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Corona und Auswirkungen in Duisburg
- Ein Drittel der arbeitenden Studenten haben bereits ihren Job verloren
- Versorgung Obdachloser in Duisburg wird sichergestellt
- Stadt informiert über ehrenamtliches Engagement

- Einsätze von Polizei und Bürger- und Ordnungsamt im Rahmen der Coronaschutzverordnung

Duisburg, 07. April 2020 - Ein Drittel der arbeitenden Studenten haben bereits ihren Job verloren
Weitere 51 Prozent rechnen mit Arbeitsplatzverlust in den nächsten Monaten / Agentur für Hochschulmarketing startet Aktion #WIRfuerStudenten

750.000 Studierende haben bereits ihren Job verloren. Dies ergab eine aktuelle repräsentative Umfrage unter 1.300 Studenten der Campus-Service GmbH und VariFast GmbH. Das entspricht mehr als einem Drittel der 2,03 Millionen jobbenden Studenten an deutschen Universitäten und Fachhochschulen (insgesamt 2,9 Millionen Studierenden).

Auf die Frage, „welche Bereiche belasten dich in der Corona-Krise am meisten?“, gaben knapp 40 Prozent „fehlende soziale Kontakte“ an, gefolgt von 37 Prozent, die Angst um ihre wirtschaftliche Existenz als dominierendes Thema erleben. Das persönliche gesundheitliche Risiko schätzten im Befragungszeitraum 13. Kalenderwoche nur 15 Prozent als hoch ein. 64 Prozent geben an schon finanzielle Sorgen zu haben oder bald zu bekommen.

Campus-Service und Varifast arbeiten seit fast 20 Jahren im Sektor Hochschulmarketing. Um Studenten in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen, haben die beiden Agenturen über die Plattform Studentenrabatt.com die Initiative #WIRfuerStudenten ins Leben gerufen. Damit werden Anbieter von Produkten und Dienstleistungen aufgerufen, für einen begrenzten Zeitraum Studenten einen Sonderrabatt zu gewähren. Denkbar seien beispielsweise Lieferdienste mit einem Studentenrabatt, Medienunternehmen, die Studentenabos temporär nochmal reduzieren, Computerhändler mit einem „Mega-Deal“ und vieles mehr.

Für mitmachende Unternehmen bietet Campus-Service eine kostenlose Präsentation der Angebote auf WIRfuerStudenten.de und studentenrabatt.com an. Die Initiative wird durch eine reichweitenstarke Media-Kampagnen über Social Media, Online-Werbung, Out of Home und PR begleitet. Um sicher zu stellen, dass nur Studenten einen Zugriff auf die Angebote haben, erhalten die Unternehmen zudem ein kostenloses Verifizierungstool.

Stefan Hönnemann, Geschäftsführer Campus-Service: „In der derzeitigen Situation trifft es die 2,9 Millionen Studenten besonders hart. Wir möchten deshalb Unternehmen ermuntern, Studierende in der Corona-Krise mit einem stark reduzierten Angebot für ihre Produkte und Leistungen zu unterstützen. Die besten Angebote und Ideen werden am Ende der Aktion mit einer Auszeichnung prämiert. Die Bewertung übernimmt ein studentisches Team aus unterschiedlichen Fachbereichen.“


Versorgung Obdachloser in Duisburg wird sichergestellt
Notfallmaßnahmen mit Unterstützung des Landes NRW starten ab sofort: Gutscheine für Lebensmittel, Prepaidkarten, Hygieneartikel etc. werden noch vor Ostern verteilt

Die Versorgung von wohnungslosen Frauen, Männern und Jugendlichen ist im Hilfesystem in Duisburg auch während der Corona-Krise gewährleistet. Das Amt für Soziales und Wohnen der Stadt Duisburg, die Wohnungslosenhilfe des Diakoniewerks Duisburg, der Verein „Gemeinsam gegen Kälte e.V.“, der Suchthilfeverbund Duisburg e.V., die Duisburger Tafel, der Verein Immersatt und Streetworkerinnen und Streetworker von weiteren Trägern  arbeiten auch in diesen Tagen eng vernetzt zusammen, um die notwendige Hilfe für wohnungslose Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen.

