
 
 
 
 
   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
 
 
   
 
     
 
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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