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DFB in der Corona-Krise
DFB prüft Unterstützungsprogramm für 3. Liga, Frauen-Bundesliga und die Regional- und Landesverbände

Stellungnahme des DFB-Präsidenten Fritz Keller zur aktuellen Situation

Duisburg, 13. März 2020 - Die Auswirkungen der Corona-Krise für den Fußball sind gravierend und in ihrem vollen Umfang weiterhin nicht abzusehen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) prüft deshalb ein Unterstützungsprogramm zur Aufrechterhaltung der Liquidität für den Fall, dass der Spielbetrieb weiter ruhen muss und Verbände oder Klubs hierdurch in Liquiditätsengpässe geraten sollten. Dies betrifft den unmittelbaren Zuständigkeitsbereich des DFB e.V., namentlich die 3. Liga, die FLYERALARM Frauen-Bundesliga und die Regional- und Landesverbände.

“Wir erleben eine Situation, die der organisierte Sport noch nie erlebt hat und die uns alle vor riesige Herausforderungen stellt”, sagt DFB-Präsident Fritz Keller. “Der DFB will in dieser Krise im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten seiner Verantwortung für den deutschen Fußball gerecht werden.”

DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge betont vor diesem Hintergrund: “Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um unserem Vereinsfußball und Wettbewerben bestmöglich zu helfen.”

Vorbehaltlich der Zustimmung des DFB-Präsidiums würde das Unterstützungsprogramm die Möglichkeit von Darlehen vorsehen, um akute, durch die Corona-Krise entstehende Liquiditätsprobleme zu überbrücken und Insolvenzen zu vermeiden. Aus rechtlichen Gründen könnten solche Sonderdarlehen des DFB ausschließlich von Klubs aus den vom DFB organisierten Spielklassen wie der 3. Liga und FLYERALARM Frauen-Bundesliga sowie von den Regional- und Landesverbänden in Anspruch genommen werden. Gegenüber den Klubs der Spielklassen, die – wie beispielsweise die Regionalliga – nicht direkt dem DFB unterstellt sind, ist der Dachverband dazu nicht berechtigt.

Die genaue Ausgestaltung und Konkretisierung des Unterstützungsprogramms ist derzeit in Arbeit. Die offizielle Entscheidung über die Umsetzung trifft das Präsidium des DFB.


Stellungnahme des DFB-Präsidenten Fritz Keller zur aktuellen Situation
Wir alle haben eine solche Situation noch nicht erlebt. Der Fußball tritt in diesen Tagen einen großen Schritt zur Seite. Er ist und bleibt die schönste Nebensache der Welt, aber eben eine Nebensache, wenn es um die Gesundheit geht. Das erfahren wir gerade nachhaltig. Wir haben unseren Landesverbänden deshalb empfohlen, den gesamten Spielbetrieb im Amateurbereich zunächst ruhen zu lassen.

In den Bundesliga-Stadien wird teilweise noch an diesem Wochenende vor leeren Rängen gespielt. Die ersten “Geisterspiele” haben einmal mehr bestätigt, dass dem Fußball die Seele fehlt, wenn keine Zuschauer mehr zugelassen sind.

Aktuell sollen auch unsere anstehenden Länderspiele vor leeren Rängen stattfinden. Dieses Szenario, ausgerechnet gegen große Fußballnationen wie Spanien und Italien, kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich gehe davon aus, dass die Spiele auf Basis der heutigen Faktenlage nicht stattfinden können. Die UEFA arbeitet mit Hochdruck daran, europaweit für alle Nationalverbände die beste Entscheidung für die Länderspiele und die Europameisterschaft im Sommer zu finden. Dieser Entscheidung werden wir uns selbstverständlich anschließen. Auch hier muss es einen gemeinsamen Weg geben, im Bewusstsein, dass sich diese dynamische Lage minütlich ändern kann.

So dramatisch die Situation sich auch darstellt, so groß ist die Chance, jetzt die verbindende Kraft des Fußballs zu nutzen und unserer Verantwortung bei der Bewältigung dieser großen gesellschaftlichen Aufgabe nachzukommen. Wir werden diese Ausnahmesituation auch nutzen, um das Verhältnis zwischen Fans, Verbänden und Vereinen zu reflektieren, uns dabei selbstkritisch hinterfragen und den weiteren Dialog vorbereiten. Denn wir alle, denen viel am Fußball liegt, müssen gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen zusammenstehen.

Deshalb richten wir bereits jetzt den Blick nach vorne und beschäftigen uns damit, wie der Spielbetrieb aussieht, wenn wir die Krise – hoffentlich so schnell wie möglich – gemeinsam bewältigt haben. Sobald der Fußball auf die Plätze zurückkehrt, werden wir dieses Spiel und alles, was es mit sich bringt, vielleicht noch ein Stück mehr zu schätzen wissen.
Alle zusammen.