Soforthilfen aus dem NRW-Notfallpaket helfen schnell und unbürokratisch
Sozialminister Karl-Josef Laumann hat am 31. März 2020 ein Notfallpaket für die Akutversorgung von obdachlosen Menschen bereitgestellt. Der gemeinsame Antrag der Duisburger Träger im Bereich Wohnungslosenhilfe auf eine entsprechende Soforthilfe wurde kurzfristig bewilligt. Damit stehen zusätzliche finanzielle Mittel für die Anschaffung von Gutscheinen für Lebensmittelgeschäfte, Gutscheine für Prepaidkarten oder Handy-Guthaben, Kleidung, Hygieneartikel und Desinfektionsmittel zur Verfügung. Die neuen Gutscheine und Hilfspakete können bereits in den nächsten Tagen verteilt werden, damit die Hilfe bedürftige Menschen noch vor dem Osterfest erreicht. Anlaufstellen für die Verteilung sind zunächst der Verein „Gemeinsam gegen Kälte e.V.“, die Zentrale Anlauf-, Beratungs- und Vermittlungsstelle im Diakoniewerk Duisburg (ZABV) und die Kontakt- und Anlaufstelle des Suchthilfeverbundes. Um eine telefonische Anmeldung wird gebeten, um eine möglichst kontaktlose Übergabe zu gewährleisten.

„Mit Gutscheinen können wir den Menschen sehr gut und individuell helfen“, berichtet Roland Meier, Fachbereichsleiter der Wohnungslosenhilfe im Diakoniewerk Duisburg. „Zusätzlich zu den Notfallmaßnahmen des Ministeriums freuen wir uns auch über privat gespendete Gutscheine für Lebensmittelgeschäfte, Prepaidkarten oder Fahrkarten für die DVG, die wir gerne an unsere Klientinnen und Klienten weiterleiten. Mit Gutscheinen können wir die Hygienevorschriften gut einhalten und die benötigten Waren können wohnortnah gekauft werden.“

Notübernachtungsunterkünfte geöffnet, Beratung und Streetwork laufen weiter
Die Notübernachtungsunterkünfte für Frauen und Männer sind weiterhin geöffnet, Lebensmittelpakete werden zur Verfügung gestellt und auch die persönliche Beratung findet weiterhin statt. Alle Beratungsstellen sind telefonisch und per E-Mail erreichbar, nach Terminvereinbarung sind auch persönliche Gespräche möglich. Aushänge informieren vor Ort über Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten. Bei Unterbringungsbedarf vermitteln die Fachstelle für Wohnungsnotfälle der Stadt Duisburg und die Zentrale Anlauf-, Beratungs- und Vermittlungsstelle des Diakoniewerks Duisburg.

Für manche wohnungslose Frauen und Männer fehlen jetzt Einnahmequellen wie Pfandflaschen und Spenden von Passanten, Tageseinrichtungen wie Streetworkcafés wurden geschlossen, regelmäßiges Händewaschen oder Duschen ist für viele Wohnungslose nur noch schwer möglich.

„Wir sind mit allen Akteuren im Bereich der Wohnungslosenhilfe sehr gut vernetzt und tauschen uns regelmäßig dazu aus, wie wir den Klientinnen und Klienten bestmöglich helfen können“, erklärt Udo Horwat, Geschäftsführer des Diakoniewerks Duisburg. „In unserer Beratungsstelle (ZABV) können Wohnungslose eine Postadresse einrichten, Wohnungsangebote erhalten und wir kümmern uns gemeinsam mit dem Jobcenter um eine schnelle und unbürokratische wirtschaftliche Hilfe. Wir sehen, dass die Selbstorganisation für einige unserer Klientinnen und Klienten aufgrund der aktuellen Maßnahmen zur Kontaktreduzierung schwieriger wird. Hier suchen wir gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern nach Lösungen.“ Alle Institutionen in der Wohnungslosenhilfe sind sich einig, dass es wichtig ist, den Kontakt zu den Klientinnen und Klienten zu halten.

