Duisburg, 03.
August 2017 - In Deutschland gibt es laut Statistik rund
vier Millionen zugelassene Motorräder. Viele von ihnen
finden sich zu Beginn jeder Saison auf deutschen Straßen
wieder. Diese Leidenschaft ist jedoch nicht ungefährlich.
Im Jahr 2016 gab es mehr als 16.000 Verkehrsunfälle an
denen Motorradfahrer beteiligt waren, über 500 von ihnen
verunglückten dabei tödlich. Für Ersthelfer stellen sich oft
die Fragen: Wie helfe ich am besten und welche Maßnahmen
soll ich am Unfallort durchführen?
Ersthelfer
sollten zunächst umgehend den Rettungsdienst über die
bekannte Notrufnummer 112 alarmieren. Eines der wichtigen
und oft diskutierten Themen ist die Helmabnahme.
Christian Merchel, Deutsches Rotes Kreuz Duisburg,
empfiehlt: „Die Abnahme des Helmes als Ersthelfer bei einem
verunglückten Motorradfahrer ist nur notwendig, wenn dieser
bewusstlos ist. Nur durch die Helmabnahme kann dann eine
adäquate Atemkontrolle festgestellt werden. Bei spontaner
Atmung des Patienten wird dieser in die ,stabile Seitenlage‘
gebracht. Sollte keine Atmung beim Patienten festgestellt
werden, muss unverzüglich mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung
begonnen werden.“
Folgende Tipps gibt Merchel noch
zur Helmabnahme: „Eine Helmabnahme sollte, wenn es möglich
ist, immer durch zwei Helfer durchgeführt werden. Hierbei
ist zu beachten, dass der Nacken des Verunfallten gestützt
wird. Die Abnahme sollte zudem langsam und mit äußerster
Vorsicht durchgeführt werden, um weitere Verletzungen der
Halswirbelsäule zu vermeiden.“
Durch die Abnahme des Helmes können
Ersthelfer einem verunfallten Motorradfahrer das Leben
retten, da dieser bei vorhandener Bewusstlosigkeit neben den
Unfallfolgen weiteren Risiken wie beispielweise spontanem
Erbrechen ausgesetzt ist, die im schlimmsten Fall tödlich
enden können.
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