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'Scheinbar unmöglich' - Tom Duval zwischen Zauberer und Mentalist
Stephan Sadowski

Duisburg, 28. Oktober 2014 - Angefangen hat er als profaner Zauberer – inzwischen ist er aufgestiegen zum Mentalisten: Der Duisburger Künstler Tom Duval begeisterte innerhalb seines ersten Soloprogramms „Scheinbar unmöglich?“
80 Zuschauer im fast ausverkauften Kulturtreff Alte Dorfschule Rumeln mit netten Zauberkunststücken oder - was noch viel spannender war - mit der mentalen Kraft der Autosuggestion oder des Gedankenlesens bei seinen Zuschauern.  Und denen blieb so manches Mal vor Begeisterung die Spucke weg und sie suchten nach Erklärungen für  manches Phänomen.

Der 36-Jährige kommt zwar ohne Zylinder und Kaninchen aus, bewegt sich aber auch auf der Ebene der physikalisch erklärbaren Kunststücke sehr sicher: Gefesselt mit einem Pfeifenreiniger an den Daumen lässt er sich von drei Personen aus dem Publikum die drei auf seinen Armen gestapelten Ringe abnehmen, so als ob es selbstverständlich wäre. Auch in einer sehr langsamen Zeitlupe, die er extra fürs Publikum macht, können die Zuschauer nicht wirklich erkennen, wie er die Ringe von seinen Händen abstreift, bleibt doch die Pfeifenreiniger-Fessel bestehen. Scheinbar, wohl nur.

Der Schein trügt aber hier  nicht: Mittels einer Tischdecke bringt der „Zauberer aus Röttgersbach“ einen Holztisch zum Schweben – den hat er natürlich „von Entfesselungskünstler Houdini aus dem letzten Jahrhundert geerbt“. Noch mehr verblüffte Gesichter im Publikum, da keine Fäden auszumachen sind, an denen er zieht. Doch diese Kunststücke wirken verglichen mit seinen mentalen Fähigkeiten wie Tricks eines Hütchenspielers: Mit allen möglichen Zahlen- und Gedankenexperimenten  wickelt er seine  Zuschauer nun wirklich um den Finger.

Am Anfang der Show gab er einer Zuschauerin einen versiegelten Umschlag mit einer Zahl – „zum Aufpassen“. Irgendwann im Verlauf lässt er drei Personen drei dreistellige Zahlen auf einen Zettel schreiben – alles unter den kritischen Augen des Publikums. Durch Addition ergibt sich nun diese ursprüngliche Zahl  – und natürlich wie durch Zufall ist es das aktuelle Datum: 2510.

Den Traum einer anderen Zuschauerin hat er tags zuvor, auf einen Zettel geschrieben – und versiegelt. Ohne zu wissen, dass diese Zuschauerin bei ihm auf der Bühne stehen wird. Und die erzählt ihm freimütig, dass sie sich wünsche nach Lübeck zum Fischessen zu fahren – genauso wie er es auf dem Zettel geweissagt hatte. Staunen über Staunen, Grübelfalten auf der Stirn, versuchen doch alle eine Erklärung zu finden.

Oder ist es seine charmante Art, die ihm den gedanklichen Zugang ermöglicht: er gibt zumindest vor, sich seine Informationen durch leichte Berührungen und Blickkontakt von seinen Kandidaten zu holen – und natürlich durch seine mentalen Gaben. Im folgenden errät er noch mit verbundenen Augen Gegenstände, die ihm Leute aus dem Publikum über den Kopf halten, und die Geburtsstunden so mancher Zuschauer. Tom Duval begeisterte wirklich jeden, aber trotz aller Erklärungsansätze: Alles Erlebte blieb „Scheinbar, unmöglich!“.