Als Alternative zu den öffentlichen Toiletten, die geschlossen wurden, steht die Kontakt- und Anlaufstelle des Suchthilfeverbundes Duisburg e.V. auf der Gutenbergstraße 24 zur Verfügung. Dita Gomfers, geschäftsführender Vorstand des Suchthilfeverbundes, sagt: „Bei uns in der Kontaktstelle gibt es ein WC mit Waschbecken und eine Waschmaschine. Es darf immer nur eine Person nach der anderen eintreten. Zusätzlich sind unsere Streetworker*innen weiterhin täglich auf der Straße an den bekannten Plätzen unterwegs und bieten Hilfe an.“ Der Betrieb im Suchthilfeverbund e.V. läuft derzeit eingeschränkt. Dennoch: Postausgabe und Spritzentausch finden statt und Safer-Use-Artikel werden weiterhin in den Beratungsstellen und der Kontakt- und Anlaufstelle ausgegeben, auch die telefonische Beratung findet weiterhin statt (siehe aktuelle Öffnungszeiten www.suchthilfeverbund-duisburg.de).


Hilfen in der Coronakrise
Stadt informiert über ehrenamtliches Engagement
Die Stadt Duisburg hat eine Internetseite über vielfältige solidarische Hilfsangebote mit den entsprechenden Ansprechpartnern eingerichtet, die immer wieder aktualisiert wird. Zu finden ist die Liste unter www.duisburg.de „Aktuelle und Allgemeine Informationen zum Corona-Virus“.

Oberbürgermeister Sören Link ist beeindruckt, dass sich so viele Menschen engagieren: „Die Hilfsbereitschaft der Duisburgerinnen und Duisburger ist enorm. Viele Menschen setzen sich ehrenamtlich bei den Wohlfahrtsverbänden und Hilfsorganisationen, in Vereinen, in Kirchengemeinden oder auch ganz ohne Anbindung an eine Institution im Rahmen der Nachbarschaftshilfe ein. Ihnen allen gilt mein aufrichtiger Dank!“

Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Kommunikation, Anliegenmanagement und Bürgerschaftliches Engagement helfen bei der Suche nach Hilfsangeboten unter (0203) 283-2830 von montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 12 Uhr. Anfragen kann man auch per E-Mail an aktiv@stadt-duisburg.de richten.


Einsätze von Polizei und Bürger- und Ordnungsamt im Rahmen der Coronaschutzverordnung
In der letzten Woche hat das Bürger- und Ordnungsamt mit Unterstützung der Polizei an den späten Nachmittagen und den frühen Abendstunden Kontrollen im Rahmen der Coronaschutzverordnung (CoronaSchVO) im gesamten Stadtgebiet durchgeführt. Ziel des Einsatzes war es, festgestellte Verstöße behördenübergreifend zu ahnden und die Bestimmungen der Verordnung durchzusetzen.

Das Bürger- und Ordnungsamt und die Polizei ziehen eine positive Bilanz der gemeinsamen Aktionen.
Eines vorweg: Die meisten Duisburgerinnen und Duisburger halten sich an die Regeln. Im Rahmen der Einsätze wurden durch die eingesetzten Kräfte insgesamt 181 Verstöße geahndet.
Auch, weil viele Verstöße in Hochfeld und Marxloh zwar gefilmt, aber nicht gemeldet werden!
Die meisten Bußgeldverfahren wurden wegen des Verstoßes gegen § 12 Abs.1 CoronaSchVO (Ansammlung von mehr als zwei Personen) eingeleitet. Die Anzahl der Verstöße ist im Hinblick auf die Einwohnerzahl und das schöne Wetter als verhältnismäßig gering zu bezeichnen.

Das Bürger- und Ordnungsamt sowie die Polizei werden Verstöße gegen die CoronaSchVO auch zukünftig weiterhin konsequent ahnden und gemeinsame Kontrollen durchführen.

Bürger- und Ordnungsamt: Traditionelle Osterfeuer sind nicht erlaubt
Das Bürger- und Ordnungsamt weist daraufhin, dass die geplanten Osterfeuer in diesem Jahr nicht stattfinden können. Aufgrund der Coronaschutzverordnung sind Veranstaltungen und Versammlungen grundsätzlich nicht erlaubt, hierunter fallen auch die traditionellen Osterfeuer.

Nach dem Landes-Immissionsschutzgesetz ist das Verbrennen und Abrennen von Gegenständen im Freien grundsätzlich untersagt. Ausgenommen hiervon sind unter bestimmten Voraussetzungen sogenannte Brauchtumsfeuer. Ebenso darf Feuer im Freien nicht zur Abfallbeseitigung, insbesondere von Gartenabfällen, missbraucht werden, da dies ein Verstoß gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz darstellt.