Duisburg, 01. Mai 2020 - „Wir sehen,
dass die Übersterblichkeit steigt in Deutschland." Das
zumindest behauptete RKI-Präsident Prof. Dr. Lothar H.
Wieler in der täglichen Pressekonferenz am gestrigen
Donnerstag. Belegen kann er seine Behauptung nicht, weil das
Robert-Koch-Institut "keine aussagekräftigen, belastbaren
Zahlen" liefern kann. Einen 'Trend' will er erkennen, auch
weil Berlin und Hessen angeblich eine deutliche
Übersterblichkeit vorweisen.
Und weil Wieler und das
RKI "eigentlich davon ausgehen, dass mehr
Menschen daran gestorben sind, als eigentlich gemeldet
wurden.“ Wenn wir 'eigentlich davon ausgehen' durch
'glauben' ersetzen, sind wir auf dem Weg von der
Wissenschaft zu einer neuen Religion.
Ich verlasse
mich da lieber auf Zahlen. In diesem Fall auf die Zahlen
des 'Statistischen Bundesamt'. In der fortlaufenden
Publikation 'Sterbefälle - Fallzahlen für
Deutschland 2016 - 2020' ist eine Übersterblichkeit
in Deutschland nicht zu erlesen. Für März 2020
werden 85. 922 Sterbefälle für
Deutschland angegeben, 86.419 für
März 2019. 2018 schlägt sich
mit 107.104 Sterbefällen eine deutliche
Übersterblichkeit durch die damalige Grippe-Epidemie (oder
Pandemie?) in den Zahlen nieder.
Auch Hessen
und Berlin sind in dem Monat März 2020
nicht auffällig. 5.850 bzw. 2.969 Sterbefälle
stehen 6.076 bzw. 3.344 in 2019, 7.269 bzw. 3.891
Sterbefällen in 2018 gegenüber. Bleibt abzuwarten, wie
sich der April entwickelt hat.
Aktuell für
Deutschland eine 'Übersterblichkeit', ohne Nachweis, zu
propagandieren, werte ich als unseriös!
Europa-, ja
weltweit sieht es anders aus. Den Tabellen, die der
'Spiegel' am 30.04.2020 in einem Artikel veröffentlicht hat,
kann man entnehmen, dass in der Lombardei (Italien) die
Übersterblichkeit (01.03. - 04.04.2020) bei 12.802 (6.132
Covid-19) Sterbefällen, in Spanien (11.03. - 14.04.2020)
bei 26.844 (18.021 Covic-19) Sterbefällen und in England
u. Wales (14.03. - 17.04.2020) bei 27.035 (19.088 Covid-19)
Sterbefällen liegt.
Im Gegensatz zu den
Verschwörungstheoretikern und anderen
Alu-Hütchen-Trägerinnen und -Trägern halte ich die Gefahr,
die durch den Coronavirus droht und verbreitet wird, für
real.
Ich mag es nur nicht, wenn uns "Großkopferte"
und die, die sich dafür halten, das Gefühl geben, nicht
Ernst genommen und mit Un- und Halbwahrheiten abgespeist zu
werden.
Hier noch der
Link zum Lebenslauf des
Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Prof. Dr. Lothar H.
Wieler. 'Tierarzt', wie es in den (a)sozialen Medien
transportiert wird, trifft es dann doch nicht so ganz.
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