Duisburg, 09. April 2020 - Der Präsident
der Niederrheinische IHK begrüßt das Bestreben der
Landesregierung, nach Ostern mit behutsamen Schritten an der
Rückkehr in die Normalität zu arbeiten.
„Unternehmerinnen und Unternehmer, deren Geschäfte aktuell
geschlossen sind und die seit Wochen praktisch keinen Umsatz
haben, brauchen eine Perspektive“, unterstützt IHK-Präsident
Burkhard Landers die verantwortungsvolle Öffnung der
bisherigen Regelungen, für die NRW-Ministerpräsident Armin
Laschet heute (9. April 2020) im Landtag geworben hat.
Trotz der schnell und unbürokratisch gewährten
staatlichen Hilfen ist die Situation für viele, kleine und
mittelständische Unternehmen weiter ausgesprochen
angespannt, weiß die IHK aus etwa 3.000 Beratungsgesprächen.
„Eine verantwortungsvolle Lockerung der Maßnahmen
wird wie eine dringend benötigte Vitaminspritze für unsere
Unternehmen wirken. Dabei steht die Sicherheit und
Gesundheit der Menschen im Land im Vordergrund“, betont der
IHK-Präsident. In der aktuellen Situation sei es weiterhin
wichtig, die Freiheiten so zu gewähren, dass von diesen
keine unnötigen gesundheitlichen Risiken ausgingen. „Kein
Unternehmer erwartet, dass wir jetzt weiter machen, als
hätte es das Virus nicht gegeben“, stellt Landers klar,
„aber wir müssen uns aus der Schockstarre befreien und
kleine Inseln der Normalität zurückgewinnen.“
Viele
Unternehmerinnen und Unternehmer am Niederrhein haben in den
letzten vier Wochen eindrucksvoll gezeigt, wie
verantwortungsbewusst sie mit der Gesundheit von
Mitarbeitern und Kunden umgehen. „Nach bestem Wissen und
Gewissen haben Einzelhändler, Bäcker, Drogerien oder
Baumärkte den Kundenstrom gesteuert, Abstandsregelungen
eingeführt oder Einkaufswagen desinfiziert. Produzierende
Betriebe, Terminals, Logistikdienstleister und viele andere
haben Schichten getrennt, zusätzliche Schutzvorkehrungen
getroffen oder massenhaft Mitarbeiter ins Homeoffice
geschickt. Ich weiß, dass viele Unternehmen diese Maßnahmen
nach den ersten Erfahrungen nun weiter verbessern. Die
Einzelhändler aber auch Restaurants, die heute noch
geschlossen sind, profitieren davon ebenfalls und bereiten
sich darauf vor unter Auflagen wieder zu öffnen. Alle
wissen, was auf dem Spiel steht. Sie werden zurückgewonnene
Freiheiten deshalb sehr bewusst nutzen und sich selbst und
ihre Kunden schützen“, ist der IHK-Präsident sicher.
Wichtig aus Sicht der Wirtschaft sei, Beschränkungen aber
auch gewährte Freiheiten engmaschig auf ihre Wirkung hin zu
prüfen. „Alle wissen, einen zweiten Shutdown in drei oder
vier Wochen können wir uns nicht leisten.“
Landers
lobt: „Es ist gut, wenn die Landesregierung nicht zu viel
vorschreibt, sondern auf Information, Aufklärung und einen
verantwortungsvollen Umgang der Menschen setzt.“ Um das
öffentliche Leben wieder ans Laufen zu bekommen, sei es
zudem wichtig, dass Schulen und Kindergärten wieder öffnen.
Dabei gehe es im Kern darum, die Eltern zu entlasten.
Landers: „Viele der Mitarbeiter in unseren Unternehmen haben
zurzeit ein massives Betreuungsproblem. Außerdem hören wir
immer wieder von Betrieben, dass sich Mitarbeiter deutlich
länger krankschreiben lassen als üblich. Die derzeitige
Praxis, dass Atteste per Telefon für 14 Tage ausgestellt
werden, ist für viele Unternehmen eine Belastung in ohnehin
schwerer Zeit.“
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