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LKA-NRW: Achtung, Unternehmen haben Betrüger am Telefon
Vishing - eine Kombination aus "Voice" und "Phishing"

Düsseldorf/Duisburg, 7. März 2025 - Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) warnt vor sogenannten Vishing-Angriffen, die sich bundesweit gegen Unternehmen richten. Aus aktuellem Anlass weisen die Experten darauf hin, dass bei Anrufen unbekannter Personen generell Vorsicht geboten ist. Genauso wichtig ist es, auf unangekündigte Anrufe der eigenen IT-Abteilung zu achten. Hinter dem vermeintlichen Kollegen am anderen Ende der Leitung kann ein Betrüger stecken.  

Vishing - eine Kombination aus "Voice" und "Phishing" - ist eine Form des Betrugs, bei der Angreifer versuchen, sensible Informationen von Opfern über Telefonanrufe abzugreifen oder Schadsoftware auf den Computern der Betroffenen zu installieren. Dabei geben sich die Täter oft als vertrauenswürdige Personen oder Institutionen aus, wie beispielsweise Mitarbeiter von Banken, IT-Abteilungen oder anderen Unternehmen und täuschen dabei deren echte Rufnummer vor.

Der Appell der LKA-Experten: "Wenn Sie einen Anruf von Ihrer IT-Abteilung erhalten, ohne dass zuvor ein Problem gemeldet wurde, sollten Sie vorsichtig sein. Betrüger nutzen diese Taktik, um Kontakt aufzunehmen und das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen."  
Ihr Ziel ist es, die Angerufenen dazu zu bringen, persönliche Daten wie Passwörter oder Kontoinformationen preiszugeben. In einigen Fällen versuchen die Betrüger auch, die Opfer dazu zu bewegen, schädliche Software herunterzuladen, die dann auf ihren Geräten installiert wird.  

Das Vorgehen der Täter ist professionell und lässt sich daher schwer durchschauen: Die Betrüger sprechen akzentfreies Deutsch und nutzen teilweise die bekannte Telefonnummer der IT-Abteilung des betroffenen Unternehmens (Spoofing).

Die Experten des LKA NRW empfehlen, keine telefonischen Anweisungen zum Herunterladen oder Ausführen von Programmen aus dem Internet zu befolgen. Zudem sollte man misstrauisch sein, wenn sich die interne IT-Abteilung ohne vorherigen Anlass meldet.


Durchsuchungen aufgrund u. a. Verdachts der Bestechung und Bestechlichkeit bei der Sanierung der Staatskanzlei  
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Wuppertal und des Landeskriminalamtes NRW

Düsseldorf/Duisburg,
14. Januar 2025 - Seit Oktober 2023 ermittelt das LKA NRW im Auftrag der Wuppertaler Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Bestechung und Bestechlichkeit, der wettbewerbsbeschränkenden Absprachen bei Ausschreibungen, der Untreue sowie des Betruges im Zusammenhang mit der Sanierung der Staatskanzlei. Das Verfahren richtet sich derzeit gegen sieben Personen, darunter zwei Frauen, im Alter zwischen 36 bis 69 Jahren.

Die Anzeige eines Zeugen und die Prüfungen der Innenrevision des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW hatten den Stein ins Rollen gebracht. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal erwirkte in der Folge über 40 gerichtliche Durchsuchungsbeschlüsse. Diese wurden heute an insgesamt 57 Objekten vollstreckt. Die Maßnahmen dienen der Auffindung von Beweismitteln.  

Im Zentrum des Falls von Wirtschaftskriminalität steht die seit 2017 andauernde Sanierung der Staatskanzlei. Die Anzeige eines Zeugen und Prüfungen der Innenrevision des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW (BLB) hatten Auffälligkeiten ergeben, so dass neben dem Landeskriminalamt die Schwerpunktabteilung zur Korruptionsbekämpfung der Staatsanwaltschaft Wuppertal informiert wurde, die die Federführung des Verfahrens übernahm. Schnell erhärtete sich der Verdacht auf korruptes und betrügerisches Handeln bei der Vergabe eines der Gewerke. Es besteht u.a. der Verdacht, dass durch Beschuldigte gezielt Einfluss auf Auftragsvergaben im Bereich der Beleuchtung der Staatskanzlei genommen wurde, um anschließend gemeinsam mit den von ihnen bestimmten obsiegenden Bieterfirmen über eine Vielzahl von stark überhöhten Nachtragsrechnungen eine Schädigung des BLB in Millionenhöhe herbeizuführen.  

In Düsseldorf, Mönchengladbach, Neuss, Erkrath, Wegberg und Münster waren heute Morgen, seit 6 Uhr, zwei Staatsanwältinnen und ein Staatsanwalt sowie rund 200 Ermittlerinnen und Ermittler des Landeskriminalamtes NRW und der örtlichen Kreispolizeibehörden im Einsatz. Bei den Wohn- und Geschäftsräumen handelt es sich um die Liegenschaften der sieben Beschuldigten sowie mit diesen verbundener Unternehmen.  

Bei den heutigen Durchsuchungen wurden insbesondere Unterlagen, Dokumente und Schriftverkehr in digitaler und analoger Form sichergestellt. In wie fern diese beweiserheblich für das Verfahren sind, wird die nun folgende Auswertung zeigen.
Die umfangreichen Ermittlungen dauern an.