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'Pretty Belinda' in der 'Kleinen Bühne Friemersheim'
Stephan Sadowski

Nächste Termine: Freitag, 21. November,  Samstag, 22. November jeweils ab 19 Uhr, Sonntag 23. November um 16 Uhr in der Grundschule an der Marktstraße Friemersheim

Duisburg, 14. November 2014 - Schon die Titelmusik „Pretty Belinda“ von Chris Andrews aus dem Jahr 1972 weihte im lässigen Disco-Swing ins gleichnamige Theaterstück von Bernd Spehling ein, aufgeführt von der Kleinen Bühne Friemersheim.  In einem theatralischen Swing ging es dann munter auf der Bühne weiter, denn auch am zweiten Tag war der Saal in der Marktschule mit 150 Besuchern ausverkauft. Die Zuschauer kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus, so pointiert spielten die Schauspieler der Friemersheimer Hobbytruppe ihre Rollen.

Als Titelfigur Belinda Hornwal glänzte Margit Sikorska, die das erste Mal bei der Laienspielschar mitwirkte. In der Geschichte bekommt sie von ihren neurotischen Freundinnen ein Wellness-Wochenende im „Club Mutamento“ geschenkt - allerdings ohne zu wissen, dass ihr Ehemann Alan (ein lupenreiner Macho: Karl-Heinz Vogt), mit dem sie in Trennung lebt, weil er sie ständig betrügt, inzwischen zum Geschäftsführer dieses Clubs avanciert ist. Margit Sikorska steckt spielerisch die Allüren ihrer Freundinnen Maggy (neurotisch: Jutta Hantke-Bonikat) und der neureichen Fiona (noch neurotischer mit einem Aufschreibzwang gestraft: Verena Kosin) weg, verliebt sich in den hauseigenen Fitnesstrainer Alex Greenfresher (ein Frauenschwarm: Simon Schustereit) und lässt sich von ihm zum Essen einladen. Doch dazu wird es nie kommen, denn inzwischen wird das ganze Club-Personal bei ihr vorstellig und preist seine Dienste an: Spätestens beim Auftritt des homoerotischen Club-Friseurs Conrad Miller, wunderbar gespielt von Michael Loogen, liegen die Zuschauer halb vor Lachen in ihren Stühlen. Der sorgt nämlich für die absolute Verwirrung in der Suite, genau dann als er eine Sektflasche öffnen will, sich dabei von oben bis unten mit dem feuchten Nass besudelt und seitdem in einem Sexy-Latexhöschen und quasi beinfrei über die Bühne tippelt, aber mit seiner eigenen Vorliebe für den Fitnesstrainer Alex nicht hinter dem Berg halten kann. Sich selbst bezeichnet er immer wieder so homoerotisch wie möglich als „Hairdresser“ - und feilt sich mit einem Kamm die Nägel dabei.

Noch konfuser wird es beim Auftritt des hauseigenen Dessousverkäufers Henry Funtexter, gespielt von Erich Trautmann, und der Schauspieler verleiht der Rolle durch sein ständiges Stottern und Hadern die Komik, die die Zuschauer zum Prusten bringt. Später schafft er es aber dann noch „Pretty Belinda“, die kurz vor der Midlife-Krise steht, ein „scharfes Dessous“ zu verkaufen. Und als dann der von ihr angebetete Fitnesstrainer Alex in dieses Chaos platzt, ist die Verwirrung perfekt. Ja, und Noch-Ehemann Alan lässt in seiner machohaften Attitüde aufgrund all der scheinbaren Verehrer seiner Noch-Ehefrau die beleidigte Leberwurst raushängen, bekommt aber die gerechte Strafe. Denn Belindas Freundin, die reiche Fiona, hat hinter seinem Rücken den Club gekauft und droht mit Alans Entlassung.

Die Komödie lebt von der Schnelligkeit mit der die Akteure auf der Bühne agieren, kleine Versprecher steckte das Publikum wohlwollend und genauso amüsiert weg. Für die Darsteller wird es einen Film vom Theaterstück geben: Den wird Hobbyfilmer Reinhard Rankewitz (69) in einer der nächsten Aufführungen mit seinen HD-Kameras machen....